[English]Interessante Information für Besitzer einer Windows 10 Version 1511-Version. Eigentlich hätte der Support dieser Version letzten Monat enden sollen. Eigentlich …
Windows as a service – nach 18+n Monaten ist Schluss
Der Windows as a service-Ansatz von Microsoft sieht ja vor, dass Windows 10-Builds ca. 18 Monate oder spätestens 2 1/2 Jahre nach dem Release keine Updates mehr erhalten, also aus dem Support fallen. Ausnahme ist lediglich Windows 10 Enterprise LTSB, welches 10 Jahre Unterstützung erhält.
Der Ansatz wackelt …
Der Begriff ‘Eigentlich…’ im Anreißertext hat seine Berechtigung. Denn irgendwie wackelt Microsofts Ansatz, die Unterstützung für eine Build nach 18 Monaten einzustellen. Gut, es könnte Ausnahmen geben – aber die Ausnahme mutiert (scheinbar) zur Regel.
- Windows 10 V1507 (RTM): Bei dieser Version wurde der Support-Zeitraum seinerzeit um mehrere Monate auf Mai 2017 verlängert (siehe Support für Windows 10 RTM endet am 9. Mai 2017).
- Windows 10 V1607 (Anniversary Update): Bei dieser Version wurde der Support-Zeitraum, nach dem Clover Trail-Desaster, bis zum Jahr 2023 verlängert (siehe Windows 10 V1607: Updates für Clover Trail-Systeme bis 2023).
Generell ist das ja eher ein nicht wollen, statt nicht können. Die Konsumenten sollen in einen Aufrüst-Zyklus gezwungen werden – will die Hard- oder Software nicht mehr, soll das nächste System gekauft werden. Ist eine reine Marketing-Entscheidung, denn Mehraufwand bedeutet das Entwickeln von Updates nicht wirklich. Updates muss Microsoft auch für Windows 10 V1507 (RTM) bis Sommer 2025 entwickeln, um Windows 10 Enterprise V15107 LTSB zu unterstützen. Die Metadateien der Update-Pakete nehmen lediglich alte SKUs von der Installation aus. Und am eingesparten Testaufwand dürfte es mutmaßlich nicht liegen, denn böse Zungen flüstern ‘Getestet wird scheinbar eh nicht mehr’.
Windows 10 V1511-Support-Verlängerung a bisserl
Nun hat Michael Niehaus von Microsoft angekündigt, den Support von Windows 10 V1511 um weitere 6 Monate zu verlängern. Die Ankündigung ist in ‘blumige Worte’ verpackt.
Windows 10 wird weiterhin schnell von allen Arten von Organisationen übernommen. Natürlich arbeitet Microsoft mit Kunden zusammen, die bestehende Prozesse anpassen, um eine moderne Wartungsmethodik zu unterstützen, die man in Redmond als Windows-Service zu bezeichnen pflegt. [Was man bei all dem Ärger als ‘Service’ zu verstehen hat, entzieht sich außenstehenden Beobachter aber nicht wirklich.]
Im Rahmen dieser Prozessänderungen implementieren Kunden, laut Microsoft, wichtige neue Produkte und Funktionen, wie z. B:
- Windows AutoPilot, ein Cloud-getriebenes Szenario, das es Unternehmen ermöglicht, sich von der Imaging-Technologie abzukoppeln und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, neue Geräte so umzuwandeln, dass sie produktiv eingesetzt werden können, ohne dass die IT-Abteilung das Gerät auch nur anfassen muss. [wolkige Aussichten…]
- Windows Analytics Upgrade Readiness, welches Einblicke in die im Unternehmen verwendeten Geräte, Apps und Treiber gibt. Diese Erkenntnisse werden dann genutzt, um sowohl die anfängliche Windows 10-Bereitstellung als auch den fortlaufenden Prozess für die Bereitstellung von Feature-Updates voranzutreiben.
- System Center Configuration Manager Current Branch, der einen einfachen Wartungsmechanismus implementiert, um die Unterstützung für die neuesten Windows 10-Feature-Updates sicherzustellen.
- Office 365 ProPlus, whelches einen einen Instandhaltungsprozess implementiert, der an Windows 10 und dem System Center Configuration Manager ausgerichtet ist, um sicherzustellen, dass diese Schlüsselprodukte gleichzeitig aktualisiert werden können.
Nach so viel Eigenlob von Microsoft, kann ich nur auf diesen aktuellen Artikel Windows 10 Fall Creators Update Ungereimtheiten verweisen, der die Praxis wiederspiegelt. Scheinbar ist auch Microsoft aufgefallen, dass es an einigen Stellen ‘Ladehemmung’ mit der schönen neuen ‘as a service’-Welt gibt. Jedenfalls zeigt man sich generös und erläutert:
Viele Kunden haben bereits bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung dieser Änderungen erzielt, darunter MARS, Kimberly-Clark und Accenture. Um einigen frühen Unternehmensnutzern zu helfen, die ihre Umstellung auf Windows als Service noch immer abschließen, werden wir ein zusätzliches Servicepaket für Windows 10, Version 1511, für weitere sechs Monate bis April 2018 zur Verfügung stellen, das Updates für kritische und wichtige Sicherheitsprobleme bereitstellt, die während dieser Zeit auftreten.
