Skype-Konferenzen: Kein Download, kein Konto erforderlich

Skype[English]Microsoft hat – wohl angesichts der Corona-Krise, alle Hürden für Skype-Konferenzen aufgehoben. Man kann im Browser ein ‘Freies Meeting’ einleiten, an dem beliebige Leute teilnehmen können.

Alles ganz einfach

Das Ganze findet sich auf der Skype-Seite Einfache Videobesprechungen ohne Registrierung oder Download. Ich bin über diesen US-Artikel auf die Neuerung aufmerksam geworden. Es reicht, diese Seite im Browser aufzurufen, um zu starten.

Mit dem Link Kostenlose Besprechung erstellen lässt sich dann ein Einmal-Link generieren. Dazu heißt es bei Microsoft:

Generieren Sie mit einem Klick einen kostenlosen einmaligen Link. Teilen Sie den Link dann mit anderen Personen, um unbegrenzt Skype-Besprechungen zu halten. Dabei steht Ihnen der ganze Funktionsumfang von Skype zur Verfügung. Der Link ist nicht befristet und kann jederzeit verwendet werden.

Diesen Link kann man dann per Mail (oder andere Medien) an die Teilnehmer der Konferenz schicken. Das Ganze ist, da ja von Skype-zu-Skype abgewickelt, für die Teilnehmer kostenlos. Es wird lediglich ein Browser und ein Internetzugang sowie der Link gebraucht. Die Notwendigkeit, einen Skype-Client auf das Gerät zu laden und zu installieren entfällt. Auch muss man sich nicht mehr für ein Skype- (oder Microsoft-) Konto registrieren.

Das Ganze ist wohl der Corona-Krise geschuldet – und Microsoft versucht möglicherweise auch gegen Zoom gegen zu halten. Was man aber wissen sollte: Der Link ist zwar unbefristet abrufbar. Man kann also, nachdem man eine Besprechung anberaumt hat, den Link jederzeit anklicken und weitere Teilnehmer zur Konferenz einladen. Aber man hat dann natürlich keine Möglichkeit, auf sein Skype-Adressbuch zuzugreifen – und es werden die nachfolgenden Datenschutz-Probleme aufgeworfen.

Ergänzung: Ich habe gerade gesehen, dass Martin Geuß in diesem Artikel schreibt, dass die ‘Gast-Konten’ nach 24 Stunden verfallen. Diese Information wird angezeigt, wenn man einen Einladungslink bekommt und diesen anklickt. Meldet man sich als Gast an, bekommt man angezeigt, dass das Gast-Konto nach 24 Stunden verfällt.

Datenschutz und Speicherung

Microsoft archiviert die Anrufaufzeichnungen aber bis zu 30 Tagen. Die geteilten Medien bleiben sogar noch länger verfügbar. Microsoft schreibt dazu: Die perfekte Lösung für Telefonkonferenzen, Webinare oder Bewerbungsgespräche! Wer das in Deutschland aber beruflich nutzt, sollte sich im Klaren sein, sollte sich im Klaren sein, dass er unter datenschutzrechtliche Belange und die DSGVO fällt.

Es gibt einen älteren Beitrag aus 2016, wo Datenschutzbeauftragte zu einem Negativurteil im Hinblick auf die Zulässigkeit von Skype für Bewerbungsgespräche kommen. Das war aber noch vor Inkrafttreten der DSGVO. Dieser Beitrag geht speziell auf das Thema Bewerbungsgespräche über Skype und den Datenschutz ein. Es werden die datenschutzrechtlichen Hürden aufgezeigt. Und in diesem Beitrag finden sich folgende aktuellere Aussagen:

Videokonferenzen zur Geschäftskommunikation sind aus datenschutzrechtlicher Sicht unter den folgenden Voraussetzungen möglich.

Wenn es der Wunsch des Interviewenden selbst ist bzw. die freiwillige Einwilligung eingeholt wird, die Informationen zur Datenverarbeitung transparent mitgeteilt werden und keine zwanghafte Kopplung an eine Software (mit Speicherung in Drittstaaten) vorgenommen wird.

Der Vorgang sollte durch den Datenschutzbeauftragten überprüft (Datenschutz-Folgenabschätzung, technische und organisatorischen Maßnahmen, Hinweispflichten im Unternehmen bzgl. der Videoanlage) werden.

