Solaranlagen: Das Deye-Wechselrichterproblem bei Balkonkraftwerken; Schwachstellen bei Überwachungssystemen

Sicherheit (Pexels, allgemeine Nutzung)Ich packe mal zwei Sicherheitsthemen aus dem Bereich von Solaranlagen und Balkonkraftwerken in einem Beitrag zusammen. Sicherheitsforscher warnen vor Schwachstellen in Überwachungs- und Diagnosesystemen für Photovoltaikanlagen (PV), die per Internet angegriffen werden können. Und den für Balkonkraftwerke häufig genutzten Wechselrichtern des chinesischen Anbieters Deye fehlt ein vorgeschriebenes Trennrelais. Die Wechselrichter haben so ihre Zulassung für Deutschland verloren. Auch zu diesem Thema gibt es einen Überblick.

Die Energiewende führt dazu, dass weltweit immer mehr elektrische Solaranlagen montiert werden. Da ist es naheliegend, sich vielleicht mal mit der Sicherheit der Mess-, Steuer- und Überwachungstechnik solcher Anlagen zu befassen. Ein weiteres Boom-Thema sind die sogenannten Balkonkraftwerke, die sich jeder auf dem Hausbalkon montieren und so Strom in das heimische Stromnetz einspeisen kann. Solche Anlagen werden bereits bei Lebensmitteldiscountern, aber auch im Internet angeboten. Allerdings hat ein Skandal bei den Wechselrichtern des chinesischen Anbieters Deye für Unsicherheit gesorgt. Denn dieser Hersteller hat ein wichtiges Bauteil weggelassen, wodurch Betreiber ein Problem haben. Nachfolgend fasst ich diese beiden Themen in einer Übersicht zusammen.

Sicherheit bei Überwachungssystemen

Anfang Juli 2023 schlugen Sicherheitsanbieter von Cyble Alarm, denn sie hatten das Internet nach Überwachungs- und Diagnosesystemen für Photovoltaikanlagen (PV) durchsuchen lassen. Dabei stießen sie auf 0ber 130.000 Mess- und Diagnoselösungen für Solaranlagen (PV), die direkt im Internet erreichbar sind. Das kann aber mit steigender Anzahl an Anlagen  ein Problem für staatliche als auch für private Einrichtungen darstellen. Denn diese Mess- und Diagnoselösungen sind ein attraktives Ziel für Hacker.

Photovoltaik-Diagnose- und Überwachungssysteme sind bei elektrischen Solaranlagen unverzichtbar, da sie Echtzeitdaten über die Leistung von PV-Anlagen liefern. Sie bewerten die Systemeffizienz, erkennen Fehler und optimieren den Gesamtbetrieb. Gleichzeitig hängen diese Anlagen am Stromnetz und liefern den Betreibern Daten über Energieerzeugungsmuster, Lastprofile und Netzinteraktionen. Diese Informationen helfen den Netzbetreibern, die Integration von PV-Anlagen in das Netz zu verwalten, den Stromfluss zu optimieren und die Netzstabilität aufrechtzuerhalten.

Naturgemäß werden diese Anlagen, die Stromnetze sowie die Energiespeicher untereinander intelligent vernetzt und mit Funktionen zur Fernüberwachung versehen, so dass sich das Risiko von Schwachstellen und Fehlkonfigurationen ergibt. Diese Funktionen könnten von böswilligen Akteuren ausgenutzt werden, um in die Infrastruktur zur Erzeugung von Solarstrom einzugreifen.

In Zeiten von Konflikten oder verschärften Spannungen macht die Abhängigkeit von grünen Energiesystemen für die Stromerzeugung und -verteilung diese zu verlockenden Zielen, schreiben den Sicherheitsforscher. Ich erinnere an den Ausfall der SAT-Verbindung europäischer Windräder, der auf einen Hack des Viasat-Satellitennetzwerks in Osteuropa zurückzuführen war (siehe Links am Artikelende).

Durch Angriffe auf die Infrastruktur für erneuerbare Energien können Bedrohungsakteure mehrere Ziele erreichen. Das reicht von der Destabilisierung der Zielregion, über die Störung der Wirtschaft, bis zur Untergrabung der Energiesicherheit und der Erlangung eines strategischen Vorteils. Ein erfolgreicher Angriff hat weitreichende Folgen: Das kann zur Unterbrechung lebenswichtiger Dienste führen, die Integrität der Energienetze gefährden und im schlimmsten Fall einen Dominoeffekt auslösen, der sich auf mehrere Sektoren auswirkt und letztlich das Funktionieren einer Nation insgesamt beeinträchtigt.

Von Cyble-Sicherheitsforschern wurden die Auswirkungen und Schwachstellen in einem der weltweit in PV-Anlagen verwendeten Kontrollsysteme bereits früher angesprochen. Über die Kollegen von Bleeping Computer bin ich auf einen Beitrag von Cyble mit dem Titel Over 130K PV Measuring and Diagnostics Solutions exposed over the Internet [1] gestoßen. Dort warnen die Sicherheitsforscher die oben skizzierten Gefahren durch Cyberangriffe auf Überwachungs- und Diagnosesystemen für Photovoltaikanlagen (PV), die per Internet erreichbar sind.

Betroffen sich wohl Anlagen von Solar-Log, Danfoss Solar Web Server, SolarView Contec, SMA Sunny Webbox, SMA Cluster Controller, SMA Power Reducer Box, Kaco New Energy & Web, Fronis Datamanager, Saj Solar Inverter und ABB Solar Inverter Web GUI, die offen im Internet erreichbar sind.

Solche Angriffe werden durch Fehlkonfigurationen der betreffenden Anlagen (z.B. kein Passwortschutz oder Standard-Passwort für den Zugriff) oder durch Schwachstellen in der betreffenden Software durch die Erreichbarkeit per Internet sowie durch kompromittierte Endpunkte begünstigt. Hier wäre ein entsprechendes Gegensteuern der Betreiber bzw. der gesamten Branche dringend angeraten.

Cyble rät im Beitrag den Betreibern, eine Zugriffskontrolle für solche Anlagen einzurichten und Software-Updates einzuspielen. Zudem wird eine Segmentierung solcher vernetzten Anlagen empfohlen, um die Auswirkungen eines Angriffs zu begrenzen.  Weitere Empfehlungen, die vor allem für große Anlagen relevant sind, lassen sich im verlinkten Beitrag nachlesen.

