Google reagiert auf EU Digital Markets Act (DMA) und ermöglicht Dienste zu verwalten

Google hat auf den in der europäischen Union wirksam gewordenen Digital Markets Act (DMA) reagiert und ermöglicht Nutzern und Nutzerinnen in der EU ihre Google-Dienste zu verwalten. Konkret können Nutzer vorgeben, ob Verknüpfungen zu bestimmten Diensten wie die Google Suche, YouTube etc. beizubehalten oder aufzuheben sind.

EU Digital Markets Act (DMA)

Das Gesetz über Digitale Märkte (Englisch Digital Markets Act, DMA) soll sicherstellen, dass es auf größeren Online-Plattformen sicher und fair zugeht. Dazu werden große Online-Plattformen, die bestimmte Kriterien erfüllen, als Gatekeeper eingestuft. Details lassen sich auf dieser Seite (und hier) der EU nachlesen.

EU Gatekeeper
Gatekeeper; Quelle: EU-Kommission

Im Rahmen des DMA kann die Europäische Kommission digitale Plattformen als „Gatekeeper“ benennen, wenn sie eine wichtige Schnittstelle zwischen Unternehmen und Verbrauchern in Bezug auf zentrale Plattformdienste darstellen. Die Europäische Kommission hat im September 2023 sechs Unternehmen und insgesamt 22 Plattformen benannt, die als Gatekeeper unter den Digital Markets Act (DMA) fallen (siehe EU-Kommission benennt 22 Plattformen als Gatekeeper unter dem Digital Markets Act). Der DMA tritt zum 6. März 2024 in Kraft, und die als Gatekeeper benannten (US) Anbieter reagieren darauf.

Google ermöglicht Dienste-Verwaltung

Auch Google bewegt sich und hat die Tage das Dokument Verknüpfte Google-Dienste verwalten online gestellt (Caschy ist es hier aufgefallen). In der Ankündigung heißt es, dass Google nun für Benutzer und Benutzerinnen in der EU die Möglichkeit bietet, eine Verknüpfung zwischen folgenden Google-Diensten beizubehalten.

  • Google Suche
  • YouTube
  • Werbedienste
  • Google Play
  • Google Chrome
  • Google Shopping
  • Google Maps

Sind diese Dienste verknüpft, können diese Daten der Nutzer für bestimmte Zwecke untereinander und mit allen anderen Google-Diensten austauschen. Dies umfasst alle in der Datenschutzerklärung von Google beschriebenen Arten von Daten, die zwischen verknüpften Google-Diensten geteilt werden dürfen. Dazu gehören Aktivitätsdaten angemeldeter Benutzer wie beispielsweise Suchanfragen und auf YouTube angesehene Videos.

  1. Um die Verknüpfung der Dienste anzupassen, ist eine Anmeldung am Google-Konto erforderlich.
  2. Dann ist in der linken Spalte des Browserfensters der Befehl Daten und Datenschutz anzuwählen.
  3. In der Folgeseite ist unter Verknüpfte Google-Dienste auf die Option Verknüpfte Dienste verwalten zu gehen.
  4. Wählen Sie unter „Verknüpfte Google-Dienste“ die Option Verknüpfte Dienste verwalten aus.

Die betreffenden Einträge zur Verwaltung der Dienste-Verknüpfungen sind (nach meinem Dafürhalten) aktuell aber noch nicht für alle Interessenten nutzbar – zumindest habe ich in meinem Konto keinen solchen Eintrag gefunden. Allerdings weiß ich, dass andere Nutzer diese Option bereits angeboten bekommen haben.

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4 Antworten zu Google reagiert auf EU Digital Markets Act (DMA) und ermöglicht Dienste zu verwalten

  1. t sagt:

    Habe gerade versucht, die Anleitung zu reproduzieren.

    Schritt 1 und 2 sind wie angegeben, die Schritte

    „3. In der Folgeseite ist unter Verknüpfte Google-Dienste auf die Option Verknüpfte Dienste verwalten
    4. Wählen Sie unter „Verknüpfte Google-Dienste“ die Option Verknüpfte Dienste verwalten aus.“

    sind in meinem Account nicht sichtbar.

  2. Andy sagt:

    Ich hab es gerade probiert (direkt auf einem Android-Smartphone über die Play-Store-App und dann auf „Google-Konto verwalten“).

    Man kann da die verknüpften Dienste tatsächlich verwalten (steht auch dort, dass es erst am 6.3.2024 wirksam wird).

  3. Michael Uray sagt:

    Ich ärgere mich seit etwa 2-3 Wochen, weil ich keine Google Maps mehr in den Google Suchergebnissen angezeigt bekomme, das hier ist die Erklärung dafür:

    „Wer sich in den vergangenen Wochen gewundert hat, dass Google bei der Suche nach einer Adresse oder einem Geschäft nicht mehr automatisch Google Maps angezeigt hat, der war Teil einer Experimentgruppe von Google. Der Suchmaschinenriese hat nämlich seit Wochen ausprobiert, wie verschiedene, eigene Dienste unterschiedlich ausgespielt werden können – ohne dabei den DMA zu verletzen.“

    https://www.heise.de/news/DMA-Google-aendert-Suche-Meta-teilt-Konten-Tiktok-legt-Einspruch-ein-9647295.html

    Diese ganze EU Überregulierung nervt nur noch. Hat eigentlich eine relevante Gruppe an Usern einen Nutzen von so etwas?

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