10 Jahre nach Google Street View: Neuer Ansatz in Deutschland ohne Widerstand

Stop - PixabayErinnert sich noch jemand an die ersten Kameraautos von Google, die Straßen und Häuser in Deutschland für Street View fotografierten? Es gab eine riesige Diskussion in Deutschland und wir waren die einzige Nation, wo Nutzer eine Verpixelung ihrer Häuser durchsetzen konnten. Zehn Jahre später fahren wieder Google Kameraautos durch deutsche Städte und filmen die Straßenansichten. Der große Aufschrei bleibt dieses Mal aus – sind die Deutschen Bürger durch Facebook, Instagram & Co. inzwischen weich gekocht?

Vor 10 Jahren versuchte Google auch in Deutschland mit Street View die Straßen und Häuser zu filmen und in Maps Streetview darzustellen, stieß dabei aber auf Widerstand. Am Ende des Tages konnten Hausbesitzer ihre Gebäude in den Straßenansichten verpixeln lassen (Pixel-Recht gibt es nur in Deutschland, heißt es hier). Im Jahr 2019 versuchte Apple das Gleiche, ich hatte im Beitrag Apple und die Kamerafahrten in Deutschland ab Juli 2019 berichtet. Berlin soll 2024 fotografiert werden.

Bei Street View stammen die Bilder teilweise aus den Jahren 2008 und 2009. Google hatte angekündigt, die Bilder 2022 zu aktualisieren. Ab 2023 gab es dann einen neuen Ansatz von Google, Straßenansichten neu zu fotografieren. Ich erinnere mich, im Jahr 2023 gleich mehrere Artikel zum Thema Google Street View und Einspruch gelesen zu haben. Hier einige Links zu solchen Artikeln:

Google Street View: So lasst ihr euer Haus verpixeln
Apple „Look around“ und Google „Street View“: So widersprechen Sie Fotos (Verbraucherzentrale)

Sowohl Apple als auch Google sollen Menschen in diesen Aufnahmen automatisch verpixeln und die Verbraucherzentrale legt den Leuten nahe, ihre Objekte verpixeln zu lassen. Im oben verlinkten Artikel finden sich Hinweise dazu – und Google hat diesen Support-Beitrag zum Thema veröffentlicht.

10 Jahre danach, was ist passiert?

Die Tage bin ich über Techmemen auf einen ganz interessanten Artikel Germany vs Google: How Street View Won the Privacy Battle in Europe’s Most Private Country gestoßen, der die Situation 10 Jahre nach der ersten Street View-Fahrt in Deutschland beleuchtet. Nachfolgender Mastodon-Post weist darauf hin.

Street View in Deutschland

Der Tenor des Artikels lautet, dass Google das Thema Privatsphäre bei Street View wohl gewonnen habe – der Widerstand gegen die neue Aufnahme scheint wohl gering – und bayerische Datenschützer haben auch keine Bedenken, heißt es hier. Auf Hacker News gibt es noch einige Dikussionen rund um das Thema – bringt mich zurück zur Frage: Habt ihr Widerspruch gegen die Aufnahmen eingelegt und eure Häuser verpixeln lassen?

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Sicherheit abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

44 Antworten zu 10 Jahre nach Google Street View: Neuer Ansatz in Deutschland ohne Widerstand

  1. Hobbyperte sagt:

    Bin gespannt wo und wann das ein Hausbesitzer wörtlich nimmt und seine Fassade mit tausenden kleinen Quadraten in Graustufen bemalen lässt *lach* Um dann natürlich prompt Post vom Bauamt zu bekommen, die Fassade mit Frist bis XY in einer der örtlich laut Baurecht zugelassenen Farbtöne zu streichen … Was will man erwarten in einem Land, dessen beschränkte Politiker glauben Bürokratie durch noch ein neues Gesetz Einschränken zu können. *totlach*

    PS: wie nennt man eigentlich so ein Wellenlinien-Muster mit denen Autohersteller ihre Erlkönige tarnen, um die Karosseriedetails unkenntlich zu machen? „Verpixeln“ passt da ja nicht so richtig.

