Potentielle Fehler in der Windows-Update-Datenbank – Teil 1

[English]Manchmal laufen Windows 10-Nutzer in Fehler bei der Update-Installation. Und von der Problembehandlung werden dann Fehler in der Windows Update-Datenbank gemeldet, die sich nicht beheben lassen. Meist endet das dann in einer Neuinstallation oder einer Reparaturinstallation (Inplace Upgrade) von Windows 10. Gibt es in der Windows-Update-Datenbank potentiell Fehler, die dann zu Problemen führen? Eine Beobachtung eines Blog-Lesers zeigt jedenfalls in diese Richtung. In zwei Teilen wird das Problem analysiert – und es wird aufgezeigt, wie man vermutlich um eine Reparatur durch Neuinstallation oder Inplace Upgrade herum kommt.

Blog-Leser Andi O. hatte mich bereits vor einiger Zeit auf die Beobachtung hingewiesen und mir die Tage noch einen komprimierten Text zum Sachverhalt zukommen lassen. Ich stelle das hier einfach mal ein. An dieser Stelle mein Dank an Andi für die aufwändigen Tests – und sorry, dass es einige Tage gedauert hat, den Text aufzubereiten.

Fehler in Windows-Update

Blog-Leser Andi hatte bereits bei Windows 10 Version 1803 Probleme. Beim Ausführen der Windows Update-Problembehandlung wurde jeweils gemeldet, dass es potentielle Fehler in der Windows-Update Datenbank gäbe. Es kam die Empfehlung, dass Windows Update repariert werden müsse.

Erfolgloser Versuch einer Reparatur

Wenn so etwas passiert, versucht man als Anwender natürlich eine solche Reparatur durchzuführen. Andi schreibt, dass er alles ausprobiert habe, was er so im Internet in dieser Hinsicht fand.

  • Das begann mit Batchdateien, die unter #6 von A. Reilland in diesem Forum herunterladbar sind.
  • Auch zwei uralte Tools au_check_v78f und winUpdRestore!v28 wurden erfolglos getestet. Der Download ist unter #13 auf Dr. Windows möglich.

    Entwickelt wurden diese Tools übrigens von ehemaligen deutschen Microsoft Answers Communiy-Moderatoren. Die Leute waren externe Dienstleister und richtig gut, wurden irgendwann aber geschasst, als Microsoft gegen ‘Osten’ schaute, um billigere Dienstleister zu beschäftigen. Aber ich plaudere zu viel aus dem Nähkästchen, erklärt aber, warum die Tools nicht mehr entwickelt werden.

Es hat, so Andi in seinem Feedback, aber alles nichts genützt. Das Einzige, was ihm damals geholfen hat, war eine Inplace Upgrade-Reparatur. Dazu installiert man Windows in einem laufenden Windows einfach neu, was zu einer Neuinstallation aller Windows-Systemdateien führt, ohne das Daten verloren gehen und Programme bzw. App erhalten bleiben.

Nochmals recherchiert

Irgendwann später kam dann auch ein Feature-Upgrade auf Windows 10 Version 1903, wie Andi schrieb. Eigentlich hatte er die obigen Exkursionen schon ad acta gelegt und hätte sich, laut eigener Aussage, auch weiterhin nicht mehr damit beschäftigt. Aber dann stieß er bei Recherchen auf Windows 10 Help auf diesen Beitrag. Dort beschreibt MVP-Kollege André da Costa gleich fünf Möglichkeiten, wie man Windows Update-Probleme beheben und Windows Update reparieren könnte. Das Inplace Upgrade, das bei Andi geholfen hatte, ist auch dabei. Andi stellte sich die Frage, ob das eine der Möglichkeiten für die gesuchte Lösung sei?

Ein neuer Test

Um die oben gestellte Frage zu beantworten, musste er wieder auf Windows 10 Version 1803 zurück und testen. Also hat er ein Downgrade auf diese Windows 10 Build gemacht. Das geht ebenfalls per Inplace Upgrade, indem unter dem laufenden Windows 10 Version 1903 ein Abbild von Windows 10 Version 1803 installiert wurde.

Einziger Unterschied: Man man bei der Frage, was man behalten möchte, den untersten Punkt „Nichts. Alles wird gelöscht, z.B. Dateien, Apps und Einstellungen.“ auswählt.

Damit gehen natürlich Daten und Apps/Programme sowie Einstellungen auf dem Systemlaufwerk verloren. Da Andi sowieso nur Windows, aber keine Anwendungen installiert hatte, war das kein Problem. Zudem hatte er für den Notfall auch noch ein Backup zur Verfügung.

