Windows 10 V1803: Hinweis auf baldiges Supportende?

Neuesten Berichten zufolge beginnt Microsoft inzwischen Nutzer von Windows 10 Version 1803 mit einem Hinweis, dass der Support ausläuft, zu ‘nerven’. Der Support dieser Version läuft im November diesen Jahres aus und ein Upgrade ist angesagt. Ich habe das Thema mal etwas breiter ausgeführt, weil mir an den ‘neuesten Berichten’ einiges spanisch vorkommt – oder ich habe was übersehen.

An dieser Stelle möchte ich ein wenig ausholen, warum ich in der Einleitung ‘nerven’ geschrieben habe und warum ich jetzt etwas verunsichert bin.

Eine Info aus Amerika …

Ich bin die Nacht bei Windows Latest auf die entsprechende Information gestoßen, wollte die aber ein ‘wenig abhängen’ lassen. Dem Artikel zufolge sollen Benutzer von Windows 10-Versionen nun eine Information bekommen, wenn der Support ‘bald’ ausläuft.

Windows 10: Support läuft aus
(Windows 10-Info: Support läuft aus, Quelle: Windows Latest)

Bei der Update-Suche kommt die Information, dass der Benutzer doch bitte Windows 10 aktuell halten möge. Microsoft teilt mit, dass man eine Windows 10-Version verwendet, die bald als aus dem Support fällt. Irgendwie kam mir das alles aber reichlich bekannt vor (siehe unten).

Bald ist Windows 10 Version 1803-Supportende

Konkret kann es sich dabei nur um Windows 10 Version 1803 handeln, die im Frühjahr 2018 freigegeben wurde und in den Home- und Pro-Varianten nur 18 Monate Support erhält. Das letzte Update erhält diese Windows 10-Version damit am Dienstag, den 12. November 2019 (Patchday) – ab Dezember 2019 werden also keine Sicherheitslücken mehr per Update geschlossen (siehe nachfolgende Abbildung, die aus dem Informationsblatt zum Lebenszyklus von Windows entnommen wurde).

In Unternehmensumgebungen mit Windows 10 Enterprise Version 1803 haben die Überlegungen hier keine Relevanz. Gemäß meinen Beitrag Windows 10 bis V1803: Details zum Upgrade auf V1903 – Teil 2 erhält diese Version noch Support bis zum 10. November 2020.

Benachrichtigungen sind doch ein alter Hut, oder?

Als ich die obige Information von Windows Latest las, war mir nicht sofort klar, was da wirklich neu dran ist. Denn ich habe auf meinen Testinstallationen in VMs schon immer mal wieder einen Hinweis wie hier bekommen.

Windows 10: Support ausgelaufen
(Benachrichtigung, Support ist ausgelaufen, Zum Vergrößern klicken)

Der Unterschied zu obiger Meldung ist wohl, dass die Benachrichtigung hier erst dann auftritt, wenn Microsoft feststellt, dass der Support für eine Version wirklich schon zu Ende ist. Aber da war doch noch was.

Ich hatte mich Mitte Juni 2019 in einer Artikelreihe mit dem Upgrade auf Windows 10 V1903 im Details befasst. Dort ging es in Windows 10 bis V1803: Details zum Upgrade auf V1903  – Teil 2 darum, was bei einer Version 1803 nun genau passiert. Dazu habe ich nach Updates suchen lassen und nachfolgende Anzeige erhalten.

Windows 10 V1803: Warnung vor auslaufendem Support

Schaue ich mir die obige Nachricht unter Windows Update auf meinem Testsystem an, welches jetzt die Version 1803 aufweist, ist das doch das Gleiche, wie die Infos, die weiter oben bei Windows Latest gepostet wurde? Irgendwie bin ich jetzt doch ein wenig verwirrt, was jetzt an der Nachricht von Windows Latest, die auch bei MS Power User und bei Dr. Windows zu finden ist, wirklich neu ist. Was habe ich übersehen?

Kommt bald das Zwangs-Upgrade?

Kommen wir noch auf das Thema ‘ich werde jetzt auf eine neue Windows 10-Version gehoben’, von mir gerne als Zwangs-Upgrade bezeichnet, zu sprechen. Vor einigen Wochen hatte Microsoft seine Pläne für kommende Funktionsupdates unter Windows 10 offen gelegt. Microsoft überlässt ab Windows 10 Version 1803 dem Anwender (von Home und Pro), wann die Installation von Funktionsupdates erfolgen soll. So kann man über den Support-Zeitraum steuern, wann die Maschine aktualisiert werden soll.

