Warnung: HP versucht mit einer aktualisierten Firmware die Verwendung von Dritthersteller-Tintenpatronen auf seinen Drucker zu verhindern. Hier ein paar Interna.
Seit dem 13. September 2016 werden auf bestimmten HP-Druckermodellen keine Dritthersteller-Tintenpatronen mehr akzeptiert. Werden Tintenpatronen von Fremdherstellern oder wiederbefüllbare Tintenpatronen verwendet, erscheint eine Fehlermeldung. Diese meldet, dass die Tintenpatrone fehlerhaft oder beschädigt sei. Wer neue Tintenpatronen von Drittanbietern einsetzt, bekommt diese Fehlermeldung ebenfalls.
Ganz linke Masche von HP
Bei HP im Forum häufen sich die Beschwerden. Ein niederländischer Shop (123inkt.nl, aktuell nicht mehr erreichbar) von Dritthersteller-Patronen ging der Sache nach, wie myce.com berichtet. Die Ursache ist besonders fies: HP hat am 12. März 2016 eine “Druckermalware”, offiziell als Firmware-Update für die Drucker getarnt, verteilt. Und hier im HP-Forum findet sich ein Link auf die Seite inkjet411.com, wo folgende Druckermodelle aufgeführt sind, die das Firmware-Update erhalten haben.
- HP Officejet Pro 8610
- HP Officejet Pro 8615
- HP Officejet Pro 8620
- HP Officejet Pro 8625
- HP Officejet Pro 8630
Wer das Firmware-Update erhalten hat, bei dem erscheint ab dem 13.9.2016 die Fehlermeldung bei Dritthersteller-Druckerpatronen. Daher spreche ich oben von “Druckermalware”. Der Hersteller zerstört also mutwillig die Verwendung von Drittanbieter-Patronen und wirft Fehlermeldungen aus, die bei inkjet411.com dokumentiert sind.
(Quelle: inkjet411.com)
Im HP-Forum wird von Clara_B vorgeschlagen, die Druckerpatronen zum Anbieter zurück zu senden. Falls das Firmware-Update noch nicht installiert wurde, sollte man dieses blockieren – wie, ist bei myce.com und hier (deskmodder.de) dokumentiert.
Meine 2 Cents
Bei mir ist HP längst auf einer schwarzen Liste der zu boykottierenden Hersteller gelandet, seit ein recht teurer Scanner treibermäßig unter Windows Vista rausgekickt wurde und ich bei Recherchen herausgefunden habe, dass die Änderung in den Windows-WIA-Spezifikationen bereits bei Windows Server 2003 durch Microsoft eingeführt und den Herstellern kommuniziert wurde. Ein Zeitpunkt, wo HP die Scanner noch verkauft, aber die Windows XP-Treiber nicht mehr aktualisiert hat. Erfahrungen mit Digitalkameras von HP deuteten in eine ähnliche Richtung. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt: Immer mehr Kunden lassen HP links liegen.
Mal schauen, was passiert – das oben skizzierte Verhalten, so es denn zutrifft, lässt sich nur als “heimtückisch” beschreiben. Ich warte nun, bis die ersten Kunden HP wegen Beschädigung ihrer Gerät auf Schadensersatz verklagen. Und eigentlich müssten Hersteller von Druckerpatronen HP juristisch wegen unlauterem Wettbewerb in die Zange nehmen und Abmahnungen verschicken. Oder wie seht ihr das? (via)
Ergänzung: Am 13.9.2017 gab es ein erneutes Firmware-Update, welches wieder Fremdpatronen blockt. Was dahinter steckt, welche Modelle betroffen sind und wie man das Problem löst, habe ich im Blog-Beitrag Firmware-Update blockt erneut Fremdpatronen in HP Officejet beschrieben.
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Das ist wohl ein Fall für den Verbraucherschutz.
Hat sich da schon jemand hingewandt? Die haben die Mittel und Möglichkeiten dagegen vorzugehen.
HP ist bei mir ebenfalls unten durch. Es ging damals ebenso um einen recht teuren Scanner, welcher aber unter dem damals aktuellen Windows XP SP3 nicht unterstützt wurde. Der HP Support erklärte allen Ernstes, doch bitte schön auf SP2 runter zu fahren. Nach einem kurzen, aber heftigen Lachanfall habe ich mich für den tollen Ratschlag bedankt und das Gerät mit der Geld-zurück-Garantie retourniert. Hat im Übrigen auch anstandslos geklappt … wenigstens.
Das Gebaren dieser Firma mit Tintenpatronen, aber auch Tonerkartuschen, bei dem ein Satz neue Patronen bzw. Kartuschen ein Vielfaches des Gerätepreises kosten, finde ich gelinde ausgedrückt, abartig. Und was die neuste Masche betrifft, ist eine Schweinerei.