Balkonkraftwerke und der Deye-Wechselrichter

Der Betrieb von Balkonkraftwerken wird in Deutschland durch erleichterte Betriebsregeln gefördert. So müssen die Anlagen zwar beim Netzbetreiber angemeldet werden und sind auf 600 Watt (800 Watt geplant, siehe den entsprechenden Wikipedia-Eintrag) Leistung begrenzt. Aber die Balkonkraftwerke werden als kleine und einfache Anlagen mit einem integrierten Mikrowechselrichter ausgestattet und dem Endverbraucher betriebsfertig vorkonfektioniert angeboten. Auch der Anschluss über einen sogenannten Wieland-Stecker, der durch eine von einem Fachbetrieb montierte Wielandsteckdose erfolgen muss, soll fallen. Die Wechselrichter sollen sich direkt mit einem normalen 220 Volt-Stecker an eine übliche Schutzkontaktsteckdose  anschalten lassen. Bei Stromüberschuss soll sogar der Ferrari-Zähler rückwärts laufen dürfen, ist in einem neuen Verordnungsentwurf angedacht. Der NDR-Beitrag hier hält noch einige Informationen vor, und im balkonkraftwerk.wiki beschreibt jemand eigene Erfahrungen mit einer solchen Anlage. YouTuber Andreas Schmitz befasst sich ebenfalls in mehreren Videos mit dem Thema Solarkraftwerke.

Die Sicherheit der Balkonkraftwerke vor elektrischen Stromschlägen an den offenen Kontakten des Schukosteckers vom Wechselrichter wird durch eine einfache Maßnahme sichergestellt. Solange das Balkonkraftwerk bzw. der Wechselrichter nicht am Stromnetz hängt, sperrt dieser die Einspeisung und der Stecker ist stromlos. Dazu ist ein entsprechendes Trennrelais im Wechselrichter vorgeschrieben, welches nur mit Strom, der beim in einer Schukosteckdose eingesteckten Stecker fließt, die Stromeinspeisung über den Wechselrichter zulässt.

Und hier gibt es beim chinesischen Hersteller Deye ein Problem. Dessen Wechselrichter wurden zwar einer Prüfung unterzogen und erhielten auch eine Betriebserlaubnis. Aber der Hersteller hat sich leider nicht an die deutschen Vorschriften zur Auslegung des Wechselrichters gehalten. Das Thema kocht schon einige Wochen hoch, Blog-Leser Gerold hatte im Diskussionsbereich des Blogs bereits Anfang Juli 2023 auf ein Problem hingewiesen.

Deye Wechselrichter für Balkonkraftwerk
Deye SUN600G3 Modulwechselrichter für Balkonkraftwerk

Bereits vor zwei Monaten ist einem You­Tu­ber aufgefallen, dass der chinesische Hersteller Deye bei seinem SUN600G3 Modulwechselrichter für Balkonkraftwerke auf das vorgeschriebene Trennrelais verzichtet und die Trennung auf elektronischem Wege vornimmt. Diese Wechselrichter werden laut seiner Aussage „im Komplettset bei Netto und Kaufland aber auch unter anderem Namen als Bosswerk bei Greenakku oder Revolt bei Pearl verkauft“. Weitere YouTuber und Tester haben das bestätigt, in den vergossenen Modulen ist die Position, an der das Relais vorhanden sein muss, leer.

Ich hatte das Ganze am Rande mitverfolgt – heise hatte das Ganze im am 7. Juli 2023 in diesem Beitrag aufgegriffen. Im Beitrag wird auch ein Foto eines vom YouTuber Dr. Jens-Peter Eufinger (YouTube-Kanal „VoltAmpereLux“) zerlegten Mikrowechselrichters des chinesischen Herstellers Deye gezeigt. Das Relais schien wirklich in der gesamten Serie zu fehlen, also kein Fertigungsfehler, sondern by design. Später gab der Hersteller Deye an, das Trennrelais bewusst weg gelassen zu haben, da nur mit einer elektronischen Trennlösung die notwendige Ausfallsicherheit (20 Jahre) gewährleistet sei (Relais gehen nach ca. 7 Jahren kaputt, so der Hersteller).

Das Problem an der Geschichte ist, dass die Zertifizierung des Mikrowechselrichters dieses Trennrelais vorschreibt, und ohne das Bauteil fehlt dem Wechselrichter schlicht die Zertifizierung. Wer also einen solchen Mikrowechselrichter mit seinem Balkonkraftwerk bekommen hat, steht nun vor einem Problem, denn die Komponente hat keine Betriebserlaubnis mehr. Jedenfalls sieht der VDE die Voraussetzungen für die Betriebserlaubnis nach diesem Artikel als nicht mehr erfüllt an.

Bei heise hat man das Thema nach meiner Beobachtung zeitnah weiter verfolgt und berichtet beispielsweise in diesem Beitrag vom 21. Juli 2023 über den aktuellen Stand. Laut Deye sollen die Kunden, wie von der Bundesnetzagentur angewiesen, die Geräte vom Netz trennen. Der Hersteller hält weiterhin an seinem Plan fest, eine externe Box mit einem vollwertigen NA-Schutz inklusive Relais kostenlos an alle Kunden zu liefern. Die Frage ist halt, ob diese Lösung geeignet ist, den Wechselrichter nach VDE-AR-N 4105 neu zu zertifizieren, schreibt heise. VDE und die Bundesnetzagentur sehen diese Lösung skeptisch – hier wird man abwarten müssen, ob das so zertifiziert wird.

Der Beitrag von Telepolis (heise) fasst die Fallstricke beim Thema Betrieb und Komponenten von Balkonkraftwerken zusammen und geht auch auf fehlende CE-Konformität bei manchen Produkten sowie den obigen Fall des fehlenden Relais ein. Der Anbieter Anker tauscht die Wechselrichter laut diesem Beitrag von heise inzwischen aus. Was bei anderen Anbietern, die den Wechselrichter von Deye vertrieben haben, passiert, wird man abwarten müssen. Das Gleiche gilt für die von Deye angestrebte Lösung. Die Redaktion von heise widmet sich in diesem Artikel aber der Frage, welche Alternativen es für Wechselrichter von anderen Herstellern gibt.

Ergänzung: Es wurde in einem Kommentar schon darauf hingewiesen, der chinesische Hersteller Deye hat es geschafft, seine Nachrüstlösung zertifizieren zu lassen. Die Kollegen von heise habe diesen Beitrag über das Thema veröffentlicht. Die betreffenden Boxen sollten bald in Deutschland eintreffen. Betroffene müssen m.W. den Deyes Support unter support@deye.solar anschreiben, um die Box zu bekommen.