Allerdings gab es von Microsoft auch eine klare Ansage, die ich im Beitrag Windows 10 V1803 droht ab Juli 2019 ein Zwangsupdate aufbereitet hatte. Sobald eine Windows 10-Version aus dem Support herauszufallen droht, beginnt Microsoft mit dem Zwangs-Upgrade auf eine noch unterstützte Windows 10-Build. Für Windows 10 Version 1903 sollte das gemäß obigem Blog-Beitrag bereits ab Juni 2019 der Fall sein. Alles in allem ja eine vernünftige Idee (wobei der Bullshit in der Vorstellung Microsofts liegt, alle 6 Monate so eine Choose durchziehen zu müssen).

So ganz fix wollte Microsoft aber wohl nicht springen, denn im Juni 2019 blieb es bezüglich des Zwangs-Upgrades auf Windows 10 V1809 oder höher ruhig. Ich weiß nicht, ob irgend einer von den Blog-Lesern mit Windows 10 Version 1803 zwangsweise per Funktionsupdate auf Windows 10 Version 1809 oder 1903 hochgestuft wurde?

Ich will springen, kann aber nicht

Lediglich Benutzer, die mit einer älteren Windows 10 Version bis 1709 unterwegs waren, wurden zwangsweise auf Windows 10 Version 1803 hochgestuft. Ich hatte mich ja in der Artikelreihe Windows 10 V1803: Bald Zwangsupdate auf V1903 – Teil 1 daran abgearbeitet. Ich bekomme zwar jetzt auf meinem Testsystem noch kumulative Updates angeboten – habe ich gerade getestet – aber ein Funktionsupdate auf die Version 1809 oder gar die Version 1903 ist nicht dabei.

Ich hatte mich im Artikel Windows 10 bis V1803: Details zum Upgrade auf V1903  – Teil 2 weiter an dieser Thematik abgearbeitet und beleuchtet, was bei einer Version 1803 nun genau passiert. Ist eine Windows 10-Maschine definitiv als nicht kompatibel bekannt, wird Microsoft über seinen maschinenlernend basierenden Update-Verteilmechanismus das Funktionsupdate sperren. Der Benutzer bekommt dann bestenfalls Hinweise auf ein Problem auf der Windows-Update-Seite eingeblendet (selbst diese Hinweise habe ich auf der Testmaschine noch nicht gesehen).

Update-Benachrichtigung inkompatible Maschine
(Update-Benachrichtigung inkompatible Maschine, Zum Vergrößern klicken)

Von daher wird es aus meiner Sicht spannend, wie das auf den betroffenen Maschinen weiter geht. Für Windows 10 Version 1903 sind ja noch genügend Upgrade-Blocker vorhanden. Und bei der älteren Windows 10 Version 1809 scheint es auch noch Klemmer zu geben – andernfalls müsste mir ein Funktionsupdate auf V1809 oder V1903 angeboten werden.

Und noch spannender wird es, ob eventuell Windows 10 19H2 so zeitig erscheint, dass es dann, quasi als Stabilitäts-Update, die Version 1803 beerbt.  Denn der Kommentarlage hier im Blog entnehme ich, dass Windows 10 V1803 wohl die letzte, halbwegs stabile Build ist. Spiegelt sich auch im AdDuplex Report von Juni 2018 wieder. Die dort publizierten Zahlen besagen, dass Windows 10 April Update auf 3/4 aller Windows 10-System läuft.

AdDuplex Windows 10 distribution June 2018
(Windows 10: Distribution June 2018, Source: AdDuplex)

Die obige Abbildung zeigt, dass 78,1 % aller Windows 10 Rechner auf April Update (V1803) sind. Wie sind eure Erfahrungen? Hängt ihr auf der Version 1803 und kommt nicht auf neuere Versionen? Werdet ihr mit Upgrade-Nachrichten, wie oben gezeigt, genervt? Oder kommt der Hinweis, dass die Maschine noch nicht bereit sei?

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11 Antworten zu Windows 10 V1803: Hinweis auf baldiges Supportende?

  1. Roland Moser sagt:

    Ich habe im Dezember 2019 oder Januar 2019 das Upgrade auf 1809 gemacht. Ohne Probleme.
    Auf 1 von 2 PC habe ich von 1809 auf 1903 das Upgrade gemacht. Hat auch problemlos funktioniert. Mehrere Male sogar. Fehlmeldungen kann es geben, dann das Update einfach nochmals machen, oder warten. Ich bin dann wieder zurück auf 1809, weil ich auf beiden PCs dasselbe Windows 10 will.

