Bundesministerien in der Microsoft Cloud-Abo-Falle; Bund gibt noch mehr Geld für Microsoft-Produkte aus

Die Bundesministerien wurschteln sich immer tiefer in die Abo-Falle des Microsoftchen Eco-Systems und sitzen inzwischen in der Cloud- und Abofalle. Die Ausgaben der Bundesregierung für die Lizenzierung von Microsoft Produkten und Abonnements von Cloud-Leistungen sind 2022 um weitere 4 Millionen Euro gestiegen. Und dies, obwohl es erklärtes Ziel ist, sich unabhängig von großen US-Anbietern zu machen. Und dies auch, obwohl Datenschützer seit langem Alarm vor den Abhängigkeiten und Datenschutzproblemen warnen.

IT-Medien wie heise und Golem weisen in nachfolgendem Tweet und in den Artikeln hier und hier auf die steigenden Kosten für Microsoft-Lizenzen/Abonnements hin. Der deutsche Staat und die Behörden zahlen jährlich hunderte Millionen an Microsoft, um die Produkte und Dienstleistungen dieses US-Unternehmens zu nutzen – und wurschtelt sich immer tiefer in die Abhängigkeit.

Microsoft-Lizenz- und Abokosten beim Bund

Im Blog-Beitrag Bundesministerien: 2020 wurden 178 Millionen Euro für Microsoft-Software ausgegeben hatte ich seinerzeit berichtet, dass 178 Millionen Euro an Microsoft geflossen seien. Im Haushaltsjahr 2021 waren es bereits 205 Millionen Euro und 2022 zahlte der Bund 209 Millionen Euro für Softwarelizenzen und Dienstleistungen an Microsoft.

Erfragt hatte die Zahlen der Bundestagsabgeordnete der Linken, Victor Perli. Perli wies bereits 2022 in dieser Mitteilung auf die stark gestiegenen Kosten hin und schrieb:

Microsoft nutzt seine Monopolstellung aus und diktiert der Bundesregierung die Preise. 2021 hat der Bund über 205 Millionen an die Firma gezahlt – fast fünfmal so viel wie 2015. Weder die zentrale IT-Beschaffung noch mehr quelloffene Software haben die Kostenexplosion stoppen können. Dabei senden noch hunderte Bundes-Rechner über Windows 10 Daten in die USA, obwohl dies gegen die Vorgaben des Bundesdatenschutzbeauftragten verstößt. Beim Aufbau der neuen Bundescloud muss ausgeschlossen werden, dass US-Geheimdienste über Microsoft Zugriff auf Daten der Bundesbürger haben. Mehr Datensouveränität erreicht man nur mit mehr eigener quelloffener Software, die häufig qualitativ gleichwertig oder sogar besser ist – und natürlich günstiger.

Laut heise entfiel der größte Anteil der Ausgaben 2022 mit 109 Millionen Euro auf das Verteidigungsministerium, das 2021 mit 95 Millionen Euro ebenfalls den Löwenanteil ausmachte. An zweiter Stelle folgt das Innenministerium, dessen Kosten für Microsoft-Lizenzen und -Dienste von 32 Millionen auf 39 Millionen Euro anstieg. Unbefristete Lizenzen kosteten den Bund im Jahr 2022 ca, 114,9 Millionen Euro. Befristete Lizenzen (Abos) schlugen mit 28,5 Millionen Euro zu Buche. Hinzu kamen noch knapp 62 Millionen Euro für „weitere Leistungen“ von Microsoft. Für Software-Lizenzen anderer Anbieter als Microsoft gab die Bundesregierung im Haushaltsjahr 2022 rund 562 Millionen Euro aus, schreibt heise, und zitiert den Abgeordneten Perli:

Der Bund muss stärker auf eigene Software setzen, um langfristig unabhängig von Monopolanbietern zu werden. Besonders für die Microsoft-Lizenzen braucht es eine schnelle Lösung gegen die jährlich steigenden Kosten von bereits über 200 Millionen Euro.