Und es gibt noch eine Ergänzung, die ich hier einfach mal verlinke. Die chinesischen Hersteller führen aktuell neue Abmessungen für Solarmodule ein. Details haben die Kollegen von heise in diesem Artikel veröffentlicht.

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63 Antworten zu Solaranlagen: Das Deye-Wechselrichterproblem bei Balkonkraftwerken; Schwachstellen bei Überwachungssystemen

  1. pau1 sagt:

    Es ist nicht nur die Firma Deye die deutsche, europäische Normen mit Füßen getreten und Kunden betrogen haben.
    Etliche andere aber nicht alle sind diesem unlauterem Vorbild gefolgt.

  2. Pau1 sagt:

    lt. Deye geht es dabei darum Gewährleistungs Ansprüche zu verkürzen.
    Die Wechselrichter müssen 20 Jahre halten.
    Da die Wexelrichter gerne úber 85 C warm werden und es diese Relais nicht für so hohe Temperaturen gibt, sterben diese schon nach 7 Jahren. Diese Garantie Fälle mochten Deye und Konsorten vermeiden. Natürlich formuliert das Marketing das anders.
    Die Relais werden im Zertifikat mit genau dem Typ genannt.
    Leider ist nicht vergeschrieben dass eine teure transparente Vergiss Masse verwendet werden muss.
    Zum Glück war Deye so gierig, dass sie an Vergussn
    Masse gespart hat.

    • Andy sagt:

      Das klingt ja aber nach einem grundsätzlichen Problem, wenn die Wechselrichter im typischen Umfeld nicht so lange halten, wie sie sollen.
      Fliegen uns dann alle anderen nach 7 Jahren um die Ohren?

      • Pau1 sagt:

        Das ist eine bekannte statistische Regel.
        Je wärmer desto schneller geht Elektronik kaputt.
        Bekannt durch die früher immer sterbenden Elkos.
        Diese wurden aus HF Gründen immer gerne in der Nähe der Kühlkörper gesetzt, waren nur auf 85C spezifiziert und erhitzten sich durch einen zu hohen Innenwider selbst

        Heute findet man in dem Bereich nur noch Ellis mit 105C und loESR

        Das gilt auch für diese kleinen Relais.
        Dryer hat den Wert auf 7 Jahre errechnet.

        • Andy sagt:

          Danke für Deinen Input.
          Ich wäre jetzt davon ausgegangen, dass mittlerweile Relais existieren, die den gesetzten Anforderungen auch gerecht werden können. Und in dem vorgesehenen Umfeld auch so lange halten, wie es vorgesehen und nötig ist.

          Wenn das nicht so ist, dann würde ich im Sinne eines resilienten Designs das Verbauen solcher Teile ja verboten wissen wollen, als geplante oder verordnete Obszolenz.
          Wenn es aber dauerhaltbare Lösungen gibt, dann sind halt die zu verwenden.

          Nicht hilfreich in der eigentlichen Diskussion um die Zertifizierung, aber eine solche sollte halt auch unter Berücksichtigung anderer gesellschaftlicher Interessen erfüllbar sein.
          Ob das so ist, ist für mich noch immer nicht verständlich.

          Nur meine Gedanken dazu, ist halt offensichtlich nicht mein Gebiet.

          • Ralph D. Kärner sagt:

            Das Problem an der Stelle ist ja schon, dass – aus welchen vorgeschobenen Gründen auch immer – der Block vergossen wird. Hat man in meiner Jugend nur aus einem einzigen Grund getan: damit die Mitbewerber nicht sehen können, welche Bauteile in der Schaltung zum Zuge kamen. Ein Releais ist nunmal ein mechanisches Teil. Mechanik hat eine begrenzte Lebensdauer (okay, ich kenne da eine Telefonanlage, deren Relais funktionieren seit mehr als 30 Jahren einwandfrei). Ich behaupte jetzt: würde man nicht vergießen, könnte man reparieren, sollte es wirklich zu einem Ausfall kommen, bevor die notwendigen 20 Jahre rum sind. Wäre nachhaltig. Aber Reparierbarkeit und Nachhaltigkeit werden heutzutage offensichtlich völlig überbewertet.

        • Ralph D. Kärner sagt:

          Es gibt sowohl für Elektrolytkondensatoren, als auch für Transistoren, integrierte Schaltkreise und Relais Kühlkörper. Klingt komisch, ist aber so. Und Elkos in der Nähe von Kühlkörpern aufgrund von Hochfrequenz in einer Gleichspannungsschaltung willst Du mir noch einmal genauer erklären, bitte.

    • R.S. sagt:

      Die Temperaturen sind kein Problem, denn durch entsprechendes Layout des Wechselrichters könnte man das Relais in einem Bereich verbauen, der niedrigere Temperaturen hat.
      U.U. muß man dann das Gehäuse neu designen, so das es eine Zone gibt, die temperaturmäßig abgeschirmt ist und da drin das Relais verbauen.
      Kostet aber Geld, deshalb machen es die Hersteller einfach nicht.

      Und was die Erreichbarkeit über das Internet angeht:
      Diese Anlagen müssen grundsätzlich nicht über das Internet erreichbar sein.
      Die Verbindung zu den Netzbetreibern erfolgt über die Stromleitung, funktioniert ja genau so auch bei elektronischen Stromzählern.
      Der komplette Datenaustausch der Netzbetreiber kann rel. einfach in einem vom Internet isolierten Netz erfolgen.
      Machen die aber dämlicherweise nicht, kostet wohl zu viel Geld.

      • Günter Born sagt:

        Es ist komplizierter, i.d.R. braucht man ein Solarmanagement, um intern die Verteilung zwischen Eigenverbrauch, Batteriespeicher laden und Einspeisung zu steuern. Bei den meisten Anlagen werden die Informationen aus der Cloud geholt und man muss sich um die Absicherung kümmern.

        • R.S. sagt:

          Diese Informationen könnte man aber doch auch bei den Netzanbietern hosten. Damit wäre dann kein Zugang zur Cloud mehr nötig.
          Man muß es nur wollen.
          Aber anscheinend wollen die Hersteller und Netzbetreiber den bequemen und nicht den sicheren Weg gehen.

