Immer diese Frickel-Updates der Hersteller: Ein in der Familie vorhandenes Samsung Galaxy S4 bot per Over The Air (OTA) ein Update an. Nachdem ich das Update lange ignoriert hatte, ließ ich es installieren – um kurz darauf in einer Bootloop zu landen. Hier ein paar Infos, wie ich wieder raus gekommen bin.
Das Lollipop-Update auf Android 5.0 war ja schon im Februar 2015 angekündigt (siehe Samsung Galaxy S4: Lollipop im Anflug–ein bisschen). Nachdem die ersten Leute in meinem Umfeld das Upgrade installiert hatten und in Probleme mit Fehlfunktionen liefen, bliebt das Thema in der Familie erst einmal auf Eis – speziell, da ich durch den Sportunfall in der Klinik lag und anschließend in der REHA war. Anfang Juni, ich war wieder zu Hause, habe ich dann das OTA-Update gewagt. Sah alles auch anfangs gut aus, Android lief und die Apps waren auch vorhanden. Ich habe dann in einem Aufwasch noch einen Rutsch Apps deiinstalliert, um Platz zu schaffen. Dann kam das Galaxy S4 an den USB-Ladeadapter, um das Akku aufzuladen …
Irgendwann meinte meine Frau, das Galaxy S4 vibriert ständig – und ich bat sie, das Gerät vom Ladekabel zu trennen. Da ich das Galaxy S4 erst ein paar Tage später einschaltete, war mir das Malheur nicht klar. Es schien, als ob das Gerät bootete. Dann gab es zwei Pieptöne und nichts war mehr auf der Anzeige zu erkennen. Nach ein paar Versuchen habe ich das Galaxy S4 wieder an den Ladeadapter gehängt und sah, dass das Akku fast leer war.
Also etwas aufladen lassen und dann erneut eingeschaltet. Der Bootvorgang kam bis zum Galaxy Logo mit der Typ-Angabe, worauf das Gerät vibrierte und wieder das Display dunkel schaltete. Ich habe das Akku entnommen, dann wieder eingesetzt und voll laden lassen – alleine, das Galaxy S4 wollte nicht mehr booten.
Kurzrecherche: Bootloop ist Samsungs Galaxy S4 bester Freund
An dieser Stelle habe ich die Suchmaschine meiner Wahl befragt und stieß bei “Samsung Galaxy S4 Bootloop” auf eine irre Anzahl an Treffern. Von kaputten Akkus über defekte SIM-Karten bis muss zur Reparatur reichten die “Forentipps”. Am vielversprechendsten erschien mir noch diese Anleitung.
Allerdings gab es ein paar Hürden – beim Nachvollziehen klappte das Booten in den Wartungsmodus irgendwie nicht. Einmal steckte das S4 in einem Case, wodurch sich die Tasten schlecht drücken ließen. Dann war das Akku beim ersten Versuch fast entladen und ich wusste nicht, wo die Lauter-Taste war. Irgendwann gelangte ich in den Modus zum Betriebssystem-Update (siehe unten). Ich hab das S4 einen Tag liegen lassen, um später weiter zu testen. Anschließend stellte ich fest, dass das Akku wieder entladen war und glaubte erst an ein kaputtes Akku. Aber zur Sicherheit habe ich ein Cache-Wipe ausführen lassen.
Einmal Cache-Wipe bitte …
Problem bei mir war wohl, dass der Zwischenspeicher (Cache) des Galaxy S4 inkonsistente Inhalte aufwies und die Boot-Schleife verursachte. Hier die Schritte, wie ich das Problem gelöst habe.
1. Zuerst ist sicherzustellen, dass das Galaxy S4 komplett ausgeschaltet ist. Ich habe dazu den voll aufgeladenen Akku kurzzeitig entnommen.
2. Dann ist die Tastenkombination Einschalter (1)+Home-Taste (2)+Lauter-Taste(4) zu gleichzeitig zu drücken und etwas gedrückt zu halten.
War einfacher gesagt als getan. Bei der Tastenkombination tat sich bei mir nichts. Also die andere Taste der Lautstärkewippe probiert. Einige Male hatte ich wohl die Tastenkombination Einschalter (1)+Home-Taste (2)+Leiser -Taste(3) erwischt, und landete in folgendem Screen (der lässt sich über die Tastenkombination Einschalter (1)+Leiser –Taste (3) erreichen).
Erst nach einigen Versuchen mit der richtigen Tastenkombination erschien dann folgende Anzeige mit dem kleinen blauen Schriftzug am oberen Bildschirmrand.
Die Anzeige verschwindet nach ca. 1 Sekunde und ein liegender Android-Roboter mit geöffneter Wartungsklappe erscheint.
Auch dieses Logo verschwindet nach einer Sekunde und man gelangt in das Wartungsmenü.
3. Jetzt verwendet man die Lauter– (4) und Leiser-Taste (2), um die Auswahl im Wartungsmenü auf wipe cache partition zu stellen.
4. Anschließend ist der Ausschalter zu drücken, um den ausgewählten Befehl auszuführen.
Eventuelle Abfragen sind zu beantworten – bei mir startet das Samsung Galaxy S4 anschließend wieder erfolgreich bis zum Android-Sperrbildschirm. Helfen die obigen Schritte nicht, versucht man den Ansatz nochmals, verwendet dann aber den in obigem Foto ausgewählten Eintrag Wipe Data/Factory Reset. Dann wird Android zurück gesetzt.