An dieser Stelle noch einige Anmerkungen von Andi und von mir. Die Tests sind schon etwas älter – die erste Fassung von Andi hätte bei weitem alles gesprengt, was ich hier im Blog einstelle. Also hat Andi das Ganze komprimiert. Nach der Neuinstallation von Windows 10 Version 1803 hat er wushowhide das Funktionsupgrade für die 1909 ausgeblendet. Das hat auch soweit geklappt.

Ich wollte eigentlich die aktuellste 1803 als Beispiel hernehmen. Windows Update hat sich aber für die 17134.1345 entschieden. Nach einer kurzen Verwunderung darüber, dass ich nicht die aktuellste 1803 bekam, versuchte ich es dann über den Windows Update Katalog.

Mit dem Download der KB´s gab es auch kein Problem. Wohl aber mit der Installation. Obwohl ich die 64 Bit Version gewählt habe, gab es bei beiden KB´s , KB4540689 (17134.1365) sowie KB4541333 (17134.1399) , eine Fehlermeldung: „Das Update ist nicht für ihren Computer geeignet.“ Sie müssen sich deshalb leider mit der 17134.1345 begnügen.

Und es gibt wieder Fehler in Windows Update

Sofort im Anschluss überprüfte Andi dann, ob in Windows 10 Version 1803 potentielle Fehler in der Windows-Update-Datenbank vorhanden sind. Andi ging davon aus, dass die Fehler in der Windows-Update-Datenbank durch eine fehlerhafte Installation von Updates entstehen könnten.

  • Dazu ist er in die Systemsteuerung zu Programme und Features und dann zur Rubrik Installierte Updates anzeigen navigiert.
  • Dann hat er nacheinander die einzelnen Updates deinstalliert. Dann hat er mit Windows-Update nochmals die Update neu installieren lassen und und die Problembehandlung ausgeführt.

Das Fazit dieses Ansatzes: Das war ein Fehlschlag bzw. eine Sackgasse. Es wurden keine Fehler in der Windows-Update Datenbank gefunden.

Neue Idee: Sind Treiber schuld?

Dann kam ihm der Gedanke, dass es möglicherweise mit aktualisierten Windows-Treibern zusammenhängt, obwohl er keine Ahnung hatte, was Treiber mit der Update-Datenbank zu tun haben sollten.

  • Also hat er in einem weiteren Schritt die Treiber der Drittanbieter nacheinander einzeln deinstalliert.
  • Direkt danach ließ er (ohne Neustart dazwischen) diese per Windows-Update
    wieder neu installieren.

Im Anschluss an jeden Schritt wurde die Problembehandlung ausgeführt, um eventuelle Fehler in Windows Update identifizieren zu können. Andi schreibt: ‘Ich hatte Glück. Diesmal wurden Fehler angezeigt.’ Nach einem Klick auf Ausführliche Informationen anzeigen erhielt er folgende Diagnose-Informationen angezeigt.

Fehler in der Windows-Update-Datenbank

Das obige Dialogfeld liefert keinen Hinweis auf die genaue Ursache, aber es wurden reparierte Fehler und ein nicht behobenes Problem in der Windows Update-Datenbank genannt. Da er ja einzelne Treiber deinstalliert und dann installieren ließ, wusste er, um welchen Treiber es ging. Ursache war der Intel Bluetooth 20.60.0.4 Treiber.

Spur in der Ereignisanzeige

Daher hat er die Windows-Ereignisanzeige aufgerufen. Das lässt sich, je nach Windows-Version, im Suchfeld des Startmenüs bzw. der Taskleiste, über den Eintrag ‘Ereignis’ und den Treffer Ereignisanzeige erledigen. In der Ereignisanzeige fand er folgenden Eintrag:

Installationsfehler in der Ereignisanzeige

Es wurde der Update-Fehler 0x8024CE16 gemeldet. Andi schreibt, dass er die Problembehandlung mehrmals ausgeführt habe. Bei jedem Durchlauf meldete die Problembehandlung, dass Fehler behoben wurden. Der Schluss ist, dass da gar nichts behoben wird.

Helfen die alten Tipps zur Fehlerbehebung?

Nachdem Andi also den Fehler in der Update-Datenbank provozieren konnte, arbeitete er als nächstes die oben verlinkten fünf Tipps von André da Costa ab. Alle diese Tipps erwiesen sich, bis auf die bereits mehrfach erwähnte Radikalmethode ‘Windows-Reparatur als Inplace Upgrade’, als nicht hilfreich.