Ich habe einen hp-Officejet. Der läuft unter win7+8.1 sowie unter Linux per Cups und mit einem proprietären Treiber (!).
Am Wochenende habe ich bei meiner Schwester einen HP-Multidrucker unter Linux per Wlan-Direktverbindung eingerichtet. Das ging sehr einfach. Schickes Teil (1 Jahr alt).
Bei einem Epson wlan-Drucker der mit w10 + xp funktionieren sollte, habe ich das nicht richtig zum Laufen bekommen.
Mein Canon Lide 210 Fachbrettscanner lief gut mie XP, unter w7 läuft der auch nicht richtig und mit Xsane unter LMDE2 oder mint17.3 läuft er auch nicht.
Will damit sagen, was die Linux-Unterstütung angeht, ist HP gut.
Die Preise für Druckerpatronen sind bei allen Herstellern sehr hoch (zu hoch)
War nicht mal Canon in den Schlagzeiten, weil deren Drucker nach soundsoviel Seiten nicht mehr drucken wollten. Ein Hacker hatte einen Patch, womit man den Seitenzähler wieder zurücksetzen konnte, soweit ich mich erinnere.
Von daher war Canon bei mir unten durch.
Hatte vor einen paar Tagen einen epson Multdrucker von meinem Nachbarn. Sah von aussen schön aus, wirkte aber von der Mechanik etwas haklig. Habe neue Patronen eingesetzt, hat er auch nicht angemecktert, aber drucken wollte er trotz mehrmaliger Druckkopreinigung auch nicht.
Es ist echt fies was HP abzieht. Ich war bisher immer großer HP Fan und habe in den vergangene Jahren oft dieser Firma den Vorzug gegeben.
Selbst nutze ich einen HP Laserjet 1100 (baugleich mit Canon LBP 800), einen HP Color Inkjet cp1160 und einen Flachbettscanner Scanjet 3970. Alle diese Geräte haben schon einige Jahre auf dem Buckel, funktionieren noch einwandfrei.
Den LJ 1100 habe ich mir vor ca. 12 Jahren gebraucht gekauft. Zur Zeit sind da um die grob geschätzt 40.000 Seiten auf der Uhr. Dank PCL überall lauffähig.
Bei den anderen beiden Geräten war unter Windows 7 Schluß mit angepassten Treibern. HP stellte nur Universaltreiber mit den allernotwendigsten Basisfunktionen zur Verfügung. Bleibt mir nur der Umweg über in virtualisiertes XP in der VirtualBox. Nicht schön, aber funktioniert. Ein Neukauf kommt erst in Frage, wenn die Elektronik/Mechanik hopps geht.
Mein „Sorgenkind“ ist der Tintenstrahler. HP hat vor einiger Zeit die Herstellung der Patronen eingestellt (HP Nr. 14). Glücklicherweise gibt es wiederbefüllte und aufgearbeitete Patronen. Ebenso passende Chips und Resetter.
Grüße
HP hat die Druckersparte von Samsung gekauft und die wollen wohl die Kosten schnell wieder rein holen und ohne Tinte funktioniert der beste Tintenstrahler nicht.
Ich hab zwar hier noch zwei HP Drucker stehen, hab die Dinger aber bestimmt schon seit 6 Jahren nicht mehr genutzt bin mit meinem Kyocera FS-2000 Laserdrucker sehr zufrieden.
Aber insgesamt gesehen finde ich das eine große Schweinerei was HP da versucht abzuziehen, allen Druckerherstellern die so etwas versuchen sollte man mal so auf die Finger kloppen da sie nie wieder so was versuchen.
Wenn unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!
Oha! – Der Verbraucherschutz liegt wirklich im argen … (Und das scheint mir politisch sogar gewollt.)
Solche Produkte und Praktiken gehören sofort komplett vom Markt, ohne Pardon!
Wer sich von den Blog-Lesern auskennt, werde bitte aktiv und speise das alles juristisch ausformuliert in die entsprechenden Kanäle ein. (Abmahnung, strafbewehrte Unterlassungsverfügung, Reparatur-Verpflichtung, Schadensersatz, Bußgeld etc.) Es geht um Wirtschaftskriminalität, da beißt die Maus kein‘ Faden ab.
Anders geht’s nicht mehr; ansonsten bleibt’s wieder nur beim fruchtlosen granteln.
Nachtrag:
Als „Firmware Update“?! Soso! – Die Sache erinnert mich in ihrer perfiden Machart an die Masche von vor paar Jahren mit der DVD „Mr & Ms
SmithRoot“, als ein (bis dahin) sehr namhaftes deutsches Filmlabel den redlich zahlenden Käufern ein als „Player“ getarntes Rootkit draufmachte, das die Brenner für dauernd lahmlegte. Angeblich wg. Kopierschutz.(Naja, den Film hätte ich nichtmal geschenkt gebraucht … und anschauen gleich 3x nicht. – Aber von Arthaus hatte ich schon einiges gekauft.)
