Kleiner Schlenker zum Musterbeispiel, wie man eine Plattform wie Twitter ruiniert. Es sieht so aus, als ob Elon Musk es doch noch schafft, seine nun X genannte Plattform an die Wand zu fahren. Die Werbeumsätze brechen ein und gehen Monat für Monat zurück, deutsche Firmen gehen als Werber stiften und Musk fährt weiter seinen Crash-Kurs. Derweil verzeichnet Mastodon einen stetigen Zuwachs – und im Hintergrund werkelt eine Mannschaft um Jay Graber und Jack Dorsey am Twitter-Nachfolger BlueSky. Threads von Facebook-Mutter Meta ist ja in Europa nicht verfügbar. Hier ein Blick auf einige dieser neuesten Entwicklungen, von Twitter-Volten bis zu meinen Einschätzungen bezüglich BlueSky und Mastodon.
X im Sturzflug?
Es ist eine Entwicklung die schmerzt. Seit Elon Musk die Plattform Twitter übernommen hat (siehe Musk hat Twitter übernommen – Chefs als erstes gefeuert und Waschbecken mitgebracht), sorgt der neue Eigentümer mit erratischen Entscheidungen dafür, dass die Plattform schrittweise für normale Leute unattraktiver wird. Die Artikellinks am Ende des Beitrags zeichnen die Volten Musks und den Niedergang.
Headlines sind entfallen
Seit wenigen Stunden sind die Headlines bei Tweets, die auf externe Artikel verlinken, entfallen. Es wird nur noch der Text, der beim Absetzen des Tweets zu finden war, sowie ein Vorschaubild angezeigt Ich hatte es erst gar nicht mitbekommen und habe mich über die seltsamen Posts gewundert – bin dann aber auf diesen Artikel mit der Erklärung gestoßen.
Obiger Screenshot zeigt einen Tweet, wie er noch vor einigen Tagen dargestellt wurde. Seit neuestem werden die Tweets wie in nachfolgendem Bild dargestellt.
Der Anreißertext, der durch einen verlinkten Beitrag früher mit im Tweet angezeigt wurde, ist weggefallen – und damit fehlen die betreffenden Informationen. Musk hatte dies zwar angekündigt, aber es ist die nächste Volte, um die Plattform für mich unattraktiver zu machen.
Nutzer flüchten von der Plattform
Twitter verliert kontinuierlich Nutzer bzw. die verbleibenden Nutzer interagieren weniger. Immer mehr Nutzer sind es leid, durch Elon Musk uns seine Entscheidungen gegängelt zu werden. Kürzlich hat Elon Musk angekündigt, ein Abo-Modell für Twitter einzuführen, wo monatlich 10 US-Dollar zu zahlen sind. Das dürfte der Sargnagel für X werden, denn viele Nutzer sitzen sozusagen auf „gepackten Koffern“ und drohen damit, die Plattform zu verlassen. The Wrap hat in diesem Artikel die Stimmung eingefangen.
Die Entscheidung, die Plattform „Knall auf Fall“ zu verlassen, ist für Leute, die ihre Präsenz auf Twitter über Jahre aufgebaut haben, nicht leicht zu treffen. Ich habe gerade mal nachgesehen, ich bin seit Februar 2010 bei Twitter und habe inzwischen knapp 2.000 Follower dort. Gegen die Giganten auf Twitter ist das nichts – gegen die vielleicht „500 Facebook-Freunde“ aber sehr viel. Was aber viel wichtiger ist: Bisher war Twitter für mich Informationsbörse Nummer 1, da ich dort den relevanten Personen im IT- und Sicherheitsbereich gefolgt bin. Das stirbt jetzt erkennbar.
Werbekunden flüchten, Umsätze sinken seit Übernahme
Gerade ist mir dieser Artikel von Reuters unter die Augen gekommen, der berichtet, dass die US-Werbeeinnahmen bei Musks X seit der Übernahme jeden Monat gesunken seien. Im Artikel heißt es, dass die monatlichen US-Werbeeinnahmen der Social-Media-Plattform X im Vergleich zum Vorjahr, seit Oktober 2022 jeden Monat um mindestens 55 % zurückgegangen sind. Im Oktober 2022 hatte Elon Musk das Unternehmen Twitter übernommen. Reuters bezieht sich auf Daten, die der Redaktion von Dritter zur Verfügung gestellt wurden.
Musk hat einen Rückgang der Umsätze eingeräumt, macht aber Aktivisten dafür verantwortlich zu sein. Die würden Druck auf Werbekunden ausüben, übersieht aber geflissentlich, dass seien Tweets und der erratische Management-Stil samt dem Rumbasteln an der Plattform die Nutzer und Werbekunden in die Flucht treiben. Der Tweet von Elon Musk bezüglich der Rettung von Migranten im Mittelmeer (siehe diesen ZDF-Beitrag) hat, wie immer man zum Thema stehen mag, für die Plattform X beispielsweise in Deutschland einen Negativ-Trend verstärkt. In diesem kontrovers diskutierten Thema fühlen sich deutsche Firmen schlecht aufgehoben und verlassen als Werbekunden die Plattform. Golem hat vor zwei Tagen in diesem Artikel darüber berichtet.
