Office 365 Pro Plus: Teams-Autostart blockieren

Inzwischen liefert Microsoft ja das Programm Teams mit Office 365 Pro Plus aus. Es gibt auch keine Möglichkeit, die Installation von Teams abzuwählen. Aber Administratoren können den Autostart von Microsoft Teams unterbinden.

Teams kommt mit Office 365 Pro Plus

Es ist eine der ‘feinen Aktionen’, bei denen Microsoft mal wieder seine Kunden ‘zwangsbeglückt’ – denn Redmond weiß, was gut für seine Nutzer ist. So hat Microsoft kürzlich beschlossen, Teams in den Satz der Anwendungen aufzunehmen, die automatisch mit der Office ProPlus-Suite (Office 365 Roadmap-Element 46444) installiert werden. Das Unternehmen möchte dabei, dass Teams mit Office 365 Pro Plus unter die Leute kommt. Genau wie Boris Johnson beim Brexit – koste es, was es wolle.

Daher ignoriert der Installer auch, was ein Administrator möglicherweise bei der Installation weglassen möchte (siehe obiger Tweet). Ich hatte es die Tage im Blog-Beitrag Office 365 ProPlus: ODT rollt immer Teams mit aus bereits thematisiert. Bei Office 365 ProPlus wird Microsoft Teams immer mit ausgerollt, egal was ein Administrator im Office Deployment Tool (ODT) festlegt.

Auf den ersten Blick eigentlich eine Sache, die niemand stören sollte. Nur Unternehmen, die (z.B. aus Datenschutz- oder anderen Gründen) kein Microsoft Teams verwenden oder für einzelne Personen sperren möchten, sehen doof aus.

Teams-Autostart blockieren

Über Twitter bin ich aber darauf hingewiesen worden, dass es zumindest eine Möglichkeit gibt, den Autostart von Teams in Office 365 zu blockieren.

Tony Redmond stand vor dem gleichen Problem und hat sich in diesem Artikel mit dem Problem befasst. Er referenziert zwar auch dieses Dokument von Microsoft, demzufolge Teams durch eine XML-Datei von der Installation ausgenommen werden sollte. Aber das klappt ja nicht, wie ich oben ausgeführt habe.

Aber im Microsoft-Dokument ist beschrieben, wie man den automatischen Start von Microsoft Teams nach der Installation per Gruppenrichtlinie unterbinden kann. Die Richtlinieneinstellung ist unter:

Benutzerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Microsoft Teams

zu finden. Wenn Sie diese Richtlinieneinstellung aktivieren, bevor Teams installiert werden, wird das Team nicht automatisch gestartet, wenn sich der Benutzer am Gerät anmeldet. Sobald ein Benutzer Teams zum ersten Mal startet, ist Teams so konfiguriert, dass dieses automatisch startet, wenn sich der Benutzer das nächste Mal am Gerät anmeldet. Der Benutzer kann Teams in den Benutzereinstellungen nachträglich allerdings so konfigurieren, dass dieses nicht automatisch startet.

Selbst wenn Sie diese Richtlinieneinstellung aktivieren, damit Teams nicht automatisch starten, kann erscheint auf dem Desktop des Benutzers ein Symbol für Microsoft Teams.

Diese Richtlinieneinstellung gilt nur, wenn Sie die folgenden Versionen von Office 365 ProPlus (oder Office 365 Business) installieren oder aktualisieren: Version 1906 oder höher (monthly channel) oder Version 1902 (Build 11328.20368) oder höher im semi annual channel.

Um diese Richtlinieneinstellung zu verwenden, laden Sie mindestens die Version 4882.1000 der Administrative Template Dateien (ADMX/ADML) herunter, die am 9. Juli 2019 veröffentlicht wurden.

Wer Sie Office 365 Business verwendet, oder die Gruppenrichtlinie aus anderen Gründen nicht verwenden kann, hat die Möglichkeit den Wert PreventFirstLaunchAfterInstall im Registrierungsschlüssel:

HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Office\16.0\Teams

hinzuzufügen. Der REG_DWORD Wert PreventFirstLaunchAfterInstall ist auf 1 zu setzen, um den Autostart von Teams nach der Installation zu verhindern. Im oben verlinkten Blog-Beitrag findet sich zudem der Hinweis, den Start von Teams für einzelne Benutzer über den Schlüssel:

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run

zu verhindern. Die Details werden in diesem Beitrag diskutiert.