Diese Updates sind für alle Benutzer von Windows 10 Enterprise, Version 1511 oder Windows 10 Education, Version 1511, verfügbar. Updates werden über alle normalen Kanäle angeboten, einschließlich Windows Update, WSUS, Configuration Manager und dem Windows Update-Katalog.
Ich habe jetzt mal den Text zwischen den Microsoft-Zeilen quasi übersetzt. Das liest sich dann so: Die Nutzer im Consumer-Bereich sind längt von Windows 10 V1511 weg – und bekommen keinen Support mehr für Windows 10 V1511. Wenn es mal bei dem einen oder anderen Nutzer mit dem Upgrade auf neuere Builds hakeln sollte, möge dieser doch einfach in den nächsten Laden stürmen und ein neues Windows 10-System käuflich erwerben.
Bei Unternehmenskunden sieht es einfach anders aus. Da waren einige so doof, zu den ‘early adopters’ gehören zu wollen. Laut internen Gerüchten haben die paar Hansel Microsoft ‘so bei den Eier***’, das man gar nicht anders konnte, als spontan den Support für die genannten Windows 10 V1511-SKUs um weitere 6 Monate zu verlängern.
Auf Microsoft ist halt Verlass: Ankündigen, abkündigen und verlängern – so geht as a service. Ein Schelm, wer da zwischen den Zeilen zu interpretieren versucht. So ganz spontan: Da war doch noch was. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf den Januar 2020, wenn der Support von Windows 7 und Windows Server 2008 R2 ausläuft. Oder was meint ihr? Habe ich mal wieder was falsches zwischen den Zeilen gefunden bzw. falsch übersetzt bzw. interpretiert?
Passt schon.
Auch wenn der Markt gesättigt ist, soll das nicht so sein, dann wird der Verfall eben beschleunigt, weil es Kundenwunsch sein soll, denn die wollen immer das neueste.
Windows 10 könnte in den erweiterten Support 2020 kommen und damit wäre es ein würdiger Nachfolger für Windows 7. Oder will MS Linux zum Durchbruch verhelfen, wenn sie auf „Featureupdates bis ins Grab“ bestehen bei Windows 10?
Das heißt auch: mein Win7 wird länger unterstützt als Windows 10 V1507 (RTM) :-).
„Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf den Januar 2020, wenn der Support von Windows 7 und Windows Server 2008 R2 ausläuft.“
Wer schlau ist, nimmt dann Urlaub… laaaaaaange…
Für Windows Server und SQL-Server gibt es schon die „Premium Assurance“ für 6 Jahre zusätzlichen Support über die 10 Jahre hinaus. https://www.microsoft.com/en-us/cloud-platform/premium-assurance
Würde mich nicht wundern, wenn dies nicht auch für Windows 7 angeboten wird.
Mit Mobiltelefonen hat es nicht geklappt. Mit Tablets auch nicht so richtig. Da M$ keine PC-Hardware herstellt, muss ich annehmen, dass das Unternehmen reichlich Aktien von Hardware-Herstellern besitzt. Wieso sonst, sollte man auf die Idee kommen, beim PC alles zu unternehmen, um das zu erreichen, was auf dem Mobilfunkmarkt heute schon Tatsache ist: spätestens alle 2 Jahre muss was Neues her, egal, wie viel das Alte gekostet hat, weil das Alte keine Unterstützung für aktuelle Systeme erhält.
Na ja… früher TM hat das beschriebene System am PC ja auch funktioniert, das ist halt nur während der Schlafphase beginnend mit XP so vollkommen verloren gegangen. Die Sprünge sind halt irre klein geworden und lassen sich nur noch mit Benchmark Punken messen. In der Praxis fällt es kaum noch auf.
Für mich war Hardware früher wie ein Schwarzes Loch, welches nur Geld verschlingt. Und wenns nur irgendein Spiel war, das dringend die neue Grafikkarte, Soundkarte oder eben gleich Mainboard, Prozessor Kombi erforderlich machte. Schon jedes neue Windows war wirklich ein Grund zum aufrüsten…
Der Vorteil war früher bloß, das man mit den alten Teilen noch Freunde und Bekannte glücklich machen konnte… Nen altes Smartphone oder Tablet kann heute doch keiner mehr gebrauchen und Kinder schauen dich an und fragen ob du sie mit dem ollen Ding verarschen willst…