Mir kommt kein Tintenstrahldrucker mehr ins Haus.
Feinstaubbelastung der Laserdrucker hin oder her; die paar Seiten die ich im Monat drucke stören da nicht weiter.
Habe vor wenigen Jahren einen gebrauchten HL1430 von Brother gekauft, 10 Euro, neuen Toner und neue Trommeleinheit rein, 40 Euro, und das Teil druckt, und druckt, und druckt,…
Ordinär monochrom, nur 14 Seiten/Minute. Dafür aber keine überteuerte Tinte, keine vertrocknete Tinte und erst recht keine auslaufende Tinte (was bei Drittherstellern mir gerne passierte…)
Hatte vor Jahren einen HP Deskjet 660 meine ich… Und die Preispolitik war damals schon abartig!
Ende des Jahres kommt hoffentlich der große Paukenschlag – Dell stößt die Laserdruckersparte ab.
Und deren MuFuFarbLaserdrucker sollen sehr ordentlich arbeiten…
…und wieder eine angebliche Verschwörungstheorie, die plötzlich keine mehr ist.
Das HP (und bestimmt andere auch) so lange gezögert haben, so was durch zu ziehen, in diesem Tinten- und Tonerkrieg seit Jahren, wundert mich schon.
Schreien eigentlich grad nur die Sparfüchse gegen diese Maßnahmen. Also die, die sonst nie mal Drucker zum Nachfüllen fordern? In dem Moment wäre der Drucker aber etwas teurer… Seit gut 20 Jahren haben wir in den Geschäften billige, ich nenn sie noch immer, Wegwerf- oder Einweg-Drucker, deren Neupreis mit jedem Patronenkauf wieder und wieder bezahlt wird und keinen störts… aber wenn man dann nachgemachte Tintengehäuse nicht mehr nutzen kann, wird gejammert… um die paar Tropfen Tinte geht doch gar nicht. Nenn ich sparwahn und falsch ausgewähltes Gerät. Beim Autokauf achtet man doch auch auf den Verbrauch und lebt dann damit.
Ich verstehe das Geschrei grade nicht so ganz. Was macht HP nun falsch? Oder übernehmen die Hersteller von Billigtinten Reparaturkosten und leisten Service für die Drucker?
Würd man beispielsweise an Schulen mal nicht mit Verbrauchsmaterialien rumsauen und jeden Scheiß kopieren, der auch in den Büchern zu finden sein sollte, wären originale gar kein Problem… wo ist eigentlich die Idee von dem Papierlosen Büro geblieben?
„Beim Autokauf achtet man doch auch auf den Verbrauch und lebt dann damit.“
Um beim Autokauf zu bleiben.
Wie wäre es, wenn Dir ein Vierteljahr nach dem Kauf eines Neuwagens das Autohaus mitteilt, dass auf die Felgen des Fahrzeugs nur der Typ der vormontierten Reifen passt, und ein neuer Satz Reifen ein Drittel des Preises des Autos kostet?
Was für ein Unsinn!
Verbrauchsmaterial hat nicht viel mit dem Gerät zu tun. Oder hat der Benzinpreis mit dem Auto was zu tun?
Sollen sie endlich die Drucker als auch die Tinte zu den ECHTEN produktionsbedingten Preisen verkaufen.
Ergänzung: Es sind weitere Druckermodelle betroffen. Die Kollegen von deskmodder.de haben ein Update zum Artikel mit den Modellen verfasst und geben auch Hinweise, wo man die alte Firmware bekommt.
Moin,
ich empfehle der Downgrade der Firmware. Man kann es wie in folgenden Links probieren, die leider bei meinem HP OJ 8620 nicht zum Erfolg geführt haben:
– HP OJ 8600 plus: http://www.bleepingcomputer.com/forums/t/492879/hp-officejet-pro-8600-doesnt-work-with-refilled-oem-cartridges/page-4
– HP OJ 8610: http://www.go-gadget.de/selbstversuch/hp-officejet-8610-8620-firmware-downgrade/
Keine Garantie wird für die Inhalte der Links übernommen. Ich habe beides versucht, weil mein Drucker ohne Umgehung des Firmware-Updates sowieso auf den Müll geht. Mein Drucker ist derzeit nur noch Briefbeschwerer. Ich würde lieber sterben, als HP eine Original-Patrone abzukaufen und tue in Zukunfs alles mir mögliche um dem Unternehmen auf legalem Weg Schaden zuzufügen.
Mein Gerät HP Officejet Pro 8100 e-Printer von 10/2014 blockt seit 5/2020 wieder Fremdtinte.