Im Blog-Beitrag Bundesministerien: 2020 wurden 178 Millionen Euro für Microsoft-Software ausgegeben hatte ich eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC aufgegriffen, die „dringenden Handlungsbedarf“ anmahnte. Der Abschlussbericht Strategische Marktanalyse zur Reduzierung von Abhängigkeiten von einzelnen Software-Anbietern benannte die Dinge schon damals schonungslos. Ich habe nachfolgend nochmals einen Auszug aus der Kurzfassung dieses Berichts herausgezogen:

Die Bundesverwaltung setzt an vielen Stellen Standard-Produkte von kommerziellen Software-Anbietern ein. Einige dieser Anbieter scheinen ihre Angebotsmacht zu ihrem Vorteil zu nutzen und Anforderungen ihrer Kunden, z. B. das erhöhte Bedürfnis nach Informationssicherheit im öffentlichen Sektor, nicht bzw. nur unzureichend zu adressieren. Dies kann die digitale Souveränität der Verwaltung gefährden und beschäftigt nicht nur Bund und Länder hierzulande (z. B. Schleswig-Holstein), sondern ist auch in anderen Nationen Thema (z. B. Königreich der Niederlande, Republik Korea).

Für die Bundesverwaltung ist die kurzfristige Untersuchung der Abhängigkeiten von SoftwareAnbietern unabdingbar, um geeignete Schritte zur Wahrung der digitalen Souveränität einzuleiten. Zudem wird durch das Projekt „IT-Konsolidierung Bund“ das Software-Portfolio der Bundesverwaltung mit dem verstärkten Einsatz von Standard-Produkten zunehmend zentralisiert. Dieser Prozess droht die Situation weiter zu verschärfen, bietet aber zugleich eine günstige Gelegenheit, die Entwicklung und den Einsatz von Software gezielt zu steuern sowie bestehende Abhängigkeiten zu reduzieren.

Auch Golem verweist hier auf den Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung, laut dem der Bund sich von einzelnen Anbietern unabhängiger machen soll. Danach sieht es nicht aus – oder was meint ihr.

Microsoft-Abhängigkeit

Eine besondere Stilblüte des Bundesministerium des Inneren (BMI) rund um Ministerin Nancy Faeser (SPD) spießt obiger Tweet auf.  „Spezifische Fachanwendungen [FA] könnten „aus Sicherheitsgründen“ nicht als Open-Source-Produkt genutzt werden, lautet eine Antwort des BMI, die die Wirtschaftswoche (WiWo) in diesem Artikel wiedergibt. Passt wunderbar ins Bild, das ich vor einigen Tagen im Artikel Bundesländer verweigern Einsicht in Rechtsgutachten zur DSGVO-Einstufung von Microsoft 365 skizziert hatte. Die schräge Position des Außenministeriums, welches Datenschutzbedenken der Datenschützer teilt, aber auf Microsoft 365 setzt, hatte ich im Artikel Deutsches Außenministerium setzt auf Microsoft 365 aufgegriffen. Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland.

Ähnliche Artikel:
Datenschutzkonferenz 2022: Microsoft 365 weiterhin nicht datenschutzkonform
Nachbetrachtung zur DSK-Einstufung „Microsoft 365 weiterhin nicht datenschutzkonform“
MS 365 DSGVO-Konformität: Merkwürdiger „Meinungsartikel“ bei heise
Microsoft 365 an Schulen: Droht Schadensersatz wegen DSGVO-Verstößen?
Deutsches Außenministerium setzt auf Microsoft 365
Bundesländer verweigern Einsicht in Rechtsgutachten zur DSGVO-Einstufung von Microsoft 365
Wie die Niederlande Big-Tech (Google, Microsoft, Zoom) per DSGVO zähmten

Dieser Beitrag wurde unter Cloud, Office, Software abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

59 Antworten zu Bundesministerien in der Microsoft Cloud-Abo-Falle; Bund gibt noch mehr Geld für Microsoft-Produkte aus

  1. Heiko sagt:

    Gute Lösungen kosten Geld, aber schlechte noch mehr. Man sitzt beim Thema „Public money, public code“ in einer Zwickmühle. Das Dilemma kennen allerdings auch die Unternehmen.