    Meinung:
    Niemand wird freiwillig ein Upgrade machen, weil man schlichtweg nicht weiss, was nachher noch läuft. Auf privaten PCs ohren Netzwerk-Schnick-Schnack sollte es kein Problem sein.

  2. Bernard sagt:

    Wieso bietet Microsoft nicht an, direkt innerhalb des Betriebssystems – also innerhalb eines laufenden Windows 10 – ein Update herunterzuladen?

    Warum muss ich erst eine DVD brennen oder ein USB-Installationsmedium erstellen?

    Bei Windows 7 ging es ja auch.

    Das ist doch ein Witz!

    • Günter Born sagt:

      Windows 10 bietet das an – nennt sich Funktionsupdate und wird per Windows Update heruntergeladen. Das MCT ist nur eine optionale Möglichkeit, wenn es mit der erstgenannten Funktion Probleme gibt.

    • Roland Moser sagt:

      Einstellungen – Update und Sicherheit – Nach Updates suchen. Wenn ein Funktionsupdate vorhanden ist, wird es angezeigt.

      • Bernard sagt:

        Bei mir wird es leider nicht angezeigt.

        Was tun?

        Es ist nur ein Testrechner, aber wenn das bei einem Windows-only-Rechner schon nicht läuft…

    • Fritz sagt:

      Wenn es über die Suche nach Updates in Windows nicht klappt:
      Auf der gleichen Webseite, auf der man auch das Media Creation Tool herunterladen kann, steht auch das Tool zum sofortigen Aktualisieren zur Verfügung:

      https://www.microsoft.com/de-de/software-download/windows10

      Windows 10 May 2019 Update

      Der Update-Assistent unterstützt Sie bei der Aktualisierung auf die neueste Version von Windows 10. Klicken Sie zum Starten des Updates auf Jetzt aktualisieren.
      >> Jetzt aktualisieren <<

  3. Sir Charles sagt:

    Was ich aus meiner aktuellen Upgrade-Problematik sehe, ist das „machine learning“ von Microsoft noch nicht sehr ausgegoren.

    Ein Laptop, auf dem noch W10 Pro 1703 läuft, bekommt konsequent ein Funktionsupdate auf 1803 – Version Juni 2019 angeboten. Update läuft durch bis zum ersten Neustart und bricht dann mit Fehlermeldung ab…nur bekommt das System das nicht mit und bietet fleißig weiter an bzw. lädt das weiterhin im Hintergrund herunter. Nota Bene: 1803, nicht 1809, nicht 1903… 1803.

    • Thomas sagt:

      Hallo Sir Charles,
      das Problem hatte ich auch… Ich habe mir dann mit dem MediaCreationTool einen Stick erstellt, und dann von diesem das Upgrade laufen lassen. Da lief es durch und seitdem keine Probleme mehr.

      • Sir Charles sagt:

        @Thomas: das nutzt alles nichts, der Fehler bleibt der nämliche, lädt runter bis zum ersten Neustart und dann Fehlermeldung und Rollback. Versuche jetzt eine Neuinstallation, aber ich denke, der Fehlercode „fehlerhafter Treiber“ heißt doch eher „Hardware inkompatibel“… ;)

  4. oli sagt:

    Ich lehne mich dann mal in meinem Sessel zurück und schau mir paar Review-Videos von Ryzen 3000 auf meinem LTSC 2019-Arbeitssystem an :>.

  5. Christian sagt:

    Oblektiv betrachtet haben sich sowohl 1803 als auch 1809 nicht mit Ruhm bekleckert was die Anfangsphasen angeht, beide Versionen waren Katatrophen. Das selbe erleben wir aktuell ja auch wieder bei 1903, jeden Monat neue Meldungen was beim Update nicht funktioniert oder warum ein Upgradestopper nötig ist.

    Das 1803 in der Statistik führt sollte nicht verwundern nachdem die alten Versionen das Zwangsupdate darauf erhalten haben, verwunder sollte eher das MS hier nicht direkt auf 1809 ausgerollt hat obwohl 1903 schon vor der Tür stand. Denn nun steht das nächste Zwangsupgrade vor der Tür, 2x so kurz hintereinander wird nicht positiv zur Kundenzufriedenheit beitragen.

    1803 habe ich bewusst übersprungen, 1809 läuft hier seit 3-4 Monaten stabil und verursacht keine Probleme.

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