Windows Server 2016: Fixt KB4498947 die langsame Update-Installationen?

Fast wäre Hoffnung aufgekeimt. Microsoft hat zum 14. Mai 2019 ein Servicing Stack Update für Windows Server 2016 für x64-basierte Systeme (KB4498947) freigegeben. Die Hoffnung war: Update-Installationen laufen fixer ab. Einfach mal beim Thema nachgeschaut.

Ich spüle das Thema hier nochmals hoch, weil mir im Zusammenhang mit dem Mai 2019-Patchday wieder Meldungen untergekommen sind, wo das Problem erwähnt wurde und Leute mit Tipps ‘Antivirus deinstallieren’ daher kamen.

Zähe Windows Server 2016-Update-Installationen

Administratoren von Windows Server 2016-Systemen leiden ja darunter, dass Updates unter dieser Betriebssystemversion sehr langsam installiert werden und Zeit brauchen. Und das Ganze hat nichts mit installierter Antivirus-Software zu tun (wenn man den Defender mal ausklammert). Ich bin bereits im Sommer 2018 durch Zufall auf das Thema gestoßen und habe dann ein wenig recherchiert.

Windows Server 2016 Update Installation langsam

In Microsofts Foren hatten sich frustrierte Administratoren bereits seit geraumer Zeit über extrem langsame Update-Vorgänge bei Windows Server 2016 beklagt. Das Ganze habe ich dann in mehreren Blog-Beiträgen aufbereitet.

Die langsame Update-Installation hätte ja noch eine spezifische Besonderheit der einzelnen Maschinen sein können. Eine von mir im Dezember 2018 durchgeführte Umfrage (siehe Umfrage: Lahme Windows Server 2016-Update-Installation) ergab aber ein eindeutiges Ergebnis).

Windows Server 2016: Update-Installationszeiten (Umfrage)
Windows Server 2016: Update-Installationszeiten (Umfrage), Quelle: Borncity.com

An der Umfrage haben sich knapp 700 Personen beteiligt, und 97 % stellten eine langsame Update-Installation fest. Vergleichsmaßstab waren wohl ältere Windows Server-Versionen wie Windows Server 2008/R2 oder Windows Server 2012 R2.

Update-Installationszeiten Windows Server
Update-Installationszeiten Windows Server, Quelle: Borncity.com

Im Februar 2019 ist mir dann noch eine empirische Untersuchung von Blog-Leser Karl in die Finger gefallen. Das obige Diagramm zeigt einen Vergleich der Windows Server 2016-Installationszeiten für Updates mit denen von  Windows Server 201). Ich habe das Ganze im Blog-Beitrag Beweis für zähe Update-Installation bei Windows Server 2016 näher ausgeführt.

Fazit: Die Windows Server 2016-Installationszeiten für Updates sind indiskutabel. Karl arbeitet als IT-Consultant im Unternehmensumfeld und hilft Kunden von Windows 7 bzw. Windows Server 2008 R2 auf neuere Produkte wie Windows 10 und Windows Server 2016/2019 zu migrieren. Er schrieb seinerzeit: Ich bin an den Punkt gekommen, um die Empfehlung des Servers 2016 für unsere Kunden ganz aufzugeben, und empfiehlt gleich auf Windows Server 2019 zu gehen. Interessant sind auch die Kommentare unter diesem Beitrag.

Auf Basis den obigen Artikels hatten Blog-Leser Karl und meine Wenigkeit versucht, das Thema über Twitter an die Verantwortlichen bei Microsoft zu spülen. Die Tweets und mein englischsprachiger Beitrag lösten die Rückmeldung aus, dass sich das Team um diese Frage kümmere. Es gab also Hoffnung, dass sich etwas bezüglich der Problematik tun könnte, denn bisher sollte ja Windows Server 2016 ‘das Arbeitspferd’ Microsofts in diesem Bereich werden.

Leider bringt Update KB4498947 nichts

Der obige Text erläutert die Hintergründe, warum ich das Thema weiter auf dem Radar habe und auch mitbekomme, was Blog-Leser Karl bezüglich des Sachverhalts so tut. Daher ist mir nach dem Mai 2019-Patchday sofort folgender Tweet ins Auge gesprungen.