          • Ralph D. Kärner sagt:

            Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass gerade die Energieversorger auch nur einen einzigen aus ihrer Sicht unnötigen Cent an Kosten freiwillig tragen, oder? Zum einen ist der Netzbetreiber nicht der Betreiber der Energieerzeugungsanlage, und zum anderen wird es spätestens seit der letzten Digitalisierungswelle der Telekom, seit der die a/d-Wandler und deren Stromversorgung in das Wohnzimmer des Kunden gewandert sind, um die eigenen Kosten zu minimieren, ganz sicher seitens der Gesetzgebung niemals dazu kommen, dass solche Dinge zentral beim Netzbetreiber zu hosten sind.

        • Pau1 sagt:

          Balkonkraftwerke haben keinen Akku.
          Das soll so einfach und billig sein wie möglich.
          Aber auch mit Akku können sie autark laufen.

          Ich frage mich aber, wieso es Leute hinbekommen solche Kisten ins Netz zustellen.
          Die müssen ja irgendwie ein Portforwarding eintragen.

          Ist da die Cloud nicht sicherer?
          Die Geräte melden sich bei der Cloud an und werden von dort Der gewartet.

          • R.S. sagt:

            Frag doch mal, wie Fernwartungssoftware wie z.B. Teamviewer, AnyDesk, UltraVNC etc. funktioniert.
            Das geht auch ohne Portforwarding und geht auch durch Firewalls durch.

          • Jackie sagt:

            UPnP ist das Stichwort damit kann Software sowas automatisch machen. Ich deaktiviere das ja immer au meinen Routern. Ist aber per Default oft wenn nicht sogar fast immer aktiv.

            • Daniel A. sagt:

              Nicht mal unbedingt UPnP. Das wird einfach komplett über https/443 (oder auch http/80, würde mich zumindest bei manchen Geräten nicht wundern) abgehandelt, die Geräte rufen abgehend den Cloud Service an. Alles was dann reinkommt, sind Antworten auf diese Verbindungen, deshalb geht das i.d.R. auch durch die meisten Firewalls durch, ohne dass man was freigeben müsste.

  3. 1ST1 sagt:

    Dass immer wieder mal ganze Industriesteuerungen, Steuerungen von Wasser- und Stomnetzen oder gar Kirchenuhren im Internet frei zugänglich sind, ist ja nun wirklich nichts neues. Offensichtlich muss da jede (neue) Branche die gleichen Fehler immer wieder wiederholen. Und selbst in einem „Hochtechnologieland“ wie Deutschland darf man sich da nicht entspannt zurück lehnen, die oben genannte Firma SMA ist von hier.

    • Günter Born sagt:

      Zu SMA werde ich wohl in zwei Monaten über praktische Erfahrungen verfügen, hoffe ich Mal.

      • 1ST1 sagt:

        Mein Growatt ist nicht direkt von Außen erreichbar, dafür läuft der ganze Mist in der Cloud, in China, ohne 2FA. Immerhin lässt die Registrierung zu, dass man keine allzu genaue Details (Adresse, Geokoordinaten ein bischen kürzen) angeben muss. Die wissen quasi nur in welchem Ort er ist.

        Aber zusätzlich zum tatsächlich klickenden Relais hat er auch noch einen mechanischen Drehschalter, der gleichzeitig die Panels und den Netzanschluss abdreht.

  4. Pau1 sagt:

    Der Zähler darf nicht rückwärts laufen, da der Strom der reinkommt 40ct/kWh kostet, der abgegebenen Strom jedoch nur mit 0ct bis 9ct vergütet wird. Eigentlich logisch das man nicht so aufrechnen kann. Moderne Zähler können das aber verrechnen.
    Hinweis: Das Netz kostet auch Geld.
    Ob immer der Nachbar nebenan den Strom braucht ist offen.
    Natürlich ein Bomben Geschäft für die EVU. Die haben aber die bessere Loby

    • Daniel sagt:

      Natürlich darf der rückwärts laufen. Wenn es eine Verordnung gibt die das explizit erlaubt heißt es im Umkehrschluss dass die Vergütung für Solarstrom angehoben werden muss. Ob es der Lobby nun passt oder nicht.

      • RGT sagt:

        @Daniel
        Wo hast du die Info her, dass sich ein Stromzähler rückwärts drehen darf? Also der erfasste Verbrauch sich reduzieren darf? Wenn du eine Quelle hast, wäre ich dafür dankbar.
        Dann könnte ich nämlich eine Einspeisevergütung in Höhe des Strompreises einfordern. Aktuell bekomme ich für die Einspeisung nur einen Bruchteil des Strompreises.

    • 1ST1 sagt:

      In den Niederlanden läuft er einfach rückwärts. Dort ist das so gewollt.

    • David sagt:

      … so wie die meisten vergisst du, dass es eine Grundgebühr gibt. Diese deckt den Betrieb ab.
      Entscheiden sind hier die Steuern und Abgaben, die du sparen würdest – es ist der Staat, der nicht will, dass die Zähler rückwärts laufen.
      Kann man nachlesen, wird aber gern versteckt.

  5. M. Schein sagt:

    Kleiner Hinweis: Einige Netzbetreiber, z.B. die Mainzer Netze akzeptieren bereits jetzt den Betrieb von Wechselrichtern mit 800 W Einspeiseleistung unter Verwendung eines einfachen Schukosteckers für das „ vereinfachte Balkonkraftwerkverfahren“
    Das Verhalten der Hersteller der mangelhaften Wechselrichter ist schon als hochgradig kriminell einzustufen. Es geht nur um reine Gewinnoptimierung. Bedauerlicherweise werden sich die Hersteller wegen fehlenden Zugriffsmöglichkeiten ins Fäustchen lachen. Der Dumme ist auch wegen fehlender fortlaufender Kontrolle der kleine Fachhandel bzw. der kleine Handwerker und der Verbraucher. Deye und andere wird es in einigen Tagen ohne Rechtsnachfolger nicht mehr geben. Dafür dann aber in gleicher Anzahl neue Anbieter…

  6. Pau1 sagt:

    Das Relais ist doppelte Redundanz.
    Die Balkonkraft Inverter arbeiten vollständig autark.
    Da ist keine Zentrale die sie steuert.
    Wenn keine Netzspannung da ist, schaltet es einfach das panel an und erzeugt einfach keinen Strom mehr. Es stellt daher keine Gefahr dar. Es kann keine Gefahr für das Netz darstellen.
    Die Norm besteht aber aus historischen Gründen auf doppelte Redundanz und besteht auf einer 2. Trennung.
    Eigentlich ist diese nicht nötig, wo soll die die Energie denn herkommen wenn das Panel abgeschaltet ist und der DCAC Wandler steht.