    Beim Einkauf hören die Kosten noch lange nicht auf. Das wird in dieser Debatte allzu oft ausgeblendet.

  2. Sebastian sagt:

    Mir geht es nur um eines: Zwangsweise staatlich erhobene Daten haben auf einer Datenbank – kontrolliert von einem privaten Unternehmen nichts zu suchen.
    Wenn der/die Sachbearbeiter/in teuer gemietet MS Outlook nutzt, ist das noch das kleinste Problem.

  3. Steter Tropfen sagt:

    Und wenn man sich mal wieder so schön über die deutsche Regierung mokieren kann, bitte doch auch mitteilen, welche Staaten es besser machen: Her mit den Vorbildern!
    Welche Alternativen gibt es anderswo?
    Oder ist etwa gar nicht das Problem typisch deutsch, sondern nur das Problembewusstsein?

    • Fachkraft IT sagt:

      Das Problem ist global und wird von globaler Politik und Beratungsfirmen derzeit immer weiter zementiert.

      Dadurch geraten ganze Staaten und Volkswirtschaften immer mehr in die totale Abhängigkeit einer amerikanischen Firma und deren Produktstrategie (Preise, Verfügbarkeit) und Wertevorstellungen (politische Ideologien uä.).

      Das Problembewusstsein wird (wie auch hier bei manchen selbsternannten Fachkräften in den Kommentaren) weitestgehend verdrängt oder es fehlt ganz einfach an der Fähigkeit, Dinge weiterzudenken als bis zum nächsten Quartalsende.

      • Heiko sagt:

        Als IT-Fachkraft kann ich dir sagen und bestätigen, dass das Problembewusstsein stärker verbreitet ist, als du scheinbar glauben magst.

        Gute Admins (m/w/d) und Supportmitarbeiter (m/w/d) in der Windows-Welt zu finden, ist schon schwierig genug. In der Linux-Welt ist die Herausforderung sehr viel größer.

        Die Kosten hören beim Einkauf von Systemen und Anwendungen nicht auf. Auch gibt es versteckte Kosten. Ineffizienz verursacht genauso Mehrkosten wie der administrative Aufwand für die Pflege einer gemischten IT-Landschaft. Nur, genau dafür sind die Endkunden nicht bereit mehr zu zahlen. Aber das müsstest du ja sicherlich wissen.

    • rpr sagt:

      Frankreich
      reichlich Opensource in der Verwaltung im Einsatz

      • Heiko sagt:

        Leider hast du etwas vergessen: Frankreich ist KEIN föderaler Staat.

        In Deutschland ist die erste Frist (31.12.22) für das Onlinezugangsgesetz (OZG) verstrichen. Der Entwurf für das Nachfolgegesetz wurde u. a. vom Normenkontrollrat (NKR) und von der Open Source Business Alliance (OSBA) kritisch auseinandergenommen.

        Beim OZG verderben viele Köche den Brei und wieder einmal wird etwas an den Endnutzern vorbeientwickelt. Aber das ist eben typisch Deutsch.

    • Jens sagt:

      Niemand hat behauptet, dass es andere Staaten besser machen. Wofür die ihre Steuergelder aus dem Fenster werfen kann uns doch relativ egal sein (außer bei den anderen EU-Staaten, für die wir ja kräftig mitbezahlen).

      Alternativen gibt es zur Genüge, nur werden die aus politisch-wirtschaftlichen Gründen häufig nicht umgesetzt oder gar boykottiert (vgl. z.B. Limux vs. Microsoft-Ansiedlung in München).