Ganz kurz keimte die Hoffnung auf, dass das Servicing Stack Update (SSU) KB4498947 für für Windows Server 2016 für x64-basierte Systeme vom Mai 2019 was an der Geschwindigkeit der Update-Installation ändere. Aber kurze Zeit später zerrannen diese Hoffnung, da die betreffende VM mit guter CPU-Auslastung am 39 Minuten-Installationsintervall nuckelte. Auch bei Heise ist mir dieser Kommentar mit einer solchen Feststellung unter die Augen gekommen. Nicht wirklich schön, das Ganze. Wie sieht es bei euch aus? Geht ihr aus diesen Gründen direkt von Windows Server 2008/R2 bzw. Windows Server 20012/R2 auf Windows Server 2019?

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19 Antworten zu Windows Server 2016: Fixt KB4498947 die langsame Update-Installationen?

  1. oli sagt:

    Wir sind ja auch schon zu 3/4 auf Server 2019 und haben 2016 wegen der Patchprobleme übersprungen. Bei Server 2019 gibts aber leider immer noch den Hyper-V Shutdown-Pferdefuss (https://www.borncity.com/blog/2019/02/05/hyper-v-vm-shutdown-problem-in-windows-server-2019/) – wurde auch mit dem Mai-Update nicht behoben.

  2. Michael sagt:

    Wir müssen 150 Win2008R2 Server ablösen. Die bisherige Erfahrungen der Dauer der Win2016 Updates sind wirklich erschreckend – geht teilweise sogar über mehrere Stunden.
    Unsere Empfehlung ist auch wo immer es von den Anwendungsherstellern unterstützt wird zu Win2019 zu wechseln.

  3. Bernhard Diener sagt:

    Dass 2019 Server dieses Problem nicht hat, stimmt nicht. Die ersten kumulative Updates für 2019 waren klein, kein Wunder, dass die schnell installiert waren. Seitdem ist es mit jedem Monat langsamer geworden (mehrere 2019er hier, normale und auch Coreserver).

    Das CU Mai 2019 für Server 2019 hat jedoch auch erst gut 200 MB… warten wir mal bis die CUs nächstes Jahr 1 GB und mehr groß sind. Ich vermute, das wird exakt wie bei 2016 (derzeit 1,5 GB CUs) werden.

    • riedenthied sagt:

      Das glaube ich nicht. Vergleichbar ist das mit Windows 10, wo das Problem bei der 1607 ebenfalls auftrat. Seit 1703 laufen die normal schnell durch.

      • Bernhard Diener sagt:

        Ist keine Glaubensfrage, riedenthied. Miss einfach die Zeiten. Es sind klare Tendenzen erkennbar, auch bei 2019 wird es mit jedem CU schlechter.

        • riedenthied sagt:

          Ich bestreite nicht, dass es langsamer werden wird. Das liegt in der Natur der Sache, logisch. Aber so schlimm wie beim 2016er wird es (hoffentlich) niemals wieder werden.

  4. Henning sagt:

    Habe gestern für unseren neuen Server die 2016 Version (Stand Januar 2019) installiert und wollte Updates installieren… der Server hatte zu der Zeit noch nichts zu tun, war also dementsprechend idle.
    Die ganze update-schose hat mit runterladen (per Glasfaser!) und installieren sage und schreibe 5 1/2 Stunden benötigt.

  5. riedenthied sagt:

    Wir würden ja auf 2019 wechseln, wenn wir dafür nicht so gut wie alle CALs neu kaufen müssten. Das ist immer ein extrem dicker Brocken im Budget, der nicht so gern angefasst wird. :-/

    Aufgrund des Update-Nervs lösen wir die 2008 R2 meist mit 2012 R2 ab, der lebt ja noch fast 4,5 Jahre. 2016 machen wir nur, wenn es einen Vorteil gibt (ReFS mit Veeam z.B.).

  6. Michael M. sagt:

    IMHO hat Microsoft den 2016 LTSB an die Wand gefahren.
    Wir lösen gerade die 2016 Server wieder ab. Noch vor den 2012 R2 Servern.
    Leider sind es mittlerweile einige.
    Wir testen unsere Anwendungen mit Server 2019. Es gibt leider noch nicht überall Freigaben dafür. Somit müssen wir Warten…
    Was Microsoft hier veranstaltet ist ein Wahnsinn.
    Wenn es sich vermeiden lässt, dann installiert keinen 2016 mehr !
    Gruss Michael M.

  7. Markus S. sagt:

    Also ich habe gestern zufällig auf die Uhr gesehen und festgestellt, dass alleine das Downloaden über eine Stunde dauerte. Bei 2012 R2 konnte ich mich darauf verlassen, dass das Zeitfenster klein und stabil ist. Das war/ist bei maximal 5 Minuten. Bei 2016 schwankt das von MINIMAL 20 Minuten bis über eine Stunde.

