Microsoft XIM: Fotos auf AirPlay, Chromecast & Co. streamen

ChromecastMicrosoft hat gestern wohl die App XIM in aktualisierter Fassung für Android, iOS, und Windows Phone freigegeben. Mit der App lassen sich Fotos aus unterschiedlichen Quellen drahtlos auf AirPlay- und Chromecast-Empfänger (sowie die Xbox One) streamen. Könnte richtig genial werden – unter Windows 8.1 fehlt so was ja komplett … hier ein kurzer Blick auf das Ganze mit “holprigem” Ausgang.

Ich beschäftige mich hier im Blog ja recht viel mit Streaming-Techniken und habe so auch den Googles Chromecast HDMI-Stick getestet. Auch AirPlay-Empfänger finden sich in meinem Fundus. Interessierte Leser finden im Artikel Hands on: Streamcasting mit DLNA, Miracast, Airplay & Co eine Übersicht der relevanten Artikel. Als die App XIM im Oktober vorgestellt wurde, habe ich zur Kenntnis genommen, aber hier im Blog nicht weiter thematisiert. Jetzt gibt es also ein Update, der von den Microsoft Research Labs entwickelten App. Und als ich diesen Artikel bei MVP Kollegen Martin Geuß las, dachte ich “teste das Teil mal an”.

Wo gibt’s die App? Ich hätte die doch so gerne ….

Leichter gesagt als getan. Unter Windows 8.1 habe ich die App nicht im Store gefunden …

… für Windows 7 und den Desktop gibt es die App auch nicht. Lediglich für Windows Phone findet sich die App im Store. Ich habe zwar ein Windows Phone 8.1 zum Testen, welches ich aber die Tage zurückschicke. Und da wollte ich kein Microsoft Konto mehr einrichten. Also ein iPad eingeschaltet und im iTunes App Store nach XIM gesucht. Wurde nix gefunden – langes Gesicht also. Aber es gibt die Microsoft-Seite getxim.com, wo man erfährt, dass die App für iOS, Android und Windows Phone verfügbar ist.

Beim iPad habe ich dann den Kunstkniff genutzt, die Microsoft-Seite getxim.com im Safari aufgerufen, die App angewählt und wurde dann auf der Apple-Seite zum App-Download geführt.

Dafür kann Microsoft vermutlich nichts. Das Ganze zeigt mir aber mal wieder, was für ein Geraffel das doch im Grunde genommen alles geworden ist. Auf dem iPad habe ich diesen Trick bereits häufiger anwenden und eine App über die Google Suche aufspüren müssen. Update: Ich weiß jetzt, warum die App nicht gefunden wurde …

In Android geht’s leichter, da wurde die App sofort gefunden. Zudem kann man im Browser im Google Play Store navigieren und festlegen, auf welchem Gerät die App zu installieren ist. Nur ist es dort so, dass die App nach gut 15 Minuten immer noch auf “Wird heruntergeladen” stand. Ich habe es dann abgebrochen und die Installation der 6,87 MByte App neu angestoßen. Dann hat es geklappt mit der Installation. Scheint, als ob ich heute morgen keinen guten Lauf erwischt habe.

Ohne Anmeldung geht mal nix

Irgendwann hatte ich die App unter iOS sowie Android installiert und habe sie gestartet, um dann mit einem log in-Screen begrüßt zu werden. Ist ein Fall von geht gar nicht – Du willst ein Foto auf einen lokalen Empfänger streamen und sollst dich anmelden? Niente! In so einem Fall werden die meisten Apps von mir gedumpt.

Da ich aber Google, Apple und Microsoft Konten vorrätig habe, dachte ich: Na gut, eine Chance gibt es noch. Vielleicht wird die Anmeldung ja gebraucht, um Fotos von OneDrive herunterzuladen und zu streamen. Also mal auf log in getippt und Bauklötze gestaunt. Die wollen doch tatsächlich eine Telefonnummer zum Verifizieren.

Das war der Punkt, wo ich dann die App vom Android-Gerät gekickt habe. Aber vielleicht läuft es ja bei iOS besser – ein iPad hat nicht immer eine Telefonnummer. Ich glaube, man mag mich nicht – die Anmeldeseite auf dem iPad 3 sah dann so aus …

Man will eine Telefonnummer, hat die Eingabemaske noch im Querformat hinbekommen, aber die Tasteneingabe geht nur im Hochkant-Format. Und das Ganze ist für das iPhone optimiert, denn erst als ich die Skalierung umgestellt hatte, ließ sich das Done-Bedienelement antippen. Da wurde mir auch klar, warum ich XIM bei der Suche per iPad im Store nicht gefunden habe (die App ist nur für das iPhone vorgesehen).