      Und dass unser Problembewusstsein evtl. stärker ausgeprägt ist als anderswo würde ich nicht prinzipiell negativ sehen …

    • GüntherW sagt:

      Ich würde auch gerne mal wissen welcher Staat es besser macht…

      Die EU hätte eigentlich mit die besten Voraussetzungen um als „Grundbedürfnis“ für den Bürger Open Source Programme bereitzustellen. Dazu ist die freie Wirtschaft aus meiner Sicht nicht in der Lage. Allein schon was bei den PDF-Programmen los ist. Welches Programm kann man den ohne Probleme nutzen um z.B. simple Formulare mit Eingabefeldern zu erstellen? Entweder man bringt da selber eine Anwendung unter die Bürger, die Jeder nutzt oder man muss halt einheitliche Schnittstellen/Dateiformate definieren und irgendwie durchsetzen. Letzteres wird aber wieder dran scheitern, dass marktbeherrschendes Unternehmen XY irgendwelche Sonderfunktionen einbaut.

      Sobald man in den Schulen/Universitäten flächendeckend ein gutes „Open Source Office“ einführt, ist effektiv MS Office und eine ganze Branche in Europa vom Aussterben bedroht. Du hast dann Leute die eine Alternative kennen, nutzen, davon hoffentlich überzeugt sind. Bei den Schulen hast du auch nicht unbedingt so viele Abhängigkeiten zu anderen Programmen. Hier könnte man sowas relativ schnell einführen und zu hause könnten man sich das Programm auch kostenlos auf den PC ziehen.

      Das Problem ist dann wirklich die ganzen Unternehmen und Verwaltungen weg von MS Office zu bringen. Es brauch aber hier einfache und gute Alternativen. Grundvoraussetzung wäre aber erst mal ein „stabiles“ Office Programm, was am Besten auch in der Bevölkerung schon breit genutzt wird.

  4. Bernd sagt:

    Eine freie Entscheidung und somit in Ordnung. 4 Millionen sind Peanut’s, also immer locker bleiben. Mit MS Produkten lässt sich prima produktiv arbeiten auch aus Sicht der Anwender.

    • Jens sagt:

      Aber eine Steigerung um 4 Millionen auf 209 Millionen sind keine Peanuts mehr, egal wie prima es sich damit arbeiten lässt (insbesondere wo gleichzeitig unsere Daten ungefragt in die USA abwandern).

      • 1ST1 sagt:

        209 Millionen sind für dich und mich viel Geld, so viel kann man nicht mal mit Lotto gewinnen. Für den deutschn Staat sind das aber Peanuts. Wenn du das auf etwa 300.000 Mitarbeiter in allen Bundesministerien und untergeordneten Behörden umrechnest, kommst du auf rund 700 Euro pro Mitarbeiter pro Jahr, es gibt teurere Arbeitsmittel.

      • 1ST1 sagt:

        Übrigens, von 205 auf 209 Mio Euro, das ist eine Preissteigerung um 1%. Es gibt massig Zeugs, auch IT-Dienstleistungen, die sind im gleichen Zeitraum wesentlich teuerer geworden.

      • Apfelkern sagt:

        4 Mio sind viel. Aber das sind nur 2% und damit weniger als die Inflation

  5. squat sagt:

    Abofalle, ganz offensichtlich kann es außer Microsoft niemand. Alle Versuche .. der Politik sind gescheitert und daran gescheitert dass niemand einen langen Atem hatte.
    Betriebssystem Entwicklung ist nix was einfach wäre. Eine Alternative zum Windows oder Mac Ökosystem ist nicht in Sicht.

    Solange es keine Normen mit Verpflichtung zu offenen IT Schnittstellen gibt also Datenformate, Netzwerk, Cloud usw. wird sich das auch nicht ändern.
    ODT wäre ein guter Start gewesen.. wenn LibreOffice halt besser wäre…

    • pau1 sagt:

      Zu einer Zeit als Wünschen noch geholfen haben soll gab es eine Firma namens AT&T.
      Diese hatte die absolute Macht auf dem Telefon Markt. Diese hatte sie immer weiter ausgeweitet uns waidete den Staat aus.
      Diesem gefiel das nicht.
      Er hatte dann beschlossen, die Firma zu zerschlagen.

      Das hat sich als sehr hilfreich für alle erwiesen.

      Leider klingt es wie ein Märchen.

  6. pau1 sagt:

    Früher hatten wir 3 Gewalten,
    aus gutem Grund und reichlich negativer Erfahrungen strikt getrennt.