    • Daniel sagt:

      Also ist es historisch nicht auf windige elektronische Bauteile zu vertrauen und auf doppelte Absicherung mittels eines galvanisch trennenden Relais zu bestehen? Für den Elektriker der eine Anlage stromlos geschaltet hat um daran zu Arbeiten kann das lebensgefährlich sein wenn so ein Chinaböller Strom liefert obwohl er es nicht darf weil das Billigteil trotzdem durchschaltet und 230 Volt durch den Körper fließen weil ein Relais im Wert von ein paar Euro gespart wurde.

      • Anonymous sagt:

        Da gibt es noch so drei Regeln bei den Elektrikern. Wenn er die wie in der Lehre beherzigt (Hallo, Herr Born, Insiderwissen gefragt?), sollte das nicht passieren können.
        Die Wahrscheinlichkeiten sind alle kleiner 1 und multiplizieren sich ja: SSR muss ausfallen oder der WR innenseitig spinnen und trotz fehlender Netzsynchronisation Strom liefern (er muss ein Insel-WR sein!), sonst merkt’s ja keiner, gleichzeitig muss jemand am Schaltkasten arbeiten, und der ist auch noch nicht vom Fach, sonst sollte er ja vorher mal Kurzschließen, dann würde das auffallen… Das ist doppelt genäht und noch getackert, so wie das der VDE will. Das eigentliche Problem ist, dass Deye bescheißt, nicht, dass jemand zu schaden kommen könnte! Blitzschlag wird um Größenordnungen häufiger sein!

    • M.Schein sagt:

      Ob historisch, oder nicht, die Norm beschreibt bestimmte Eigenschaften, die zu erfüllen sind und für diese Einhaltung gibt es ein Zertifikat, welches darüber entscheidet ob der Betreiber die Anlage nach besten Wissen „sicher“ einsetzen darf. Der Betreiber ist also bei Schäden gegenüber Dritten auf der „sichereren“ Seite. Der Hersteller wirbt mit dem Zertifikat. Es liegt also, so oder so ein Sachmangel vor. Wird die Redundanz in anderer Weise bzw. die geforderte galvanische Trennung anderweitig erreicht, so gilt dies vom Hersteller nachzuweisen und eine entsprechende Berücksichtigung vom Normungsgremium einzuholen. Normen können sich ja bekanntlich auch ändern. Dies ist aber im „Relais-Gate“ bisher in keiner Weise der Fall.
      Betreibe ich die Anlage nun weiter und es tritt ein Defekt mit Folgen (Brand, Personenschaden, etc.) am Wechselrichter auf, so wird jede Versicherung, Kläger sich darauf berufen, dass ein nicht zugelassenes Gerät im Einsatz war, ob nun historisch oder nicht.

    • Sven Fischer sagt:

      Norm ist Norm, egal ob das nun historisch gewachsen ist, oder nicht.

      Wenn hier ein Hersteller, oder ein Vertrieb einen Artikel auf dem Markt bringt, wo ein Zertifikat/Prüfzeichen etc. drauf gepappt ist, aber der Artikel als solches, keineswegs dem entspricht, dann ist das Betrug.

      Gerade wenn es um die Sicherheit bei elektrischen Anlagen geht, wo im schlimmsten Fall Lebensgefahr besteht, muss die Sache sicher sein.

      Aber wie ich schon in meinem unteren Artikel geschrieben habe, geht es doch im Endeffekt nur ums Geld.

    • Ralph D. Kärner sagt:

      Bullshit. Die vorgeschriebene galvanische Trennung hat ihren Ursprung vor allem darin, dass integrierte Schaltkreise einen Graubereich haben, in dem sie noch an oder schon aus (oder umgekehrt) sein können. Das ist überhaupt nichts historisches, sondern einfach nur lebenswichtiges, so eine galvanische Trennung.
      Das Panel produziert übrigens nur dann keinen Strom, wenn es absolut keinem Licht ausgesetzt ist. Kannst Du gern einmal nachmessen, direkt am Panelausgang. wenn also Deine elektronische Abschaltung versagt, und das kann sie durchaus, dann viel Spaß beim Berühren der offen liegenden Kontakte.

  7. Sven Fischer sagt:

    Das war/ist doch für alle ein Super Geschäft und alle in der Vertriebskette verdienen sich eine goldene Nase. Win/win für alle.
    Nachfrage und Angebot halt, da werden Sicherheitsbedenken außer Acht gelassen. Hauptsache man hat sein BKW an der Wand hängen. Und das alles wird noch durch die Medien befeuert. Da leisten die Marketing Fuzzis ganze Arbeit, mit der Gehirnwäsche.

  8. Daniel sagt:

    Ein ganz anderer Aspekt von Solarwechselrichtern ist ein hochfrequentes Pfeifgeräusch bei manchen Fabrikaten. Ob es bei dem Deye auch so ist kann ich nicht beurteilen. Aber allgemein trägt so eine Geräuschkulisse vor allem bei jüngeren Menschen nicht zur Akzeptanz bei.

    • Ralph D. Kärner sagt:

      Und die Ursache für die HF-Geräusche ist das fehlende Relais, oder wie bringst Du Deinen Kommentar jetzt in einen direkten Zusammenhang über einen Artikel bezüglich eines fehlenden, aber für die Betriebserlaubnis notwendigen Relais?

  9. rpr sagt:

    Dazu gibt es eine ganze Reihe guter Youtube-Videos.
    Unabhängig vom Fall ist interessant wie viele Leute Recht und Gesetz mal eben in Frage stellen. Nach dem Motto „die Norm ist unsinnig also muss man sich nicht daran halten“.
    Das ist das eigentlich erschreckende an der ganzen Nummer.
    Persönlich kenne ich mich mit dem Thema nicht aus aber alles was ist lese und fachlich dann doch offenbar fundierter ist erklärt schon das dieses Bauteil benötigt wird.

    • Pau1 sagt:

      Ich habe noch keine Begründung gelesen, warum genau dieses Relais nötig ist. Ja, galvanische Trennung.
      Aber warum?

      Wenn Du eine Quelle hättest fände ich das ganz prima und nützlich.

      Und klar:
      Das was Deye und Kumpanen da abgezogen hat geht gar nicht. Ist astreiner Betrug. Egal ob das Relais zum Anlagen Schutz nötig ist oder nicht. Sie haben ein anderes Gerät zertifizieren lassen

      • Daniel sagt:

        Galvanische Trennung reicht als Begründung aus. Die ist in der Norm vorgeschrieben und das Relais halt auch. Es wurde zertifiziert und fertig.

