Heute noch eine kurze Warnung für Windows 10-Nutzer der Version 1607 (Anniversary Update). Lasst die Finger vom “Windows Self-Healing Tool”, da macht ihr u.U. mehr kaputt als das es hilft.
Seit Windows 10 Version 1607 (Anniversary Update) freigegeben wurde, sind Anwender ja mit allerlei Problemchen und Bugs geschlagen. Hier im Blog drehen sich viele Beiträge um Bugs und Fehlerbehebungen. Unter anderen wurde auch das Freezing-Problem in Windows 10 Version 1607 (Anniversary Update) thematisiert (siehe Link-Liste).
Scheinbar haben einige Tech-Sites in den USA die letzten Tage ein Tool mit dem Namen “Windows Self-Healing Tool” propagiert, welches solche Probleme beheben können soll. Meine Haltung ist da ganz klar: Finger weg von solch obskuren Tools, egal wie die heißen (siehe auch die Artikellinks am Ende des Beitrags).
(Quelle: ZDNet.com)
Nun hat Ed Bott bei ZDnet.com explizit einen Beitrag veröffentlicht, der vor dem “Windows Self-Healing Tool” warnt. In obigem Screenshot ist zu erkennen, dass das Tool das Microsoft-Logo in der linken unteren Ecke trägt. Das soll wohl suggerieren, dass das Tool von Microsoft stammt. Das Tool kommt zwar aus dem “Dunstkreis von Microsoft”, ist aber nicht offiziell von Microsoft für Windows 10 Anniversary Update freigegeben. Ed Bott schreibt, dass das Tool im Copyright-Feld des Zertifikats einen Eintrag mit einem Copyright für das Jahr 2015 trägt und als Eigentümer Microsoft Mobile Oy angibt (ist ein Nokia-Copyright). Das Tool soll aber, laut Tech-Sites, das Anniversary Update fixen.
Das Tool wird laut Ed Bott wirklich von Microsoft Azure-Servern verteilt, hat aber nichts mit dem Anniversary Update zu tun. Irgend jemand aus der Surface-Gruppe scheint das Tool entwickelt zu haben. Intern verwendet die App wohl PowerShell-Befehle, um diverse Reparaturfunktionen auszuführen und verpackt das in eine nette GUI. Bott schreibt, dass es sich arg an Nokias Software Recovery Tool zum Zurücksetzen von Windows Phone anlehne.
Das Tool wurde wohl für interne Zwecke entwickelt und ist eine Art “Vorschlaghammer”, um eine nicht mehr funktionierende Build zurückzusetzen. Die PowerShell-Befehle selbst sind wohl nicht das Problem, aber deren Kombination kann arge Schäden anrichten. Wenn nun Endanwender das Tool auf Windows 10 Anniversary Update loslassen, machen sie wohl mehr kaputt als es nutzt. Also: Finger weg.
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“Vorschlaghammer” klingt in meinen Ohren gut, „Presslufthammer“ wäre noch viel besser.
Mit dem Windows 10 Anniversary Upgrade scheint ja so einiges im argen zu sein was irgendwie nicht Funktioniert bzw Fehler verursacht.
Auch ich warne immer vor solchen Tools, auch wenn Microsoft drauf steht, muss das nicht auch für jedes Windows funktionieren und Microsoft drinnen stecken.
Ich mag grundsätzlich auch keine Tools die keine Backup Funktion besitzen bzw wo man nicht feststellen kann was dieses Tool im Hintergrund herum werkelt, auch TuneUp Utilitys ist der letzte Schrott.
Auch zu viele dieser Tools die alles schneller und besser machen sollen, ist das schlimmste was man seinem Betriebssystem antun kann.
Das würde auch passen:
‚Mit dem Windows 10 scheint ja so einiges im argen zu sein was irgendwie nicht Funktioniert bzw Fehler verursacht.‘