[English]Lange Gesichter für fortschrittliche Nutzer von Osrams Lightify-Leuchten? Keine Ahnung, aber Ende des Monats ist Schluss, Osram schaltet seinen Cloud-Dienst ab. Nutzer, die die Lightify-Leuchten einsetzen, müssen vor dem 31. August 2021 aktiv werden, damit das Licht nicht gänzlich ausgeht.
Was ist Osram Lightify?
Osram Lightify war, das muss man jetzt wohl so sagen, ein System von Leuchten, die sich über ein Smart-Home-Gateway per Smartphone und Tablet über das Internet oder per WLAN steuern ließen. Ich habe kein wirkliches Gefühl, wie populär das System im Vergleich zu Philips Hue-Leuchten war. Im Blog kam Osram Lightify 2016 im Artikel Sicherheits-Infos zum 27. Juli 2016 in Verbindung mit Sicherheitslücken vor.
Osram Lightify Cloud-Dienst wird abgeschaltet
Bereits im März 2021 hatte Osram wohl das Ende des für den Lightify-Betriebs notwendigen Cloud-Dienst angekündigt. Nun findet sich auf der Webseite des Unternehmens die Bestätigung, dass der Dienst am 31. August 2021 eingestellt wird.
Im Text heißt es, dass am 31. August 2021 OSRAM den Serverbetrieb und Support für LIGHTIFY einstellen wird. Ab diesem Zeitpunkt wird die Steuerung des Systems von Unterwegs, mit Hilfe von Sprachassistenten oder durch externe Apps (Smartphone, Tablet per Internet) nicht mehr möglich sein. Auch eine Kompatibilität zu möglichen neuen Versionen der Betriebssysteme von iOS und Android will OSRM dann nicht mehr gewährleisten, da die Apps auch keine Updates und keinen Support für die Apps mehr liefern will.
Der Hersteller schreibt, dass die Bedienung von zu Hause aus über die LIGHTIFY App im WLAN unverändert bleibt wenn App und Gateway aktuell sind. Nutzer müssen aber vor dem Stichtag 31. August 2021 OSRAM reagieren.
- Damit der WLAN-Betrieb weiter funktioniert, müssen Nutzer die aktuellste Lightify App Version (> 2.1.0) herunterladen und das aktuelle Update auf das vorhandene Lightify-Gateway installieren (WLAN Chip >1.8.3.0)
- Wer noch ein altes, ungenutztes Gateway im Schrank haben sollte, muss dieses noch bis Ende August 2021 über einen Cloud Account aktualisieren, da es andernfalls nach dem Abschalten der Cloud nicht mehr funktioniert.
Der letztgenannte Punkt betrifft laut OSRAM alle Gateways, die noch nie genutzt worden sind und solche, die in den letzten 4 Jahren nicht aktualisiert wurden. Die Aktualisierungsempfehlung bezieht sich auf Lightify Gateways mit einer WLAN Firmware Version die kleiner als 1.1.3.53 ist.
LIGHTIFY System technisch veraltet
OSRAM begründet diesen Schritt damit, dass das LIGHTIFY System mittlerweile technisch veraltet sei. So sei die Performance (u.a. Reaktionsgeschwindigkeiten und das Ansteuern der einzelnen Geräte) bei dem in die Jahre gekommenen Gateway deutlich schlechter als bei Alternativen im Markt.
Auch der genutzte ZigBee® Standard habe sich in den letzten Jahren (von ZigBee® Light Link und ZigBee® Home Automation hin zu ZigBee® 3.0) weiterentwickelt, so dass eine Kompatibilität mit anderen Smart Home Systemen immer schwieriger wird. Es wären also umfangreiche Investitionen erforderlich, die OSRAM nach dem Rückzug aus dem Endkonsumenten-Geschäft für Allgemeinbeleuchtung im Jahre 2016 nicht mehr tragen kann.
Abschließende Gedanken
Als jemand mit Wurzeln im Handwerk habe ich dem ganzen IoT-Zeug im Haus schon immer kritsch gegenüber gestanden. Denn es gab die alte Erfahrung: Alles, was Du einbaust, kostet und geht irgendwann kaputt – dann kannst Du mal wieder ran und auf Fehlersuche gehen. Und im Zweifelsfall bekommst Du keine Ersatzteile mehr. Gelegentlich beschlicht mich dann das Gefühl, etwas aus der Zeit gefallen zu sein, wenn Leute über solche neuen Features schwärmten, und ich dann „kommt mir nicht ins Haus“ antwortete. Der obige Fall zeigt mir wieder einmal, dass ich wohl Recht behalten habe. Da stehen die Besitzer von LIGHTIFY-Systemen vor der Tatsache, dass das Licht zwar noch nicht ausgeht, aber die Funktion kastriert wurden. Und sobald sich neue Versionen von Android oder iOS auf den Mobilgeräten einfinden, ist die Bedienbarkeit der benötigten Apps nicht mehr gewährleistet. Geht ein Gateway kaputt, war es das, denn es dürfte keinen Ersatz mehr geben.
