Green Washing oder total bekloppt: Microsoft-Fails auf dem Weg zur CO2-Neutralität

Stop - PixabaySeriöses Unterfangen, Green Washing vom Feinsten oder einfach nur gaga? Es geht um das Thema CO2-Neutralität bei der Firma Microsoft. Es gibt seriöse Ziele zur Klimaneutralität bei Microsoft, die wohl auch schrittweise umgesetzt werden – das ist positiv. Aber Microsoft wäre nicht Microsoft, wenn da nicht einige total bekloppte Sachen rausgehauen würden. Ein Leser hat mich auf ein „CO2-fähiges Windows Update bei Windows 11“ hingewiesen, wo mir die Kinnlade herunter gefallen ist. Gerade Windows 11 in diesem Kontext in den Mund zu nehmen, empfinde ich als dreist. Denn Windows 11 wird als das Betriebssystem, das Millionen Tonnen voll funktionsfähigen Elektroschrott produziert, in die Geschichte eingehen. Und auch sonst ist einiges an Windows 11 faul, was in Sachen Klimaneutralität ganz und gar nicht passt.

Hehres Ziel: CO2-Neutralität

Microsoft will bis 2030 eine CO2-Neutralität im Unternehmen erreichen und arbeitet seit Jahren an diesem Ziel (siehe auch). Das ist durchaus positiv zu sehen, und daran möchte ich auch nicht rütteln. Jahresberichte von Microsoft geben auch Auskunft darüber, wie stark sich das Unternehmen auf dieses Ziel zubewegt. Da die Idee für den Blog-Beitrag hier schon einige Tage im Hinterkopf vorhanden ist, habe ich am Rande auch Nachrichten in Sachen Umweltschutz bei Microsoft mit verfolgt. Daher ist mir der Beitrag Microsoft investiert in kohlenstoffabsorbierendes Gestein der Kollegen von Golem vom 8. September 2023 aufgefallen. Microsoft investiert Milliarden in das Geschäft zum Auffangen von CO2 aus der Luft in Gestein. Dazu hat Redmond eine Vereinbarung mit dem Climate-Tech-Startup Heirloom Carbon getroffen. Die sollen über die nächsten Jahre hinweg 315.000 Tonnen Kohlenstoff in Gestein einlagern.

Absurd: CO2-fähiges Windows Update

Aber in Sachen Klimaschutz zählt nicht nur, was Microsoft gemäß den obigen Ausführungen ankündigt, plant und tut. In meinen Augen muss auch bewertet werden, wie Microsoft sich als Unternehmen mit seinen Produkten verhält und was es da so kommuniziert. Blog-Leser Frank H. hat mich zum 1. September 2023 per Mail kontaktiert und der Betreff dieser Nachricht lautete Microsoft ist auch total bekloppt geworden. Frank hatte ein besonderes Schmankerl aus dem Microsoft Universum zu berichten.

Windows Update ist jetzt co2-fähig

Frank schrieb, dass er gerade eine seine virtuelle Maschine (VM) mit einer Windows 11-Installation aktualisieren wollte, als im Browser die obige Meldung aufgepoppt sei. Die Argumentation in obigem Text ist ja nicht mal so krude – wenn auch die Stichhaltigkeit von mir nicht überprüft wurde – wenn die Updates nachts erfolgen und kein Solarstrom fließt, und Windflaute herrscht, wird Kohle verstromt. Aber das ist eine Petitesse – es ist schon krass, wenn Du updaten willst und vom Browser mit obiger Meldung beaufschlagt wirst. Aber man kann sich ein paar Gedanken mehr machen.

Umweltsauerei Windows 11

Im Oktober 2025 läuft der Support für Windows 10 ja aus, und alle Windows-Fans müssen auf Windows 11 setzen. Aber Microsoft hat – wohl vom Marketing erzwungen – recht harsche Kriterien für die Hardware-Kompatibilität festgelegt (siehe Windows 11: Die Hardware-Anforderungen). Das wird dazu führen, dass weltweit Millionen Tonnen Elektroschrott entsteht, weil noch voll funktionsfähig Windows 10-Rechner nicht auf Windows 11 aktualisiert werden können. Microsofts Marketingleute hatten halt einen riesigen Markt für Ersatzbeschaffungen und viele verkaufte Windows 11-Lizenzen samt Dollarzeichen in den Augen, als das alles festgelegt wurde.