Eine App genial bis zum Abwinken, aber ich habe XIM gedumpt …

Tja, das war dann die Stelle, wo die App auch von iOS runter geflogen ist. Ich hatte schon einen Chromecast-HDMI-Stick aus dem Schrank gezerrt und auch AirPlay-Empfang vorbereitet, aber an dieser Stelle war mein “Test” des Ganzen vorbei. Mein Fehler: Ich war so blöd und wollte wirklich mal testen …

… hätte doch besser nur, wie webauf, webab, ein bisschen bla, bla schreiben und auf die Microsoft-Seite getxim.com verweisen sollen. In den Kommentaren zu Martins Artikel haben Leute einen Test unter Windows Phone versucht – da wird der Chromecast-Empfänger nicht gefunden. Gut, die App stammt aus den Microsoft Forschungslabors, da kann mal etwas holpriger sein. Das Ganze ist wohl alles noch Alpha. Egal, möglicherweise habe ich jetzt eine geniale App verpasst. Juckt mich aber nicht – denn jetzt kommen wir zur Moral von der Geschicht.

Bereits beim Lesen der Infos im Web schoss mir die Frage “wer braucht das eigentlich” durch den Kopf. Habe ich AirPlay auf dem iPad, kann ich das Fotos ganz gut streamen – und mit Mirroring kommt der ganze Bildschirm auf den AirPlay-Empfänger. Habe ich Chromecast, wird es etwas schwieriger. Ich brauche ggf. Apps, die das Streaming unterstützen – oder ich muss ein Gerät verwenden, welches ein Mirroring des Android-Screens auf den Chromecast unterstützt. Aber es gibt Lösungen. Persönlich greife ich da eher zu Miracast (oder DLNA, falls Miracast nicht unterstützt wird). Also sehe ich persönlich keinen wirklichen Bedarf an XIM.

Unverständlich wird das Ganze, wenn ich mir die Details so ansehe. Nur mal kurz vor mich hin gemurmelt: Fotos unter Windows 8.1 aus Apps per DLNA streamen? Musik und Videos kann ich aus Apps teilweise streamen. Aber bei Fotos, da gibt’s nix (habe bisher jedenfalls nichts gefunden). Da hätte eine XIM-App eine Lücke füllen können! Aber: Fehlanzeige auf ganzer Linie – die App gibt es für Windows 8/8.1 nicht.

Und was stört mich sonst? Wenn ein Anbieter, der mir seit Windows 8 Microsoft Konten auf’s Auge drückt, nun aber eine Telefonnummer für ein login fordert, fliegt der schlicht raus! Ich will keine persönlichen Daten wie Telefonnummern rausrücken, nur um ein Foto per Chromecast oder AirPlay auf meinen Fernseher zu bekommen. Das ist in meinen Augen ein Fail auf ganzer Linie und zeigt, wie weit der Weg noch ist. Oder wie seht ihr das? Ist es geil, wenn eine App fast nix kann, aber eine Telefonnummer zum Login will? Eure Meinung ist gefragt.

PS: Gerade habe ich festgestellt, dass ich eigentlich gestartet bin, um einen kurzen Artikel zu XIM zu schreiben, der mit “ich hab’s unter Android und iOS auf einem iPad getestet, klappt alles wie am Schnürchen” endet. Sollte eigentlich in 5 Minuten abgehakt sein. Stattdessen schnitze ich jetzt an dem Thema eine Stunde rum, wovon das meiste dafür verbraten wurde, irgendwelche Klippen zum Auffinden von Infos oder zum Herunterladen der App zu umschiffen. Scheinbar habe ich wirklich einen guten Lauf, heute morgen.

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Eine Antwort zu Microsoft XIM: Fotos auf AirPlay, Chromecast & Co. streamen

  1. Günter Born sagt:

    Nachtrag: Bei deskmodder.de hat man ein paar Infos zu XIM nachtragen. Da heißt es:

    Fotos ganz einfach auf anderen Handys anschauen, ohne dass man das Handy in einer Runde immer weiterreichen muss. Hier reichen die Telefonnummern, Mailadresse und XIM auf einem Handy. Die Bilder auf den anderen Handys sind mit einem “Verfallsdatum” versehen. Wie man es auch von anderen Diensten her kennt.

    Macht möglicherweise Sinn, zu diesen Test hatte ich keinen Nerv mehr und davon stand auf der MS-Projektseite auch nichts. Wie dem auch immer sei, ihr habt die Infos und den Nachtrag hier. Macht das Beste draus.

    http://www.deskmodder.de/blog/2014/12/17/xim-app-von-microsoft-mit-einem-update/

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