Microsoft gibt MS DOS 4.0 als Open Source frei (April 2024)

Noch was für die ganz viel Älteren unter der Blog-Leserschaft, die noch wissen, was die drei Buchstaben DOS bedeutet. Die Liste der Software-Klassiker, deren Quellcode als Open Source verfügbar ist, hat sich um einen weiteren Eintrag vergrößert. Microsoft hat nämlich den Quellcode von MS DOS 4 als Open Source freigegeben. Damit sind die Versionen 1.x, 2.x und 4.0 als Quellcode verfügbar.

Ich bin gerade über nachfolgenden Tweet von Scott Hanselmann auf das Thema gestoßen – Hanselmann hat das Thema zudem in einem Blog-Beitrag Open sourcing MS-DOS 4.0 bei Microsoft sowie in seinem eigenen Blog aufgegriffen.

Hanselmann schreibt, dass Microsoft vor zehn Jahren den Quellcode von MS-DOS 1.25 und 2.0 an das Computer History Museum weitergegeben habe. Später wurde der Quellcode zu Referenzzwecken erneut veröffentlicht (siehe meinen Beitrag MS-DOS 1.25 und 2.0 Quellcode freigegeben). Laut Hanselmann nimmt dieser Code einen wichtigen Platz in der Geschichte ein und sei eine faszinierende Lektüre, die Einblick in ein Betriebssystems gewährt, welches vor fast 45 Jahren vollständig in 8086-Assemblercode geschrieben wurde. Nun hat Microsoft in Zusammenarbeit mit IBM den Quellcode von MS-DOS 4.00 unter der MIT-Lizenz als Open Source veröffentlicht. Der Code ist auf GitHub einsehbar.

Geschichten hinter der Geschichte

Laut Hanselmann gibt es hinter den 4.0-Versionen von DOS eine etwas komplexe und faszinierende Geschichte. Denn Microsoft war für Teile des Codes eine Partnerschaft mit IBM eingegangen. Es muss sogar einen Zweig von DOS namens Multitasking DOS gegeben haben, der keine breite Veröffentlichung erfuhr (ich selbst erinnere mich nicht, je über so etwas gehört zu haben, während ich zu MS-DOS 4.0 sogar Bücher geschrieben habe.

Hanselmann erwähnt, dass ein junger englischer Forscher namens Connor „Starfrost“ Hyde kürzlich mit dem ehemaligen Chief Technical Officer von Microsoft, Ray Ozzie, in Kontakt trat und sich mit diesem über einen Teil der Software in der Sammlung von Ozzie austauschte. Unter den Disketten, die Ray Ozzie sichtete, fand er unveröffentlichte Beta-Binärdateien von DOS 4.0, die er während seiner Zeit bei Lotus erhalten hatte.

Starfrost wandte sich an das Microsoft Open Source Programs Office (OSPO), um sich bezüglich der Freigabe der DOS 4-Quellen zu erkunden. Denn der Brite arbeitet daran, die Beziehung zwischen DOS 4, MT-DOS und dem, was schließlich OS/2 werden sollte, zu dokumentieren. Einige spätere Versionen dieser Multitasking-DOS-Binärdateien sind im Internet zu finden. Aber die neuen Beta-Binärdateien von Ray Ozzie scheinen viel älter und unveröffentlicht zu sein und enthalten auch die ibmbio.com-Quellen. 

Scott Hanselman hat mit Hilfe des Internet-Archivars und Enthusiasten Jeff Sponaugle die Originaldisketten und die gedruckten Originaldokumente dieses „Ozzie Drop“ sorgfältig gescannt. Microsoft und die Kollegen bei IBM sind der Meinung, dass das Ergebnis ein faszinierendes Stück Betriebssystemgeschichte sei, das es wert ist, mit anderen geteilt zu werden. 

Jeff Wilcox und OSPO haben sich in die Microsoft-Archive begeben und konnten zwar nicht den vollständigen Quellcode von MT-DOS finden. Dafür stießen sie aber auf MS DOS 4.00 bzw. dessen Quellcode. MS DOS 4.0 wird nun zusammen mit diesen zusätzlichen Beta-Binärdateien, PDFs der Dokumentation und Diskettenabbildern veröffentlicht.