    Alternative wäre Verhüllen, a la Christo …

    Und genial, wenn man die Fassade mit „Kuh-Err“ Codes spickt, welche auf (Apple)-Werbung im Netz verweisen, oder Google-Werbung, so das man für jeden Aufruf 1 Cent von Google bekommt … das wär‘ doch ’n Deal ;-)

    • Hobbyperte sagt:

      Alternative wäre Verhüllen, a la Christo …

      Und genial, wenn man die Fassade mit „Kuh-Err“ Codes spickt, welche auf (Apple)-Werbung im Netz verweisen, oder Google-Werbung, so das man für jeden Aufruf 1 Cent von Google bekommt … das wär‘ doch ’n Deal ;-)

    • Pau1 sagt:

      Das nennt sich „Dazzle-Look“ gibt’s seit dem 1.WK. deutsche Erfindung.
      Das kannste als Meterware als Folie kaufen.
      Wird sich wohl nicht nur auf Autos zum folieren nutzen lassen.

      Vielleicht ne Markt-Lücke? Hausfolierungen?

      Übrigens gab es ja das Experiment mit Mustern auf Häusern die in der Kamera einen QR Code ergaben.

  2. Chris sagt:

    Wenn ich in die Situation käme, würde ich vermutlich nicht verpixeln.
    Vielleicht habe ich jetzt einen Denkfehler aber es ist ein ziemlicher Hohn, wenn ich für Privatspähre einen realen Datensatz an Google geben muss. Zumindest Adresse und vermutlich den realen Namen.

    Ein anderes Problem sind meine lieben Mitbürger. Freiheit und Individualität wird zwar gefordert aber anderen Personen im Gegenzug nicht zugestanden.

    Vielleicht erinnert sich noch jemand an Street View vor 10 Jahren. Da haben einige freundliche Zeitgenossen massenhaft Photos von Häusern gemacht und bei Picasa und damit Street View reingestellt. Respekt für andere Meinungen und faires Verhalten gab es nicht.

    10 Jahre später sind die Mitbürger leider nicht vernünftiger geworden.
    Das Thema Street View geistert schon einige Zeit durch diverse Portale. Da gibt zahlreiche Anfeindungen gegen Personen, die ihr Haus verpixeln wollen oder es tun würden.

    Es ist schon traurig, wenn Google nicht mehr die größte Gefahr ist oder dass man allein darüber nachdenken muss.

    • 1ST1 sagt:

      Google weiß sowieso wer die meisten Leute in den Häusern sind. Hier gegenüber die Frau hat ihr Haus verpixeln lassen, soweit ich es bisher nachvollziehen kann, das einzige verpixelte Haus in der Gegend. Die Frau, alleinstehend, neuerdings Rentnerin, hat ein paar komische Ansichten bezüglich Datenschutz.

      • Muvimaker sagt:

        „Google weiß sowieso wer die meisten Leute in den Häusern sind.“ Ja, natürlich. Und Du hast konkrete Beweise dafür.

        „Die Frau, alleinstehend, neuerdings Rentnerin, hat ein paar komische Ansichten bezüglich Datenschutz.“

        Und was genau ist an dieser Ansicht (nämlich sein Anwesen nicht öffentlich zeigen zu wollen) komisch?
        Nur weil es den anderen Leuten in der Straße egal ist, muss die Dame mitspielen?

        Ich würde eher Deine Einstellung als „komisch“ bezeichnen…

  3. Blackii sagt:

    Moin,

    bei einem Kollegen von mir ist sein Haus in einer Ansicht von der Seite verpixelt.
    Um das aufzuheben ist aber kein Punkt im Formular angegeben :D
    Na ja, und dieser Punkt, wo man eine Nachricht mit – ich glaube – 140 max Zeichen an den Support einreichen kann, kann man auch vergessen.
    Wegen einer anderen Sache mal probiert. Die Personen haben 0 verstanden, was ich geschrieben habe, sodass ich es irgendwann aufgegeben habe.

