Es scheint, als ob Microsoft die Nutzer der Standalone Office ProPlus-Versionen (Microsoft Office 2010, Microsoft Office 2013, Microsoft Office 2016) mit leichtem Zwang in Richtung Microsoft Office 365-Abo-Modell schiebt. Hier einige Informationen.
Worum geht es?
In früheren Jahren hast Du dir eine Version von Microsoft Office oder einzelnen Modulen wie Excel, PowerPoint, Word etc. gekauft und gut war. Lief deren Support aus oder gab es eine neue Version, die besser war, erwarb man ein Upgrade. Leider sind die Zeiten, wo eine neue Microsoft Office-Version besser als der Vorgänger war, zumindest für mich gefühlt, längst vorbei. Die neuen Versionen werden verspielter, enthalten oft mehr Fehler und sind teilweise kaum benutzbar. Ist ein subjektiver Eindruck, aber beim Schreiben diverser Office-Bücher fallen mir immer wieder Sachen auf, die sich (für mich gefühlt) verschlechtern. So feiert mein Artikel Scanfunktion in Word 2013/2016 nachrüsten – Teil 1 fröhliche Urstände, während so mancher Nutzer mit den vielen neuen Features, die da in Office reingekippt werden, nichts anfangen kann.
Führte dazu, dass die Absätze bei jeder neuen Microsoft Office-Version nicht so wirklich der Brüller waren. Bereits vor Office 2013 legte Microsoft dann einen Schwenk hin und bot das Mietmodell Office 365 an. Dort schließt der Kunde ein Abo ab und bekommt immer die neuesten Office-Module per Update bereitgestellt.
Vor ein paar Tagen hat Microsoft nun angekündigt, dass man auch Office 365 zwei Mal im Jahr aktualisieren wolle (siehe mein Beitrag Schiefe Ebene für Office 365 ProPlus und Windows 10: Redstone 3 im September 2017, Redstone 4 im März 2018). Wenn ich jetzt an das Unternehmensumfeld denke, ist das alles nichts, was man da haben will. Alle halbe Jahr die Maulerei der Sachbearbeiter, dass nichts mehr in Office funktioniert. Für Unternehmen gab und gibt es daher die Kaufvariante Microsoft Office 2016 ProPlus (im Volumenlizenzprogramm erhältlich).
Ab 2020 werden Funktionen geschlachtet
Nach meiner Beobachtung sitzt Microsoft nun auf einem Berg an ‘Alt-Office-Bestand’ in Unternehmen, die ein Office 365 ProPlus (das ist letztendlich ein Office 2013 ProPlus, ein Office 2016 ProPlus, was installiert werden kann) statt die reguläre Office 365-Variante, die per Click-to-Run installiert und aktualisiert wird, einsetzen. In der Vergangenheit wurde Microsoft auch nicht müde, dieses Office 365-ProPlus-Varianten aufzuwerten. So kam irgendwann eine Skype-Integration dazu.
MS Power User weist hier auf eine signifikante Änderung hin. Kunden der Standalone Office 365 ProPlus-Versionen können ab 2020 bestimmte Dienste nicht mehr verwenden, sondern müssen zu Office 365 wechseln. Im, am 20.4.2017 veröffentlichten, Microsoft Blog-Beitrag Office 365 ProPlus updates des Office-Teams heißt es:
- Office 365 ProPlus or Office perpetual in mainstream support required to connect to Office 365 services. Starting October 13, 2020, Office 365 ProPlus or Office perpetual in mainstream support will be required to connect to Office 365 services. Office 365 ProPlus will deliver the best experience, but for customers who aren’t ready to move to the cloud by 2020, we will also support connections from Office perpetual in mainstream support.
- Applies to Office 365 commercial services only. This update does not change our system requirements or support policies for the Office perpetual clients, Office perpetual clients connecting to on-premises servers, or any consumer services.
