[English]Anfang September 2020 möchte ich einen Blick auf die aktuellen Zahlen der Desktop-Betriebssystemverteilung mit Stand Ende August 2020 werfen. Zudem gibt es einen Blick auf die Browseranteile auf dem Desktop.
Im Juli 2020 hatte ich diesen Überblick ja entfallen lassen – ich war also gespannt, wie die Zahlen ausschauen.
Windows auf dem Desktop
Schaut man sich die neuesten Zahlen von netmarketshare.com (bis Ende August 2020) an, läuft Windows immer noch auf 86,98 % (Vormonat 87,03) der Desktop-Systeme. Mac OS kommt auf 9,55 % (Vormonat: 8,95 %), während Linux auf 2,59 % fällt (Vormonat 3,57 %). Also keine wirkliche Änderung in den Marktanteilen, Windows dominiert weiterhin den Desktop, wenn es auch in den letzten Monaten immer mal wieder leicht abgeben musste.
(Betriebssystemverteilung Desktop 8.2020, Quelle: Netmarketshare)
Es gibt zwar diese Artikel auf Softpedia, wo der Trend hin zu Linux konstatiert wird. Anlass war, dass Zorin OS bekannt gab, dass 900.000 Downloads stattgefunden hätten. Gegen 1 Milliarde Windows 10-Systeme ist das aber nichts – statistisch nicht relevant.
Desktop OS-Versionen im Überblick
In der Analyse der Verteilung nach einzelnen Betriebssystemversionen gibt die Webseite NetMarketShare für die Desktop-Betriebssysteme folgende Verteilung aus:
- Windows 10 kommt auf 60,57 % (Vormonat 59,37 %),
- Windows 7 liegt bei 22,31 % (Vormonat 23,34 %),
- Windows 8.1 kommt immerhin noch auf 2,69 % (Vormonat 2,87 %),
- und macOS 10.15 kommt auf 5,03 % (Vormonat 4,53 %).
Windows 10 hat also gegenüber dem Vormonat geringfügig Boden gut gemacht, das Ende des Supports für Windows 7 im Januar 2020 zeigt kaum Wirkung. Windows 7 läuft weiterhin auf knapp jedem vierten Desktop-System.
(Betriebssystemanteile 8-2020, Quelle: netmarketshare.com)
Bei macOS gab es gegenüber Juni 2020 den Wechsel zu OS X 10.15 und einen kräftigen Sprung auf die 5,03 %. Linux kommt in obiger Grafik faktisch nicht vor. Was man aber auch konstatieren kann: Der Wechsel von Windows 7 auf Windows 10 fand auch im Vormonat 2020 nicht statt. Die Leute verharren auf den aktuell benutzten Betriebssystemen. Die Verteilung von Windows 10 auf den Systemen geht aus obiger Aufstellung nicht hervor – und AdDuplex-Zahlen kommentiere ich hier im Blog nicht (ist mir zu unsicher). Daher verweise ich auf diesen Artikel von deskmodder.de, wo die spekulativen Zahlen von August 2020 aufbereitet werden.
Browser-Verteilung auf dem Desktop
Auch für den vergangenen Monat möchte ich auch noch einen Blick auf die Browserverteilung auf dem Desktop werfen, denn im Januar 2020 hat es den Chromium Edge als Neuerung gegeben. Bei den Browsern auf Desktop-Systemen ist Google Chrome mit 70,89 % (Vormonat 71,11) % der unangefochtene Spitzenreiter, gefolgt vom Edge, der auf den 2. Platz mit auf 8,52 % (Vormonat 8,09 %) steigt. Der Anteil des Chromium Edge steigt – da Microsoft den Browser mit Tricks auf die Systeme drückt und der Support das Legacy Edge Anfang 2021 endet. Der Firefox muss sich mit 7,11 % (Vormonat 7,36 %) zufrieden geben, gibt aber Marktanteile ab. Der Internet Explorer kommt auf 3,64 % (Vormonat 4,06 %), stirbt also so langsam.
Hm, bei mir werden für den Internet Explorer ein wenig andere Zahlen angezeigt (3,79 %, Vormonat 4,23 %).