    MfG,
    Blackii

  4. Pau1 sagt:

    Es gibt jetzt ja genug Erfahrungen.
    In wieweit haben sich die Google Aufnahmen „kriminell“ ausnutzen lassen?

    Wir sind ja nicht so be… wie der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, der einst die Google Aufnahmen zur Echtzeit-Fahndung nehmen wollte, IIRC.

    Auch sei daran erinnert, das die Deutsche Post ihre Austräger beauftragen wollte, das innere des Haus zu bewerten. Was ist schlimmer?

    Die Google Aufnahmen werden auch historisch bedeutsamen werden.
    Übrigens kann man den Kompass in seinem Google Phone durch ein Photo der Straße herum kalibrieren. Unwahrscheinlich daß Google da auch gepixelt hat.
    Und niemand der so den Kompass kalibrieren will hat wohl überlegt ob Google das Bild sofort löschen wird..
    oder der Hausbesitzer damit einverstanden ist.
    Gab es nicht schon einen QR-Code den man ins Fenster stellen konnte der datenschutzfreundlich das verpixel automatisch auslöst?

    • GüntherW sagt:

      „Die Google Aufnahmen werden auch historisch bedeutsamen werden.“

      Das wäre durchaus wirklich ein Nutzen, aber ich vermute Google hat hier Null Interesse. Gibt es überhaupt eine einfache Schnittstelle die Aufnahmen herunterzuladen?

      Vor eignen Monaten gab es m. W. auch mal eine Meldung, dass Google Maps(?) irgendwelche alten Luftbilder gelöscht hat/löschen wollte.

  5. Benny sagt:

    Wir haben uns Anwesen überall pixeln lassen, bei Apple und anderen war das völlig ohne Probleme und die Anwort erfolgte sehr schnell. Bei Google haben die dann ihr Aufnahme-Fahrzeug gar nicht mehr durch unsere Straße fahren lassen, so ist die ganze Straße nicht vorhanden. Na ja, mir egal.

  6. Tom sagt:

    Man und frau mag es kaum glauben: Unser kompletter Bezirk in einer Großstadt wurde nicht befahren, bzw. ist nach der Umstellung letztes Jahr nicht (mehr) vorhanden!
    Verwunderlich, da in diesem Bezirk nur ältere Leute leben und auch sonst nichts schützenswertes bzw. datenschutzrechtliches vorhanden ist.
    Schade find‘ ich nur, daß die ersten Aufnahmen von 2008 nun nicht mehr verfügbar sind – in anderen Ländern kann man und frau ja mittlerweile zwischen den Jahren hin- und herschalten.

  7. Anonymous sagt:

    Hier wurden damals zig Häuser verpixelt, sind alle wieder sichtbar in den aktuellen Daten…

    • Neureichenviertel sagt:

      Bei uns auch. In alle Häuser wurde danach fleißig eingebrochen. Mittlerweile sind nur noch 2 von einst 15 Häusern verpixelt.

      Anscheinend kapieren die Leute verpixeln == Angst vor Verlust von Besitztümern.

