[English edition]Die letzte Zeit schlage ich mich mit einem nervenden Problem beim Google Chrome-Browser herum. Eigentlich tut es dieser Browser, aber beim Aufrufen mancher Seiten friert Google Chrome ein.
Das Einfrieren äußert sich dergestalt, dass ich keinen Tab mehr anwählen kann. Selbst das Aufrufen eines Kontextmenüs in der Taskleiste oder anderer Windows-Elemente ist nicht möglich. Nach einigen Sekunden ertönt ein Beep und der Spuk ist vorbei – ab da kann ich mit der Webseite einwandfrei arbeiten.
Da ich Windows 7 gerade erst aus einem recht frischen Backup eingespielt habe, konnte es nicht am Betriebssystem liegen. Erste Recherchen in deutschen Google-Seiten führten nicht weiter (die dort beschriebenen Fälle adressierten den Fall, dass Google Chrome das System permanent einfriert und bezogen sich teilweise auf Beta-Software).
Als ich dann eine Suche auf englischsprachige Webseiten ausdehnte, wurde ich fündig. Das Problem zieht sich von Mac OS X (und hier) bis hin zu Windows. Manche beschuldigen einen Downloader oder den integrierte Flash Player. Ein Workaround wurde hier versprochen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass das bei mir nicht zutraf – da ich auch Flash-lose Seiten aufgerufen hatte. Auch diese Diskussion erachtete ich nicht als zielführend. Auch dieser Beitrag half nicht wirklich, da ich keinen Fremdvirenscanner installiert hatte.
Am besten wurde das Problem in diesem Reddit-Beitrag beschrieben. Aber auch hier fand sich keine Lösung. Auf die stieß ich in diesem Google Forenthread. Benutzer AnubArack weist darauf hin, dass der Chrome-Browser Probleme mit der Auto Discovery Proxy (auto detect proxy)-Funktion in Windows 7 habe. Die verlinkte Website existiert zwar nicht mehr, aber ich habe es recht fix hin bekommen.
Proxy-Erkennung beim Chrome-Browser anpassen
Zur Problemlösung sind bei einem deutschsprachigen Google Chrome-Browser folgende Schritte durchzuführen.
1. In der rechten oberen Ecke des Browserfensters die Menüschaltfläche öffnen und im angezeigten Menü Einstellungen wählen.
2. Dann in der Seite “Einstellungen” zur Kategorie “Netzwerke” blättern und die Schaltfläche Proxy-Einstellungen ändern anwählen.
3. Windows 7 öffnet nun das Eigenschaftenfenster der Internetoptionen und zeigt die Registerkarte Verbindungen. Klicken Sie auf die Schaltfläche LAN-Einstellungen.
4. Löschen Sie im Dialogfeld Einstellungen für lokales Netzwerk die Markierung des Kontrollkästchens Automatische Suche der Einstellungen.
Sobald Sie die Dialogfelder und Eigenschaftenseiten über die OK-Schaltfläche geschlossen haben, sollte der Chrome-Browser die Standard-Proxy-Einstellungen verwenden und die Timeouts beim Aufruf einer Webseite bleiben (zumindest bei meinem System) aus.
Hallo Günter,
die Sache mit der ‚automatischen Suche der Einstrellungen‘ ist mir schon immer sehr suspekt gewesen. Könntest Du vielleicht mal kurz umreisen (oder auf eine gute Erklärung verweisen), was beim Markieren der Option genau gemacht wird bzw. was passiert, wenn nicht markiert ist?
@Udo: Muss ich mal schauen, ob ich da was belastbares finde. Ich habe mir nie Gedanken gemacht, welcher Algorithmus bei Windows dahinter steckt, um die automatische Proxy-Einstellung zu identifizieren. Hat bisher geklappt – nur beim Google Chrome ziemlich durch die 10 Sekunden-Pausen genervt (irgend eine Sauerei treibt Google Chrome beim betreffenden API-Aufruf, denn anders ist das blockieren des gesamten Systems nicht zu erklären). Seit ich die Option vor ein paar Tagen umgestellt habe, läuft alles wie am Schnürchen und den Effekt konnte ich nicht mehr beobachten.
Vielleicht fällt ja einem anderen Mitleser noch was zu ein.
.. hilft auch bei anderen Browsern bei mir Avant..
vielen dank
@Udo @Günther:
Die automatische Suche der Proxy-Konfiguration brauchen die meisten Privatanwender nicht. Die macht nur Sinn, wenn man einen Proxy verwendet, der nicht gleichzeitig Default Gateway ist. Das heißt: Verwendet man einen Heimrouter, der DHCP-Server ist und alle Anfragen an das Internet weiterleitet, dann ist dieser das Standardgateway und somit landen sowieso alle Pakete, die nicht ins Heimnetz gehören bei ihm.
Anders ist es, wenn man ein großes Netzwerk hat, in dem z.B. DHCP/DNS-Server und Proxy auf unterschiedlichen Servern laufen. Dort ist der DHCP-Server (meist) das Standardgateway und würde also alle Pakete bekommen, die sonst nicht im Heimnetzwerk zuzuordnen sind. Der kann aber damit nichts anfangen. Deshalb trägt man dann meist manuell den Proxy-Server ein, der dann die Pakete für das Internet erhält.
Die automatische Suche der Proxyeinstellungen verwendet man dann, wenn unterschiedliche Proxyserver für verschiedene Anwendungszwecke vorliegen. Ein Beispiel: Eine Schule hat zwei Proxyserver: einen mit Jugendschutzfilter und einen ohne. Nun sollen alle Lehrer und Administratoren den Proxy ohne Jugendschutzfilter und alle Schüler den Proxy mit Filter verwenden. Weiterhin dürfen alle WLAN-Anwender auch nur den Proxy mit Filter verwenden – unabhängig von deren Nutzergruppe. Dafür eignet sich die automatische Proxy-Suche sehr gut, da jeder Rechner automatisch den richtigen Proxy zugewiesen bekommt – in Abhängigkeit von Netzwerk und Benutzer. Wie man so etwas genau einrichtet weiß ich auch nicht mehr, aber ich habe zu meinen Schulzeiten den oberen Fall in der Schule selber mit verwendet.
Dass Google Chrome laggt kann ich nur damit erklären, dass Windows versucht die Proxy-Einstellungen im Netzwerk abzufragen, aber keine Antwort bekommt und dann am Ende doch die Standardeinstellungen (ohne Proxy) verwendet….
Leider war die Stelle schon ohne Haken ….
also weitersuchen …. :-(
Vielen Dank!
Zumindest jetzt sieht es noch so aus, als hätte es daran gelegen! :-)