  10. Pau1 sagt:

    Möglicherweise gibt es so robuste Relais, z.B. für Militär.
    Aber die sind teuer. Und wenn es zu warm würde, hätte man das Gerät umkonstruieren können, z.B. in dem man das Relais in einem separaten Teil untergebracht hätte.

    Es ist aber egal was Deye schreibt.
    Die haben ein Gerät gebaut, das der Norm entsprach.
    Sie kannten also die Norm und konnten so etwas konstruieren.
    Das haben die zertifizieren lassen und dann das Relais weggelassen, möglicherweise weil sie den Platz brauchten um zusätzliche Entstörung einbauen zu können weil sie da gespart haben(*).
    Das das Relais ein wunder Punkt sein könnte wussten die ja schon bei der Konstruktion des Gerätes. Das ist Marketing Gelaber, das denen das erst nach der Zertifizierung aufgefallen istm Und wenn, sie hätten ja einfach das neue Gerät einreichen können.
    Also die haben das Relais mit voller Absicht weggelassen.
    Das ist wie beim VW Skandal:
    Wie können die Norm nicht schaffen, also betrügen wir.

    Es wundert mich auch, das sie schon nach ca. einer Woche mit einem Gerät kamen, das man Extern anklemmen konnte.
    Diese Trenneinrichtung muss sich mit dem Hauptgerät unterhalten können. Das haben die per WLAN implementiert.
    Das muss m.E.n. alles schon fertig in der Schublade gelegen haben. Das entwickelt niemand innerhalb einer Woche zum zertifizierungsfähigen Serienprodukt. Dazu müssen ja auch die Materialien besorgt werden. Das stinkt extrem.

    (*)
    Das Gerät erzeugt aus der Gleispannug der PV ein hochfrequentes Signal, das mit 50Hz Amplituden moduliert ist. Irgendwie muss aber diese HF weggefiltert werden. Das kostet Platz…da kann man sparen.
    Ein bisschen hat zerobrain das auf YT erklärt.

    • 1ST1 sagt:

      * Da hast du aber schön spekuliert und nicht mal eine einfache Webrecherche angestoßen, wo in den Deye Wechselrichtern die leere Platinenfläche gezeigt wird, wo das Relais hin gehört.

      • Pau1 sagt:

        Was soll das?
        Wenn Du etwas anderes gesehen hast, dann schreibe das und unterstelle mir nichts.

        Dann hast Du eine andere Anlage gesehen.

        In meinem Video wird sogar im Ton gesagt, das da ein Drossel hängt.
        Ja, man sieht auch freie Lötaugen.
        Zur Info: So ein Relais hat mehrere Anschlüsse.

        • 1ST1 sagt:

          Jetzt denk mal ganz scharf nach… Ein Relais ist ein … … … … (100x um dir Zeit zu geben) … … … … (gesteuerter) Schalter. Jetzt darfst du nochmal nachdenken … … nämlich für den Fall dass das Relais nicht da ist … … … dann … … ist … … die Verbindung offen! … … … Offene Verbindung = keine Funktion. Also muss da was hin! … … und was ist eine Drossel? … … … ein Stück Draht, aufgewickelt, dass die offene Stelle schön kaschiert und überbrückt. Ja eine Drossel macht ein bischen Entstörung, das ist gut für die EMV, aber sie kaschiert in dem Fall hier schick, dass da was wichtiges fehlt.

          Das ist absichtlich gut kaschierter Beschiss, den man Deye nicht durchgehen lassen darf.

      • Pau1 sagt:

        Zufällig bin ich wieder auf ein der Videos gestoßen.
        Ich sehe da Heißkleber-Origien mit Ringkern Drosseln, da wo Teile des Pinouts der Relais zu sehen sind.
        Gänge es nur darum die 0,5 Euro für das Relay zu sparen, hätte eine Drahtbrücke und ein Software Patch, der die Funktionsprüfung des Relays unterdrückt, gereicht.
        Wenn die aber massive EMV Probleme hatte, hundert tausende Platine auf Lager, vielleicht schon bestückt, dann würde jeder Ingenieur gucken wo er Platz schaffen kann für zusätzliche Entstörung.. Und da das Relay schon mal strategisch gut saß Bit es sich an dieses durch eine Drossel zu ersetzen.

        Bei 6:39 sagt er das auch nochmal explizit.

        https://m.youtube.com/watch?v=5JwV-SV26tg

        • 1ST1 sagt:

          Mit massiven EMV-Problemen wäre der Wechselrichter niemals in der EU zugelassen worden, der hätte kein CE-Zeichen bekommen. Die Drossel ist billiger, sie überbrückt die Schalterkontakte des Relais, es können ein paar Cent Herstellungskosten gespart werden.

    • Ralph D. Kärner sagt:

      50 Hertz ist nicht hochfrequent! Ich weiß nicht, wo Du immer HF herholst. Du sprichst hier ganz klar von als solche definierte Niederfrequenztechnik. 100 Kilohertz (Ausnahme: Medizintechnik, da gilt das ab 1 kHz) aufwärts sind HF.

      Das ist, bezogen auf die letzten Wochen, bereits der zweite Fachbereich, in dem Du mitreden willst, aber keine Ahnung hast. Was genau ist Deine Mission?

  11. pau1 sagt:

    Es kann keinen Strom liefern da es dazu ein Eingangs Signal haben muß. Dieses muß eine bestimmte Spannung und Frequenz haben.

    Früher war das vielleicht mal ein Diesel Generator, dem es egal war, was das Netz sagte.
    Natürlich wurde auch der Synchronisiert.
    Aber diese Inverter können ohne Netz nichts erzeugen.
    Die HF würde nicht mehr mit 50Hz moduliert werden und komplett im eingebauten Tiefpass versacken
    falls die Führung aus dem Netz ausfällt und die Software das nicht bemerkt.
    Und:
    Es ist kein Personenschutz, der Name sagt es ja Klar.
    Netz und Anlagen Schutz .