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11 Antworten zu Office 365 Pro Plus: Teams-Autostart blockieren

  1. Gerade in Firmen bzw. von einem (dieser Bezeichnung würdigen) Administrator kontrollierten Umgebungen, wo AppLocker bzw. SAFER alias Software Restriction Policies verwendet werden, funktioniert solcher ins Benutzerprofil verklappte unsichere Sondermüll doch ohnehin nicht!

    • oli sagt:

      Mal angenommen, man benötigt solche Programme wie „Teams“ oder „Onedrive“. Kann mir mal wer erklären, warum die Setups und Updates von irgendwelchen Benutzerprofilverzeichnissen aus gestartet werden? Ich check das nämlich nicht. Gibts da irgendeinen technischen Grund, den ich nicht sehe?

  2. Frank Domnick sagt:

    Der einzelne Benutzer hat darüber hinaus auch immer die Möglichkeit, den Start von Teams selbst im „Autostart“-Tab des Task-Managers zu deaktivieren.

  3. oli sagt:

    Also bei MS Office 2019 ProPlus gibbet das Problem nicht, das bleibt nämlich bei der Hauptversion 1808 und erhält nur die Sicherheitsupdates.

  4. Carsten P. sagt:

    Auf einem Windows Terminal Server hatte ich kürzlich ebenfalls das Problem, dass Teams nach einem Office365-ProPlus-Update installiert war und bei jedem Anwender, der sich anmeldete, automatisch aufpoppte. Eine Deinstallation von „Microsoft Teams“ über „Programme und Features“ brachte leider nichts – bei der nächsten Anmeldung war Teams wieder da. Seitdem ich – ebenfalls in „Programme und Features“ – den „Teams Machine-Wide Installer“ deinstalliert habe, ist allerdings Ruhe.

    • Uwe Bieser sagt:

      Exakt auch meine Erfahrung. Um die nervige Aufpopperei dauerhaft loszuwerden, hilft nur diese Methode.
      Wer es ganz genau machen will, löscht anschließend auch noch die „update.exe“ im Verzeichniss C:\Users\“Username“\AppData\Local\Microsoft\Teams, damit auch ein unsinniger Autostart(eintrag) unterbleibt.

      • Uwe Bieser sagt:

        Ich will damit nicht sagen, das der Registry Eintrag nicht auch hilft. Ich meinte, dass es nicht hilft den Autostarteintrag zu verändern oder zu löschen.

  5. Michael Z. sagt:

    Das wirklich Sinnlose ist ja, dass Teams eigentlich gar kein Bestandteil von Office 365 ProPlus ist (jedenfalls laut dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag). D.h., ohne eine weitere Sonderlizenz oder etwas Ähnlichem oder einem Upgrade zu einem „höherwertigen“ Office-Paket funktionert Teams überhaupt nicht. Derzeit geistert dieses Programm auf allen Rechnern im gesamten Unternehmen herum, nur niemand kann es nutzen – mithin eigentlich Datenmüll.

  6. Frank Gerber sagt:

    Auch wenn der Thread schon etwas älter ist, hier meine Erfahrungen, vielleicht hilfts ja jemand.
    Ich muss aus aktuellen Gründen M$ Teams benutzen und habe mir die von M$ auch für Linux bereitgestellte Version installiert (via Browser ist wegen meinem Kamera-Setting schlecht möglich).
    Auch hier trägt sich die App in den Autostart ein und zwar immer wieder (hat ja auch nen Grund warum ich seit Jahren linuxe).
    Die Lösung (für mich) ist einfach und effektiv:
    Teams per Programm Autostart auf deaktiviert setzen (oder im Editor X-GNOME-Autostart-enabled=false setzen) und die Datei /home/user/.config/teams.desktop mit chmod auf „Nur Lesen“ setzen (chmod 444 /home/user/.config/teams.desktop).
    Fertig ist die Laube :)
    Mein OS: Linux Suse Leap 15.1; M$ Teams Version 1
    Hoffe es hilft Jemand. Bleibt gesund.

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