TVPeCee MMS-895mira+: AirPlay mit iOS 8 – Teil 3

In Teil 1 hatte ich den TVPeCee MMS-895mira+-HDMI-Stick vorgestellt. In Teil 2 gab es ein Unboxing und eine grobe Übersicht, was mein Kurztest an Ergebnissen geliefert hat. In Teil 3 möchte ich auf die AirPlay-Unterstützung des MMS-895.mira+ eingehen.

Zuerst noch ein kurzer Hinweis, warum es so einen großen Abstand zwischen den Tests und den Artikeln gibt. Bei meiner ersten Überprüfung hatte ich teilweise Probleme mit der Miracast-Konformität (siehe Teil 2). Nach Rücksprache mit Pearl gab es die Info, dass man an einem Firmware-Update arbeiten lasse, dies aber nicht so einfach sei und ich vor Anfang 2015 nicht mit Ergebnissen rechnen könne. Wir haben jetzt Anfang Januar 2015, aber es steht noch kein Firmware-Update bereit – und ich habe auch keine Infos, ob und wann das Update kommt. Zudem konnte ich aktuell in Tests mit dem HDMI-Empfänger koppeln. Daher habe ich die Teststellung des HDMI-Empfängers mal verlängert. Gleichzeitig gibt es immer wieder Kommentare von Benutzern dieses HDMI-Sticks, die mit der mitgelieferten Bedienungsanleitung nicht klar kommen. Daher habe ich mich entschlossen, die Artikelreihe jetzt mit einem Abriss der AirPlay-Funktionen fortzusetzen.

AirPlay, dafür wird es gebraucht

Für Benutzer, die mit dem Begriff AirPlay wenig anfangen können, hier noch eine kurze Erklärung. AirPlay ist Apples Technologie, um Medieninhalte von iOS-Geräten (iPhone, iPad) drahtlos auf TV-Geräte oder Displays zu streamen. Apple bietet dazu den Apple TV-Empfänger zum Nachrüsten an, lizenziert aber auch die AirPlay-Technologie. Statt eines teuren Apple TV kann man einen geeigneten auch HDMI-Empfänger mit AirPlay-Support einsetzen. In meiner Artikelreihe AirPlay mit Apple-TV und HDMI-Sticks nutzen – Teil 1 bin ich bereits vor längerem kurz auf dieses Thema eingegangen. Und vor einigen Tagen habe ich den Andoer HDMI-Empfänger im Artikel Andoer HDMI-Empfänger: Airplay – Teil 5 diesbezüglich behandelt. So viel vorab zum Thema.

AirPlay (Chromecast, DLNA): Das sollte man noch wissen

Pearl hat zwar ein kleines Booklet zur Inbetriebnahme beigelegt – dieses bietet aber wenig Hintergrundinfos. Ich persönlich werfe zudem meist keinen Blick in die Anleitung, sondern verwende mein Wissen um die betreffenden Technologien zu testen. Da es hier in Kommentaren Hinweise zu Problemen gibt, einfach ein paar Infos. Im Gegensatz zu Miracast setzt AirPlay, wie Chromecast oder DLNA, auf einzelne Punkt-zu-Punkt-Verbindungen (und nicht auf Mehrfachantennen-Technik). Das muss man beim Koppeln eines Gerät mit dem Empfänger im Hinterkopf behalten.

Ich habe den Sachverhalt einmal in obiger Grafik dargestellt. Eine Quelle (iPad, iPhone, anderes Smartphone) kann dann eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung mit dem AirPlay-Empfänger (1) aufnehmen. Hierzu bucht es sich in das vom AirPlay-Empfänger aufgespannte WLAN ein. Klappt in der Regel ganz problemlos, da der HDMI-Empfänger einen eigenen Hotspot aufspannt. Die Zugangsdaten für das WLAN werden dabei auf dem Display des angeschlossenen TV-Geräts oder Monitors angezeigt.

Der Nachteil des Ansatzes: Auf der Datenquelle steht kein Internetzugriff zur Verfügung, da man sich ja explizit aus dem eigenen WLAN ausbucht, um mit dem Hotspot des HDMI-Empfängers Verbindung aufzunehmen. Die Lösung dieses Dilemmas: Der HDMI-Empfänger (hier der MMS-895mira+) ist so zu konfigurieren, dass er sich nach dem Booten automatisch am lokalen WLAN-Router (2) einbucht. Dann können die Quellen (Smartphone, Tablet) sich ebenfalls beim WLAN-Router (2) einbuchen und erhalten über das WLAN Zugang zum HDMI-Empfänger. Gleichzeitig besteht über den WLAN-Router die Möglichkeit zum Internetzugriff.