    Der Arbeiter wird seinen Arbeitsbereich kurzschließen.
    Schlecht wenn da ein paar hundert BKK Spannung liefern würden, weil sie sich gegenseitig die Phase machen. Das geht aber prinzipiell nicht. (Gab es schon bei Redundant versorgten Gebieten Es wird Leitung A aus und freigeschaltet, aber Vorort wird Leitung B geerdet. Gab ziemlichen Sachschaden, Anlage kaputt…

    Genauso wie jedes Stromkabel 2 Isolierschichten hat
    Auch mit einer besteht zunächst keine Gefahr, bis der Hamster kommt.

    Natürlich obliegt es keinem Hersteller die vorgesehenen Norm zu umgehen um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
    Wenn das Relais überflüssig ist, kann man die Norm ändern.

  12. Pau1 sagt:

    „Die Sicherheit der Balkonkraftwerke vor elektrischen Stromschlägen an den offenen Kontakten des Schukosteckers vom Wechselrichter wird durch eine einfache Maßnahme sichergestellt.
    Solange das Balkonkraftwerk bzw. der Wechselrichter nicht am Stromnetz hängt, sperrt dieser die Einspeisung und der Stecker ist stromlos.
    Dazu ist ein entsprechendes Trennrelais im Wechselrichter vorgeschrieben, welches nur mit Strom, der beim in einer Schukosteckdose eingesteckten Stecker fließt, die Stromeinspeisung über den Wechselrichter zulässt.“

    Nein!
    Zum eine ist er nicht nur stromlos, sondern vor allem spannungslose.
    Zum anderen
    Das ist nicht das Problem und Aufgabe des Relais.
    Der Personschutz erfordert dieses Relais nicht.
    Es ist der Netz und Anlagenschutz der es verschreibt.

    War es die Bild die schrieb, das sie keine Leute haben, die wissen wie PV funktioniert und deshalb nicht berichten?

    Auch ist der Wieland Stecker keine Vorschrift.
    Es gäbe auf Jahre nicht genug Elektriker die diese montieren könnten. Er ist einfach nicht nötig.
    Ist zwar ulkig so 2 nackte Ende wie bei einem sog. „Sozialhilfe Kabel“ zu sehen, aber hier nicht gefährlich..

    Es wird viel geschrieben….

    (*) Sozialhilfe-Kabel ist ein Verlängerungs-Kabek mit Schuko-Steckern an beiden Enden. So kann man seinen Nachbarn (sozial) Strom geben, helfen, wenn dieser seine Stromrechnung nicht bezahlt hat und abgeklemmt wurde.
    Das ist Kreuzgefährlich!

    • 1ST1 sagt:

      Wo Strom ist, ist auch Spannung, das eine gibt es nicht ohne das andere! Und ja doch, diese Verbindung bei Netzspannung herzustellen, das ist die Aufgabe dieses Relais. Das ist eine doppelte Absicherung, „Galvanische Trennung“.

  13. Pau1 sagt:

    Natürlich könnte es auch sein, das dieses Relais den ausgeschalteten Wexel Richter vor Spannungen aus dem Netz schützen soll.
    Dann ist die „Anlage“ der Wexelrichterz…

  14. Matschmeer sagt:

    Das Relais war im zertifizerten Gerät eingebaut. In der Serie nicht mehr. Warum ist mir völlig egal. Das ist Betrug. Die Firma hat nicht rumzueiern, sondern adäquaten Ersatz oder Bargeld zu liefern. Punkt. Es ist auch völlig egal, ob der Laden aus China oder Timbuktu kommt. Der Reputation Chinas schadet es obendrein.

  15. David sagt:

    … zum Glück müssen wir uns bald nicht mehr „nur“ mit einer Firma beschäftigten. Im Netz sind Berichte aufgetaucht, wo auch andere Hersteller „betroffen“ sind. Und noch besser: es gibt Wechselrichter, die haben das Relais – doch die Kontakte sind gebrückt. Das hält „ewig“ und ist „absolut sicher“!

    ;-)

  16. Ulrich sagt:

    Leute, Ihr müsst das Ökonomische Prinzip verstehen!
    In der Betriebswirtschaft wird jeder Prozess optimiert!
    Auch die Sicherheit, und ja, das Relais ist da vermutlich nicht von Vorteil!

    Was ist Euch denn bitteschön /als Kunden/ wichtiger:
    A) Ein Gerät, das für die Zertifizierung optimiert ist
    B) Ein Gerät, das auf optimale Funktion und Sicherheit optimiert ist

    Ja, genau, das Relais ist ein Kostenfaktor, und wenn dieser durch alternative Maßnahmen weg-optimiert wird, dann kann das auch insgesamt von Vorteil sein.

    Das Relais ist in diesem Fall höchstwahrscheinlich technisch unnötig, denn:
    1) Auch ohne so ein Relais lässt sich der NA-Schutz redundant und zuverlässig ausführen.
    2) Solarmodule sind per se galvanisch getrennt, auch ohne Relais
    3) Auch mit einem (optionalen) Transformator ist stets eine galvanische Trennung vorhanden
    4) Strom fließt niemals selbsttätig von einer Spannungsquelle mit kleiner Spannung (einzelnes Solarmodul, 60V) in Richtung einer Spannungssenke mit höherer Spannung (230V)

    Und das ist, was Euch alle jetzt interessieren sollte: Monopole abschaffen, die uns mit ihrem Protektionismus in diese Situation bringen:

    https://www.heise.de/forum/heise-online/Energie/Aufruf-zur-Revolution-Befreit-die-Zaehlerschraenke-Befreit-die-VDE-Normen/posting-42911449/show/

    • Anonymous sagt:

      Punkte 2 und 4: DC vs AC beachten! Du kannst eine (ggf. tödliche) Gleichspannung einer Wechselspannung überlagern. Auch wenn kein AC anliegt und (noch) kein Strom fließt, kann im speziellen Fehlerfall ein einzelnes Solarmodul auf eine dahergelaufene Spannungssenke warten…
      Ich halte die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt eines Fehlerfalles, der nicht schon durch das SSR unterdrückt wird und noch ein zweiten Koppelschalter (Relais) braucht, auch für seeehr gering, aber das Thema ist eigentlich der Beschiss, nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Fail denn tatsächlich ist.