  8. Steter Tropfen sagt:

    Für mein Haus habe ich zweimal (weil laut Zeitungsberichten eine neue Erfassungs-Tour lief) per Google-Formular das Verpixeln gefordert. Allein dass ein „Nein“ nicht ein für allemal gilt, finde ich schon eine Frechheit.
    Und wenn ich nun Google Earth benutze, dann schaltet das ab einer bestimmten Zoomstufe nolens volens in einen perspektivischen StreetView-Modus und ich muss dort sehen, dass die sogar den Wäscheständer erfasst haben, der im Sommer stundenweise vor meiner Balkontür steht! Pech, wenn man in Großstadtnähe lebt: so wie im 2. Weltkrieg dort besonders viele Fliegerbomben abgeworfen wurden, werden heutzutage hier die Satellitenbilder offenbar besonders detailliert gemacht und häufiger aktualisiert.
    Zwar kann man auf der Aufnahme – noch – nicht die Wäscheklammern zählen, aber wer darin keinen Datenschutzverstoß sehen mag, der muss schon sehr vernagelt sein.
    Jeder Einbrecher kann damit den Weg auskundschaften, über den er am bequemsten in ein Haus einsteigen könnte.
    Die Widerspruchsmöglichkeit, die Google einräumt, ist jedenfalls bloße Augenwischerei und dass der Widerstand dagegen verpufft, bedeutet nicht Zustimmung, sondern Resignation.

    • wussteesmal sagt:

      „Allein dass ein „Nein“ nicht ein für allemal gilt, finde ich schon eine Frechheit.“

      Schon mal daran gedacht, dass bei manchen Gebäuden der Besitzer gewechselt haben könnte und der neue Besitzer eine andere Meinung dazu hat? Das im Vorfeld zu prüfen wäre für Google viel zu aufwändig. Einen erneuten Einspruch abzuwarten ist da viel einfacher und billiger.

      • Ralph D. Kärner sagt:

        Schon mal daran gedacht, dass ein automatische opt IN (auch nach Zeit) noch immer nicht der DSGVO entspricht? Ein neuer Besitzer kann, so er denn will, seine Zustimmung jederzeit abgeben. Eine nicht abgegebene Zustimmung hat gefälligst eine bis in alle Ewigkeit anhaltende Ablehnung zu sein!

    • Anonymous sagt:

      Und was hat der Wäscheständer jetzt mit Datenschutz zu tun ?

  9. Gustav sagt:

    In England gab’s da vor ein paar Jahren die Geschichte, dass organisierte Diebsgruppen die Kupferdächer – vornehmlich auf Kirchen, da diese nicht bewohnt sind – über die Satellitenbild-Ansicht von Google Maps ausgekundschaftet und anschließend abgeräumt haben.

    Da nutzt das Verpixeln der Gebäude vom Straßenniveau auchnichts.

  10. Frred sagt:

    Das Verpixeln der Menschen hatte früher nicht richtig funktioniert. Auf einigen Fotos konnte man in bestimmten Blickwinkeln die Gesichter sehen. Teilweise reicht aber auch ein Foto im Bewegungsablauf, mit Statur, Kleidung, getragene Gegenstände, Frisur, um zuvor bekannte Personen, zu identifizieren. Wer also weitere Fotos dieser Person hat, könnte sicherlich mit aktuellen technischen Verfahren eine recht gute Erkennungsrate erreichen. Als Betroffener bekommt man die Aufnahmen aber nicht immer mit.
    Ich glaube viele haben die zweite Welle der Aufnahmen nicht über die Presse erfahren. In der ersten Welle war es etwas neues und von Google stark beworben. Das dürfte der Unterschied zu früher sein. Nicht das nachlassende Interesse an Datenschutz. Koinzidenzen als kausale Ursachen zu behaupten ist ein Grundschema der Manipulation. Es ist doch so schön, die gegenteilige Meinung aushebeln zu können, weil der vermeintlich zu erwartende Aufschrei ausbleibt. Häufiges Muster… von der Presse zu wenig offen bloß gestellt, sondern für Headlines nachgeplappert. Und weil Menschen so schön leicht darauf herein fallen. Genauso wie auf Relativierung: Wenn es irgendwo etwas noch schlimmeres gibt, ist das geringere Übel OK. Ist es nicht. Dagegen ist die Konzentration der eigenen Handlungen auf den größtmöglichen Änderungseffekt, auf ein Thema oder eine Aktion, schon sehr sinnvoll.