Andi hat sich dann nochmals die Ereignisanzeige vorgenommen. Beim bereits erwähnten Bluetooth-Treiber fiel ihm eine Ungereimtheit auf. In der Ereignisanzeige fand sich zwar die Fehlermeldung aus obigem Bild. Im Windows Geräte-Manager war, laut Andi, aber komischerweise alles in Ordnung.

Eintrag im Geräte-Manager

Da er kein Bluetooth benutze, kann er die Meldung, dass alles in Ordnung sei, nicht bestätigen. Wenn dem aber so wäre, und Bluetooth einwandfrei funktionieren würde, so schließt Andi, dann wäre die Meldung in der Ereignisanzeige eine Fehldiagnose.

Ein Verdacht: Fehldiagnose in der Update-Datenbank

An dieser Stelle keimte der Verdacht auf, dass eventuell die Ereignisanzeige da mit hineinspielt und die Problembehandlung das nicht gebacken bekommt. Es wäre also so etwas wie eine klassische Fehldiagnose. Diesem Verdacht soll in Teil 2 nachgegangen werden.

Artikelreihe:
Potentielle Fehler in der Windows-Update-Datenbank – Teil 1
Potentielle Fehler in der Windows-Update-Datenbank – Teil 2

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7 Antworten zu Potentielle Fehler in der Windows-Update-Datenbank – Teil 1

  1. 1ST1 sagt:

    Hier fehlt ganz klar eine Empfehlung des „Reset Windows Update Tool“ (wureset), das hat mir bisher fast immer geholfen https://gallery.technet.microsoft.com/scriptcenter/Reset-Windows-Update-Tool-402a3eef . Ich habe eigentlich nur einen Fall, wo es nicht half, und zwar man kennt ja die Technik, Windows-Update-Dienst und Bits stoppen, und dann den Software-Distribution-Ordner löschen. wureset versucht nicht nur den Update und Bits Dienst zu stoppen, sondern auch den Dienst Anwendungsidentität. Warum weiß ich nicht, weil den Software-Distribution-Ordner kann man schon löschen, wenn der Update-Dienst und Bits gestoppt sind. Jedenfalls habe ich einen Notebook im Netz, der alle paar Monate mal mit Update-Problemen daher kommt, den Software-Distribution-Ordner löschen hilft jedes Mal, aber wureset schafft es auf diesem Notebook meistens nicht, zunächst auch den Anwendungsidentität Dienst zu stoppen, so dass mir nichts anderes übrig bleibt, Win-Update und Bits manuell zu stoppen und dann den Ordner manuell zu löschen.

    Wenn man Computer mit festen IP-Einstellungen hatte, sollte man übrigens in wureset nicht die Funktion nutzen, um die Netzwerksettings zu resetten, das stellt die nämlich einfach auf DHCP um, damit stellt man sich nur ein Bein, was ech nicht sein muss.

  2. Anonymous sagt:

    > Intel Bluetooth 20.60.0.4

    Ist das nicht VER alt?
    Die neuesten von Intel veröffentlichten VERs sind

    Intel® Wireless Bluetooth® for IT Administrators
    https://downloadcenter.intel.com/download/29461/IT-Bluetooth-?product=75621

    Version: 21.80.0 (Latest) Date: 3/24/2020

    • Günter Born sagt:

      Danke für den Link. Der enthält aber nur allgemeine Informationen über das Zurücksetzen von Windows Update – was aber genau gar nicht hilft, wie man in Teil 1 an den Ausführungen von Andi sowie in Teil 2 an der Auflösung sehen kann. Im Übrigen versucht die Problembehandlung genau das automatisch.

  3. Karl Wester-Ebbinghaus (@tweet_alqamar) sagt:

    Ich nutze immer die aktuelle Version hiervon.

    Quasi all in one mit Dism / sfc etc
    http://wureset.com/

  4. Karl Wester-Ebbinghaus (@tweet_alqamar) sagt:

    Bezüglich der Intel Treiber rate ich jedem ab 1903 Treiber nicht mehr zu blockieren da sie von Intel / Realtek / Nvidia etc. freigegeben und getestet sind.

    Grundsätzlich bei Systemen mit Intel Komponenten (auch Ryzen 3) den Intel Driver Updater nutzen, wenn die Treiber aktuell bleiben sollen.

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