- More than three years’ notice. We’re providing more than three years’ notice to give IT time to plan and budget for this change. Until this new requirement goes into effect in 2020, Office 2010, Office 2013 and Office 2016 perpetual clients will still be able to connect to Office 365 services.
Nun ist die Katze aus dem Sack: Office 365 Pro Plus-Nutzer, die nicht in die Cloud wollen, können ab dem 13. Oktober 2020 bestimmte Office 365-Dienste nicht mehr nutzen. Das ist das Datum, an dem der Mainstream-Support für für Office 365 ProPlus abläuft. Dienste, die mir dann so einfallen, die sich dann nicht mehr nutzen lassen, sind Skype for Business und OneDrive for Business.
Damit ist die Möglichkeit, Office zu kaufen und einmalig zu installieren zugunsten des Mietmodells gefallen. Hat sich ja bereits lange angedeutet. Immerhin: Microsoft ist so generös und kündigt das 3 Jahre vorher an. Wird jetzt spannend, wie das Firmen gefällt – mir fällt da vor allem die Stadt München ein, deren Stadtverordnete ja mit ‘fliegenden Fahnen’ in Richtung ‘Standard’ marschieren und Open Source-Lösungen wegen Problemen in die Verbannung schicken wollen. Wie seht ihr die Geschichte? Ist bei euch in den Unternehmen Office 365 ProPlus im Einsatz oder setzt ihr auf andere Office 365-Abomodelle?
Schon klar Microsoft möchte also möglichst jegliche Software per Abo Modell Vermieten.
Zitat: „Leider sind die Zeiten, wo eine neue Microsoft Office-Version besser als der Vorgänger war, zumindest für mich gefühlt, längst vorbei.“
Da hast du leider komplett recht, ich hab auch noch auf irgendeinem PC ein Office 2003 mit dem Arbeite ich am Liebsten und das war meines Erachtens auch die Beste Version.
Ich blicke da leider bei Microsoft mit den ganzen Office Lizenz Modellen schon eine ganze weile nicht mehr richtig durch. Ich habs mittlerweile auch wirklich gesagt Satt mich damit zu beschäftigen weil wir ein echtes Durcheinander auf den Firmen Rechnern haben was Office betrifft und überall im Internet wieder etwas anderes steht.
Und da wir ende Mai ne neue Verwaltungssoftware bekommen die auch mit Open & LibreOffice voll Kompatibel sein wird, werden wir uns bis auch ganz wenige Rechner in der Verwaltung komplett von Microsoft Office verabschieden und auf LibreOffice mit Thunderbird als Email Client umsteigen und gut ist.
Dem kann ich mich nur anschließen. Office 2003 läuft auch bei mir noch. Es ist, für mich, die nach wie vor beste Version. Mit den Folgeversionen konnte und wollte ich mich, alleine wegen der unübersichtlichen und platzraubenden Ribbon-Menüs nicht anfreunden.
Etwas anderes als Office 2003 kommt mir nicht auf den Rechner.
Bei läuft noch Office 2007 mit dem UBitMenu.
Sogar Office 2000 benutze ich noch gerne.
Man geht da bei Unternehmen schon einige Zeit ganz gewaltig in die Richtung – schon was die Preise angeht. Kaum eine Firma, die da jetzt ihre Lizenzen verlängert, wird ernsthaft am Mietmodell vorbei kommen.
Andererseits muss man natürlich auch sehen, dass es in Firmen generell nicht unsinnig ist, Software zu mieten. Die Kosten verteilen sich, da muss nichts über Jahre abgeschrieben werden und flexibel ist man auch noch, was Erweiterungen angeht.
Benutze noch Office 2010. Aber seit dem Microsoft damit begonnen hat, auch in Deutschland seit Office 2013 die Übertragbarkeit auf andere Rechner zu erschweren, und möglichst den Zwang Richtung Cloud forciert, werde Ich mir kein MS Office mehr kaufen. Das ist definitv die letzte Version. Das Geschäftsmodell passt mir überhaupt nicht, die neuen Versionen sind von der Übersichtlichkeit, Darstellung und den Fehlern noch schlimmer geworden. Für mich ist endgültig Ende.
