In Windows lässt sich das AutoPlay-Verhalten beim Einlegen von Medien über Registrierungseinträge und Gruppenrichtlinien verwalten. Der Beitrag geht auf diese Fragen ein.
Unter [1] habe ich mich mit der Frage befasst, wie man die Autorun-Funktion nach der Installation eines VMware-Produkts reaktivieren kann. In den Kommentaren tauchte auch die Frage von Erich W. Scherer auf, welche Registrierungseinträge dabei eine Rolle spielen. Er verwies auf einen Forenbeitrag, in dem bestimmte Gruppenrichtlinien für die Automatische Wiedergabe beschrieben seien [2].
Automatische Wiedergabe per Gruppenrichtlinien verwalten
Unter [2] ist ja beschrieben, dass man gpedit.msc mit administrativen Berechtigungen aufrufen und dann zum Zweig Computerkonfiguration –> Administrative Vorlagen –> Windows-Komponenten -> Richtlinien für automatische Wiedergabe navigieren kann. Dann finden sich die hier gezeigten Richtlinien zum Anpassen der automatischen Wiedergabe.
- Autoplay deaktivieren: ermöglicht die automatische Wiedergabe beim Einlegen von Medien zu unterbinden.
- Kein Kontrollkästchen „Vorgang immer durchführen“ festlegen: Bei aktivierter Richtlinie wird das Kontrollkästchen Vorgang immer durchführen im Dialogfeld Automatische Wiedergabe standardmäßig nicht markiert.
- Automatische Wiedergabe für andere Geräte als Volumes deaktivieren und AutoAusführen-Standardverhalten: Wenn diese Richtlinie aktiviert ist, wird die automatische Wiedergabe für andere Geräte als Volumes, wie MTP-Geräte, nicht aktiviert. Wenn Sie diese Richtlinie deaktivieren oder nicht konfigurieren, bleibt die automatische Wiedergabe für andere Geräte als Volumes aktiviert.Anmerkung: MTP steht für Media Transfer Protocol [3] – es handelt sich bei MTP-Geräten also um Einheiten wie MP3-Player, die das Protokoll unterstützen. Die Richtlinie wirkt sich also auf diese Geräte nicht aus, so dass die Synchronisierung weiter klappen sollte.
- AutoAusführen-Standardverhalten: Legt fest, dass das Standardverhalten für den Medientyp gelten soll. Dann wird das betreffend zugeordnete Programm ohne Benutzeraktion ausgeführt. Sollte aus Sicherheitsgründen möglichst nicht aktiviert sein.
Die Erläuterungen werden in gpedit.msc bei Anwahl der Richtlinie auf der Registerkarte Erweitert angezeigt.
Welche Registrierungseinträge gelten für die Richtlinien?
Benutzer von Windows 7 Home Premium stehen vor dem Problem, dass dort kein gpedit.msc zur Verfügung steht. Die Richtlinien müssen also direkt in der Registrierung im Zweig
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\
Policies\Explorer
eingetragen werden. Nachfolgend finden Sie den beiden Dateien AutoPlay.adml und AutoPlay.admx entnommenen Angaben.
- Autoplay deaktivieren: Trägt den DWORD-Wert NoDriveTypeAutorun = 0x00000ff beim Status “Aktiviert” im obigen Schlüssel ein und unterbindet die automatische Wiedergabe beim Einlegen von Medien.
- Kein Kontrollkästchen „Vorgang immer durchführen“ festlegen: Eine aktivierte Richtlinie trägt den DWORD-Wert DontSetAutoplayCheckbox = 0x0000001 ein und bewirkt ein unmarkiertes Kontrollkästchen Vorgang immer durchführen im Dialogfeld Automatische Wiedergabe.
- AutoAusführen-Standardverhalten: Trägt den DWORD-Wert NoAutorun = 0x0000001 in den obigen Schlüssel ein und gibt vor, dass das Standardprogramm für den Medientyp ohne Benutzeraktion ausgeführt werden soll.
Die Richtlinie Automatische Wiedergabe für andere Geräte als Volumes deaktivieren und AutoAusführen-Standardverhalten wirkt sich dagegen auf den Schlüssel:
HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Policies\Microsoft\Windows\Explorer
aus. Es wird ein DWORD-Wert NoAutoplayfornonVolume = 0x0000001 eingetragen. Unter [4] findet sich übrigens noch ein Beitrag von Microsoft, in dem die NoDriveTypeAutorun-Einträge dokumentiert sind.
Links:
1: Autorun nach VMware-Installation reaktivieren
2: Diskussion im Windows 7-Forum
3: MTP-Protokoll
4: Deaktivieren der Autorun-Funktionalität in Windows