Bisher (ca. 2 Wochen) funktioniert das Galaxy S4 hier wieder einwandfrei mit Android 5.0. Was mich aber ärgert: Das Galaxy S4 war ein Oberklasse Smartphone, welches einige hundert Euro gekostet hat. Anschließend als Anwender mit solchen Frickeleien konfrontiert zu werden, die sich nur mit Tricks lösen lassen, ist Mist. Normale Nutzer scheitern an diesem Ansatz. Bestätigt meinen Eindruck “Finger weg von Samsung Zeugs”. Gibt’s bei euch ähnliche Erfahrungen, oder habe ich mal wieder den “schwarzen Peter” erwischt?
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von welchem Produkt/Marke soll man nicht die Finger lassen?
„alle Hersteller“ liefern Probs am Band usw. … sonst würde es Selbsthilfeforen, Bloggs und Bücher mit Tipps&Tricks nicht geben ;-) bzw. in jedem Fall weniger von allem
ein OS-Update ist halt nun nicht mal „nur“ an/aus, sondern eben ein Upgrade.
eigentlich muss man froh sein, dass sowas überhaupt möglich ist, denn viele Hersteller liefern ein OS (danach mit Glück noch ein bugfix) das wars.
Unabhängig von og. Problematik bin ich dazu übergangen, immer ein aus/an (soweit möglich Akku/Strom kurzzeitig entfernen) vor und nach einem Update durchzuführen, zudem keine weiteren Aktivitäten wie Apps löschen.
Dies wird auch in einschlägigen Foren usw. entsprechend berichtet/empfohlen, denn so wird der flüchtige Speicher gelöscht und das System kann zudem Dienste sauber schließen, ersetzen und neu starten.
Ist schon ein starkes Stück, immer sofort die große Keule “Finger weg von Samsung Zeugs” zu schwingen, wenn man selbst Bockmist gebaut hat. Aber sowas erlebe ich in vielen technischen Bereichen: erst wird stümperhaft in irgendwelche Prozesse eingegriffen um anschließend Hasskommentare zu schreiben.
Hätte ich bei Ihnen gar nicht vermutet, dass sie sich in in die „Amazon-Nullpunkte-Verteiler“ einreihen. Ich möchte meinem Vorredner zustimmen: „von welchem Produkt/Marke soll man nicht die Finger lassen?“
@Sibu: Ich habe da eine ziemlich trockene Meinung -> lasse ich mir einen Wasserhahn montieren, hat der bei bestimmungsgemäßem Gebrauch zu funktionieren, ohne dass ich mit einer Rohrzange ständig dran rumschraube.
Beim Galaxy S4 wurde das gemacht, was ein normaler Anwender tun kann: 1. Ein angebotenes OTA-Update installieren gelassen, 2. Apps ganz simpel über die Einstellungen-App deinstalliert.
Wenn dann das Gerät die Grätsche macht, ist das Bockmist. Und nein, es ist nicht Aufgabe des Anwenders, sich a priori in Foren kundig zu machen, dass er gefälligst keine Apps deinstalliert und vorher/nachher ein Wipe des Cache ausführt.
Mein Fazit – und als Blogger sehe ich die Masse der Anwender, die das Gerät einschalten und es soll funktionieren: Das ist Frickelware und von daher kann ich das Samsung-Zeugs nicht empfehlen. Zumal im Blog einige Artikel (lange am meisten abgerufen) rumdümpeln, wo ich Probleme des Galaxy S4 erklärt habe.
Aber es möge jeder sehen, wie er meint – die Freiheit lasse ich euch.
Nach 25 Jahre Computererfahrung und Administration kenne ich vor allem EINE Firma, die Frickelware herstellt: MICROSOFT. Wann warnen Sie vor der Benutzung der Produkte dieser Firma und schreiben: „Finger weg von Microsoft? Aber klar, man beißt die Hand nicht, die einen füttert!
Nicht, dass ich falsch verstanden werde, ich nutze Microsoft ebenso wie Samsung und bin kein Freund von Apple, aber meine Samsung Produkte, auch in der Familie, machen so viel und so wenig Ärger wie andere Produkte.
@sibu: Den ersten Satz unterschreibe ich – obwohl die ‚Frickelware‘ hier weitgehend seine Aufgaben erledigt – aber es könnte deutlich besser sein, was MS abliefert (und die letzte Zeit habe ich den Eindruck, dass die Qualität, speziell, was Updates betrifft, rapide abnimmt).
Und wenn Du den Blog hier durchgehst, wirst Du den einen oder anderen heftigen Rant gegen Microsoft und deren Produkte fínden – da nehme ich i.d.R. kein Blatt vor den Mund.
Dein Satz von „der Hand, die einen füttert!“ (spielst möglicherweise auf den MVP an) ist Unsinn – oder hättest Du da andere Belege?
Zum Mitschreiben (ist in diversen Blog-Beiträgen schon mal angeklungen): Ich bekomme (auch als MVP) – außer einem MSDN-Abo, welches jedem MVP zusteht, keinen Cent von Microsoft. Die Reise zum letzten, zweitägigen, Open Community Day 2015 nach München habe ich (bis auf einen Zuschuss von 80 Euro, sowie Bewirtung und Übernachtung) selbst aus meiner Tasche finanziert. Zum MVP-Summit in Redmond reise ich nicht – aber dort würde ich die Reisekosten ebenfalls selbst tragen müssen. Und für die Tätigkeit als Communitymoderator investiere ich (wie auch zur Erstellung meiner Blog-Artikel) meine Freizeit – für die Community-Tätigkeit gibt’s keinen Cent. Einfach mal in Ruhe wirken lassen …