  17. mw sagt:

    Die Forenbeiträge sind für mich als Fachmann durchaus erheiternd. Ein Körnchen Wahrheit ist fast immer zu finden, aber zusammengefasst ist das ziemlicher Bullshit.
    Die Norm sieht ein Relais vor. Normen sind ein Abbild des Standes der Technik zum Zeitpunkt der Erstellung dieser. Normen werden von Lobbyorganisationen verfasst, meist Komponentenhersteller, hier noch die Netzbetreiber. Gesetzlich muss sich (bis auf wenige hier nicht zutreffende Ausnahmen) niemand an Normen halten. Vorgeschrieben ist die Sicherheit, wie die erreicht wird, bleibt dem Hersteller überlassen. Die Netzbetreiber versuchen das über die Hintertür mittels Anschlussbedingungen die Einhaltung ihrer Norm durchzusetzen. Um den Anlagenschutz brauchen sie sich aber keine Sorgen zu machen, das ist Sache des Betreibers des Balkonkraftwerks. Netzschutz, na ja, bei den Leistungen? Die Sicherheit der Geräte muss gewährleistet sein, um sie in den Markt zu bringen. Was der Betreiber macht, ist seine Sache, sofern er nicht Beschäftigte gefährded. Einen Zwang zur Ausserbetriebnahme gibt es nicht. Betrug ist das fehlende Relais nicht, sondern ein Mangel, der vom Händler über die Gewährleistung geregelt wird (Instandsetzung, Tausch oder Wandlung).

    • Daniel A. sagt:

      Doch, den Zwang zur Außerbetriebnahme gibt es. Die Bundesnetzagentur hat letzte Woche mitgeteilt, dass die Geräte nicht dem zertifizierten entsprechen und somit die Betriebserlaubnis erloschen ist. Das wiederum heißt, man darf sie nicht mehr benutzen.
      Und ja, es ist Betrug. Das Modul, dass die haben zertifizieren lassen, hatte das Relay. Die verkauften Modelle nicht, da ist an der Stelle eine Spule. Das würde ich jetzt nicht „Mangel“ nennen, das ist astreiner Beschiss. Die von Deye angedachte Lösung ist auch geil, externes Relay davor. Ob das aber so durchgeht ist fraglich, die VDE hatte da schon bedenken angemeldet.
      Anker macht es besser, die haben schon angekündigt, dass die betroffenen Geräte gegen korrekte getauscht werden.

  18. Ralf Lindemann sagt:

    Die WAZ hat heute einen netterweise frei zugänglichen Artikel [*] gebracht, der beide Diskussionsstränge ausleuchtet: einmal die technische Seite (Funktion, Gefährlichkeit / Sicherheit), auf der anderen Seite die rechtlichen Aspekte (Zulassung / Zertifizierung, Sachmangel / Gewährleistung). Außerdem scheint sich das Problem auszuweiten: „Bei der Untersuchung neuerer Wechselrichter habe man den Schutzschalter zwar gefunden, er sei jedoch nicht angeschlossen gewesen“.

    Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich würde ein Gerät, bei dem der Hersteller nach Gutdünken von in Deutschland und / oder der EU gültigen Normen abweicht, nicht Zuhause installiert haben wollen, unabhängig davon, ob vom Fehlen des betreffenden Bauteils eine akute Gefahr ausgeht. Meiner Meinung nach sind jetzt auch die Händler gefordert. So, wie ich es verstehe, sind die mängelbehafteten Balkonkraftwerke wohl in der Hauptsache von großen Discountern verkauft worden. Eigentlich sind die jetzt in der Verantwortung, sich proaktiv mit ihren Lieferanten in Verbindung zu setzen und ggf. für betroffene Geräte einen Rückruf zu starten.
    ___________________
    [*] Quelle: https://www.waz.de/nachhaltigkeit/stromschutz-fehlt-tausende-balkonkraftwerke-muessen-vom-netz-id239054769.html

    • Günter Born sagt:

      Danke für den Artikel. Kleine Ergänzung dazu. Ich hatte ja Holger Laudeley und einen anderen YouTube-Beitrag in den Kommentaren verlinkt. Laudeley vertreibt mit seiner Firma seit Jahren elektrische Solartechnik und begleitet das Thema Balkonkraftwerke entsprechend. Er hat sich in dem von mir verlinkten Video diverse Wechselrichter von Deye angesehen – alle haben kein Trenn-Relais. Und es wird gemunkelt, dass andere Anbieter da auch bei Microwechselrichtern gepatzt haben könnten.

      Zum Thema Händler: Die sind aktuell zwischen allen Stühlen – sie haben sich auf eine Zertifizierung verlassen, die vom Hersteller nicht erfüllt wurde. Laudeley hat sich ja angeblich aktualisierte Microwechselrichter mit Relais schicken lassen und getestet. Das Relais ist wohl verbaut, es schaltet aber nichts – man muss davon ausgehen, dass da was „überbrückt“ ist – ist im Video thematisiert. Das Ganze ist ein riesiger Skandal und dürfte das Thema Balkonkraftwerke auf regulatorischer Seite im Hinblick auf Vereinfachung der regulatorischen Anforderungen nachhaltig schädigen.

      • Ralf Lindemann sagt:

        Ja, das ist ein riesiger Skandal. Immerhin scheint bei den Discountern Bewegung in die Geschichte zu kommen. Aldi Nord hat jetzt reagiert:

        „Der Discounter ruft das „Plug & Play“-Balkonkraftwerk SP 175/350 Wp der Firma Solovoltaik zurück. Darin sei der mutmaßlich fehlerhafte Wechselrichter MMI600 enthalten. Die 600-Watt-Solaranlage sei zwischen dem 1. und 3. Juli dieses Jahres verkauft worden. Solovoltaik bietet Käufern auf dieser Seite [Link siehe WAZ-Artikel] ein Formular an. Gegen Vorlage des Kassenbelegs will die Firma den Wechselrichter auf eigene Kosten austauschen.“

        Quelle: https://www.waz.de/nachhaltigkeit/balkonkraftwerke-immer-mehr-fehlerhafte-geraete-id239073429.html (Auch dieser Artikel ist frei zugänglich.)

  19. Fritz sagt:

    Der neueste Beitrag von Heise zu dem Thema ist oben noch nicht verlinkt: https://heise.de/-9231530
    Offensichtlich hat es Deye geschafft, das nachrüstrelais zertifiziert zu bekommen und damit die Betriebsfähigkeit wiederherzustellen.

  20. Gerold sagt:

    Hat etwas gedauert, gibt jetzt auch in der Schweiz eine Sicherheitsinformation:

    ESTI – Sicherheitsinformation zu Mikrowechselrichtern DEYE SUN(300-1000)G3-EU-230 und SUN-M(60-100)G3-EU-Q0 der Herstellerin Ningbo Deye Inverter Technology Co., Ltd., China

    https://www.recallswiss.admin.ch/customer-access/#Recalls/535

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