    • wussteesmal sagt:

      Ich habe das mit den neuen Aufnahmen auch nicht mitbekommen. Früher hat immer wieder Google-Autos mit dem Kamera-Aufbau gesehen. Aber ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Monaten ein solches Fahrzeug gesehen zu haben. Das letzte dieser Fahrzeuge habe ich vo ein paar Jahren im Urlaub gesehen. Aber nicht in Deutschland.

  11. Bernd Bachmann sagt:

    Ich bin ja, was Datenschutz angeht, eigentlich eher paranoid, aber ein an einer öffentlichen Straße gelegenes Haus, das jeder sooft und solange anschauen und auch fotografieren darf, wie er will, verpixeln zu lassen — der Sinn erschließt sich mir wirklich nicht. Und das ganz ohne Facebook, Instagram & Co.

    Ich hatte in der damaligen Diskussion tatsächlich auch den Eindruck, dass viele Leute der Meinung waren, dass Streetview auf irgendeine magische Weise so etwas sei wie eine permanente Video-Überwachung statt einmaliger Aufnahmen. Nun ja.

    • Nordnavigator sagt:

      Sehe ich ähnlich, die Diskussion habe ich schon damals als recht hysterisch empfunden. Und es entspricht leider auch dem Klischee, dass in meinem Bekanntenkreis ernsthaft Menschen stolz auf Facebook (!) posteten, dass sie der Erfassung durch Google widersprochen haben. Wegen Datenschutz und so. Lol.

      Ich persönlich finde es total klasse, an ehemaligen Urlaubsorten nochmal durch die Straßen zu „laufen“. Oder auch VOR dem Urlaub den Weg von der U-Bahn-Station zum Hotel nachzuvollziehen.

      Meine Straße ist nun ebenfalls in Street View erfasst, und ich hatte mich schon gefreut, dass neue Besucher endlich nicht mehr ewig den Eingang suchen müssen (der liegt etwas versteckt). Aber einen SV-Link schicken kann ich ihnen nun doch nicht – der Vermieter hat offenbar eine Verpixelung beantragt. Seufz.

      Datenschutz ist gut und wichtig. Aber am Beispiel SV kann man schön sehen, dass viele Leute in DE grundsätzlich Angst vor allem Modernen haben. Reinstes Teufelszeug, genau wie bargeldloses Bezahlen. Und da wird’s mit der Digitalisierung dann halt schwierig.

    • noway sagt:

      Der Unterschied zu früher – jeder Tesla macht das die ganze Zeit außen wie innen und sendet die Bilder sonstwo hin. Vermutlich sind die Leute inzwischen mürbe (und Datenschutzgesetze gelten ja ohnehin nicht für alle gleichermaßen).

    • secondJo sagt:

      Ganz meine Meinung…

    • Steter Tropfen sagt:

      Noch nie selbst bei Google reingeschaut, was? Da sieht man mittlerweile eine Kombination aus StreetView-Aufnahmen und Satellitenbildern, die so aufbereitet ist, dass man ein Haus 3D-mäßig von allen Seiten betrachten kann – auch vom Hinterhof aus.
      Die einzelne Information mag dem unbedarften, phantasielosen Publikum harmlos erscheinen. Aber es ist ja gerade die Verknüpfung solcher Einzeldaten, die zur Bedrohung wird.

    • GüntherW sagt:

      Also bei Google StreetView + Google Maps müsste man eigentlich ein massives Gebrauchs- und Missbrauchspotential sehen.

      Ich stimme dir zu, dass viele Google Street View vor Jahren vermutlich nicht verstanden haben. Andere Punkte werden aber bis heute nicht erkannt. Ja, im Endeffekt sind es „nur“ Fotos vom Haus, in einer riesigen frei verfügbaren Datenbank… „NUR“!