Ich hatte bereits Mitte November 2021 im Blog-Beitrag Microsoft, die Nachhaltigkeit und Windows 11 als Umweltkatastrophe – Teil 2 auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Und die Kollegen von heise haben vor zwei Jahren den Beitrag Kommentar: Die Hardware-Anforderungen von Windows 11 sind das falsche Signal mit ähnlichen Gedanken veröffentlicht. Und in der c’t 10/23 ist berechtigt von Microsofts Upgrade-Skandal die Rede.

Wenn Microsoft oben also von niedrigen CO2-Emissionen schreibt, dann aber solche Schlenker in der Entwicklung bringt, kann man das nur noch als Frechheit oder bestenfalls hohl einstufen. Nachhaltigkeit geht anders. Wie schloss Frank seine oben erwähnte Mail ab: „Ich befürchte, diese Welt wird nicht wieder zur Vernunft kommen :(„.

CoPilot (AI) als Energiefresser

Noch im Herbst 2023 wird Microsoft seine AI-Lösung CoPilot breit in Windows 11 und in Microsoft Office ausrollen und auch in Bing sowie anderer Software bereitstellen. Inzwischen ist bekannt, dass jede Suchanfrage über Bing mit ChatGPT-Unterstützung die 10fache Energie, im Vergleich zu einer einfachen Suchanfrage, benötigt. Und die CoPilot-Unterstützung in Windows 11 sowie Office wird den Energieverbrauch der Software weiter in die Höhe treiben.

Ein Umweltbericht Microsofts vom Mai 2022 sorgte dafür, dass ein bestimmtes Thema aktuell Wellen schlägt. Die Tage ging die Meldung durch die Presse (siehe z.B. hier), dass 20 – 50 ChatGPT-Anfragen einen halben Liter Wasser zur Kühlung benötigen. Berechnet hat dies Shaolei Ren von der University of California auf Basis des obigen Berichts. Der Forscher sagte dazu, dass der größte Teil des (Kühl-)“Wasserverbrauchs“, den Microsoft im Umweltbericht ausweist, und der 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 34 % stieg, auf AI-Rechenleistungen zurück geht.

Kollege Martin Geuß hat das Thema gerade hier aufbereitet, arbeitet sich aber am Thema „Wasserverbrauch“ ab. Kein Vorwurf, in diesem Kontext hat Martin recht, es wird kein Wasser verbraucht, sondern nur aufgeheizt. Die Verbrauchssteigerung im Rechenzentrum in Des Moines, der Hauptstadt des US-Bundesstaats Iowa, war so hoch, dass die örtlichen Wasserwerke eine Warnung gegenüber Microsoft ausgesprochen haben. Es gab die Aufforderung an Microsoft, den Verbrauch zu senken, andernfalls gibt es keine neuen Anschlüsse mehr.

Im Kontext meines Artikels hier ist etwas anderes relevant: Der hohe Kühlwasserverbrauch hat ja eine Ursache, die Hitze, die durch die erhöhte Prozessorleistung zur Abarbeitung der LLM-Anfragen erzeugt wird. Und das bedeutet Energieverbrauch und damit (sofern kein grüner Strom verwendet wird) schlicht mehr CO2. Also auch hier stellt Microsoft die Weichen falsch und schert sich schlicht nicht um CO2-Reduzierung – sobald es ums potentielle Geschäft geht, ist das alles egal.