Interessant finde ich die Liste auch, wenn man sie auf den Windows Desktop beschränkt (Filter mit AND „Platform in Windows“ erweitert) und die Anzeige auf 50 Einträge setzt. Da gibt es dann 24 Einträge, die für August so aussehen:
Chrome 72.46%
Edge 9.73%
Firefox 6.95%
Internet Explorer 4.36%
QQ 2.16%
Sogou Explorer 1.72%
Opera 1.08%
Yandex 1.03%
UC Browser 0.32%
Maxthon 0.16%
Vivaldi 0.01%
Amigo 0.01%
Baidu 0.01%
Safari 0.00%
Sleipnir 0.00%
Cheetah 0.00%
Baidu Spark 0.00%
Swing 0.00%
Unknown 0.00%
SeaMonkey 0.00%
Qihoo 360 0.00%
Lunascape 0.00%
Chromium 0.00%
SRWare Iron 0.00%
Da sind Chrome und Edge leider noch erfolgreicher. „Unknown“ sind wohl Browser ohne oder mit selbst erstelltem Fantasie-String im User Agent. Schade ist ja, dass man die Dezimalstellen nicht erhöhen kann, um die Unterschiede derer mit 0,00 % noch sehen zu können. :-)
Man darf dabei aber nicht übersehen, dass die weniger verbreiteten Forks der Massenbrowser oft eine Kennung ihres großen Verwandten verwenden (müssen), weil die Anwender sonst von manchen Seiten mit „Der Browser, den Sie verwenden, ist veraltet und wird nicht unterstützt. Laden Sie sich hier den Chrome-Browser herunter!“ konfrontiert werden.
Insofern mag die Übermacht der Allerweltsbrowser im Nachkommastellen-Bereich durchaus fremde Lorbeeren enthalten.
Interessant dünkt mich Linux in Bezug auf die Veränderung: Minus fast 1/3.
Irgendwie ziemlich schwierig bei den manigfaltig existierenden Distributionen einen „Mittelwert“ zu ermitteln – jedoch schmerzen die angegebenen 27,45 Prozent Verlust bei einstelligen Marktanteilen wohl weitaus weniger, als bei (hohen)zweistelligen Marktanteilen. WINDOWS(as a service) würde bei 27,45 Prozent Verlust zum Vormonat „nur noch“ auf knapp 44 Prozent kommen, was aber immer noch zum Spitzenplatz gereichen würde, um den es bei LINUX aber auch überhaupt nicht geht…
Etwas mehr „schmerzt“ mich der Niedergang des FIREFOX!
Ich hatte seinerzeit erwartet, dass der Lunascape-Browser einen Marktanteil jenseits der 5 Prozent erreicht.
Leider eine ziemliche Fehleinschätzung.
Wegen der drei Rendering-Engines würde man da tatsächlich mehr Anteil erwarten, aber wie ich gerade sehe, ist er ziemlich veraltet, denn die aktuelle Version ist vom Februar 2018.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte der Avant Browser, der in der Liste aber fehlt, lange vorher schon drei Rendering-Engines, und der ist auch aktuell.
Nichts neues bei der Betriebssystemverteilung. Es nutzt einfach jeder das weiter was seit Jahren installiert ist. Ist ja auch nachvollziehbar das man als Windows 7 und Windows 8.1 Nutzer kein Interesse hat ein Upgrade zu machen solange alle Programme laufen die man täglich nutzt.
Nicht jeder ist ein Naivling (falls das Deine Aussage war) und viele nutzen „bewusst“ das, was sich für sie als am besten herausgestellt hat.
Der Internet Explorer: Schon immer eine Krücke gewesen, beginnend mit den Erstversionen bis hin zu den letzten Fassungen. Kam bei mir nur (gezwungenermaßen) in Serverumgebungen zum Einsatz, weil sonst (wegen Active X und OS-Integration) keine Alternative möglich war.
Edge alt: Grottig, keine nennenswerte Unterstützung
Edge neu: Billiger Chrome Abklatsch mit reduziertem Leistungsumfang, dafür aber besserem Tracking durch Anbieter – danke, nein danke.