Wer diese Software selbst ausprobieren möchte, Hanselmann & Co. haben diese erfolgreich direkt auf einem originalen IBM PC XT, einem neueren Pentium und mit den Open-Source-Emulatoren PCem und 86box betrieben. 

 

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32 Antworten zu Microsoft gibt MS DOS 4.0 als Open Source frei (April 2024)

  1. BruderB sagt:

    Was heißt „für die ganz viel Älteren“??
    Sind die vielen Älteren gemeint, oder die, die viel älter sind? Oder beides?
    Naja, ich zähle wohl dazu…..
    Ich habe noch ein original verpacktes und eingeschweißtes DOS 5.0 als Relikt in der Sammlung. Vielleicht wir das in in paar Jahren auch freigegeben, wenn ich noch viel älter bin?
    Schönes Wochenende,
    B.

  2. Fritz sagt:

    Ich habe Mitte der 90er bei einem größeren Münchner Unternehmen 😉 gearbeitet und erinnere mich, daß wir schon damals Zugang zu den Quelltexten von Microsoft hatten. Die Lieferung erfolgte allerdings nicht auf Disketten, sondern unhandlich auf QIC02-Bändern.

  3. McAlex777 sagt:

    Meinen erster PC überhaupt war ein Pentium75 mit 8MB Ram, 512kb Ram auf der ISA GPU ohne Soundchip, ohne Internet Zugang.

    Hab als junger Nerd dort dann tatsächlich noch Dos6.22, Win31/311 eingesetzt. Insbedondere zum Gaming und zur Hobby kleinst Entwicklung unter TurboPascal war Dos noch bis 1996/7 rum führend: via BatchFiles auch ausreichend automatisierbar.

    Meine Abschlussarbeit für die Berufsschule entstand unter Windows311 und StarWriter – ausgedruckt auf Nadeldrucker – das hat im Grunde fär privat vollkommen gereicht.

    Aus heutiger Sicht war das eine lehrreiche IT-Zeit – und Dos für die damalige Zeit ein tolles System im KISS Prinzip: sehr schlicht, performant.

    Leider war mit Windows2000 dieser IT Abschnitt für mich final zu Ende, umd mit Windows Vista/7 begann die Performance deutlich abzunehmen (.net, etc), und der schleichende Prozess zunehmender System-Komplexität und der Anwender Gängeleien.

    Inzwischen bin ich mit GNU/Linux, MacOS wieder deutlich zufriedener, als mit den Microsoft Entwicklungen des letzten Jahrzehnts. Insbesondere die einfache, und doch extreme Mächtigkeit der Commandline unter Bash/Zsh habe ich über die letzten Jahre wirklich sehr zu schätzen gelernt.

    Das alles gepaart mit dem Geschenk einer freien Lizenz.

    • Hobbyperte sagt:

      Ein Pentium75 mit 8 MB ?

      Das war ja schon pure „High-Tec“ …

      Ich hab‘ noch ICs auf das Board eines Amstrad PPC 512 gelötet um diesen von 512 kB auf 640 kB „Aufzurüsten“ *lach* 8088 Prozessor mit einem 720k Diskdrive, ohne HDD. Grünes LC mit schwarz gepunkteter Zeichendarstellung in CGA-Auflösung. Das waren Zeiten. Zum Texte Schreiben zb. mit Context und Ausdrucken auf Nadeldrucker hat es gereicht. Sogar einfache Spiele wie Tetris machten Spaß. Mittels RAM-Disk und einem zweiten Disketten-Laufwerk waren dann auch Anwendungen wie Works und damit Tabellenkalkulation und das Erstellen von Diagrammen möglich.

      Multitasking war erst ab 80386 DX ein Thema. In Verbindung mit MS- bzw. DR-DOS kenne ich das nur mit Qemm386 und Deskview. Von einem multitaskingfähigen DOS von MS hab‘ ich auch nie gehört. Vielleicht war das nur für Unternehmen verfügbar?