Ineffiziente Apps

Es ist festzustellen, dass Microsofts Entwicklung bei Betriebssystemen und Apps sich immer weiter weg von Energie-Effizienz bewegt. Auch wenn die Entwickler immer wieder betonen, wie viele Anstrengungen sie bezüglich Energieverbrauchsreduzierung beim Akkubetrieb in Windows stecken. Ich bin erneut auf das Thema Energieeffizienz bei Apps durch den Kommentar von Stephan gestoßen. Er weist berechtigt darauf hin, welches Moloch man inzwischen mit Microsoft Teams und anderen Anwendungen auf den Systemen hat:

Wie stellen die sich das vor, wenn immer mehr webbasierte Apps auf dem Desktop die Ressourcen fressen? Teams läuft so gerade, weil das System ihm unheimlich viel Speicher und Priorität gibt. Wie soll das funktionieren, wenn man zehn webbasierte Apps hat? Die Liste wird mit Teams, VS Code, OneNote und jetzt Outlook immer länger, Edge als Browser noch gar nicht mitgezählt …

Und Ressourcen fressen geht teilweise auch mit erhöhtem Energieverbrauch einher – speziell wenn Frameworks den Weg durch eine Code-Hölle für jeden API-Aufrufen öffnen. Wenn ich diesen Kontext umreiße, wirken Microsoft Aussagen zur CO2-Vermeidung nur noch wie hohle Sprüche und Green Washing.

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36 Antworten zu Green Washing oder total bekloppt: Microsoft-Fails auf dem Weg zur CO2-Neutralität

  1. Stephan sagt:

    So viel CO2, wie Teams bei den Kunden produziert, können sie in hundert Jahren nicht einsparen.

  2. Kai sagt:

    Der Marketing-Blödsinn ist übergreifen vorhanden. Per Update wurde die Xbox zur ‚zur ersten kohlenstoffbewussten Konsole‘. Zwangsupdates für Solo-Spiele von gerne mal 50-100GB (mit entsprechenden X Stunden Downloadzeit für viele Leute)? Die bleiben Pflicht – auch wenn das Spiel ohne Update spielbar ist/wäre – so weit geht die Liebe für Verbesserungen und der Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit bei MS dann doch nicht.

  3. 1ST1 sagt:

    „Und das bedeutet Energieverbrauch und damit (sofern kein grüner Strom verwendet wird) schlicht mehr CO2.“

    Ja, richtig, die Energie (in kWh) um das Wasser zu erwärmen kann man ja auch ausrechnen.

    Q = m × c × dt / 3600 Sekunden [kWh|]

    c = 4,187 (Wärmekapazität von Wasser)
    m = Masse, 1l Wasser = 1kg
    dt = Temperaturdifferenz

    Also wenn wir dt und m kennen, können wir den Stromverbrauch von einem MS-RZ ausrechnen.

    Muss ja nicht immer Kohlestrom sein. *hrhrhr* Denn in den USA gilt, wie neuerdings auch in der EU (Danke, Frankreich…!) Atomstrom als Grün. Lagert Microsoft den ganzen zusätzlichen Atommüll bei sich ein?

    Achso, ja, hab nen Whitepaper bekommen, Designguide Windows 12. Da ist ein TPM 3.0 geschütztes CPU-Flag drin, was nur gesetzt ist, wenn im Laptop-Deckel, im Display und allen anderen nutzbaren Flächen Solarzellen höchster Effizienz verbaut werden. *lol*

    Nein, das ist wirklich peinlich.

  4. voko sagt:

    „Es ist festzustellen, dass Microsofts Entwicklung bei Betriebssystemen und Apps sich immer weiter weg von Energie-Effizienz bewegt.“ – dafür meine volle Zustimmung, Herr Born.

  5. Micha sagt:

    Die Infozeile „Windows Update ist bestrebt, zur Reduzierung der CO2-Emissionen beizutragen“ gibt es in Windows 11 22H2 schon lange. Dahinter gibt es dann den Hyperlink „Weitere Informationen“ der die zugehörige Homepage öffnet.

    Von selbst hat sich die zugehörige Webseite noch nie geöffnet.

    Bei Rechenzentren gibt es andere Ansätze. Die Firma Cloud and Heat baut Rechenzentren in Containerbauweise. Die Abwärme wird dann z.B. in das Lokale Fernwärmenetz eingespeist.

    Mann kann also die Abwärme von Hardware durchaus sinnvoll benutzen.

    Das neue Anwendungen meistens mehr Rechenleistung brauchen ist ein altes Problem. Dadurch das neue PCs immer mehr Rechenleistung bereitstellen macht sich halt niemand die Arbeit die Anwendungen zu optimieren.