    Legislative
    Exekutive
    Judikative

    Inzwischen haben wir 4.
    Die 4. Macht im State ist nicht etwa
    Journalismus,
    sondern Microsoft.
    Diese liegt über und in allen offiziellen Gewalten.
    Genau das, was man ursprünglich mit der Gewalten Teilung vermeiden wollte…
    Das es eine Macht gibt die zu mächtig und und so unkontrollierbar geworden ist vgl. Stasi
    und Gestapo und aktuell Geheimdienste.

    Microsoft entscheidet wer in die Cloud darf.
    Microsoft spürt die Täter auf, in dem die jeden für Verdächtig erklärt.
    Microsoft spricht das Urteil.
    Das Opfer bekommt kein faires Verfahren.
    Widerspruch ist wirkungslos.
    Microsoft tötet Existenzen.
    und alle Klatschen…

  7. 1ST1 sagt:

    Datenschutzprobleme? Hostet Microsoft die deutschen Bundesbehörden nicht in einer Extra-Cloud? Da wurde doch von MS zusammen mit Telekom extra dafür aufgebaut, komplett separat vom Azure/M365? (Deswegen ist das so teuer!!!)

    • Anonymous sagt:

      Du glaubst auch alles…

      • Heiner Jürs sagt:

        Ohne Microsoft wären die Lizenzkosten geringer, dafür die Personalkosten für die unzähligen Administratoren, die meist direkte Folge bei die Nutzung quelloffener Software ist, deutlich höher. Liest sich halt schöner, ist aber ziemlich sinnbefreit.
        Der Eigenbetrieb von IT grenzt m.E. heutzutage schon an Wahnsinn.

        • Anonymous sagt:

          Und Fremdbetrieb von IT macht Länder vollständig erpressbar und führt Demokratie ad absurdum. Politisch unstimmig mit USA = spontanes Ende Fremdbetrieb = Land im Chaos. Sich dem auszusetzen ist der Wahnsinn daran, Kolonialsystem in neuen Kleidern.

      • 1ST1 sagt:

        Na dann google doch mal unter dem Them „Bundescloud“…

    • B1ack0ut sagt:

      Das wurde mit dem Cloud Act aufgekündigt, weil wohl juristisch nicht mehr umsetzbar. Die Lücke haben die Amis längst gestopft.

    • Joerg sagt:

      Intersant wäre, warum sind alle Clients noch auf Windows? Wenn die „eh alles in der Cloud“ haben, dann funktioniert auch das Office „online“, keine Notwendigkeit hier noch Fat-Clients mit Windows 11 hinzustellen, würde auch 95% der „Verschlüsselungsprobleme“ der öffentlichen Verwaltung lösen.

      Naja, es scheitert dann aber an alten Vorlagen, uralten Prozessen, Voll-Blockade der Angestellten („…das haben wir immer so gemacht!!!!1111“), total inkompetente Führungsebene usw. – in den Bereich „hackt keine Krähe der anderen das Auge aus“. Die öffentliche Verwaltung blockiert sich da komplett selbst und Änderungsbereitschaft ist da nicht gegeben.

      Ich hab zwar nur „gelegentlich“ mit öffentlichen Einrichtungen zu tun, aber so Dinge wie Office Dokumente in Format 2003 und älter sind da eher die Regel wie die Ausnahme und es ist jedes Mal ein „Affentanz“ mit denen weil das Format bei uns komplett blockiert wird – btw.: ist mit „Großkonzernen“ das gleiche Theater – vor allem innerhalb von Europa schlägt man sicht sehr sehr oft mit uralten Dateiformaten und Techniken rum.

      Hätte M$ ein Lizenzmodell, nachdem nur das gezahlt wird was man auch nutzt, wären die Kosten auch im öffentlichen Sektor um 60-80% geringer.

      M$ ist hier, meiner Meinung, das kleinste Problem, es fehlt an Personal, Entscheidungsfreiheit, Budget usw. um überhaupt Zielführenden Änderungen durchführen zu können. Was auch immer die Digitaliserung bringt: eine Prozessbeschleunigung, Personal- oder Kostenreduzierung im öffentlichen Sektor auf jeden Fall nicht.

