Microsoft hat mit den Updates für Outlook keine wirklich glückliche Hand. Bei jedem Update gibt es neue Probleme. Seit Mai 2017 kommt ein Patch nach dem anderen, der Probleme bereitet. Hier der Versuch, ein paar Informationen mit Stand September 2017 aufzubereiten. Es geht um die iCloud-Anbindung, das Update KB4011110 und die gebrochene Formulardruckfunktion durch fehlende VBScript-Unterstützung.
In der Link-Liste am Artikelende finden sich Hinweise auf die Problemdetails der vergangenen Monate. Die nachfolgenden Informationen beziehen sich auf Stand September 2017-Patchday
Das iCloud-Problem
Seit Juli 2017 gibt es Probleme mit der Anbindung von Outlook an Apples iCloud. Ich hatte einen Blog-Beitrag Microsoft Outlook: Fix für das iCloud-Sync-Problem zum Thema publiziert, die Problemlösungen vorschlägt. Seit dem September-Patchday scheint es dort aber wieder Probleme mit Outlook 2007 zu geben, die sich nicht mehr beheben lassen.
In Microsoft Answers findet sich der Forenthread Icloud Kalender und Kontakte in Outlook 2007 gehen nicht mehr. Dort findet sich der Hinweis von Marco Schwaller, dass die Probleme mit Update KB401110 zusammen hängen (siehe auch Microsoft Office Patchday (5. September 2017)). Wird das Update deinstalliert, klappt es wieder.
Outlook 2007: Update KB4011086 durch KB4011110 ersetzt
Bei Askwoody.com findet sich der Beitrag Outlook 2007 KB4011086 expired, KB4011110 seems to be the replacement. Dort weist man darauf hin, dass das Update KB4011086 ausgelaufen ist. Auf der KB-Seite findet sich der folgende Hinweis:
Because of the known issue described later in this article, this update has been removed and replaced by the following newer update:
Security Update for Microsoft Office Outlook 2007 (KB4011110)
Eine Diskussion findet sich hier bei Askwoody.com. Microsoft stellt also für Outlook 2007 das neue Update KB401110 bereits (siehe auch Microsoft Office Patchday (5. September 2017)). Das ist aber das Update, welches ich im vorhergehenden Abschnitt als Problembär für die iCloud-Anbindung identifiziert habe.
By Design: Das Outlook VBScript-Problem
Ich hatte im Blog ja in den Beiträgen Microsoft Outlook Sicherheitsupdates und Fixes (27. Juli 2017) und MS Patchday: Kritische Fixes und neue Probleme (Sept. 2017) auf diverse Updates hingewiesen. Bereits im Juli 2017 stellten Anwender fest, dass selbst erstellte Formulare in Outlook nicht mehr gedruckt werden konnten. Ursache war, dass VBScript nicht mehr ging. Dachte man zuerst, dass dies ein Bug sei, trat der Fehler seit dem September 2017-Update erneut auf.
Nun berichtet Woody Leonhard bei Computerworld im Artikel Outlook security patches intentionally break custom forms, dass dies ein Feature und by design ist. Wer im September 2017 eines der folgenden Updates installiert hat:
- Outlook 2007 KB 4011086
- Outlook 2010 KB 4011089
- Outlook 2013 KB 4011090
- Outlook 2016 KB 4011091
kann in Outlook-Formularen, die VBScript benötigen, nicht mehr drucken. Das ist aus Sicherheitsgründen geplant (Axel H. hat mich per Mail bereits auf das Thema Tiefenverteidigungsänderungen hingewiesen).
Wie kommt man als Betroffener aus dieser Chose wieder heraus, um erneut drucken zu können? MVP-Kollegin Diane Poremsky hat einen umfangreichen Blog-Beitrag Custom Form Security Changes auf ihrer Slipstick Systems-Webseite veröffentlicht. Dieser beschreibt die Registrierungseingriffe, die in den diversen Office-Versionen erforderlich sind, um VBscript in Outlook erneut zu aktivieren. [Ergänzung: Microsoft hat zwischenzeitlich diesen Beitrag zu bekannten Problemen bei Outlook nach einem patchday um einen Abschnitt erweitert, in dem die Registrierungseingriffe auch beschrieben sind.] Vielleicht hilft es euch weiter.
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„um VBscript in Outlook erneut zu aktivieren“
Schon toll. Microsoft kann am Ende die Hände in Unschuld waschen, denn die Nutzer schalten ein unsicheres Feature, das aufgrund Sicherheitsbedenken „unschädlich“ gemacht wird, statt es eben sicher zu machen, oder zu entfernen, ja selber wieder frei und fummeln in der Reg rum. Outlook ist auch immer wieder ein Spaß für sich.
Super auch, das man aus Sicherheitsgründen etwas plant, teilweise so umsetzt per Patch und wohl kaum wem was erzählt, so das es für nen Bug gehalten wird…
Wie sieht der Plan denn zu Ende gedacht aus? Lohnt es sich für die Nutzer überhaupt die Fummelei in der Reg mitzumachen, oder fliegt diese Funktion am Ende doch ganz raus?
Letztlich hält diese Bastelei womöglich grad mal bis zum nächsten Patch…
Da kann ich nichts zu sagen – meine Aufgabe als Blogger sehe ich darin, einen Workaround anzubieten, sobald er mir bekannt wird. Ich selbst verwende kein Outlook in Produktivumgebungen.
Seit Anfang Januar gab es für Office 365 insgesamt 30 Releases – im Schnitt alle 8,8 Tage eines. So sieht wohlgepflegte, stabile Software aus.
Stelle fest, dass auch das KB4011090 Probleme macht. In einer Exchange-Domain, die nicht Teil der Archivierungsdomain ist, hier Symantec Enterprise Vault, wird die nachträgliche Authentifizierung gegenüber der Archivierungsdomain nicht gecached und archivierte E-Mails werden nicht mehr vollständig angezeigt. Nach Deinstallation des „Tiefenverteidigungsänderungsupdate“ läuft alles wie gewohnt!