      Facebook und Co. sind schon schlimm genug, aber StreetView + Google Maps ist wirklich das fehlende Bauteil, wo man die ganze Sache dann noch mal auf ein anderes Level eben kann.

      -Mit StreetView + Google Maps wäre es oder ist es oft mit relativ wenig Aufwand möglich den Ort eines Fotos genau zu lokalisieren, auch wenn man nur eine Hauswand im Hintergrund sieht und ungefähr den Ort weiß. Da haben sich auch ganze Communities gebildet.
      -Du kannst ggf. sehen/vermuten welches Automodell die Person fährt, weißt ob Jemand Kinder hat. Du kannst ableiten in welchem Zimmer die Person wohnt bzw. welches Zimmer wo sein könnte. Du kannst sogar ermitteln, ob da Mann/Frau wohnt und wie alt.
      -Standort von Mülltonnen sind ggf. sichtbar.
      -Briefkästen und Klingelsysteme werden abgebildet, derartige Sachen kann man theoretisch auch durch KI erkennen.

      Das hat durchaus massives Missbrauchspotential. Mit dem StreetView Auto kann man in Grundstücke schauen, die man so nicht einsehen könnte. Klingelschilder sind teilweise lesbar, du kannst in Autos reinsehen.

  12. Anonymous sagt:

    Intel bringt erstmals eindeutige Identifier in PC-Systeme. Die Kunden rebellieren, die Unique IDs werden entfernt. Nun sind sie Standard.

    „Der Staat“ beginnt die totale Überwachung, die Empörung ist groß – jeweilige Vorhaben werden durch das BGH, später EUGH einkassiert – jetzt ist es Standard und die öffentliche Diskussion nur eine Farce. Tatsächlich läuft bereits vieles.

    Doppelbesteuerungen sind rechtlich verboten. Man gibt dem Kind einen neuen Namen und jetzt ist sie allgegenwärtig.

    Was lernen wir daraus? Man muß die jeweiligen Vorhaben nur mehrmals in Angriff nehmen, dann kommt man damit auch durch. Sei es durch die Mentalität, man könne ja eh nichts dagegen tun oder der „mittlerweile ist mir alles egal, ist eh alles im Eimer“ Einstellung.

    Die Gruppe der notorischen Ja-Sager berücksichtige ich mal nicht. Rückgrat ist keine Standard-Ausrüstung.

    • Muvimaker sagt:

      „Doppelbesteuerungen sind rechtlich verboten. Man gibt dem Kind einen neuen Namen und jetzt ist sie allgegenwärtig.“

      Beispiele bitte!

  13. Georg sagt:

    Ernst: Ich glaube, dass die die Verpixler der ersten Runde mittlerweile auch gesehen haben, dass das ein nützliches, wenn nicht sogar unterhaltsames Feature ist. Zumal das Blurring von Personen und Kennzeichen erstaunlich zuverlässig funktioniert…

    Vielleich noch ernster: Das war die Panik der Besitzenden.. die haben jetzt vor anderen Dingen Angst, da können die sich nicht mehr um Streetview auch noch kümmern… ;)

  14. topas sagt:

    Wieso sollte ich? Einerseits ist es hilfreich, um neuen Besuchern den nicht ganz trivialen Weg zur Einfahrt zu erläutern (ein paar Navis haben teilweise die seit 20 Jahren nicht mehr genutzte Einfahrt drin, ein paar andere schicken die Besucher durch die Sträucher, ein paar (Google Maps z. B.) liegen richtig.
    Andererseits halte ich es im Prinzip mit Kants Kategorischen Imperativ: Ich möchte die Chance haben, an anderen Stellen Sachen vorab zu schauen. Wie ist die Umgebung bei dem Hotel / Pension / Airbnb, wie ist die Parkplatzsituation beim Restaurant in der fremden Stadt (Anwohnerparkplätze oder alle…). Und da ich möchte, dass andere diese Informationen bereitstellen muss ich es halt auch tun. Halt ein „Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte.“
    Und abgesehen davon: Direkt am Haus geht ein Radweg lang, der auch hin & wieder von Touristen befahren wird. Noch bevor StreetView wieder los legte war die Straße (und somit unser Haus) in einem alternativen Portal verfügbar. Bei Apple wahrscheinlich auch.