    Hier ein Auszug aus dem Protokoll unseres Skriptes bei dem betreffenden Server:
    Start @ 16.05.2019 08:10:36
    Script-Version: 1.7.5
    PS-Version: 5.1
    .NET-Framework: v4.0.30319
    10.0.14393.0
    Suche nach Updates
    [2] Updates verfügbar
    Download der Updates
    Installation der Updates

    [10:09:15] Definition Update for Windows Defender – KB2267602 (Definition 1.237.759.0)
    >> [10:09:16] Erfolgreich installiert.

    [10:09:16] 2019-05 Cumulative Update for Windows Server 2016 for x64-based Systems (KB4494440)
    >> [10:26:04] Erfolgreich installiert.

  8. Thomas D sagt:

    Moin Moin,

    Ich installiere auf meiner privaten „Daddel“ Kiste, an der Ich nach Feierabend vieles mache aber seltenst echte Spiele spiele, immer mal wieder andere Systeme. Zuletzt hatte Ich 6 Monate Mint, davor Server 2016 Standard, jetzt gerade Server 2019 Std.
    Ist durch die Trial Zeiten bis zur Aktivierung kein Problem wenn man mit den entsprechenden „Einschränkungen“ leben kann.
    Ich kann und finde diese auch ok.
    Das Ich die Systeme falsch benutze und deren Sinn „pervertiere“ ist mir klar.
    Aber so finde Ich gehen die Besonderheiten jedes Systems einem besser in Fleisch und Blut.
    Natürlich würde Ich auf einem produktiven System nicht diese Umgebung erschaffen.
    Und erschaffe Sie auch nicht.
    Aber gerade durch das Verbiegen, und beobachten was es für Auswirkungen haben kann, lerne Ich, meiner Meinung nach, worauf man bei den Systemen achten sollte.
    Und wo die Alarmglocken schellen sollten wenn man etwas beobachtet bei einem System.
    Und sei es das beim eignen das System abraucht/unbenutzbar wird ;-)

    Und natürlich kann ich differenzieren was Ich als Office-Allround System benötige und was als Server.
    Denke Ich ;-)
    Das wichtigste ist meiner Erfahrung und Lehrer nach:
    Was aktiv ist, ist angreifbar.
    Was auf dem System ist kann aktiviert werden.

    Das heißt aber auch das Ich immer die gleiche HW habe zum vergleichen.
    HP Probook 6570b, i5 3320m, 16GB RAM, Samsung 940 Evo SSD.
    Stabiles, generell gutes, System.

    Server 2016 war interessant.
    Aber nicht nur bei Updates schnarchig.
    Srv2019 1809/17763 ist da ganz anders davor.
    Flotter als W10 1803/1809!

    Ich bin was das verhalten anbetrifft sehr angetan bisher.
    Und Ich teste natürlich auch solche Sachen wie HyperV was Ich beruflich brauche.
    Also kein reiner Test a´la „Wie mache ich aus einem Server ein rattenschnelles Desktop System“.
    Eher Wie mache ich ein vernünftiges System in punkto sicherheit für Spielkinder wie mich die mit dem System spielen, oder vermögende (Lizenzkosten bei Servern darf man nicht vernachlässigen…)
    Bzw welche Punkte muss Ich Tagsüber wie angehen :-)

    Insgesamt finde Ich bisher (!) 2k19 besser als 2k16.

    So long

  9. brima sagt:

    # Der langsamste knapp über 4 Stunden
    05/16/2019 10:21:48 [4/4] Name: 2019-05 Cumulative Update for Windows Server 2016 for x64-based Systems (KB4494440)
    05/16/2019 11:31:32 Uebertragung: 01:09:38 – OK
    05/16/2019 14:24:38 Installation: 02:53:00 – OK

    # einer der schnellsten 26 Minuten
    05/16/2019 20:47:22 [4/4] Name: 2019-05 Cumulative Update for Windows Server 2016 for x64-based Systems (KB4494440)
    05/16/2019 21:06:53 Uebertragung: 00:19:30 – OK
    05/16/2019 21:13:55 Installation: 00:07:01 – OK

    Über alle Server gesehen im Durchschnitt um die 2 Stunden.