Bei der Erstinbetriebnahme gilt immer Fall (1) mit lokaler Einbuchung in den Hotspot des HDMI-Empfängers. Wie man den MMS-895mira+-HDMI-Empfänger konfiguriert und in ein WLAN einbucht, zeige ich im nächsten Artikel.

Optional in den Hotspot einbuchen

Oft ist es so, dass die HDMI-Empfänger mit Multi-Cast-Support zwischen AirPlay/DLNA und Miracast-Empfang umgeschaltet werden müssen (siehe z.B. Andoer HDMI-Empfänger: DLNA-Betrieb einrichten – Teil 6). Beim MMS-895mira+ ist dies nicht erforderlich – bei meinen Tests konnte ich mit per AirPlay, DLNA und Miracast mit dem HDMI-Empfänger verbinden. Der HDMI-Stick meldet sich, sobald die Stromversorgung vorhanden und die Firmware gebootet ist, mit folgender Anzeige am TV-Gerät. Auf dem Bildschirm werden die Zugangscodes für das WLAN-Netzwerk und weitere Informationen angezeigt.

In der rechten unteren Ecke erkenne ich an der Anzeige, dass der HDMI-Stick nicht in ein lokales WLAN eingebucht ist, sondern einen eigenen Hotspot mit der IP-Adresse 192.168.58,254 aufspannt. Um per AirPlay zu streamen, muss das iOS-Gerät eine WiFi-Verbindung zum HDMI-Empfänger besitzen. Ist der MMS-895mira+ (wie hier bei ausgeschaltetem Router simuliert) nicht in das gleiche WLAN eingebucht, wie das iOS-Gerät (iPad oder iPhone)? Dann müssen Sie mit dem iPad/iPhone Verbindung mit dem vom HDMI-Empfänger aufgespannten Hotspot WiFi-Netzwerk aufnehmen.

1. Rufen Sie unter iOS die App Einstellungen auf und wählen Sie in den Einstellungen die Kategorie WLAN.

2. Dann sollte der TVPeCee HDMI-Empfänger als ZX1502-427 auftauchen. Tippen Sie auf den betreffenden Eintrag.

3. Jetzt ist das (auf dem TV-Gerät angezeigte) Kennwort (z.B. 13718121) für das Wi-Fi-Netzwerk im angezeigten Formularfeld einzutippen und über Verbinden zu bestätigen.

Im Anschluss sollte sich das iPad/iPhone in das Wi-Fi-Netzwerk des HDMI-Empfängers einbuchen. Dann steht auf dem iPad bzw. dem iOS-Gerät natürlich kein Internet zur Verfügung.

Airplay in wenigen Schritten verwenden

Sobald das iOS-Gerät (in meinem Fall ein iPad 3) und der TVPeCee HDMI-Empfänger per WiFi Verbindung zueinander aufnehmen können, bauen Sie mit folgenden Schritten die AirPlay-Verbindung auf.

1. Wischen Sie vom unteren Bildschirmrand am iOS-Gerät nach oben, um die Kontrollleiste einzublenden.

2. Wurden von iOS AirPlay-Empfänger im Wi-Fi-Netzwerk gefunden, taucht das Symbol AirPlay auf. Wählen Sie dieses Symbol an.

3. Dann sollte der Andoer HDMI-Stick als AirPlay-Empfänger ZX1502-427 auftauchen und lässt sich anwählen.

Blättert man in der Liste der Empfänger durch Wischen mit dem Finger nach unten, erscheint die in nachfolgendem Screenshot sichtbare Option Bildschirmsynchr. im Popup. Gleichzeitig wird im unteren Feld angezeigt, dass als AirPlay-Empfänger der ZX1502-427 ausgewählt ist.

Tippen Sie auf im Popup auf Option Bildschirmsynchr., um die Spiegelung des gesamten iOS-Bildschirms zu erzwingen. Wenn Sie dann mit der Home-Taste zum Home-Bildschirm umschalten, sollte dieser auf dem am TVPeCee angeschlossenen Bildschirm erscheinen.

Im Gegensatz zum Andoer Airplay, DLNA, Miracast HDMI-Empfänger funktioniert das Spiegeln beim MMS-895mira+ auch. Einmal hatte ich beim Test die Situation, dass der HDMI-Stick neu bootete. Danach konnte ich aber wieder streamen.

Um die AirPlay-Kopplung aufzuheben, gehen Sie mit den gleichen Schritten vor, wählen aber im Popup das iOS-Gerät (hier iPad) als Empfänger.

Sobald die AirPlay-Kopplung mit dem HDMI-Empfänger aufgebaut ist (erkennbar am Häkchen neben dem gewählten Eintrag), können Sie Fotos, Musik und Videos oder den gesamten Bildschirm streamen.  Hier stellt sich die Frage, wie sich der Pearl HDMI-Empfänger da so schlägt.