    Die Wetter. com Seite hat auch mal eine Zeit gehabt wo sie auf meinem alten PC mit einem AMD Phenom II X4 965 beim laden mehrere Minuten 100% CPU last erzeugt hat.
    Zum Vergleich. Auf einem Laptop wo ein Intel Core i5-1135G7 verbaut ist lag die CPU Last beim laden der Seite nur bei 20%. Auf beiden PCs wurde damals Mozilla Firefox genutzt.

    • Chris sagt:

      Die CPU Auslastung des AMD Phenom II X4 965 glaube ich sofort, das ist ein Uralt CPU aus dem Jahr 2009 der trotz seiner 4 Kerne in keinen Szenario auch nur ansatzweise aktuell noch mithalten kann. Der konnte schon nicht mehr mit einen i3 der 2. oder 3. Generation mithalten, geschweige denn dann mit einem i5 der 11. Generation.

      • Harald W. sagt:

        Das ist, glaube ich, klar. Aber bedenke bitte, dass es hier um eine Website geht, die Wetter anzeigt.
        Kein Triple-A-Gaming Titel.
        Keine CAD-Anwendung.
        Keine Videobearbeitung.
        … Wetter.

    • Anonymous sagt:

      Haben Sie die Seite testweise auch mal mit einem Werbe- und Tracking Blocker aufgerufen?

  6. oli sagt:

    Softwareentwickler haben im Informationszeitalter, wo praktisch alles und jedes mit Chips ausgestattet wird, einen riesigen Impact auf die Energiebilanz der gesamten IT-Welt, vor allem, weil aktuelle Hardware über ausgeklügeltste Stromsparmaßnahmen verfügt, die aber durch ständige Hintergrund-Aktivitäten durch schlechte, bloatige Software nicht vollständig oder nicht immer greifen können.

    Wenn man also endlich mal anfangen würde, Software (dazu gehören natürlich auch Betriebssysteme) zu entwickeln, die den Grundanforderungen entsprächen und diese nicht durch drölfmillionen Zusatzfeature und Bloatware 100fach übersteigen würden, hätten wir tatsächlich extrem effiziente IT-Systeme (man stelle sich aktuelle Hardware mit WinXP und MS Office 2000 vor). Aber wenn man natürlich standardmäßig bei ner Milliarde Windows-PC einfach ungefragt irgendwelche Bloatware mitinstalliert, die häufig sogar nochmal extra aus dem Internet runtergeladen werden muss (=noch mehr Energiebedarf oder glaubt wer das Internet läuft mit Luft und Liebe?), wird das nix mit CO2-Neutralität.

    Und dann gibts ja noch die Softwareentwicklung an sich, die mittlerweile eher einer Heizungsinstallation der Firma Röhrich ausm Werner-Comic entspricht. Absolut gruselig, auch was Komponentenabhängigkeiten und Sicherheit angeht (log4j noch wer aufm Schirm?).

    Habt ihr mal die aktuelle Aboversion der Adobe Creative Suite auf nem Windows-System installiert und euch mal die automatisch gestarteten Dienste angeschaut? Die zig Gigabytes bei den regelmäßigen Updates? Mir komplett schleierhaft, wieso man solchen Softwarefirmen mit so einer bloatigen Software überhaupt noch Geld in den Rachen werfen kann. Von irgendwelcher Energieeffizienz, wie ich mir das vorstelle, ist man da seeeeehr weit entfernt.

    • 1ST1 sagt:

      Gutes Argument. Ich habe im Wohnzimmer einen PC laufen. In der Theorie sollte der aufwachen, wenn er eine TV-Aufnahme machen soll, und sich dann wieder schlafen legen, so ist das Powermanagement eingestellt, außer es ist jemand angemeldet und aktiv. Macht er aber nur äußerst selten, weil ständig irgendwelche Hintergrundtasks den ständig beschäftigen. Wenn ich ihn manuell schlafen schicke, wacht er tatsächlich rechgtzeitig zur Aufnahme wieder auf. zum Glück nur ein kleiner Atom-4-Kerner, so dass er wenig Strom braucht, aber fraglich ist das schon.

  7. Anonymous sagt:

    Für normale Büroarbeiten sind PCs auf dem Stand vor 20 Jahren leistungstechnisch völlig ausreichend. Eine SSD kann die damals übliche Festplatte ersetzen.