      Bei mir stehen mehrere Pentium’s zw. 133 bis 266 MHz herum. Wer eine Idee hat, wer so etwas sucht, gerne mal melden … diverse hochwertige Erweiterungskarten und alle nötige Software/Treiber sind auch noch da. Zb. auch ein Paar DigiScope -Steckkarten (2 Kanal-Speicher Oscilloscope 20MHz mit Tastkopf). Wer für so etwas noch Verwendung hat? Auch ein Museum, wäre besser als der Elektroschrott… Mail an –> a345zo25234 (at) Freenet punkt DE

    • nuke sagt:

      Da kann ich mithalten,

      VOBIS! HIGHSCREEN 1994 2.800,– DM

      Intel Pentium 60 Mhz, 8 MB Arbeitsspeicher, 540 MB-Festplatte, VGA 1MB PCI, 3,5″ 1,44 MB Floppy, MS DOS 6.2, Win 3.11, OS/2

      Erste Aufrüstung 14.400er Modem, später dann mal Elsa Microlink 56k extern. Die Nachbarkumpels beobachteten nur die blinkenden LED’s und den Hammer Speed ;-)

      • 1ST1 sagt:

        1982 erste Begegnung mit einem PONG Clone von Universum bei einem Freund, kurz darauf die Offenbarung, erste Spiele in Farbe auf Atari VCS 2600 bei einem anderen Freund
        1983 abwechselnd beim einen oder anderen Freund erste BASIC Experimente auf TI 99/4a und Atari 600XL
        1984 Frühjahr: Eigener Commodore 64 mit Floppy für 1400 DM. BASIC, 6502-Assembler, LOGO, PASCAL, zocken…
        1985/86 Winter: ATARI 520ST mit 1 Floppy, für über 2500 DM, privat bis 1997 durchgängig benutzt, bis zum Anschlag aufgerüstet und darauf in GFA-Basic, Pascal und 68k-Assembler programmiert
        August 1986 Start Berufsausbildung bei einem damals namhaften europäischen (dem größten!) Büromaschinenhersteller und zweitgrößten PC-Hersteller der Welt, im Rahmen der Ausbildung Lehrgänge zu CP/M 2.2, MS-DOS 3.20 und neuer, OS/2, Xenix, PC-Hardware von XT-Klasse bis EISA/MCA, usw., Schreibmaschinen, Drucker, Kopierer, …
        1988 auch einen Amiga 500 hingestellt, tolle Spiele, tolle Kopiermaschine für kopiergeschützte ST-Spiele…
        1991 „Supercharger“ – PC/XT-Emulator am ST angesteckt, jetzt konnte ich daheim auch DOS-Software nutzen
        1992 erster eigener PC, natürlich gleich vom Feinsten, 486DX-33/EISA 64 MB RAM, dem aufgerüsteten ST konnte er dennoch nicht das Wasser reichen, trotz dass er zuletzt unter OS/2 Warp3 und Win95 lief, aber war trotzdem spannend, diese Anfänge mitzuerleben. Außerdem auch NT 3.51 und 4 ausprobiert, aber speziell NT 4 lief auf der Maschine nicht gut.
        Ende 1995 Mitarbeiter Tech-Support bei einem fernöstliochen Mainboard/Grafikkarten/…-Hersteller, 10 Jahre lang, technisch immer vorne mit dabei, CeBit-Teilnahme, Betreuung von namhaften OEM-PC-Herstllern, immer die neusten CPUs usw. auf dem Tisch und in den Sockeln, immer die neustesten Windows-Betas, Experimente mit diesem ganz neuen Opensource-OS wo man bei jedem Update den Kernel neu kompilieren musste, dass dann immer wieder die WLAN-treiber vergessen hat, usw., …

        Der ganze private Kram ist noch da, hab ich nie weggeben. Steht sogar noch ein SUSE 5.3 im Schrank. Und ein Buch zu DOS von diesem Born…

        Gratuliere allen hier zum frühen Einstieg in die IT mit den Pentium-PCs… Nur der Hausmeister ist hier noch länger dabei.