    • Klaus sagt:

      Die Deutschland-Cloud wurde zwischenzeitlich wieder eingestampft. Aufgrund der strikten Trennung von der restlichen Microsoft-Cloud funktionierten dort einige Dienste wie Teams nicht, zudem waren die mit Updates und neuen Funktionen immer weit hinten nach und auch um einiges teurer als die „normale“ Microsoft-Cloud. Hat sich somit nicht wirklich durchgesetzt.

  8. Jan sagt:

    Hmm ich lese hier immer Daten nach USA, Daten weg hier mimimi da.

    Hier mal ne Frage an euch wisst ihr wie die Bundewehr das handhabt?
    Die haben ihre eingene Azure Cloud, sprich die haben eine sehr teure Lizenz gekauft um ihre eigene Infrastruktur mit eigenen Rechenzentren aufzubauen. Da ist keine Verbindung mehr zu Microsoft Rechenzentren.
    Leider habe ich keine Infos das der Rest von unserer Bundesregierung das auch so macht aber denkbar ist es.
    Bevor hier wieder die Heugabel und Fackeln ausgepackt werden wäre es doch mal gut sich diese Info zu holen.

    Sollte sich rausstellen das der Rest vom Bund das auch so macht verstehe ich das gemecker hier nicht.

    P.S. Die Info habe ich von einem Ex Admin der beim Bund geschafft hat.

  9. Axel sagt:

    … manche Datenschützer verkennen einfach die Realität. Was nützen alternative Programme wenn sie kaum ein User bedienen kann und wenn es keine Fachanwendungen dafür gibt ? Das Problem „Microsoft“ (oder das Erlangen einer Monopolstellung) wurde viel zu spät erkannt. Man hätte vor 20 Jahren reagieren müssen. Jetzt ist es zu spät um Gegenzusteuern. Man sollte einfach damit leben.

    • Günter Born sagt:

      sehe ich deutlich anders! Das Problem hat MS, was den Datenschutz betrifft. Daher kommt das Thema hier auf den Tisch. Der andere Punkt sind Abhängigkeiten, die auch zu thematisieren sind.

      • Bernd sagt:

        Das ist doch Quatsch, welche Daten landen wo und was wird damit denn „böses“ getan? Ich hätte gerne Fakten und keine haltloses „Behauptungen“.

        Was erheben deutsche Behörden? Arbeiten Teile vom Bund ggf. mit MS zusammen, um Daten zu erhalten, Stichwort „Kriminalität“?
        Ich habe mit diesem Thema kein Problem und MS ist bei Gott nicht der einzige Cloudanbieter. Haben Sie ein persönliches Problem mit Microsoft? Was wären denn die Alternativen? Kommen Sie bitte nicht mit Linux um die Ecke.

      • Bernd sagt:

        @ Born – Das wiederum sehe ich deutlich anders! Gegen was exakt verstößt MS? Ich will Fakten. Welche Daten werden für was verwendet? Alles nur haltlose Behauptungen.

        • Günter Born sagt:

          Irrtum – Business-Anwender, die MS 365 oder andere Microsoft-Dienste/Produkte einsetzen und persönliche Daten verarbeiten müssen belegen können, dass dies im Rahmen einer Auftragsdatenverarbeitung gemäß DSGVO erfolgt. Wenn die Datenschutzkommission nach Tests und Gesprächen mit MS zur Aussage kommt, dass ein DSGVO-konformer Einsatz von Office 365 /MS365 nicht möglich sei, sind das für mich Fakten. Da muss ich nicht belegen, dass diese oder jene Daten in die USA übermittelt werden.

          Und zu den Abhängigkeiten bzw. Monopolen: Für mich liegt es auf der Hand. Aber warten wir schlicht die Untersuchung des Bundeskartellamts und jetzt der EU-Kommission in Bezug auf marktbeherrschende Stellung sowie marktmissbräuchliches Verhalten ab.

          • Bernd sagt:

            Sehe ich anders und Dinge die behauptet werden sind noch lange keine Fakten.