    Jede „neuere“ Generation von PCs und ressourcenhungrigen Betriebssystem Fehlentwicklungen für Büro PCs ist Verschwendung und eine Rechtfertigung mit irgendwelchen Green Washing Sprüchen eine Verhöhnung der Kunden.

  8. Luzifer sagt:

    CO2 Neutralität ist überall Greenwashing! CO2 schadet ab dem Moment wo es entsteht, da nützt es auch nix wenn du es anderswo einsparst. Wenn du einsparst bist du umweltfreundlich aber nie neutral!

    • Luzifer sagt:

      /edit/
      aber heh Greenwashing funktioniert: es ändert zwar nix aber die Leute haben nen ruhiges Gewissen. Mission erfüllt!

    • Andreas K. sagt:

      Wie kann CO2 schaden? Es wird von Pflanzen per Photosynthese in Sauerstoff umgewandelt.
      Bewußt mit Energie und Ressourcen umgehen: ja. Umweltschutz: ja.
      Aber CO2 in dieser Konzentration als schädlich hinzustellen… Uns wird nur das Geld aus der Tasche gezogen mit dieser Masche, ist das nicht offensichtlich?
      Schon die Anzeige des Satzes in Win11 und das Lesen (Zeitdauer x wieviel Millionen PC mit Win11) verursacht weltweit wieviel Stromverbrauch? DAS ist Ressourcenverschwendung! Streng genommen sogar mein Kommentar ;-).

      • Drops sagt:

        Volle Zustimmung. Es dauert noch ein wenig bis die Masse begreift das der Hype um CO2 nur ein Versuch ist eine Luftsteuer/Technokratie/Totalüberwachung einzuführen. Das System des Ablasshandels sollte uns eigentlich bekannt sein und kann uns natürlich nicht noch einmal passieren. ^^

      • oli sagt:

        „Wie kann CO2 schaden?“
        Sry, aber ist die Frage ernst gemeint? Ok, gut, kommt natürlich auf die Definition von „schaden“ an. Aber die CO2-Konzentration hat sich in 65 Jahren von 315 µmol/mol auf 415 µmol/mol erhöht und ist einer der größeren Faktoren des erhöhten Treibhauseffekts, der unsere Erde immer wärmer werden lässt. Klar, man kann sich natürlich gern auf AfD-Positionen stellen und behaupten, „Klimawandel gabs schon immer“ etc., aber wenn diese selbstverstärkende Erderwärmung so weiter geht, werden es viele Spezies auf diesem Planeten schwer haben, zu überleben, und der Mensch wird einer dieser Spezies sein. Die Erde wird sich weiterdrehen, aber dann ohne den Homo Sapiens.

        „Uns wird nur das Geld aus der Tasche gezogen mit dieser Masche, ist das nicht offensichtlich?“
        Die Folgen des Klimawandels werden noch wesentlich teurer werden. In den USA bekommen mittlerweile Hausbesitzer keine Versicherung mehr, wenn das Haus in Überflutungs- oder Hurricangebieten steht. Wenn ihr den Wissenschaftlern nicht glaubt, dann glaubt den Versicherungen, die haben nämlich auch aus ökonimischer Sicht ein Interesse am Klimawandel und den Folgen:
        https://www.munichre.com/de/risiken/klimawandel.html

        • 1ST1 sagt:

          Schaut euch mal die jüngsten Überschwemmungen in Grichenland und – hat mich total überrascht – Lybien (!) an. Wer den Klimawandel nicht anerkennt, lebt in einer Blase.

          • Andreas K. sagt:

            Einfach nur eine ungünstige Wetterlage? Klima in Bezug auf Wetter IST Wandel, da es eine Statistik ist.
            Wenn ich ich meiner Ortschronik lese, ist auch alles dabei von „Vieh ertrank auf Weide“ bis Vieh verdurstete auf Weide“. Und das alles im 15. und 16. Jahrhundert.
            Blase, die eigene zu verlassen ist schwer…

            Und bitte jetzt keine Bemerkung, das sei ein „rechtes“ Portal. Einfach mal den Links folgen.