  10. Wolfgang M. sagt:

    Gestern „schnell noch mal“ Updates auf 6 Server 2016 gleichzeitig angeworfen.
    Nach 3 Stunden war ich dann endlich durch, wenn auch verzweifelt :-(

    Eine Maschine, hat aus unerklärlichen Gründen eine Extrarunde gedreht und ~1 Stunde länger als die anderen gebraucht!?

    Die Beruhigungsmittel waren nicht mehr weit weg, als ich den Reboot initiierte und das Ding dann eine Stunde lang bei „Updates werden installiert. Bitte schalten Sie den Computer nicht aus …“ stand.

  11. Günter Born sagt:

    Kurzes Status-Update

    Ich hatte das Thema ja bereits über meine Blog-Beiträge (insbesondere den englischsprachigen) per Twitter an die Microsoft Entwickler gespült. Es wurde eine Untersuchung ‚versprochen‘ – allerdings tat sich nichts.

    Nun hat mich eine Mail eines Blog-Lesers erreicht, die folgende Information beinhaltet:

    lt. Microsoft Produktmanager hat Microsoft nun das Wort BUG für den Patchprozess für Server 2016 in den Mund genommen und versprochen an ein Lösung zu arbeiten.

    Danke an Wilfried H. für den Hinweis. Hoffen wir, dass sich da was tut.

    Zeitplan liegt nicht vor.

    • riedenthied sagt:

      Offiziell gibt es so ein Statement aber nicht, oder? Klingt mir alles etwas vage, sowas könnte ich dir auch schreiben. Produktmanager könnte auch so ziemlich jeder sein. ;-)

      • Günter Born sagt:

        Ist korrekt – ich bekomme hier nur vage Rückmeldungen aus dem MS Dunst, wo es immer heißt ‚untersuchen wir, fixen wir‘ – aber es tut sich nichts. Das Thema liegt MS (über meinen englischsprachigen Blog-Beitrag und Askwoody) vor. Mehr können wir nicht tun – außer, das Thema am köcheln halten.

  12. jayjay0911 sagt:

    Hallo Leute,
    ich hatte letztens 2 Server von 2008 R2 auf 2016 upgedatet, weil die Software eines Dienstleisters dies leider erforderlich machte. Auch ich kann bestätigen, dass die Updates ätzend langsam sind. Ich glaube aber auch nicht, dass MS da wirklich noch an Verbesserungen arbeitet, sondern eher die Schiene fährt, man solle auf 2019 updaten.

    Warum ich aber hauptsächlich hier schreibe:
    Wenn der Server mal läuft ist er gut, stabil, flott. Aber alles was mit Wartung etc. zu tun hat, also nicht dem normalen Betrieb sag ich mal, ist deutlich langsamer als vorher:
    – Neustart (ohne Updates) – 20 Minuten, bis alle Dienste komplett zur Verfügung stehen (mit 2008 R2 deutlich schneller)
    – Backup mit Backup Exec trotz weniger Daten fast 10x langsamer, gemessen an der Durchschnittsrate, die BE angibt (nach Update des Herstellers wurden jede Menge Altdaten entfernt, so dass sich der Speicherverbraucht tatsächlich halbiert hatte)

    An der Hardware hat sich nichts geändert, der Server läuft mit 2 SSDs als RAID 1, 64 GB RAM…ok…die Blades sind jetzt nicht die neusten. Aber das alles soooooo ätzend langsamer geworden ist verwundert schon. Eine gewisse Performancesenkung hatte ich wegen der alten Hardware erwartet, aber so??

    Habt ihr ähnlich Erfahrungen gemacht, oder sind bei euch „nur“ die Updates lahm?

  13. Philipp sagt:

    Hallo,
    vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben: wir haben einen Windows 2016 Server, der es nicht schafft, KB4565511 (2020-07 Cumulative Update for Windows Server 2016 for x64-based Systems) zu installieren. Er läuft immer auf den Fehler 0x8007007B, was auf einen Fehler bei der Aktivierung der Lizenz hinweist.
    Das habe ich geprüft, der Server ist korrekt aktiviert und alles sieht gut aus.
    Ich habe dann das ganze Programm zum De-Installieren des Keys (slmgr /upk , slmgr /cpky und slmgr /rearm) durchgeführt und einen anderen Datacenter-Lizenzkey genommmen, weil wir mehrere davon haben. (slmgr /ipk ).Der Fehler bleibt bestehen. Warum sucht dieser Sever einen KMS-Server, wenn ich einen normalen Key verwende?
    Bin für jeden Tipp dankbar!
    Gruß, Philipp

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