Ende der sechziger Jahre habe ich als Lehrling noch Elektroinstallationen repariert und Schalter, Steckdosen oder Lampen ausgetauscht, die gut 60 Jahre auf dem Buckel haben. Und 2019 habe ich ein Haus verkauft, welches auch fast 60 Jahre alt war – die damals verlegte Elektrik kann jederzeit mit wenig Aufwand repariert werden – Schalter, Steckdosen etc. sind DIN-genormt und leicht austauschbar. Die Digitalisierung wird unser Untergang: Sicherheitstechnisch ein GAU und von der Langlebigkeit sowie Kompatibilität ein Alptraum – da ist nichts nachhaltig, sondern es ist eingebaute Obsoleszenz – imho. (via)
Naja. Ich bin auch kein großer Freund von den kleinen Wanzen und Eindringhilfen ins Netz. Aber letztlich ist das bei Beleuchtung recht praktisch, wenn man von Anfang an nur lokale Funktionen und Steuerung benutzt.
Ich habe es allerdings auf die Punkte begrenzt, wo es für mich Sinn ergab: Licht per Bewegungsmelder im Flur und Bad (was nach dem Einrichten sogar funktioniert, wenn man die Bridge aus dem Netz nimmt), dimmbare Deckenbeleuchtung über dem Esstisch, gekoppelt mit einer Stehlampe und Lese- und Wecklicht am Bett. Grundsätzlich mit Zigbee-Schalter, das Handy ist halt kein richtiger Lichtschalter…
Das Zeug eignet sich prima für katastrophal verkabelte Mietwohnungen, wo die Lichtschalter absurd weit vom Nutzungsort entfernt sind, wie bei mir.
Hauptaufgabe ist aber letztlich, das Licht regelmäßig abzuschalten oder erst gar nicht anzumachen, wenn es hell genug ist. Da kann man mit Bewegungsmeldern eine Menge machen.
Und abends im Bett oder an der Wohnungstür den Schalter ein paar Sekunden drücken und dann geht auch das vergessene Licht im Wohnzimmer aus.
Fing mit Spieltrieb an und wurde dann auf die praktischen Belange angepasst. Kellertreppe bei der tüdeligen Verwandtschaft: Leuchte in die Fassung, Bewegungsmelder an die Treppe, mit Hue-Gateway eingerichtet, Gateway wieder abgebaut, läuft. Alle 2 Jahre Batterie wechseln. Quasi vor dem Kaffee erledigt.
Das Spielzeug kann also ganz praktisch sein.
Lightify war in den letzten Jahren der Klassiker, um die Hue billig zu erweitern. Quasi schon mit den jetzt kommenden Einschränkungen eingepreist. Für die dummen, aber eben eigentlich sinnvollen Funktionen an/aus/schalten völlig hinreichend. Die Farben und das Dimmen war noch nie wirklich gut bei denen, also nix für anspruchsvolle Spielkinder.
Meine Anforderungen an Hardware mit Netzwerkzugang sind inzwischen ziemlich straff und so Kram wie Lampen mit Cloudzwang erfüllen meine Anfoderungen nichtmal ansatzweise.
Hardware die ich in meinem Netzwerk betreibe muss grundsätzlich Linux kompatibel sein. Und mit Linux meine ich Standard Distributionen wie Debian oder eine der anderen großen Distributionen. Bei kleineren Dingen reicht es auch wenn OpenWRT drauf läuft. Bei Distributionen wie Raspian oder piCorePlayer bin ich eigentlich schon skeptisch. Daher wird auf meinen Raspberry Pi Zeros in naher Zukunft auch ein echtes Debian mit Squeezelite laufen. Ein Webinterface auf einem Audio Endpoint brauch ich nicht, wozu gibt es ssh :)
Lichtsteuerung wird bei mir wenn dann mit einem Raspberry und Solidstate Relais gemacht. Die Trockenübung mit angesteuerten LEDs ist gemacht, die richtige Umsetzung wartet auf den Winter. Mir ist allerdings auch klar das sowas nicht jeder umsetzen kann.
Ich halte einfach nichts mehr von diesem Kram der nur wenige Jahre unterstützt wird. Ich meine hier geht es um sowas simples wie Lampen an oder aus. Da werden sich die Anforderungen wohl nicht mehr so stark ändern. Warum nicht eine OpenSource Server Software anbieten die man selber betreiben kann? Ich stelle mir da was vor wie den Logitech Media Server.
