In aktuellen Versionen von Ubuntu werden ja Telemetriedaten erfasst – vergesse ich immer wieder. Nun hat Cannonical eine erste Auswertung der erfassten Telemetriedaten vorgelegt. Daher mal ein kurzer Infosplitter auf diese Auswertung.
Seit der Freigabe von Ubuntu 18.04 LTS hat Cannonical ja eine Telemetriedatenerfassung eingeführt. Ich hatte im Februar 2018 im Blog-Beitrag Ubuntu 18.04 wird zum Telemetriedatensammler auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Nun haben die Cannonical-Entwickler in ihrem Blog die ersten Ergebnisse der Telemetriedatenerfassung veröffentlicht.
Transparenz und Opt-in
Der Nutzer wird vor der ersten Übermittlung von Daten gefragt, ob er dies zulassen will. Und die gesendeten Daten werden auch transparent offen gelegt, zumindest, wie ich das verstanden habe. Laut dem Blog-Beitrag haben 67% der Benutzer in die Übertragung von Telemetriedaten eingewilligt.
Ergebnisse der Erfassung
Aus den Telemetriedaten lassen sich einige Informationen herauslesen. Die durchschnittliche Installation von Ubuntu Desktop dauert 18 Minuten. Einige Maschinen können aber eine komplette Desktop-Installation in weniger als 8 Minuten erledigen. Während 18 Minuten schneller sind als viele andere Betriebssysteme, will Cannonical dort schauen, ob das weiter zu optimieren ist.
Die obige Grafik zeigt an, wie die Partitionierung vorgenommen wird. Die meisten Nutzer (53,8%) löschen das Speichermedium und lassen den Installer die Partitionierung vornehmen. Fast 22% partitionieren allerdings auch manuell.
Eigentlich dachte ich, dass ich mit meinen typischerweise mit 4 GByte RAM ausgestatteten Maschinen ein Waisenkind sei. Aber das Groß der Ubuntu-Nutzer verfügt über genau die gleiche RAM-Ausstattung. Ein zweiter Peak findet sich bei 8 GByte.
Und die obige Karte zeigt, dass Ubuntu weltweit eingesetzt wird. Die größte Nutzerschar findet sich in den USA. Aber auch Europa ist gut dabei. Weitere Details lassen sich hier nachlesen.
Ich hoffe ja nur, das die Telemetriedaten für das optimieren des OS genutzt werden.
Ich habe an sich nichts dagegen, wenn meine Hardware analysiert wird, und/oder meine Anwendungsprogramme.
Unterm Strich möchte ich aber, das die Macher ihr wissen zur Optimierung einsetzen.
Was aber die Statistik doch indirekt verrät ist, das min. 22% Vollprofis mit UBUNTU arbeiten. Ich zähle mich zu den Laien. :-|
Bei Windows 10 habe ich gelernt, Telemetriedaten sind grundsätzlich böse, egal ob Opt-In, Opt-out oder optimiert :-D
Warum sollte das jetzt anders sein?
Die meisten Ubuntu-Nutzer haben nur 4 GB RAM? – Bei wie vielen davon liegt das daran, dass sie Ubuntu nur in einer virtuellen Maschine laufen haben und nicht als „echtes“ Betriebssystem?
Das wird doch sicher auch irgendwo in der Telemetrie erfasst, oder?
Trotz alledem: eine der wichtigsten Linux-Eigenschaften bröckelt:
die Freiheit von Spionage. Aber Mark Shuttleworth war ja immer
schon ein Eigenbrötler (Stichwort Unity), aber wenn man in der
City of London residiert färbt wahrscheinlich so manches ab.
Ob das wohl Absicht ist, daß Günter Born immer „Cannonical“
(mit 2 n) schreibt, obwohl die Firma „Canonical“ heißt. Ist doch
ein Unterschied, ob man zu einer Kanone oder zu einem Kanon
gehört…
Das würde ich nicht so eng sehen; immerhin gibt es abseits von Ubuntu noch andere hervorragende Distributionen, die sich aber explizit von dem Telemetrie-Unfug distanzieren.
Natürlich, aber wer will alle Nase lang auf eine
andere Distri umsteigen. dabei seine alten
Gewohnheiten ablegen müssen und sich
in tausend Sachen umgewöhnen?
Clement Lefebvre von Mint, das ja auf Ubuntu
basiert (benutze ich zur Zeit) hat ja schon
bekannt gegeben, daß die Telemetrie nicht
von Ubuntu übernommen wird in v.19, die ja
in einigen Tagen anliegt. Insofern also:
Problem erledigt? Nein ich denke, man will uns
nur daran gewöhnen, indem man mit harmlosen
Kleinigkeiten anfängt, dann aber peu a peu
immer mehr nachfragt. Telemetrie ist
Schleppnetzfahndung, jeder einzelne User
ist damit verfolgbar. Die Daten, die im Artikel
angegeben sind, kann ich auch per repräsentativer
Umfrage erfahren, indem ich sie in einem sample
von 1200 Leuten, die sich freiwillig dafür
zur Verfügung stellen, abfrage. Dafür muß ich
nicht Millionen von Computern abschnorcheln
und obendrein schlafende Hunde wecken, die
auf alle verfügbaren Datensammlungen scharf
sind, von Werbefuzzies bis zu Diensten aller
Art. Wem so etwas egal ist, der kann sich ja
gerne der Absaugeinrichtung Windows 10
bedienen. Linux sollte von sowas frei bleiben,
auch Ubuntu. Wegen des Wahnsinns der
Telemetrie in w10, die man ja sogar nachträglich
ohne Zustimmung des Nutzers im Wege der
Updates penetrant in w7 erzwingt, bin ich ja
überhaupt bei Linux gelandet. Smartphones
kann man ja genau aus dem Grund nicht
nutzen (wenn man noch alle Tassen im Schrank
hat), und daran ändert auch nichts, daß Android
im Prinzip auch ein Linux ist.
Wehret den Anfängen!
Volle Zustimmung!
Insbesondere zum „Wehret den Anfängen“!
Mein ‚zarter‘ Hinweis war eher für jene Windosianer gedacht, die wegen der ‚Ubuntu-Telemetrie‘ mittlerweile behaupten: „Na seht mal: Die Linuxer machen ja dasselbe wie M$ mit Windows 10!.
Auch bei mir war Clement Lefebvre’s Absage an die Schnorchelei mit ein Grund, von Win 7/10 auf Mint zu wechseln. Mittlerweile geht in meinem Bekanntenkreis der „Linux-Virus“ :-) um; fast alle möchten umgestellt werden. (Allerdings vorsichtshalber mit einem Win7-Klon in der Virtualbox….)