Beim Punkt: Freiwillige Einwilligung sehen Datenschutzbeauftragte bei Bewerbungen (siehe obige Links) schon Probleme. Killerkriterium dürfte aber das Thema ‘Speicherung in Drittstaaten) sein. Es müsste sichergestellt sein, dass alle Daten innerhalb der EU DSGVO-konform gespeichert und automatisch gelöscht werden und dass die Firmen die datenschutzrechtlichen Auflagen einhalten. Sehe ich nicht als unproblematisch an.

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9 Antworten zu Skype-Konferenzen: Kein Download, kein Konto erforderlich

  1. JohnRipper sagt:

    Meine Meinung:

    Ja Datenschutz ist wichtig. Aber:
    Wir können den Betrieb entweder am Laufen halten oder mit einem DSGVO konformen Unternehmen untergehen.

    Viel wichtiger finde ich, was aktuell sonst noch so an Rechten beschnitten wird und dass davon möglichst wenig nach der Krise übrig bleibt.

    • Eike Justus sagt:

      1: Gibt es da wirklich nur ein ENTWEDER / ODER?
      2: Konkret bitte! Welche Rechte, welche Anhaltspunkte dafür, welche Prioritätenabwägung?
      Zeit der Spekulationen? Es gibt auch Leute, die 5G verantwortlich machen für das Virus, oder dass allein der Herrgott uns vor dem Virus retten kann.

    • Marga sagt:

      Das macht Sinn. Sofort alle begründeten Datenschutzhürden über Bord werfen, wenn es mal etwas kriselt. Genau dafür sind solche Reglen ja da. Das man sie genau dann nicht beachtet, wenns interessant wird.
      Die Daten die jetzt gesammelt werden verschwinden nicht mehr.

      Das Argument „Datenschutz oder Arbeiten“ kann ich wirklich nicht mehr hören. Wer zu faul ist Alternativen aufzubauen oder die bestehenden zu nutzen ist im falschen Beruf.

  2. VORSICHT MOGELPACKUNG!
    Latürnich unterstützt Microsoft auch dieses „kostenlose“ Angebot NICHT mit dem (aktuellen) Internet Explorer 11, d.h. alle „armen Schweine“, die Windows 7, 8 oder 8.1 mit deren STANDARD-Browser nutzen müssen draussen bleiben!

    • Chris sagt:

      Sich über eine Mogelpackung beschweren, aber selber nur Halbwahrheiten verbreiten.

      ====================================================
      Verwenden Sie Microsoft Edge oder Google Chrome, um Skype im Web zu nutzen.
      ====================================================

      Sowohl Microsoft Edge, auf Chromium Basis (https://www.microsoft.com/de-de/edge), als auch Google Chrome, gibt es weiterhin auch für Win7 und Win8.

      Es gibt also kein Problem für Win7 und Win 8 Nutzer und der Verweis auf den „Standardbrowser“ zählt nicht.

      Den IE11 nutzen maximal noch Firmen aus Kompatibilätsgründen zu internen Anwednungen und die haben mindestens noch ein Zweitbrowser installiert für die Seiten die im Internet nicht mehr mit IE11 gehen.

      Pech allerdings wenn der Zweitbrowser Firefox ist.
      Aber das MS den Firefox nicht unbedingt große Beachtung schenkt ist bekannt, ich sag nur Webinterface des Windows Admin Center das schon vor langer Zeit weder mit IE11 noch mit Firefox ging.

      Schon da war Edge und Chrome gesetzt und das als Edge noch Edge war und nicht ein Chromium basierter Browser.

      • Wie üblich: Kleinkinder, die nicht mal ihren eigenen Namen schreiben können, sind auch zu Blöde um sinnentnehmend lesen zu können, und sondern Dünnpfiff ab: OHNE Download und folgende Installation gibt’s vor Windows 10 keinen Browser ausser dem IE!
        Wehret den MERKBEFREITEN!

        • Chris sagt:

          Die Aussage zum Download bezieht sich auf die Skype Software selber, nicht auf den Browser den man benötigt. Man sollte die Aussage schon Im Kontext betrachten und nicht pauschal.

          Was kommt als nächstes, das es nicht kostenlose ist da ich meinen Internetanbieter Geld zahlen muss um es Downloaden und nutzen zu können? Von dem Geld was
          die Hardware gekostet hat auf dem alles läuft ganz zu schweigen.

          • Andreas Hepp sagt:

            bitte die „Stromkosten“ nicht vergessen ….. meine Güte, wer damals noch komplett auf den IE setzte und keinen zweit Browser vor Windows 10 hatte gehört ……

    • Sam sagt:

      „Windows 7“ wird sein Januar nicht mehr supported ist daher potentiell (online) unsicher, so heißt es allenthalben. Oder habe ich hier was falsch verstanden?

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