Heute noch ein kleiner Tipp für Leute, die von Windows, Mac OS oder gar Linux genervt sind – oder einfach mal etwas neues, abseits der ausgetretenen Pfade ausprobieren möchten. Die alten Hasen kennen mehr als DOS, Windows und MacOS.
Zufällig bin ich gestern auf Twitter über den nachfolgenden Tweet gestoßen, der auf diesen Artikel verweist. Dort werden einige Alternativ-Betriebssysteme, von Amiga OS, oder BeOS, über Haiku OS bis hin zu Visopsys aufgelistet. Was für einen verregneten Sonntag zur Lektüre.
Ach – Amiga OS, das waren noch Zeiten, wenn ich da an meinen schwer frisierten 2000er denke mit Prozessorkarte und selbst zusammengelöteter SRAM-Speicherkarte von der er sehr schnell startete, schade das ich ihn entsorgt habe.
Oh ja, ich fing in den 1998’ern auch mit einem „abgestaubten“ Amiga an. Der eigene „Erbauer“ war auf PC mit Win98 gewechselt. Manchmal muss ich noch ein Tränchen verdrücken denk ich an diese Zeit.
Da kommen Erinnerungen hoch, wie die Kinnlade gen Süden kippte beim Anblick von BeOS auf einer BeBox mit zwei CPUs im Gehäuse von frog design. Vom Amiga in diese Richtung zu wechseln erschien verlockend und der kommerzielle Nachfolger Zeta OS steht immer noch im Regal.
MenuetOS ist als wenn die Demo Szene ein Betriebssystem entworfen hätte; Kein Byte oder Takt verschwendet, mit Assembler quasi direkt auf der CPU unterwegs und kleiner als so manche Bios/UEFI Flash Roms heutiger Boards.
Nur Weicheier nutzen Assembler! So vor dem Kartoffelkrieg 1778 habe ich von Maschinencode-Instruktionen geträumt und hatte auf dem Nachttisch Papier und Bleistift, um meine Alpträume in Maschinencode zu notieren. Bin damals aber immer an zuwenig Zeit gescheitert, um ganz groß rauszukommen – und verstanden hat meine Bytefolgen (außer der einen oder anderen CPU)auch sonst niemand. Große Genies werden halt meist verkannt – dabei hätte ich doch fast noch Kernspeicher für die Apollo Flug-Computer gefädelt – wenn damals (TM) Kinderarbeit nicht verboten gewesen wäre – so habe ich dann halt mit „größeren Projekten“ angefangen und 1969 als Stift die Kupferleitungen in Elektroinstallationen in ganzen Häusern verlegt – think big war schon damals meine Devise ;-).
Zeta – wie furchtbar. Das erinnert mich an die Zeit als das über einen Teleschoppingsender reisserisch an den Mann/die Frau gebracht wurde. Es wurde viel versprochen und nichts gehalten. Es dauerte dann nicht lange und die Käufer, des ach so tollen Zeta, standen bei mir im Geschäft um sich eine Portion Ernüchterung abzuholen.
Dann doch lieber Amiga-OS oder TOS oder zum frickeln vielleicht mal React-OS.
Assembler verwende ich heute noch gerne, es geht vieles deutlich leichter und performanter, nur man muss vieles selbst machen was in höheren Sprachen eigentlich schon dabei ist.
Amiga OS lass ich mir noch Gefallen, hab ich früher auf meinem Amiga 500 auch gelegentlich mit Gearbeitet.
Aber die Restlichen Betriebssysteme sind zwar „Bemerkenswert“ aber für die eigentliche Nutzung völlig Überflüssig.
Was will man mit einem Betriebssystem, welches zu keinen anderen System Kompatibel ist und man dadurch keine programme bekommt.
Kann man sich vielleicht mal in einer VM anschauen und rumklicken, aber das wars dann leider auch schon.
Haiku OS scheint auch ganz brauchbar zu sein, läuft auch auf echter moderner ‚Standard‘ Hardware (nicht nur theoretisch über VirtualMachine):
https://m.youtube.com/watch?v=eOeOfBl3mbI
Es läuft sogar die Webseite von Youtube, was bei vielen alternativen Betriebssystemen eine unüberwindbare Hürde zu sein scheint, und auf klassischen Amigas leider auch nicht laufen wird.
Wenn ich allerdings noch meinen A1200 hätte, ja dann würde ich versuchen, mir eine Warp 1260 zu organisieren und mit AmigaOS zu arbeiten.
Commodore Basic V2 mochte ich eigentlich sehr gerne (C64) – der 128er hat mich auch interessiert, vor allem wegen seinem „DualBoot“, aber ich kam leider nicht in Verlegenheit dieses Gerät zu bekommen.
Ansonsten oberflächlich mit dem Atari 800 XE/XL gespielt.
Was bis heute ein unerfüllter Traum / Wunsch war / ist:
Acorn Archimedes – hätte ich mir gerne mal real angesehen.
Ja, emulieren kann man vieles, es ist aber nicht dasselbe.
Wer sich für die alten Schätze erwärmen kann, dem sei der Verein empfohlen, in dem ich Mitglied bin, der „Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V“ (VzEkV), zu finden auf . Wir haben Mitglieder aus allen Bereichen, klassische Homecomputer von Commodore, Atari, usw. PCs und Apples aller Altersklassen, über Pockets und Taschenrechner bis rauf zu größeren Eisen wie SGI, SUN, PDP-11, Wang, Nixforf, Triumph-Adler TA 1×00 Serie bis zu IBM/360.