Testergebnisse zur AirPlay-Unterstützung

Den ersten Test habe ich mit der Fotos-App am iPad gemacht und ein paar Fotos in der Fotos-App aufgerufen. Das folgende Foto zeigt eine Anzeige auf einem angeschlossenen Monitor.

Das Streamen von Fotos klappte aus der Fotos-App auch ganz gut. Die Fotos werden nahezu latenzfrei übertragen. Auch bei der Musik-Wiedergabe mittels der Musik-App konnte der Pearl HDMI-Empfänger punkten. Ich habe den HDMI-Stick an einen Computermonitor mit HDMI-Eingaben angeschlossen und eine MP3-Musikdatei abgespielt. Diese wurde problemlos per AirPlay auf den HDMI-Monitor übertragen und ich konnte den Musiktitel hören.

Hier ist der Monitor im Hintergrund und das iPad mit der Music-App im Vordergrund zu sehen. Ich habe zum Schluss noch eine aufgezeichnete MP4-Videodatei mittels der Fotos-App abgespielt. Es wurden Videobild und auch der Ton mit übertragen. Auch hier konnte ich nicht meckern. Erschien das Videobild beim Andoer-Empfänger im AirPlay-Modus um 90 Grad nach links gekippt, stellte der MMS-895mira+ das Video korrekt dar.

Unter dem Strich: der von Pearl vertriebene MMS-895mira+ machte bei meinem AirPlay-Test (ich habe komplett den Bildschirm gespiegelt) eine sehr gute Figur. Im nächsten Beitrag beschreibe ich, wie man den MMS-895mira+ konfiguriert und in ein lokales WLAN einbucht.

Artikelreihe:
Pearl TVPeCee MMS-895mira+ mit Miracast & iOS-Airplay–Teil 1
TVPeCee MMS-895mira+ im Unboxing – Teil 2
TVPeCee MMS-895mira+: AirPlay mit iOS 8 – Teil 3
TVPeCee MMS-895mira+: Konfigurierung – Teil 3a
TVPeCee MMS-895mira+: Einstellungen – Teil 3b
TVPeCee MMS-895mira+: Miracast mit Windows 8.1 – Teil 4
TVPeCee MMS-895mira+: Miracast mit Android – Teil 5
TVPeCee MMS-895mira+: Android/Windows Phone – Teil 5a
TVPeCee MMS-895mira+: DLNA im Test – Teil 6

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4 Antworten zu TVPeCee MMS-895mira+: AirPlay mit iOS 8 – Teil 3

  1. Ddgg sagt:

    895 iOS AirPlay mit Internet über gastzugang fritzbox möglich

  2. Günter Born sagt:

    Seit den geänderten AirPlay-Protokollen in iOS 9 geht die AirPlay-Übertragung nicht mehr (siehe Desaster: iOS9 killt AirPlay…). Ich habe Pearl informiert und zumindest die Info erhalten, dass sich der Produktmanager um Aufklärung und Firmware-Update kümmern will. Ob der chines. Hersteller liefert, steht auf einem anderen Blatt. Das Problem trifft aber alle AirPlay-Empfänger – selbst die von Apple (wobei Apple bei Apple TV 2 ein Firmware-Update anbietet).

  3. Peter sagt:

    „Beim MMS-895mira+ ist dies nicht erforderlich – bei meinen Tests konnte ich mich mit per AirPlay, DLNA und Miracast mit dem HDMI-Empfänger verbinden.“

    Verstehe ich das richtig, dass man sich zum Beispiel mit einem Apple-iOS-Gerät über AirPlay verbinden kann, danach auf dem iPhone die Verbindung trennen, und gleich danach, ohne am Stick irgendwas umschalten zu müssen, zum Beispiel mit einem Androiden per Miracast drauf kann? Genau sowas würde ich nämlich suchen. :)

    Zweite Frage: Kann man den DNS Hostnamen des Sticks ändern, wenn er fest in einem WLNA eingebucht ist? Hintergrund: Ich suche gerade nahc mehreren Sticks für die Präsentationsräume in unserer Firma, und da können wir weder lauter Sticks mit gleichem DNS-Namen noch Sticks mit kryptischen Namen gebrauchen, die müssten dann schon so heißen wie der Raum laut Türschild.

    • Der Beitrag ist bereits recht alt. AirPlay wurde mit iOS 9 überarbeitet, weshalb der Stick (und auch andere) nicht mehr laufen (Firmware-Updates gibt es m.W. nicht). Umschalten zwischen Miracast und AirPlay / DLNA erfordert das Betätigen der Umschalttaste für den Mode. Und über DNS-Namen hatte ich nichts geschrieben. Im Konfigurationsteil gibt es einen Screenshot, dass der SSID-Name für Miracast geändert werden kann. HTH

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