Mastodon, Threads oder BlueSky als Alternative?
Jede Volte von Musk bei der Plattform X sorgt dafür, dass Scharen von Nutzern zu anderen Plattformen abwandern. Das von Facebook-Mutter Meta ins Leben gerufene Threads, seit Juni 2023 verfügbar, hat aber seit dieser Zeit einiges an aktiven Nutzern verloren (siehe auch diesen RND-Artikel). Und in Europa ist Threads aus rechtlichen Gründen bisher nicht an den Start gegangen. Bleiben noch zwei Plattformen: Mastodon und BlueSky, zu denen ich einige Worte verlieren möchten.
Mastodon: Frei und sperrig
Viele Nutzer sind 2022 und auch 2023 zur dezentral verwalteten Social Media Plattform Mastodon gewechselt. Ich bin seit dem 29. November 2022 auf Mastodon vertreten (social.tchncs.de/@gborn) und die Posts sind auch ohne Konto einsehbar.
Allerdings fühlt sich Mastodon für mich „etwas sperrig“ an und es ist für mich schwierig, die relevanten Informationen, die ich früher auf Twitter sofort in meinen Timeline beim Durchscrollen gesehen habe, auf Mastodon zu finden. Allerdings habe ich inzwischen um die 1.000 Follower auf Mastodon und werde diese Plattform auch weiterhin mit meinen Blog-Inhalten befüllen.
BlueSky als Rettung?
Immer häufiger wird von Twitter/X-Flüchtigen das Ziel BlueSky genannt. Hier mal ein Auszug aus der Wikipedia, der erklärt, was es mit dem Begriff auf sich hat. Bluesky ist eine US-amerikanische, textfokussierte, grundsätzlich dezentral angelegte Social-Media-Plattform. Sie ging aus einer zunächst Twitter-internen Initiative zur Entwicklung eines dezentralen sozialen Netzwerkprotokolls hervor. BlueSky wurde von Jay Graber und Jack Dorsey (einem Mitbegründer von Twitter) gegründet.
BlueSky ist über einen Webbrowser oder eine native Mobile-App zugänglich. Der Dienst wird als „Twitter-ähnlich“ bezeichnet und sieht vom Webdesign ähnlich aus (siehe obigen Screenshot). BlueSky konnten binnen der letzten Wochen mehr als 1,3 Millionen Benutzer verzeichnen. Vor einigen Tagen ist beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) dieser Artikel erschienen. Dort wird wortreich erklärt, warum BlueSky die beste Antwort auf Elon Musk und Twitter sei. Mir ist der Beitrag die Tage untergekommen; und ein Leser hatte später im Diskussionsbereich nochmals drauf hingewiesen. Auch der Tagesspiegel befasst sich in diesem Artikel damit, was Elon Musk wirklich weh tut und verweist auf BlueSky.
Wenn ich Mastodon und BlueSky von der Zugänglichkeit her für „Twitter-Wechsler“ betrachte, würde ich dem RND-Artikel recht geben. Man findet sich sehr schnell auf der Plattform BlueSky zurecht, zumal es nur einen Browser braucht. Aber: Der Dienst befindet sich aktuell aber immer noch in der Beta-Phase. Der Zugang ist daher nur für eingeladene Benutzer zugänglich, und die Posts kann auch nur jemand sehen, der dort ein Konto hat. Das Unternehmen plant zwar, die Plattform später für die Öffentlichkeit zu öffnen. Bis das aber soweit ist, bleibt BlueSky nur eine „geschlossene Veranstaltung“. Das BlueSky mit unter 2 Millionen Nutzern der Plattform X mit mehreren hundert Millionen Nutzern weh tut, halte ich daher für eine „Übertreibung des Jahres“.
Ich selbst habe erst seit wenigen Tagen ein Konto bei BlueSky (dank eines Einladungscodes, den mir moinmoin von deskmodder.de bereitgestellt hat – die sind auch auf der Plattform) und poste unter @etguenni.bsky.social. Aktuell gefällt mir die Oberfläche schon sehr gut, aber es knirscht doch noch gefühlt an allen Ecken und Enden. So muss ich bei Posts die Refresh-Taste des Browsers drücken, um den eigenen neuen Beitrag zu sehen. Zudem muss bei jedem Post, sofern gewünscht, ein Bild manuell zur Plattform hochgeladen werden, um mit dem Text und dem Artikellink angezeigt zu werden. Dass sich BlueSky automatisch Bilder aus dem Artikel zieht oder dass man eine URL zum Bild angibt, ist nicht vorgesehen. Das macht das Posten mühsam.