    • Joachim sagt:

      Der erste Rechner, den ich benutzten durfte, war der 286er meines Vaters.
      Im „Internet“ waren wir per 300 Baud Akkustikkoppler :)

      Gemeinsam haben wir einen 386er gekauft, weil ich unbedingt VGA wollte (er Hercules zum Programmieren). Da kam auch das erste US Robotics Modem.

      Mein erster eigener Rechner war ein 486er: Motherboard, RAM, 486 50MHz zum Geburtstag bekommen. Rest musste ich selbst kaufen. Fürs Gehäuse hatte ich kein Geld mehr, also alles in eine Schublade „eingebaut“, dazu eine Vesa Local Bus Grafikkarte (ich glaube eine Tseng ET 4000 oder 6000), später ein Cache Controller für die Hard Disk.
      Alle hatten einen 66MHz Rechner, aber da war der Bus-Takt nur 33Mhz. Beim 50er lagen auch 50MHz am Bus an. Den massiven Vorteil verstand aber kaum jemand ;)
      Mittels Quarz aus dem Elektronikshop konnte ich auf 60Mhz übertakten, die GPU hat das grade noch so mitgemacht . Das Ding hat alle 66MHz 486 und auch die ersten Pentium derart böse überholt :)

    • R.S. sagt:

      Mein erster PC war ein NoName 286er. Den besitze ich immer noch.
      Beim Kauf hatte er eine 40 MB IDE-Festplatte und 640 kb RAM und immerhin schon eine VGA Grafikkarte.
      Den habe ich dann erst auf 1 MB RAM aufgerüstet und dann auf das Maximum, was das Board hergibt: 4 MB.
      Dann habe ich da noch den Coprozessor 80287XL rein gemacht (habe ich mal auf einem Computerflohmarkt originalverpackt gefunden).
      Es kam noch eine zweite 40 MB HDD dazu und die Grafikkarte wurde gegen eine ET4000W32i getauscht.
      Anfangs lief darauf MS-DOS 2.11, was rel. schnell durch MS-DOS 3.31 ersetzt wurde. Das MS-DOS 3.31 war eine Sonderversion für Compaq. Es unterschied sich von MS-DOS 3.30 darin, das es nicht die 32MB-Grenze für Festplattenüartitionen hatte. Das gabs sonst erst ab MS-DOS 4.0.
      Damit konnte ich die 40 MB Festplatten ohne Partitionierung nutzen.
      Dann kam MS-DOS 4.0, 5.0, 6.0, etc. bis 6.22.
      Und es kam Windows drauf, erst 3.0, dann 3.1 und zuletzt 3.11.
      Und es kam eine Netzwerkkarte rein. Da weder DOS noch Windows 3.11 netzwerkfähig ist (nur WfW 3.1/3.11 ist das, aber das läuft nicht auf einem 286er) wurde noch der Microsoft LAN-Manager installiert.
      Wie geschrieben: Den Rechner besitze ich heute noch und er wird auch 1-2 mal im Jahr aus Nostalgiegründen angeworfen.
      Danach hatte ich dann einen 486er mit Cyrix DX40, 4 MB RAM und 420 MB Festplatte.
      Den habe ich dann später auch bis zum Maximum, was das Board hergab, aufgerüstet: 128 MB RAM, Prozessor gegen einen AMD x5, der auf 160 MHz übertaktet ist getauscht, L2-Cache von 128 kB auf 1 MB aufgerüstet (Ja, der steckte damals auf dem Mainboard!), Platten gegen U2W SCSI-Platten mit 10.000 UPM getauscht. Das Ding war sogar spürbar schneller als der Pentium 75, den ich damals in der Firma hatte.
      Schon damals zeigte sich die Wichtigkeit kurzer Zugriffszeiten bei den Festplatten. Die Rechner danach hatten nur noch SSDs verbaut.
      Auch den Rechner habe ich noch.
      Damals habe ich auch MS-Office 4.3 (Word 6.0, Excel 5.0, Access 2.0, etc.) gekauft. Das gab es damals als deutlich vergünstigtes Bundle mit Soundkarte und CD-ROM Laufwerk für nur 1000,- DM. Offiziell kostete das Office damals um die 1300,- DM! Also 300 DM gespart und Soundkarte und CD-ROM Laufwerk noch gratis dazubekommen.
      Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich damals in den Configdateien herumgefummelt habe, Reihenfolge von Treibern gewechselt habe, etc., nur um noch ein paar Bytes mehr freien Speicher unter 1 MB herauszuquetschen.