Opera: War mal gut, als es rauskam. Mittlerweile zumeist inkompatibel und nichts weiter als eine Werbe- und Überwachungstafel.
Firefox: Schon lange nicht mehr relevant, zu fast allem inkompatibel, ständig wegen Sicherheitslücken und Problemen in der Kritik (ungeschützter Passwort-Tresor anyone?), mittlerweile inkompatible Erweiterungen… das Ding hat seit langem nur noch in Deutschland eine nennenswerte Relevanz, was nur die Rückständigkeit hier untermauert.
Auf die albernen Forks gehe ich gar nicht erst drauf ein, ohne finanzielle Rückendeckung läuft gar nichts langfristig und alle naselang was neues installieren, was nur halbherzig durch „Gefrickel“ und „Gebastel“, ohne Überblick der Abhängigkeiten und Sicherheitslücken, verteilt wird… muß nicht sein.
Opensource ist auch nicht der Weisheit letzter Schluß, siehe OpenSSL und Heartbleed, wo ein Telekomiker einen beträchtlichen Schaden angerichtet hat, der nicht gleich von der Community entdeckt wurde.
Also was bleibt? Chrome/Chromium. Auch eine wandelnde Telemetrie- und Werbetafel, aber man kann aktiv etwas dagegen unternehmen. Dazu läuft er auf verschiedensten Plattformen, ist inter-operabel und funktioniert.
Wieso sollte ich einen hochgradig kompatiblen, zuverlässigen, funktionalen Browser durch etwas Unbenutzbares ersetzen wollen?
Und was die prozentualen Verteilungen angeht: Witzlos und nutzlos… zu viele Webdienste nutzen alternative Agents.
Im Browserbereich hat man schon lange nur die Wahl zwischen Pest, Cholera, Typhus und anderen Seuchen! Wirklich gut ist keiner mehr, aber ohne kann man halt auch nicht und es mangelt an wirklich guten Alternativen.
@Dat Bundesferkel:
wer Passwörter im Browser speichert gehört imho eh bestraft. Firefox oder Chrome bzw. Chromium macht keinen unterschied. Einer speichert die Passwörter ungeschützt, der andere schickt sie an den Entwickler. Selbes Ergebnis. Der Begriff „Datenkrake“ kommt nicht nur von der Suchmaschine Google sondern eben auch vom Chrome Browser.
Für Inkompatible AddOns kann Mozilla eigentlich nicht wirklich was. Wenn der AddOn Entwickler ein AddOn nicht weiterentwickelt, ist das wohl kaum die Schuld von Mozilla.
Und seitdem bei Chrome und Chromium Browsern die „Ramsparfunktion“ raus ist, ist Chrome für mich sowieso nur noch für die Tonne. Ok ich bin vermutlich ein Sonderfall, aber ich habe häufig deutlich mehr als 20 Tabs offen im Browser und da frisst Chrome dann einfach zuviel Ram im Vergleich zur Konkurenz.
Was die angebliche Inkompatibilität angeht bei Firefox, so kann ich diese nicht nachvollziehen. Habe hier mehr Dinge, die Chrome nicht darstellt, bzw. falsch oder „zerfetzt“ darstellt oder es fehlen Optionen in WebUI’s oder Pulldown Menüs (Drucker, Hardware Firewalls, HP iLO, usw.). Bei FF und Edge (alt) hab ich die Probleme nicht, aber bei Chrome und Chromium basierten Browsern immer wieder.
Und bevor nun hier falsche Vermutungen auf kommen: Bei mir ist sowohl Chrome, Firefox als auch Opera installiert. Etwas dass die tolle Statistik außen vor lässt: Systeme die mehr als einen Browser installiert haben.
Ergo: traue keiner Statisktik die du nicht selbst manipuliert hast! Ich halte die Angaben der Verteilung schlichtweg für falsch. Wie häufig installieren andere Programme Chrome ungefragt einfach mit, aber genutzt wird nach wie vor der zuvor installierte Browser?