Ich habe der Tage erst wieder schmerzhaft sehen müssen welchen Nachteil verdongelte proprietäre Hardware hat. Ich habe eine XBOX One S ohne Festplatte und ohne Laufwerk aus der Schrottbox gerettet. Optische Medien benutze ich nicht und SATA SSDs habe ich auch immer über. Passende Controller wären sogar auch da, der Spieltrieb war geweckt. Das Ding zuhause schön zerlegt und eine SSD drangeklemmt. Zack das Ding hat sogar ein Bild aber startet natürlich nicht. Also ab ins Netz und informiert. Angeblich müsste man die SSD partitionieren und kann dann per Offline Updater das System neu installieren. Soweit die Theorie. Die SSD muss man heute nicht mal mehr voher partitionieren, nur war die gerettete Box im Insider Programm. Deswegen funktioniert der normale Offline Installer nicht. Es gibt keine Lösung für dieses Problem. Ich musste daher funktionierende Hardware, für die man aktuell an die 300€ bezahlen müsste, wieder entsorgen. Klar habe ich nichts außer ein bisschen Zeit verloren. Aber die Borniertheit des Herstellers sowas durchzuziehen kotzt mich einfach an. Es wäre ein leichtes für Microsoft das Insider OS als Offline Installer bereitzustellen, sie machen es einfach nicht und zeigen dir damit ganz einfach den Mittelfinger. Diskusionen dazu werden mit einem Verstoß gegen die Nutzungsregeln abgewürgt! Für mich also nur eine Bestätigung meiner restriktiven Einkaufspolitik.
Was mich von dem ganzen Thema abhält, sind die vielen Sicherheitslücken. Da gab es in den letzten Jahren einfach zu viel. Immer wieder proprietäre Hardware/Software-Konstellationen, die nur mit der eigenen App funktionieren und über deren Inhalt man keine Ahnung hat. Die dann evtl. veraltete Protokolle oder Bibliotheken, voreingestellte Admin-Passwörter oder sonstige Schwächen enthalten. Und das Problem, das wir in diesem Artikel sehen, kommt noch hinzu: Anbieter macht dicht.
Die Alternative wäre natürlich, wie im vorigen Kommentar, alles selbst zu machen. Aber mir fehlt dafür die Lust und das Interesse. Und das Eigenheim, bei dem ich bauliche Veränderungen machen kann bzw. sich die Sachen halt auch langfristig bezahlt machen…
Hallo!
Man könnte beinahe sagen: Und täglich grüßt das Murmeltier!
Wie oft ist so etwas nun schon passiert? 100 Mal? 100000 Mal?
Wer sich auf die Hersteller-Cloud verlässt, ist irgendwann verlassen. Daran wird sich nie etwas ändern.
Ich halte es da wie Günter: So etwas kommt mir nicht ins Haus!
PS: diese Seuche gibt es aber auch wirklich überall, sogar Aquarien-Filter kann man heute über WLan steuern – natürlich über die Hersteller-Cloud!
„Wer sich auf die Hersteller-Cloud verlässt, ist irgendwann verlassen. Daran wird sich nie etwas ändern.“
Genau so sieht es aus. Völlig egal, ob so ein Geraffel von Google, Amazaon und Konsorten, Hausbeleuchtung, „Staubsaugroboter“ oder Kameras: Cloud-Zwang = LmaA.
#Allgemeines Geschwafel meinerseits
Aber man sieht ja, gibt hinreichend Personen, die von hier zur nächsten Bordsteinkante denken. Und nein, es ist *nicht* besonders hip oder fortschrittlich, nur weil man alles Erdenkliche in die Cloud verfrachtet – eher Gegenteiliges ist der Fall.
Aber was will man machen… zwei Arbeitskollegen habe ich eingeladen via Conversations mit mir zu kommunizieren. Accounts hatte ich ihnen angelegt. Die Reaktion war: „Es ist mir zu kompliziert, eine JID (E-Mail-Format) und Paßwort EINMALIG einzutragen.
Zeugt von einem unglaublichem Intellekt und Willen, etwas neues zu lernen.
KNX/EIB gibt es schon über 20 Jahre, einige ’neue‘ Gimmicks wie die Steuerung übers mobile Netz funktionieren, allerdings dann auch über einen Cloudserver eines Anbieters. Letztlich muss wann wissen was man benötigt: Beispielsweise Wetterdaten über die Cloud (kostenpflichtig) oder reicht auch ein lokaler Temp/Wind/Licht-Sensor (kostet auch, dafür keine Datenverbindung nach aussen).
Was eher Sorgen bereitet sind die Taster und Schaltaktoren die nach >20 Jahren langsam den Geist aufgeben…
Hersteller-Clouds sind einfach Mist. Linus von LTT hat da einen gar nicht so blöden Ansatz mit HomeKit und eben auch der Möglichkeit das alles per Tastendruck machen zu können. https://www.youtube.com/watch?v=xm740EdgOTM . Persönlich brauch ich sowas nicht, auf den Lichtschalter drücken kriege ich gerade noch selbst hin aber ja, für größere Häuser, mehrere Personen, Klime pi pa po, warum nicht.