Die gerade zu Ende gegangene Consumer Electronic Show (CES) 2014 zeigt, dass 3D-Druck wohl ein Thema in 2014 werden kann. Daher möchte ich in diesem kurzen Blog-Beitrag einen kurzen Blick auf das Thema werfen und auch meinen Finger in die Wunde „Risiken“ legen.
Hype oder Massenthema?
Irgendwie ist das Thema 3D-Druck wohl in der breiten Masse angekommen. 3D-Drucker sind nicht mehr das Refugium von Firmen- und Do-it-yourself (DIY) Ausstellungen, sondern schicken sich an, den „Heimbereich“ zu erobern. Microsoft unterstützt 3D-Druck direkt in Windows 8.1 und bietet auch eine 3D-App an. Der deutsche Versender Pearl hat z.B. diesen 3D-Drucker im Angebot.
(3D Systems Cube 2 3D Drucker – Quelle: Microsoft)
Auch die CES 2014-Nachlese zeigt, dass die Hersteller mit Macht in das neue Geschäftsfeld drücken. heise.de hat den Artikel Gemischtes Hack: Der Rest vom 3D-Druck-Fest auf der CES veröffentlicht, der einen Abriss der gezeigten Produkte wiedergibt. Die Site futurezone.at titelt “Ein 3D-Drucker auf jedem Schreibtisch im Universum” – und sieht, als CES-Nachlese, die Bedeutung der 3D-Drucktechnik steigen. Und die Bitkom hat aktuell das Ergebnis einer Umfrage zum Thema 3D-Druck durchgeführt. Die Ergebnisse finden sich im it-business.de-Artikel Jeder Fünfte Bundesbürger will einen 3D-Drucker nutzen, wo ein Abriss dessen, was möglich ist, gegeben wird.
Nachdem 3D-Drucker also erschwinglich werden, wünschen sich die Hersteller die Geräte auch im Heimbereich und auf „jedem Schreibtisch“ (zumindest, wenn man die oben verlinkten Artikel so überfliegt). Es gibt zwar noch wenig sinnvolle Anwendungen (außer die obligatorischen 3D-Waffen) und auch das Thema Copyright für 3D-Druckvorlagen ist alles andere aus ausgekungelt. Wird aber nicht jeden von abhalten, da mal selbst zu basteln.
Gesundheitsriskio 3D-Druck
Und da beginnt das Problem. Wer erinnert sich noch an die Diskussion über Partikelemissionen und Gesundheitsrisiken bei Laserdruckern? Die Tonerstäube wurden als Krebsrisiko gesehen und Sekretärinnen weigerten sich, die Tonerkartuschen zu wechseln.
Bei 3D-Druckern tritt das Problem der Partikelemission natürlich potenziert auf. Da wird aus Düsen gespritzt und gleichzeitig geheizt. Am Arbeitsplatz (z.B. im Büro) gelten natürlich sofort die Arbeitsstättenverordnungen, die Arbeitsschutzgesetze und die Betriebssicherheitsverordnungen der Berufsgenossenschaften. Wer also im geschäftlichen Bereich mit dem Thema 3D-Druck liebäugelt, tut gut daran, sich mit diesen einschlägigen Verordnungen vertraut zu machen.
Wer im Privatbereich mit so was experimentieren möchte, sollte die Gerätschaften in den Keller oder in einen Werkraum verbannen. Bereits vor einigen Monaten hatte ich im Artikel 3D-Druck: Hype und Gesundheitsriskio im gleichen Bett … auf die Partikelemissionen beim 3D-Druck hingewiesen. Die Palette der Folgen reicht dabei von “mein 3D-Drucker stinkt” bis hin zu echten Gesundheitsrisiken. Ich hatte im Beitrag auf die erste Studie Ultrafine particle emissions from desktop 3D printers aufmerksam gemacht. Nicht dass die heutige 3D-Druck-Euphorie in wenigen Jahren in einem gesundheitlichen GAU endet.
Ähnliche Artikel:
a1: Microsoft demonstriert Windows 8.1 3D-Druck
a2: 3D-Druck: Hype und Gesundheitsriskio im gleichen Bett …
Kleiner Nachtrag: Der Artikel ist nun über ein Jahr alt. Gerade lese ich bei heise.de, dass in Finnland jetzt eine Studie erstellt werden soll, die die Gesundheitsgefahren durch 3D-Druck untersuchen soll.