      Und was MT-DOS angeht:
      Davon habe ich damals in einer PC-Zeitschrift gelesen.
      Ich habe dann auch versucht, da dran zu kommen, was aber nicht mit Erfolg gekrönt war.

  4. Bolko sagt:

    Waren die C-Compiler damals so schlecht, dass man unbedingt in Assembler programmieren musste?
    Assembler-Programmierung dauert bestimmt 10 mal so lange wie die Routinen in C zu schreiben.

    2.
    Die Assembler-Quellcodes sind so nicht übersetzbar, weil in den ersten Zeilen Kommentare stehen, die nicht durch ein führendes Semikolon als nicht zu übersetzender Text kenntlich gemacht worden sind.
    Beispiel xcopy.asm:
    „TITLE XCOPY WITH FULL MEMORY USE – Ver. 4.00“

    Damit kann ein Übersetzer von Assembler nach Maschinencode nichts anfangen und wird einen Fehler auswerfen.

    3.
    Warum wird der Quellcode von MS-DOS 6.22 nicht ebenfalls veröffentlicht?
    Wird das noch verkauft oder ist das noch aktiv im Einsatz?

    • Anonymous sagt:

      Davon steckt vermutlich noch zu viel lebender Code in Windows 11, das wäre ja Betriebsgeheimnis-Verrat ;)

    • McAlex777 sagt:

      „Waren die C-Compiler damals so schlecht, dass man unbedingt in Assembler programmieren musste?“

      Assembler generieren weniger Codezeilen, isnbesondere wenn man die BIOS-Routinen mitnutzt.

      Ich hatte mal um 2001/2 ein Projekt GNU/Linux auf einem i486er DX33 mit 4MB Ram und 8MB Flashdisk zum laufen zu bekommen. Das lief mit speziell compilierten Kernel 1.x und Busybox 0.62 mein ich: trotzdem war das System trotz i486/32Bit Optimierung _spürbar_ langsamer als Dos622 auf dem System – auch ohne Nutzung einer swap.

      • McAlex777 sagt:

        Ich korrigieree, das waren 2MB Ram, und 2MB Swap auf der 8MB Flash Disk – damals eine echte Herausforderung mit meinen SuSE-Out-Of-Box Kenntnissen das mit Linux lauffähig zu bekommen :-)

    • 1ST1 sagt:

      „Waren die C-Compiler damals so schlecht, dass man unbedingt in Assembler programmieren musste?“

      Für 8086 kann ich das nicht beurteilen, aber ich verfolge aktuell eine Diskussion zu gcc auf dem 68000. Da haben die Kollegen durch Optimierung des Compilers über die letzten Jahre einen Faktor 4 (400%) rausgeholt. Effektiv hat man damit nicht mehr eine 8 MHz Maschine, sondern plötzlich quasi gefühlte 32 Mhz. Müsste cool sein, wenn man die ganzen alten Programme für Atari ST und Commdoroe Amiga alle neu kompilieren könnte. Und schon damals war nämlich der 68000 dem 8086 und 80286 haushoch überlegen.

      • McAlex777 sagt:

        Das Beispiel war aus den frühen 2001-2003er Jahren, und mein Vergleich bezog sich inkl. Operating System:

        edit.com Autoexec.bat war vollkommen ok,
        vi /etc/fstab *extrem* träge bei der Tastatur Navigation.

        Das System war via mcpu/march sowie make menuconfig genau auf die Hardware optimiert.

        Jahre später hatte ich auf cyrix 500 cpus mit 128 mb RAM ähnliche Effekte: ein optimal kompiliertes Gentoo war von der Firefox Render Geschindigkeit bei Javascript spürbar langsamer als gleiche Firefox-Version unter Windows2000.

        Das obwohl die Gentoo Version soweit als möglich abgespeckt war: zb nur xfree/xorg+firefox ohne Fenstermanager oder Desktop.