            • oli sagt:

              „Einfach nur eine ungünstige Wetterlage?“

              Es geht um die Intensität und die Häufigkeit solcher „ungünstigen Wetterlagen“ – und die nehmen nunmal zu. Niemand behauptet, dass es solche schlimmen Ereignisse noch nie gab.

              Und zum Link: Ein Plädoyer, weiter den CO2-Auststoß zu begrenzen, denn daran können wir was drehen. An der Sonnenaktivität nicht, die kommt dann einfach noch oben drauf. Ist genauso mit dem El Niño Effekt. Und erhöhte Sonnenaktivitäten oder El Niño gab es auch schon früher…

        • Drops sagt:

          Wahrscheinlich sollten wir uns über Psychologie und Propaganda unterhalten. Wer sofort reflexartig AfD, Nazi, (gegnerischer Begriff ihrer Wahl),… schreit, äußert damit leider nur seine eigene Programmierung. Erkennt ein Opfer von Propaganda seine eigene Manipulation?
          Gibt es denn ähnlich bei dem Thema Corona den wirklich kritischen Diskurs in Medien, Wissenschaft und Politik?

          Was sagt die die CO2-Konzentrationsänderung in den letzten 65 Jahren genau aus. wie hoch war sie vor 200 Jahren , wie hoch vor 10.000 Jahren?

          Das ist die Krux mit den Verkürzungen, gefühlt seit Mitternacht wird es immer heller. Wo wird das nur enden?

          Wenn ein AfDler sagt nachts ist es dunkel (Polarkreis ausgenommen, etc…) werde ich nicht das Gegenteil behaupten noch mich deswegen von ihm distanzieren.

          Natürlich richten wir uns an dem „wissenschaftlichen“ Konsens aus (s. John Cook). Was soll da schon schiefgehen, wir haben damit gute Erfahrung.

          • oli sagt:

            „Wer sofort reflexartig AfD, Nazi, (gegnerischer Begriff ihrer Wahl),… schreit, äußert damit leider nur seine eigene Programmierung.“

            Habe die Partei primär als Aufhänger gewählt, weil sie den menschengemachten Klimawandel herunterspielt (oder gar negiert?).

      • oxius sagt:

        Stimme ich auch vollkommen zu, danke das Du dich getraut hast. Im Zusammenhang mit Win11 hat das Thema nur eine Relevanz wenn man die CO2-Religion teilt (also die Modelltheorie, wonach CO2 monokausal das Weltklima bestimmt), was immer weniger Wissenschaftler und Experten tun. Die Belege dagegen werden immer offenkundiger, auch wenn Massenmedien und Universitäten sie noch unterdrücken. CO2 – besteuern und verbieten = totale Kontrolle!

        • Friedemann sagt:

          „Monokausal“ wird schon lange nicht mehr angenommen – siehe z.B. Methan. Das ist aber keine Rechtfertigung, nicht an der Reduzierung des CO²-Ausstoßes zu arbeiten, auch mit (markt)wirtschaftlichen Mitteln.
          Daraus aber auch noch „totale Kontrolle“ zu konstruieren, wo es doch eher um die Überlebenschancen unserer Kinder und Enkel geht (ich selbst werde die schlimmsten Entwicklungen wohl nicht mehr miterleben), triggert aber das Bild politischer Übergriffigkeit, wo eher zu wenig als zu viel wirksames politisches Engagement in Klimafragen existiert.
          Und „CO²-Religion“ als Begriff suggeriert, das sei alles doch nur halb so wild – wobei: jede Religion hat das Potential, positives persönliches Verhalten anzuregen…

  9. mw sagt:

    Bloatware wie Windows ist niemals klimafreundlich. CO2 neutral ist ein völliger Quatsch, denn kein industrieller Prozess ist jemals CO2 neutral. Das ist einfach reines Marketing Gewäsch.

  10. Johannes sagt:

    Irgentwie erinnert mich so manche CO2 Neutralität an den Ablasshandel vom Mittelalter.

    Mit genügend Geld, so scheint es, kann man sich von jeder CO2 Sünde freikaufen. Und dazu noch den ein oder anderen Werbespot, und schon ist man der blaue Engel.

    „Ich bin stolz für eine bessere Zukunft zu arbeiten“ Hurra ich habe Recyling entdeckt!