Mein erstes Fazit: Die Plattform fühlt sich zwar sofort „heimisch und wie Twitter“ an. Aber es muss sich noch einiges tun, bevor BlueSky auf die Öffentlichkeit losgelassen wird. Meine Einschätzung ist aktuell, dass die Plattform interessant ist und beobachtet werden sollte. Man muss einfach abwarten, wie sich das Konzept der Gründer weiter entwickelt und skaliert und was passiert, sobald BlueSky öffentlich wird. Ach ja, immerhin habe ich schon sieben Follower – aber es kann ja noch werden.
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Wie sagte meine Oma immer:
„Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander!“
Na mal sehen, ob alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Bisher ist jeder wieder zurückgekehrt, der großspurig seinen Abschied von Twitter bekanntgegeben hat. Irgendwann merken sie doch alle, dass es vor allem die Reichweite ist, die Twitter zu Twitter macht. Die zieht sich auch ein Herr Zuckerberg nicht aus dem Hintern und ob man nun ausgerechnet Fatzebock als besonders vertrauenswürdig erachtet, mag auch jeder für sich entscheiden.
Aber gut, kann ja jeder machen wie er will.
Ich habe noch nie verstanden, warum ich Twitter unbedingt brauche, und vor allem nicht, um Links zu einem Blog wie diesem zu finden, wenn ich den Blog auch direkt besuchen kann. Es gab ein paar interessante Kanäle auf Twitter (z.B. cryptome oder die örtliche Feuerwehr), aber ich empfand die durch millionen eingestreute (vermeintlich) lustige Bildchen so unleserlich, dass ich es dann wieder sein gelassen habe. Die Alternativen brauche ich auch nicht, ich weiß ja wie ich z.B. diesen Blog finde.
X ist noch relativ unzensiert. Das gefällt dem linksradikalen Spektrum nicht, was vorher eher X/twitter nutzte/zensierte. Andere Plattformen müßten erst einmal unter Beweis stellen, dass die Redefreiheit bei ihnen etwas zählt. Europäische Plattformen scheiden da diesbezüglich sowieso aus.
Klar 2024 sind US Wahlen und Musk ist eher auf Trump Seite – da müssen dann schnell „Alternativen“ her :-) Aber es gäbe ja noch die Wahlcomputer und Briefwähler.
Die These „X ist noch relativ unzensiert.“ lasse ich so nicht stehen – auf X herrscht diesbezüglich Chaos – und wenn Musk angepisst wird, kann schon mal ein Tweet gelöscht werden. Zudem will ich als Blogger nicht auf einer Plattform vertreten sein, wo links und rechts Wildwest und die wildesten Verschwörungstheorien herrschen.
Mich interessieren als Blogger weder linke noch rechte Blasen. Relevant ist: Kriege ich da für meine Arbeit relevante Informationen schneller und besser als anderswo und erreiche ich mit meinen Posts die relevanten Zielgruppen. Wenn mir plötzlich die Zahl der Posts, die ich ansehen darf, begrenzt wird, entzieht sich die Plattform den Benefit, den sie mir bietet. Oder wenn die Plattform von jetzt auf gleich mal eben die Anreißertexte, die ich mitliefere, rauszensiert (für den Leser geht massiv Information verloren), ist das ein weiterer Sargnagel. Und wenn die am Ende des Tages dann noch Kohle für den Zugang haben wollen, dann werden sich die Wege leider trennen. Parallel nimmt auch die Zahl der Leute ab, denen ich auf Twitter folge (weil die dort bisher für mich Relevantes gepostet haben). Ist so a bisserl a Sack Gerste, wo unten ein Loch ist und das Zeugs rausläuft. Irgendwann ist der Sack leer oder nur noch die Spreu zurück geblieben – dann ist der Sack aber nutzlos.
Twitter war für mich eine interessante Plattform von 2010 bis ca. Juli 2023 – aber inzwischen änderte sich ja praktisch jede Woche etwas, und Du musst dich jeden Tag fragen: Was klappt noch, was ist noch möglich, macht es noch Sinn? Mit über 50.000 Posts habe ich zu deren Content beigetragen – bis vor wenigen Monaten war das noch automatisiert aus den Blogs möglich. Jetzt muss ich mir die Zeit nehmen, da Posts abzusetzen – und mit den neuesten Schlenkern muss ich sehen, ob ich diesen Aufwand weiter treiben will.
Was ich aktuell auch feststelle: Es tragen sich jeden Tag Leute als neue Mastodon-Follower ein – da wandert was von X ab. Mal schauen, wie sich das alles entwickelt.
Zu:
„X ist noch relativ unzensiert.