  15. Susanne sagt:

    Ich habe das 2. Mal verpixeln lassen, über die neuen Aufnahmen nur durch Zufall über einen „tröt“ bei Mastadon erfahren. Alle vorherigen Einsprüche gegen die Veröffentlichung sind hinfällig. In unserer Strasse ist unser Haus die Ausnahme. Alle anderen Häuser sind sichtbar. Ob gut oder schlecht? ich fühle mich besser damit.

    • q sagt:

      Wie ist das eigentlich mit dem Urheberrecht des Hauses? Tapen sind ja „schützenswert“! Dazu kommt noch die Panoramafreiheit. Schade das ich kein Anwalt bin.

  16. Michael Eicher sagt:

    Ist denn eigentlich niemand hier, der sich an den Aufnahmen auch erfreuen kann? Ich jedenfalls benutze Street view sehr regelmäßig, schon um einen ersten Eindruck von einer Adresse zu erhalten. Und: es gibt Aufnahmen von den schönsten Plätzen der Welt. Man kann z. B. Zum Nordkap reisen, oder auch ganz Aktuell, sehen, wie schön die mittlerweile völlig zerstörten Städte der östlichen Ukraine einst waren. Der Eindruck der Menschen auf den Stassen lässt das vorher unbeschwerte Leben erahnen. Die Diskussion ist auf ganz schlimme Art so typisch Deutsch; und hat nur sehr wenig mit Datenschutz zu tun. Eher erinnert das an Meinungsmache von Journalisten einer bestimmten politischen Prägung.

    • Günter Born sagt:

      Erinnert mich leider fatal an die „wir haben nichts zu verbergen“-Fraktion. Es geht nicht um erfreuen, sondern um die Frage, was einzelnen Konzernen an Marktmacht zugestanden werden soll. Spätestens, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird gejammert. Das Nordkap ist eher etwas anderes, als ein Garten, der plötzlich mit Personen drin weltweit auf Google Street View auftaucht. Imho.

      • MM sagt:

        Vielen Dank! Das trifft den Kern der Sache wohl am besten.

      • Michael Eicher sagt:

        Tja, ich habe nicht nur nichts zu verbergen, ich habe als Fotograf unzählige Fotos nach sorgfältiger Bearbeitung zu Maps hochgeladen. Ich freue mich über eine große Community, und über tausende Besucher, die diese Fotos loben, und denen Diese eine Orientierung gegeben haben. Dazu zählen auch unzählige 360Grad Aufnahmen mit der Google App. Verstehe mich nicht falsch: Datenschutz ist sehr wichtig, aber es gibt wirklich lohnendere Ziele. Ich bin zB. Gespannt, wie die Sache mit Outlook so weitergeht. Da freue ich mich regelmäßig über Güner‘s Recherchen. Man muss aber, wenn man eigene Werke öffentlich macht, damit rechnen, dass Diese auch missbräuchlich verwendet werden. Als Lohn der Arbeit kann sich die Welt an den Aufnahmen erfreuen.
        Mach weiter so, Günter!

        • MM sagt:

          „Güner’s“ – einen Deppenapostroph weniger, dafür etwas mehr Bezug zur Rechtschreibung ist auch ein lohnendes Ziel.

          Doch zum Thema: Als Unternehmer würde ich wahrscheinlich auch so posten. Und was Dein „nichts zu verbergen“ betrifft, dann poste uns doch einmal einige Zahlen aus Deinem Leben. Umsatz, Gewinn, Familienverhältnisse (natürlich alles mit genauen Daten). Dann reden wir weiter…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert