Vorsicht vor Dism++ bei Windows-Anpassungen

[English]Kleiner Hinweis für die Fans des Softwaretools Dism ++. Man kann sich mit dem Tool beim Anpassen von Windows-Installationen mächtig Ärger einhandeln. Einfach ein kurzer Infosplitter zum Thema.

Was ist Dism++?

Das Tool Dism++ ist nichts anderes als eine grafische Benutzeroberfläche, mit dem sich der Windows-Befehl dism besser handhaben lässt. Das Tool ist recht mächtig, bietet es doch Funktionen zum:

  • Startmanagement – also alles, was unter Windows automatisch gestartet wird.
  • App-Management – also Deinstallation von Apps
  • Werkzeugkoffer – mit diversen Tools zur Systemverwaltung
  • Systemoptimierung – Funktionen, um das System zu optimieren (eher Vorsicht geboten)
  • Treiberverwaltung – alle Treiber, die per Windows Update installiert werden, lassen sich deaktivieren
  • Features-Management – es lassen sich Funktionen aus der Rubrik ‘Programme und Features’ von Windows deaktivieren.
  • Update-Verwaltung – es lassen sich Updates auswählen und verwalten
  • Bereitstellung – alle Funktionen, um ein Installationsabbild anzupassen
  • Sysprep-Befehle – verwaltet die Befehle bei der Systembereitstellung

Die Kollegen bei Dr. Windows haben im Forum eine Beschreibung mit weitergehenden Informationen zu Dism ++ veröffentlicht.

Dism++

Das Tool selbst ist portabel, muss also nicht installiert werden. Allerdings muss Dism++ mit Administratorberechtigungen ausgeführt werden. Die Webseite chuyu.me existiert aktuell (13.8.2019) nicht mehr – die Leute bei Dr. Windows haben aber Downloads einer älteren Dism++-Version bereitgestellt. Diese Chips-Seite gibt noch einige Hinweise auf Dism++, welches in chinesischer Hand ist.

Probleme, die Dism++ verursacht

Die Verwendung von Dism++ birgt durchaus gewisse Risiken, die zu Problemen mit Windows führen können. In den letzten Jahren sind mir gelegentlich Forenbeiträge unter die Augen gekommen, wo Funktionsupdates oder Updates mit Installationsfehlern abbrachen und sich ein mit Dism++ angepasstes Installationsabbild als Ursache herausstellte. Weiterhin hat mich Blog-Leser Xaver H. per E-Mail kontaktiert. Er schreibt mir folgendes:

ich stelle gerade fest, dass bei Verwendung von Dism++ (aktuelle Version) in W7 der Updateverlauf nicht nachgetragen wird. Ich habe in W7 alle Updates (ausser den roten) soeben gemacht, Der Updateverlauf steht aber bei 2016.

Später ergänzte der Blog-Leser noch folgendes:

ich habe festgestellt, daß alle über Dism++ installierten Updates korrekt installiert sind. Dies wird auch erkannt, wenn man direkt in W7 nach Updates suchen lässt.

Wird ein zusätzliches Update in Windows-Update gefunden und von dort installiert, ist dieses auch korrekt im „Updateverlauf“ eingetragen.

Wenn man aber „Update deinstallieren“ aufruft, wird wieder eine andere Liste mit anderen Datumswerten generiert.
(-> Update deinstallieren habe ich noch nicht verwendet)

Wer also mit angepassten Image-Dateien arbeitet und Dism++ verwendet hat, sollte bei Problemen immer an diese Fehlerursache denken. Abschließende Frage: Noch jemand, der mit Dism++ in Probleme gelaufen ist?

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8 Antworten zu Vorsicht vor Dism++ bei Windows-Anpassungen

  1. Chris sagt:

    Ich passe Win 10 Pro mit DISM++ an, allerdings lasse ich den Updatestand des Images unberührt da es heute keinen Sinn mehr macht, anders als früher gibt es heute nur noch eine Handvoll Updates nach einer Neuinstallation. Das war früher mit Win 7 und den 100 + x Updates anders.

    Ich entferne unötige Apps wie Xbox, Groove, People, etc. aus dem Image und aktiviere eine Handvoll Optionen wie One Drive deaktivieren oder den Arbeitsplatz auf dem Desktop anzeigen.