          • 1ST1 sagt:

            Da wird dann nach Abwägung der Informationen von Compliance und der Datenschutzabteilung eine Riskoanalyse gemacht und dann wird das durchgewunken. Besonders brisante Daten werden dann nicht in der Cloud gespeichert oder wenigstens wirkungsvoll verschlüsselt und fertig.

        • Ömmes sagt:

          Witzig. Bernd „das Brot“ will Fakten, haut aber selber nur Behauptung um Behauptung raus…

          • 1ST1 sagt:

            Beide Seiten haben keine Fakten aber viel Text produziert. Im Zweifelsfall für den Angeklagten.

            • Günter Born sagt:

              Merkwürdiger Kommentar imho – es geht nicht um Strafprozessordnung, sondern um Wettbewerbsrecht, Abhängigkeiten und DSGVO. Die Untersuchungen laufen – das Ergebnis werden wir zu gegebener Zeit lesen – und falls es mich noch gibt, werde ich berichten – also alles ganz entspannt – diese Themen werden uns nicht ausgehen.

              Und zum Abschluss: „Viele Hunde sind des Hasen Tod“, orakelten schon die Vorväter …

    • 1ST1 sagt:

      Darüber wurde seit 20 Jahren gemeckert, das mit Linux in München ist gefühlt auch schon so alt, es hat nicht funktioniert, und der Funktionalität von M365 hat niemand etwas entgegenzusetzen. Das funktioiniert einfach.

      • Anonymous sagt:

        > M365 .. funktioiniert einfach.

        In welcher Traumwelt leben Sie? Oder sind Sie einfach ein Foren-Troll?

      • Bernd Bachmann sagt:

        Außer wenn es sich mal wieder aufhängt. Oder die Synchronisierung mal wieder fehlschlägt. Oder die Internet-Verbindung unterbrochen wird. Oder der PC mal wieder wegen eines Updates gebootet werden will oder sich gleich selbst bootet (was sich besonders gut macht, wenn man gerade mitten in einer Präsentation vor dem Vorstand ist).

        Aber sonst, sonst funktioniert es.

        Nee, privat würde ich mir den unausgegorenen Sch… nicht antun, aber so lange ich dafür bezahlt werde…

      • Joerg sagt:

        Ja, tut es. Als Spamschleuder, Schadcodeverteiler und Sicherheitsfiasko.

        Einfach nur „Anmelden“ und „loslegen“ kann man machen, sollte man aber nicht. Das System wird erst „nutzbar“ wenn man das Secuirty Paket und Compliance korrekt eingerichtet hat, ansonsten ist o365 eher ein Sicherheitsrisiko und das ganze geht nicht mit den kleinen Office Pakten, aber das wollen die Leute dann wieder nicht bezahlen oder haben keinen Dienstleister der dabei unterstützen kann.

        Aber dann läuft es relativ stabil und zuverlässig, dass ist korrekt – kann man bei den Preisen aber auch erwarten, wobei ich die allgemeine Kommunkation bei Störungen einzelner Dienste meistens recht gut finde.

        Eine o365 oder m365 Implementieren macht man nicht „mal eben“, das steckt schon Aufwand hinter und dafür benötigt man auch Personal das das handeln und warten kann. Man kann jetzt darüber streiten, aber „billiger“ und „sicherer“ in einem Satz passt weder bei onPrem noch bei Cloudprodukten, man spart dadurch kein Personal ein und die Kosten sind bei beiden am Ende gleich hoch, nur das man bei Cloud-Lösungen die Hohheit über seine Daten verliert.

        Wie auch hier bereits einige geschrieben haben bzw. meinen: Azure Stack HCI ist nicht Azure „onPrem“ sondern lediglich eine „onPrem“ Ressource die man regulär über Azure ansprechen kann, z.B. wenn man oft sehr hohe Workloads hat, kann das preislich interessant werden – billig ist das nicht (M$ lässt sich die Lizensierung mehr als fürstlich bezahlen) und auch die Anforderungen sind nicht außer Acht zu lassen.