        Aber ist alles lang her:
        Auf heutiger Hardware spielt das alles keine Rolle mehr.

    • Anonymous sagt:

      „Die Assembler-Quellcodes sind so nicht übersetzbar“

      TITLE ist ein zulässiges Assembler-Statement, also kein Problem.

    • Fritz sagt:

      C-Compiler gibt es erst seit den späten 80ern. Vorher waren interpretierende Sprachen wie BASIC üblich. „Mein“ Einstieg in die compilierenden Programmiersprachen war übrigens mit (Turbo-)Pascal.

      Später habe ich viel Industrieautomatisierung mit sehr kleinen Prozessoren (ab 8051 aufwärts) gemacht. Da steht nur sehr beschränkt Rechenleistung zur Verfügung. Für sehr zeitkritische Sachen (z.B. Regelschleifen) hat man wirklich CPU-Takte gezählt und etwa einen PID-Regler in ca. 10 Assemblerzeilen verpackt. Hochsprachen wie C waren da eher etwas fürs Fehlerhandling, Feldbusse und Benutzerschnittstellen.

  5. Walter G. sagt:

    1988 bekamen die Gruppenleiter bei meinem Arbeitgeber als erste Mitarbeiter eine Schulung in MS-DOS und Multiplan (das ist der Vorgänger von Excel). Zwei Jahre später habe ich mir privat einen PC zugelegt und die Möglichkeiten ausgetestet. Auch wenn es dem IT-Leiter nicht geheuer und auch nicht recht war, konnte ich so die Möglichkeit schaffen, unsere Buchungsdaten aus den umfangreichen Berechnungen aus der Tabellenkalkulation automatisiert in den Großrechner zu übertragen – schlicht mit einer Kombination aus Multiplan-Makros und DOS-Batch. Und – was kaum einer kennt, es war im Batch eine Interaktion möglich per F6-Taste, so dass man bestimmte Variablen noch festlegen konnte. Sogar ein 6-stelliger Sicherheits-Code konnte eingearbeitet werden, der an drei Stellen im Batch aus den Hundertstelsekunden der Systemzeit abgegriffen und zusammengesetzt wurde.
    Das sind tolle Erinnerungen, wenn man bedenkt, was sich seitdem weiterentwickelt hat.
    Nun gehöre ich als Rentner auch zu den Älteren und bin mit Linux weitaus mehr zufrieden als mit Windows.

  6. RG sagt:

    USB für DOS, gefunden über FreeDOS. https://github.com/crazii/USBDDOS

    • Stephan sagt:

      So etwas gab es schon zu DOS Zeiten.
      Ähnlich wie die CDROM.SYS und MSCDEX.EXE für CD Laufwerke, gab es Treiber für USB Geräte.
      Ich hatte selber für mein USB IOMega Zip Laufwerk einen Dos Treiber.

  7. Fritz sagt:

    Ich werfe mal folgende Liste in den Raum:

    Computer KSR4100 – hatte die Patenbrigade
    https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/r4100.htm
    (nur echt mit Lochbandleser und Fernschreiber als Drucker, kein Bildschirm)

    KC85/1 und PC-1715
    https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/kc_dresden.htm
    https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/pc1715.htm
    (die hatte meine Schule – den ersten als Klassensatz, vom zweiten nur wenige)

    Z1013
    https://www.robotrontechnik.de/index.htm?/html/computer/kc_riesa.htm
    (mein erster eigener)

    Ab Wende und Währungsunion ging es eigentlich klassisch weiter mit diversen Taiwan-PCs angefangen beim 386SX mit 16 MHz.

    Mein erstes DOS war ein DR-DOS 3.41, im Studium kam dann schnell Linux (Slackware 0.99) OS/2 und auch Windows in allen Ausprägungen ab 2.1 dazu.

  8. Daniel sagt:

    Endlich bringt Microsoft eine kostenlose Alternative zu Windows 11 die auch nur geringe Hardwareanforderungen hat und komplett ohne Cloud und KI auskommt.