Die Politik wird mit Windows 10 ja nahtlos weitergeführt, auch da kommt irgendwann das Abo Modell. Dank Zwangsupdates ist dort ja alles möglich, Friss oder Stirb.
Ade Microsoft, die Bisherigen Vorteile von Standalone Versionen mit langem Support und bestehender Kompatibilität sind für mich dahin, also faktisch alle Vorteile, die Windows und Office ausgemacht haben und deswegen auch so eine starke Verbreitung haben. Nun kann Ich mich auch jedem x-beliebigen anderen „ausliefern“.
Der Rechner wird auch nicht mehr aufgerüstet.
Habe auf Windows 8.1 Pro x64 MS Office 2000 Professional drauf. Solange man eine Netzwerkinstallation durchführt läuft das gut. Über den File Format Konverter öffnet er auch *.docx
Zu Word: Word 2000 Rechtschreibprüfung für 64-Bit-Windows.
Der File Format Konverter kann nur gut 90% der Dateien wirklich konvertieren. Ich habe daher Office 2010 in einer VM installiert.Für Mitleser – hier ein Link:
Dokumente im MS Office 2007-Format in alten MS Office-Anwendungen öffnen
Word 2000 ist hier (und bei einigen Kollegen) weiterhin das Arbeitspferd.
Das kommt für mich nicht sooo überraschend. Ich habe daher bereits vorgesorgt. Seit knapp zwei Jahren habe ich einen Teil der Clients auf LibreOffice umgestellt. Mittlerweile läuft LO für unsere Zwecke weitestgehend fehlerfrei. Die Features sind ausreichend und die Kompatibilität zu Microsoft Office ist für uns zufriedenstellend. Bei Präsentationen gibt es hin und wieder Kompatibilitätsprobleme. Allerdings tragen die Nutzer oftmals daran die Mitschuld, da sie in den Schulungen wohl nicht ganz aufgepasst haben. Den Benutzern gefällt es dennoch. Auf den bei uns eingesetzten Betriebssystemen (Windows, Linux, macOS) läuft überall das gleiche Office – LibreOffice. Einzig in der Verwaltung wird es auf lange Sicht keine Umstellung geben.
Privat nutze ich ebenfalls LibreOffice auf allen Betriebssystemen seit der ‚Abspaltung‘ von OpenOffice vor 5 oder 6 Jahren. Auch hier hatte ich nur wenige bis keine Probleme. Hin und wieder muss man aus MSOffice erstellte Dateien bezüglich des Tabellendesigns bzw. der Tabellengröße nachhelfen und ein wenig bei komplexeren Formeln in Excel nachbessern. Aber das kommt selten vor und ist meist mit zwei, drei Mausklicks erledigt.
Überraschend kommt es nun nicht. Wir haben es nur verdrängt. Adobe Acrobat DC Prof ist ähnlich, noch kann man aber auch eine Version so kaufen. Mit der „Miet“-Version hat man das mit der Wolke, die man nicht so braucht (da ist nämlich auch Hagel dabei).
Also meine Win7-pro-PCs laufen so lange wie es nur geht, bis hardwaremäßig tatsächlich nichts mehr geht.
Das andere ist die Arbeit. Hier bin ich auf MS- Betriebssystem und Office-Pro fest angewiesen. Es wird sich in den nächsten Jahren entscheiden, auch mit dem BS und Office. Die Programme der DATEV sezten dieses voraus und bisher waren diese 365-Varianten noch außen vor. Das wird dann alles ganz schön teuer. Da werde ich nicht der Einzige sein. Für Office 365 gibt es eine sog. „Familien“-Pack. Das hatte ich mal durchgerechnet und würde wesentlich günstiger kommen. Das ist aber nur was für die Zukunft mit neuem PC zu überlegen.