    Kann hier über keine Probleme klagen.

  2. Zum Konfigurieren von Windows-Images empfehle ich OSDBuilder von David Segura. Das Tool ist ein mächtiges PowerShell-Modul. Es hat zwar keine grafische Oberfläche, gibt aber sinnvollen Text aus. David hat sich da echt was einfallen lassen.

    https://osdbuilder.osdeploy.com

    Ich verwende das auch dienstlich für die Konfiguration des Inplace-Upgrade-Images.

    • Micha45 sagt:

      Dieses Modul muss man ins System integrieren (Install-Module).
      Ich habe immer Bedenken, wenn man auf diese Weise Module aus unbekannter Quelle integrieren und verwenden soll. Auch wenn das bei GitHub oder PowerShell Gallery zur Verfügung gestellt wird.

      Nach der Eingabe „Install-Module -Name OSDBuilder“ in die PS-Konsole kommt dann auch die entsprechende Warnung.

      Wenn man so etwas empfiehlt, dann sollte man auch auf die zweifellos vorhandenen Risiken hinweisen.

      • Natürlich ist ein Restrisiko vorhanden. Auf welche Weise sollte ich hier auf welches Risiko hinweisen? Die Warnung kommt eh vor der Installation. Ich kenne David und habe mir da jetzt nichts Schlimmes dabei gedacht, das zu einem Thema zu empfehlen, wo von einem chinesischen Tool die Rede ist, welches gerade Probleme verursacht.

        Also Leute: Wer immer sich das ansehen will, seid gewarnt, es kommt aus einer unbekannten, nicht vertrauenswürdigen Quelle und kann euch Schaden zufügen. Wenn ihr euch das nicht traut, nehmt dieses chinesische Dism++.

        • Micha45 sagt:

          Das sollte von mir kein Vorwurf, sondern nur ein Hinweis sein. Das sollte auch dem Entwickler dieses Moduls nichts Böses unterstellen.

          Die Profis wissen solche Sachen wohl richtig einzuschätzen, die unbedarften Benutzer wohl eher nicht. Deshalb mein Hinweis.

          Dism++ würde ich jetzt auch nicht ohne Bauchschmerzen empfehlen. Für mich sind solche Tools mehr oder weniger Schlangenöle und sollten von unerfahrenen Benutzern grundsätzlich nicht benutzt werden.
          Was die anrichten können, zeigt ja der oben eingestellte Artikel mehr als deutlich.

          Da spielt auch die Herkunft des Entwicklers in erster Linie (für mich) keine Rolle.
          Auch wenn man vielleicht unterschwellig gegenüber allem, was aus der Richtung China oder Russland kommt, von vorne herein wohl eher etwas mehr Misstrauen als üblich entwickelt.
          Das liegt in der Natur des Menschen, denke ich. -:)

  3. Dalai sagt:

    Das Problem hat eher nichts mit Dism++ zu tun sondern mit der Art und Weise, wie Windows Updates behandelt. Es gibt zwei Typen von Updates: CAB und MSU (wobei letztere die CABs enthalten). MSUs werden via WUSA installiert und tauchen im Updateverlauf auf, CABs werden via DISM installiert und erscheinen nicht im Updateverlauf. Ohne DISM++ zu kennen, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass es Updates (CABs) ebenfalls per DISM integriert/installiert.

    Bei WSUS Offline Update taucht die Frage, warum die Updates nicht im Updateverlauf erscheinen, auch immer wieder auf.

    Daher sollte man immer in der Liste der installierten Updates schauen, der Updateverlauf ist nur geeignet, wenn man (ausschließlich) Windows Update verwendet, um Updates zu installieren.

    Grüße

  4. WST sagt:

    Als weitere Alternative gibt es die DISMGUI.EXE: https://github.com/mikecel79/DISMGUI/releases

  5. Dietmar sagt:

    Man macht beim Vorkonfigurieren der Images eh immer das Gleiche. In der Not schreibe ich mir halt selbst ein PowerShell-Script, mit den 5 Cmdlets, die ich brauche um Updates zu integrieren, Apps zu deinstallieren und eventuell Features hinzuzufügen oder zu entfernen. Bevor ich so ein Tool wie Dism++ verwende…

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