Herr Born, haben Sie nicht mal Lust auf Lochkarten? Bei Ihnen in Kelkheim gibts das Technikum 29, dort werden solche Schätze in Betrieb gezeigt, auch VzEkV-Mitglieder machen da mit : https://technikum29.de/de/
Wer sich dafür interessiert, aber mehr im Norden ansässig ist, kann ja auch mal hier vorbei schauen:
https://www.fh-kiel.de/kultur/computermuseum/ausstellung/
Hab an der FH München in den 70er Jahren auf der Zuse Z4 gelernt, mit Lochstreifen damals. 1 Rechner = 1 Zimmer.
Ich hüpfe zwar nicht begeistert auf jede moderne Entwicklung – aber nach dem Studium an der FH waren Lochkarten passé – und werden das auch bleiben ;-)
Lochkartenersatz in immerhin schon digitaler Form habe ich noch auf OS/390 „gestantz“. Mit ein paar „enhanced“ Standard-JCLs konnte man da schnell ein paar Stufen ggü. dem „Sonstigen“ Gefolge erklimmen ;D
Ich sag nur: Timex Sinclair ZX81 mit 1KB RAM und später mit 16KB Speichererweiterung :D! … damals hat man um jedes Byte Programmcode gekämpft!
Hab das Teil hinter mir in einer Kiste liegen – ist auf 8 KB mit zwei Huckepack-RAM-Bausteinen und einer Diode zur Adressinvertierung erweitert worden … lang ist’s her. Immerhin, der Disassembler, den ich für den 8080-Befehlssubset des Z80 geschrieben habe, hat es sogar in Zeitschriften geschafft.
Durchaus interessant ist auch das Wirken von Clive Sinclair. Einem Tausendsassa auf dem Gebiet der Elektronik, der einige Entwicklungen im Bereich der Produktminiaturisierung anschob. Leider war er mehr ein genialer Tüftler und verlor zu oft die Marktreife aus den Augen. Es kamen Produkte auf den Markt, die dem Unternehmen schwer schadeten. Allerdings auch ausgereifte, wie die Multimeter DM2, DM235, DM350, DM450 und das erste Handmultimeter PDM35. Ebenso ein batteriebetriebenes Oszilloskop SC110 und diverse Taschenrechner, darunter ein stromsparendes Modell, dass mit einer Hörgerätebatterie betrieben wurde. Sein tragbarer batteriebetriebener Fernseher floppte, war aber der Vorläufer des Sony Watchman und mit einer Miniaturbildröhre von Telefunken ausgestattet. Dieselbe Bildröhre kam dann später auch im SC110 zum Einsatz.
Nicht zu vergessen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sinclair_C5
Ach, mein altes Z80-CP/M System mit zwei 8″ Schlappscheiben war schon eine feine Sache. Da hatte ich auch eine Grafikkarte für einen NoBunt-Monitor, die Programmierung einer Funktionsbibliothek in Assembler – ich Weichei – habe ich selber gestrickt. Dazu einen Eprom Brenner samt Software.
Auf diesem System konnte ich mich so richtig austoben. C Compiler, Fortran Compiler selbstgebaut. Den Urgrossvater (oder wars der Grossvater) von Turbo Pascal, sowie Modula-2 dazugekauft … und natürlich das olle Wordstar.
IRIX von Silicon Graphics war, wie auch die SGI Hardware der Indigo, Octane und Indy seiner Zeit weit voraus. Ich habe es geliebt. NeXt Step, Solaris und BeOS fand ich auch cool, vor allem, weil es auch x86 Versionen gab.
Ach ja – Tandy Model 1, mit Messer und Lötkolben von 16 auf 64 kB Ram erweitert, externe Floppy drangebastelt und als Betriebssystem ein „Bayern DOS“ gebrannt mit lustigen Fehlermeldungen. Das System war perfekt dokumentiert, es gab eine aktive Community, erreichbar per Akustikkoppler ;-). Heiss geliebt aber nicht vermisst.
Hat das hier schon mal jemand probiert:
https://cntechpost.com/2020/01/06/download-uos-china-made-operating-system/
Hab mich da noch gar nicht näher recherchiert. Mich würde interessieren, ob UOS z.B. für hierzulande ältere gängige Hardwareplattformen kompatibel sein könnte, zumindest englische Sprachversion vorausgesetzt.
Naja, ist halt Linux-basierend und als Ersatz für Windows 7 fokussiert. Die Abdeckung dürfte damit breit gefächert sein (inklusive den beeindruckenden Longsoon-Prozessoren).
Ausprobiert habe ich’s noch nicht, da es auch „nur“ ein Linux ist, fehlt mir auch irgendwie der Antrieb. Die GUI mißfällt mir ebenfalls.
Hier gibts nen neuen AMiga
https://www.amiga-shop.net/Amiga-Hardware/Neue-Amiga-Computer/SAM460cr-Board-2GB-Ram-AmigaOS-4-1-FE::456.html
Fast zeitgleich habe ich die zwei kennengelernt: TOS (Atari) und VMS.
Hatten beide so ihren eigenen Charme.
Bei den Abmessungen der Systeme gab es geringfügige Unterschiede.
Mein Vorschlag wäre Qubes OS. Für die Paranoiden unter uns ist ein Betriebssystem an dem Edward Snowden mitabrbeitet gerade gut genug. ;-)
https://www.qubes-os.org/
Das OS setzt stark auf Virtualisierung im laufenden Betrieb, ist daher nichts für alte Hardware: Erfordert Intel VT-x / AMD-Vi.
Astra Linux gibts da auch noch:
https://astralinux.ru/