Das gefällt dem linksradikalen Spektrum nicht,…“
Ironie der Sache (aus meiner Sicht):
Dem rechtsgerichteten Spektrum (den Begriff rechtsradikal erspare ich mir an dieser Stelle) wird es dagegen freuen, das Elon Musk auf seiner Plattform X einen Wahlaufruf für die AfD teilt:
https://www.fr.de/politik/gegen-baerbock-ministerium-verschwoerungserzaehlung-musk-schiesst-92552088.html
(Quelle: Frankfurter Rundschau)
„Interessant“ was die Frankfurter Rundschau aus dem „linksgerichteten Spektrum“ (die übrigens – weil sie wohl so gut war – schon längst insolvent ist und nur noch deshalb besteht, da sie zu großen Teilen von der FAZ übernommen wurde) hier in einem, sicher super-sauber-recherchierten, „Kurzabriss“ so alles für „Wahrheiten“ (lol) schreibt. Hier gibt es eine auch sehr interessante und vor allem sehr ausführliche Gegenmeinung dazu. (Die Frankfurter Rundschau und die Stadt Frankfurt am Main kommen darin übrigens auch vor):
https[:]//www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/elon-musk-weiss-die-deutsche-oeffentlichkeit-davon/
Wer gut informiert sein will, sollte nicht nur eine Quelle konsumieren und zitieren – die Breite macht’s meist … Und übrigens: Nicht alles und jeder, der evtl. einfach nur liberal-konservative bis konservative Meinungen vertritt, ist deshalb gleich „rechtsradikal“ – auch wenn der Begriff in Klammern gesetzt, an dieser Stelle „erspart wurde“ …
Was Twitter betrifft, so wird diese Plattform schon seit der Übernahme von Musk für tot erklärt. Allerdings ist so mancher erboste Twitter-„Flüchtling“ längstens wieder dorthin zurückgekehrt, da die Alternativen eben halt doch keine echten (!) Alternativen sind. Mag sein, dass im IT-Bereich für Herrn Born dort nix mehr zu holen ist, seit Musk dort übernommen hat. Bleibt jedem unbenommen sich passende Alternativen zu suchen, oder sogar gleich zu versuchen ein besseres/passenderes Netzwerk aufzubauen. Ein Trump hat dies auch probiert und ist damit grandios gescheitert, da Twitter eben Twitter ist und es eben KEINE vergleichbare Alternative (vor allem in der Reichweite) gibt! Kann man nun gut oder schlecht finden, aber Realitäten und Fakten bleiben nun mal Realitäten und Fakten. Wenn Twitter wirklich den Löffel abgeben sollte, dann werden die Karten erneut neu gemischt werden. Solange es „lebt“, darf es natürlich jeder gerne totschreiben und seinen Unmut darüber kund tun. Ändert aber eben trotzdem an dem aktuellen Ist-Zustand nichts …
Bei BlueSky werden derzeit fleissig Listen erstellt und alles blockiert was nur irgendwie gegen eigene Meinung und/oder Ideologie gehen könnte.
Das Experiment in den Startlöchern zerstört sich gerade selbst.
Für mich hat sich (außer der Wegfall von Tweetdeck) nichts geändert. Meine Quellen sind nach wie vor nahezu ausschließlich über Twitter oder der eigenen Webseite erreichbar.
Die Entscheidung, ob ich mehrmals am Tag 20-30 Webseiten ansurfe, um nach Neuigkeiten zu schauen oder bei Twitter alles auf einen Blick habe stellt sich für mich nicht einmal.
Mastodon-Konto habe ich, aber keiner meiner Accounts, denen ich folge, ist dort und postet regelmäßig. Von daher ist diese Seite aktuell nutzlos für mich.
Der Kurs der Twitter-Aktie sieht nicht nach „Absturz“ aus.
Die Aktie wird seit einem Jahr nicht mehr gehandelt?
Ohh, stimmt. Das ging an mir vorbei, danke für Info.
Die Nutzerzahlen sehen ganz gut aus:
Anzahl monatlicher Twitter/X-Nutzer:
2017: 115 Mio
2018: 126 Mio
2019: 152 Mio
2020: 192 Mio
2021: 229 Mio
2022: 238 Mio
2023: 540 Mio
Größter Vorteil meiner Meinung nach ist, dass es bei BlueSky im Gegensatz zu X nicht mehr so ist, dass man gekaufte Accounts hat, deren Posts und Drukos präveriert angezeigt werden. Das hat in meiner Erfahrung mit der Plattform das Erlebnis leider sehr verschlechtert.
Vorher gab es Informationen die mich interessierten in der Timeline, jetzt viel Müll und in den Drukos statt Diskussionen eigentlich nur noch Hass und Hetze.
Ich hoffe dies wird beim BlueSky nicht so eskalieren und mit mehr Accounts wieder wie Twitter vor Musk.