    Dass ich nicht lache.

  11. mindgame sagt:

    Es ist schon interessant wie immer gegen Microsoft gebashed wird und es seit Jahren beim Apfel normal ist, dass „ältere“ noch völlig ausreichende Hardware keine neue Version mehr von Mac OS bekommt. Gab es dazu (und das bitte in dem Abstand einer jeden neue Mac OS Version, bei der wieder Mac Modelle aus dem Support fallen) jemals einen Artikel dazu auf diesem Blog? Und wenn wir schon dabei sind, bitte auch nicht die ganze Server Hardware vergessen, da z.B. bei VMware auch immer mal wieder Hardware mit einer neuen ESX Version nicht mehr unterstützt wird.

    • Bernd Bachmann sagt:

      Bei Win11 ist es halt extrem, weil teilweise sehr neue und sehr leistungsfähige Hardware nicht mehr unterstützt wird. Wie z.B. meine gerade 4 Jahre alte 3000-Euro-Workstation, die mir hoffentlich, unter Linux und mit Win10 in einer VM, noch mindestens weitere 10 Jahre gute Dienste leisten wird.

      Aber Du hast recht; dass ich mein 8-jähriges, in jeder Hinsicht absolut einwandfreies und mir völlig ausreichendes iPhone 6 praktisch nicht mehr verwenden kann, weil es keine Browser-Updates mehr gibt und deswegen immer weniger Webseiten korrekt angezeigt werden, ist genauso daneben.

      • 1ST1 sagt:

        Wenn Win 10 in einer VM ohne Updates, warum dann nicht ohne VM „drumherum“, also „direkt“ ? Ändert das was?

        • Bernd Bachmann sagt:

          Nein, in meinem Fall würde das nichts ändern. Tatsächlich habe ich auch einen Dual-Boot-Setup, brauche Windows aber eigentlich nur noch zum Datenaustausch mit dem iPhone, weil mir da keine unter Linux funktionierende Lösung bekannt ist. Da liegt die Windows-VM dann einfach näher als ein Neustart.

      • Günter Born sagt:

        Zu deinem Win 10 -> mein Tipp: Schau dir wirklich Windows 10 21H2 IoT Enterprise LTSC an. Die wird bis 2031 unterstützt – Lizenzen gibt es im Handel für um die 100 Euro.

        • Bernd Bachmann sagt:

          Danke für den Tipp! Derzeit spielt Windows für mich praktisch keine Rolle mehr, aber sollte sich das in Zukunft mal ändern, werde ich mich gerne daran erinnern.

  12. Alexander Brüning sagt:

    Guter, ausgewogener Beitrag, danke Günter!

  13. Muvimaker sagt:

    „Schau dir wirklich Windows 10 21H2 LTSC IoT an. Die wird bis 2031 unterstützt – Lizenzen gibt es im Handel für um die 100 Euro.“

    Ich dachte immer, LTSC-Editionen von Windows 10 wären für Privatanwender offiziell nicht zu erhalten, sondern ausschließlich für Firmen vorgesehen. Oder ist mir hier etwas entgangen? Liegt es am „IoT“ und dem fehlenden „Enterprise“?

    Wo gibt es für diese Versionen seriöse Quellen?

    • Günter Born sagt:

      Ist eine Enterprise – aber die wird als SKU über Händler angeboten (siehe diesen Microsoft Artikel).

      Microsoft fordert zwar, dass die IoT-Versionen mit einem Gerät ausgeliefert werden. Wenn ich diesen Artikel richtig interpretiere, wurde da zum 1. August 2023 was gelockert (siehe auch hier), so dass auch CSPs das anbieten dürfen.

      Suche daher mal im Internet; lasse die „Billig-Angebote“ für unter 20 Euro liegen, und achte auf die Zusicherung, dass die Lizenz rechtssicher übertragen wird (also kein Deal, wo nur ein Lizenzkey angeboten wird). Mir sind eben bei einer Suche solche Angebote untergekommen. Hab da sogar einen Anbieter gefunden, der auf DVD liefert – so dass sich das Ganze überprüfen lässt. Ich denke, so sollte es auch für Privatanwender klappen.

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