  9. M sagt:

    TI 99/4A als Weihnachtsgeschenk meiner Eltern – erste Schritte mit Basic und Pascal – ich war stolz !
    Mein Lehrer (frisch von der Uni – erste Stelle – Studienrat „zur Anstellung“) im Mathematik Leistungskurs: „Computer sind Quatsch und haben keine Zukunft – man muss ja nach dem „Ausschalten“ alles neu eingeben“
    3,5 Stecker + 9-pol Stecker + Kabel + Lötkolben = „Bandsicherung“ auf jugendlichem Kassettenrekorder
    – weiter stolz ;-)

    Im Rückblick war „computing“ damals irgendwie „cooler“ :-)))

  10. Rocco Siffredi sagt:

    Privat war es zuerst ein Atari ST 1040. Dann ein Falcon, weil Ataris eine bereits eingebaute MIDI-Schnittstelle hatten und Apple damals für Otto-Normalverbraucher viel zu teuer war. Auch kamen zu der Zeit die ersten Steinberg Programme wie Cubase auf den Markt und die ersten GM-Soundmodule. War eine spannende Zeit.

    Dann kam der erste Windows 3.11 Rechner mit sagenhaften 25MHz. Wenn ich mich recht erinnere, kostete eine externe 140 MB Festplatte rund 2000,- DM.

    Die Rechner wurden jährlich schneller. Die Festplattenkapazitäten größer und etwas billiger. Meine erste größere externe Festplatte war eine 512 MB große, rote SCSI Kronauer IO, direkt zum einschrauben in ein 19″ Rack. Ich dachte, dass ich so eine Speicherkapazität nie im Leben brauchen würde. Doch dann kam Harddisk Recording…

    Wenn ich oft höre, die Jungen wären schon mit dem Computer aufgewachsen und deshalb ja sooo kompetent, kann ich nur milde lächeln. Wir (die Babyboomer) sind damit aufgewachsen. Der MITS Altair 8800 von 1975 (da war ich gerade mal 14 Jahre alt) gilt als der erste Personal Computer. Mit dem Apple II begann 1977 die Massenproduktion der Mikrocomputer. Der PET 2001 war 1977 der erste Heimcomputer von Commodore.

    Beruflich habe ich ab 1979 mit Computern gearbeitet. Damals gab es nur einen schwarzen Bildschirm mit grüner Schrift. Der Raum, in dem der Computer stand, war gesichert wie Fort Knox. Lang ist’s her, alt sind wir geworden. Und die beruflichen Termine werden plötzlich von Arzt- und Untersuchungsterminen abgelöst.

  11. Gast sagt:

    Welch ein Unterschied:
    In der Ausbildung alter PC IBM XT 286, MS-DOS 4, Word 4 für MS-DOS, Monochrom-Monitor.

    Privat ein „High-End-Computer“ Commodore 128 mit auf 2048 KB aufgerüsteter Speichererweiterung 1750 (ab Werk 512 KB) und Farbbildschirm.

    Das ergab 2 RAM-Floppys, die erste für das Graphic Environment Operating System mit GeoXXXX-Office-Anwendungen (hatte damals schon einen Hauch von Windows 95)
    https://en.wikipedia.org/wiki/GEOS_(8-bit_operating_system)
    Die 2. RAM-Floppy für die Daten. Das war „flüssiges“ Arbeiten am Fenster-Programm, nur der Strom durfte nicht ausfallen ;-)

    Hier ein Bild aus dem Internet mit nur zwei RAM-Chips übereinander, bei mir waren es vier, das war eine Bastelei:

  12. Rocco Siffredi sagt:

    Hab vorhin noch vergessen, dass ich auch noch einen Atari Portfolio inkl. 128 Kilobytes Memory Card und einen Atari STacy mein Eigen nennen durfte. Der Portfolio funktioniert noch heute! Und das mit lediglich drei 1,5 Volt Batterien vom Typ AA. Textverarbeitung (Editor) und Tabellenkalkulation (Worksheet), sowie Adressverwaltung (Address) und Zeitplaner (Diary) waren schon mit an Bord. Den STacy habe ich hingegen schon lange nicht mehr. War damals eine echte Sensation, wenn man damit irgendwo aufgetaucht ist. Wer hatte damals schon einen Laptop oder einen (den weltweit ersten) Handheld-Computer?

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