Unterstützt der IE 11 zukünftig WebGL?

Microsoft arbeitet ja bereits unter dem Codenamen “Blue” am Windows 8-Nachfolger. Diese Windows-Version enthält auch eine neue Browserversion, den Internet Explorer 11. So weit so gut – viele Änderungen sind am IE 11 aber noch nicht zu erkennen. Unter der Haube finden sich aber Hinweise, dass Microsoft WebGL unterstützen könnte – eine handfeste Sensation.

Der Hinweis kommt von Francois Remy, der sich wohl die im Web aufgetauchte Build 9364 angesehen hat. In einem Blog-Beitrag fasst er seine “Findings” im IE 11 zusammen. Vieles interessiert nur Webseiten-Entwickler wie z.B. dass Zoom-Infos in JavaScript abfragbar sind oder die standardisierte CSS Flexbox-Syntax unterstützt wird. Hätte mich nicht interessiert, wenn ich nicht bei Cnet.com auf diesen Artikel gestoßen wäre. Remy stellt die Frage, ob der IE 11 WebGL-Unterstützung erhält. Er hat zwar keine WebGL-Funktionen zum Arbeiten aktivieren können – der IE 11 ist noch sehr nahe am IE 10. Aber bei der Inspektion des Browsers fand er Definitionen für ein WebGL-Interface.

Zur Erinnerung: WebGL steht für Web Graphics Library und ist ein Standard, um in Browsern hardwarebeschleunigte 3D-Grafiken darstellen zu können. Google und Mozilla haben die Unterstützung angekündigt, die Arbeiten sind wohl 2009 gestartet. Microsoft hat immer betont, dass WebGL wegen Sicherheitsrisiken niemals Einzug in eigene Browser halten wird (hier findet sich ein Artikel aus 2011 zu diesem Thema).

(Beispiel hier)

Nun, WebGL scheint sich aber zur 3D-Darstellung durchzusetzen – in diesem Technet-Diskussions-Tread wird sie sogar als Killertechnologie bezeichnet. Für mich recht interessant, ist das folgende Zitat:

Time-Out Detection and Recovery (TDR) is the mechanism that Microsoft Windows uses to stop a process from overutilizing the GPU and causing the display to become unresponsive.  This could be used to terminate any running WebGL code and reset the PC’s display.

Könnte ein Indiz sein, warum bei mir der Google Chrome Browser und der Firefox bei bestimmten Webseiten kurze Timeouts zeigen. Die GPU in meiner nVidia-Grafikkarte ist eh für Zickenallüren bekannt. Auch das Beispiel hier oder hier hat zu gewissen Problemen wie nicht mehr reagierenden Programmen geführt. Die Beispiele zeigen aber, was mit WebGL (ich habe im Chrome Browser getestet) möglich ist.

Lange Rede kurzer Sinn: WebGL ist auf dem Vormarsch und wird in anderen Browsern implementiert. Also muss Microsoft sich entscheiden, ob man in den Hufe kommt, oder außen vor bleibt – mit dem Risiko, Nutzer zu verlieren. Offiziell gibt es keinen Kommentar zum Thema – also wird man abwarten müssen, bis eine öffentliche Preview von Windows Blue verfügbar ist, um näheres herauszufinden.

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