  10. Andreas sagt:

    Statista

    Ein Link sagt mehr als 1000 Worte. Wo diese Kurve noch hingeht, kann sich jeder ausmalen. Wird Zeit für die Berechnung eines neuen Wendepunkts in der Kurvendiskussion :-)

      • Bernd sagt:

        Und? Die haben ein gutes Geschäftsmodell und daran ist ja wohl nichts auszusetzen. Wären Sie auch gerne so erfolgreich geworden? Neid?

        • Günter Born sagt:

          Bei deinem Kommentar lässt sich nur mit den Schultern zucken – who cares?

          Es geht alleine um Fragen wie: Begibt sich der deutsche Staat in Abhängigkeiten, die ungut sind? Befolgt der Bund die eigenen Vorgaben bzw. die Empfehlungen zur Lösung von Abhängigkeiten? Sind die Produkte DSGVO-konform einsetzbar? Besitzt der Anbieter eine marktbeherrschende Stellung und missbraucht er diese?

          Für alle Punkte gibt es Prüfkriterien – und es laufen derzeit diverse Untersuchungen. In 2 Jahren (geschätzt) wissen wir hoffentlich mehr.

          Ansonsten bin ich in der Angelegenheit recht leidenschaftslos – habe aber als Blogger wohl beim Beitrag einiges richtig gemacht … (muss nur aufpassen, dass ich vor Amüsement über bestimmte Kommentare hier nicht vom Stuhl falle)

          • Bernd sagt:

            „Bundesministerien in der Microsoft Cloud-Abo-Falle“

            Die Überschrift alleine hat bestenfalls BILD Niveau und ist sachlich falsch. Im übrigen können solche ABOs gekündigt werden. Sie könnten ja einen praktischen alternativen Vorschlag machen. Was wäre denn eine Alternative die nicht Milliarden kostet um MS abzulösen? Ich bin gespannt…👍🏻😀

          • Dekre sagt:

            @Bernd
            Hallo Bernd
            Es ist etwas sinnfern und vor allem praxisfern. Microsoft hat eine Erpessermonopolstellung in der Welt und muss mal wieder „etwas auf den Deckel bekommen“. Aber diesmal richtig mit weit in den achtstelligenBereich, eigentlich neunstelligen und zehnstelligen Bereich.

            Hinzu kommt, dass es mit nicht wenigen Programmen Probleme gibt, sinnlose Telefoniererei nach Hause, Programm völlig überteuert sind und das ist das Entscheidende – Die Abo-falle. Eine Bundesregierung, die auf MS mit diesen Modell setzt wird Millarden zahlen und auch weiterhin müssen. Nicht zuletzt von den Hardwareanforderungen.

            Ich frage mich gererell, wo die ganzen Programmentwickler in DEU hin sind. DEU ist eine schwachsinnigie Wüste. Mal ein DoS/ DDos-Angriff und schon liegt alles brach. Von Viren, etc gar nicht zu sprechen. Das BSI klärt zwar auf das das alles heißt, ist aber ahnungslos das zu bekämpfen.

            Alles in der IT ist unausgegoren und nicht (nie) richtig durchdacht. E sist das Motte „Ach wie schön es ist mit dem Smartphone eine Gewichts-App für 10kg herunterzuladen. Da bleibe ich fit“

  11. Sven Fischer sagt:

    Das Thema FOSS in der der öffentlichen Verwaltung/öffentlicher Dienst ist nicht so einfach adhoc und trivial umzusetzen. Gerade, wenn da eine über Jahrzehnte gewachsene Infrastruktur immer wieder neue Aufgaben/Dienste zu erfüllen hat.

    In dem Zusammenhang, wer sich dafür interessiert, da empfehle den YT Kanal von Univention. Link: https://www.youtube.com/@UniventionGmbH/videos

  12. Martin B sagt:

    Statt Bundestrojaner brauchen wir ein Bundes OS, aber das hat man nicht richtig verstanden.

    Im Verteidigungsministerium aber ist der Datenabfluss nicht so schlimm, dass die Fahr- und Flugzeuge nicht funktionieren, weiß man ja aus der Regenbogenpresse.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert