[English]Noch eine kurze Meldung an Besitzer von Maschinen mit Windows 10 Version 1903 (Home und Pro). Microsoft beginnt damit, diese Systeme zwangsweise auf Windows 10 Version 1909 zu aktualisieren.
Der Hintergrund dieser Aktion ist das drohende Supportende zum 8. Dezember 2020. Am 9. November 2020 erinnerte Microsoft daher im Windows Message Center an dieses Supportende und kündigte gleichzeitig an, mit den zwangsweisen Upgrades auf Windows 10 Version 1909 zu beginnen.
Reminder: End of service for Windows 10, version 1903 – December 8, 2020
On December 8, 2020, all editions of Windows 10, version 1903 and Windows 10 Server, version 1903 will reach end of service. After that date, devices running these editions will no longer receive monthly security and quality updates. To keep you protected and productive, we will soon begin updating devices running Windows 10, version 1903 to Windows 10, version 1909. This update will install like a monthly update, resulting in a far faster update experience.
Zu beachten ist aber, dass dieses Zwangsupgrade nur für Windows 10 Home und Pro gilt, die über Windows Update aktualisiert werden. Bei Maschinen mit Windows 10 Enterprise oder Education, die über verwaltete Umgebungen wie WSUS, SCCM oder Intune mit Updates versorgt werden, steuert der Administrator, wenn der Umstieg auf eine neuere Windows 10-Version erfolgt.
Windows 10 Version 1809 erreicht dagegen am heutigen 10. November 2020 das End of Support und bekommt letztmalig Updates. Bei den Recherchen zu diesem Blog-Beitrag ist mir zudem aufgefallen, dass die Windows 10 Life Cycle-Seite von Microsoft zum Oktober wohl überarbeitet worden sein muss und kleine Termine mehr nennt, an denen der Support für eine Windows 10-Build ausläuft. Man findet diese Termine aber auf der Seite Windows10-Versionsinformationen.
Microsoft hatte sich ja die Möglichkeit, Windows 10-Builds einige Monate vor dem geplanten Supportende auf eine neue Build umzustellen und vom Nutzer eingestellte Verzögerungen für Feature-Upgrades auszuhebeln, vorbehalten und dies auch angekündigt (siehe auch Windows 10: V1803-Zwangsupgrade und EOL-Meldung). Persönlich hatte ich dieses Zwangsupgrade für Windows 10 Version 1903 aber bereits im Spätsommer erwartet. Aber Corona hat möglicherweise da einiges verschoben.
Kein Umstieg auf Version 2004/20H2?
Für viele Beobachter überraschend ist aber der Umstand, dass Microsoft definitiv ankündigte, die Systeme nicht auf Windows 10 2004 (Frühjahr 2020 erscheinen) oder Windows 10 20H2 (im Oktober 2020 freigegeben) sondern auf die Version 1909 umzustellen.
Bei der Version 1809 von Windows 10 hatte Microsoft die Systeme seinerzeit ohne Rücksicht auf Verluste auf Windows 10 2004 umgestellt (siehe Windows 10 V1809: Auto-Update auf Version 2004?). Diese Umstellung sorgte seinerzeit aber für Ärger, da die Version 2004 von Windows 10 noch zahlreiche Bugs aufwies. Auch die gerade freigegebene Windows 10 20H2 leidet unter einigen Macken, die sie mit der 2004 teilt.
Mit der Zwangsaktualisierung von Windows 10 Version 1903 auf die Version 1909 geht Microsoft wohl das geringste Risiko ein. Einmal sind in der Version 1903 die meisten Bugs inzwischen beseitigt. Und die Version 1903 kann durch ein wenige hundert Kilobyte großes Enablement Update auf Windows 10 Version 1909 aktualisiert werden. Das Enablement Update schaltet nur die in Windows 10 Version 1903 deaktivierte Funktionen der Version 1909 frei. Denn beide Versionen teilen sich nicht nur den gleichen Code sondern auch die geleichen Updates.
Besitzer von Windows 10 Version 1909 Home und Premium erhalten nach der Umstellung noch Support mit Sicherheitsupdate bis zum 11. Mai 2021. Für Windows 10 1909 Enterprise und Education gibt es sogar bis 10. Mai 2022 Updates. Microsoft hat durch diesen Kniff praktisch Zeit, die Bugs in Windows 10 Version 2004 und 20H2 bis zum Mai 2021 zu fixen. Erst dann ist ja das Zwangsupgrade auf die 2020er Versionen erforderlich.
Irrungen und Wirrungen der Praxis
Ergänzungen: In obigem Text habe ich das wiedergegeben, was Microsoft im Windows Message Center als reine Lehre präsentiert. Die Systemen mit Windows 10 Version 1903 müssten auf Version 1909 landen. In den nachfolgenden Kommentaren ergibt sich dagegen das Bild, dass das Windows 10 Upgrade ’sich verfahren hat‘ und bei Version 2004 heraus gekommen ist.
Eine mögliche Erklärung lieferte mir ein Nutzer auf Facebook, der schrieb: Bestimmt haben die auf Update-Suche in Windows Update geklickt. Würde bedeuten, dass Seeker andere Funktionsupdates bekommen als die Nutzer, denen das Funktionsupdate per Push auf das System gedrückt wird.
Und zu meinem Heise-Artikel Microsoft beginnt „Zwangsupgrade“ von Windows 10 Version 1903 auf 1909 gab es einen ganz interessanten Kommentar. Wird in Windows Update for Business (WUfB) per Gruppenrichtlinie oder GUI eine Verzögerung von 365 Tagen für Feature-Updates eingestellt, bekommt Windows 10 Version 1903 danach das Zwangsupdate auf Version 2004.
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Seltsam. Ich habe neulich ein Notebook für jemanden neu installiert, nachdem er mit Linux nicht glücklich wurde. Da ich gerade nix anderes greifbar hatte, hab ich 1903 installiert und wollte dann Update machen, und bekam gleich 2004 angeboten.
Habe heute eine ältere VM mit 1903 laufen lassen und dabei die Updates installieren lassen und dort wurde mir dann die 1909 angeboten.
Vielleicht wird bei einer sauberen Neuinstallation automatisch das FU auf 2004 angeboten damit der PC gleich einen aktuelleren Update Stand hat.
Habe das noch nicht getestet.
Kann dazu nichts sagen – ich zitiere das, was Microsoft ausweislich des verlinkten Post plant und was Nutzer Matthias auch bestätigt.
(Endlich)Mal eine vernünftige Entscheidung seitens MS – auch 2004(20H1) scheint noch nicht frei von nutzungsempfindlichen Fehlern, die (hoffentlich) bis Mai 20121 beseitigt sind!?!
Fände es besser wenn Microsoft nur 1 mal pro Jahr ein großes Update bringt. Dann hätte Microsoft mehr Zeit fehler aus zu merzen. Aber nein man muss ja 2 mal im Jahr ein Update rauskloppen, obwohl 1 mal pro Jahr reichen würde.
Ein PC mit 1903 Windows 10 wurde vor ein paar Wochen über Nacht auf 2004 aktualisiert. Der PC ging an und nach dem Update wieder aus, mitten in der Nacht.
Ich habe dann noch das KB4562830 installiert, um 20h2 freizuschalten.
Jetzt ist da für über ein Jahr wieder Ruhe.
Um 1903 auf 1909 zu hieven, ist auch nur ein kleines Update nötig.
Version 1809 Build 17763.1577
MS wurde „ausgesperrt“ und das System funzt wunderbar.
Denke, wird auch so bleiben.
Hier im Unternehmen ist noch ein Großteil der Clients mit 1903 (Pro) unterwegs. Das Update 1909 wird von den Clients nicht mehr angefordert – nur noch 2004 & 20H2. Treiber sind aktuell und ebenso die Service Stacking Updates.
Hat von euch jemand ein ähnliches Phänomen?