[English]Verletzen die Microsoft 365 Education-Dienste die Privatsphäre von Kindern, wenn die betreffenden Programme an Schulen zum Einsatz kommen. Die Datenschutzaktivisten von noyb werfen Microsoft vor, dass dessen Microsoft 365 Education-Dienste die Datenschutzrechte von Kindern verletzen. Aus diesem Grund haben die Juristen von noyb zwei Beschwerden gegen Microsoft eingereicht.
Monopol Microsoft und Gratis-Dienste
Microsoft hat bei den Office-Anwendungen eine Monopolstellung und versucht diese mittels Gratisangeboten sogar noch auszubauen. Dadurch haben Firmen wie Microsoft eine enorme Marktmacht, wie noyb hier feststellt. Wer die Dienste dieser Softwareanbieter nutzen will, muss sich den von den Unternehmen vorgelegten Vertragsbedingungen unterwerfen.
Gleichzeitig versuche Microsoft, die meisten seiner Verpflichtungen im Rahmen der DSGVO, vertraglich auf Schulen und Behörden abzuwälzen, gibt noyb an. Dabei haben die Schulen gar keine realistische Möglichkeit, Microsofts Vorgehen zu beeinflussen oder zu bestimmen, wie Daten verarbeitet werden. In Wirklichkeit liegen deshalb alle Entscheidungsbefugnisse und Gewinne bei Microsoft, während die Schulen einen Großteil der Risiken tragen.
Das hat wiederum zur Folge, dass beispielsweise Auskunftsersuchen an Microsoft unbeantwortet bleiben – während die Schulen solchen Anfragen gar nicht nachkommen können, weil sie nicht über die erforderlichen Daten verfügen. Maartje de Graaf, Datenschutzjuristin bei noyb sagt dazu: „Dieser take-it-or-leave-it-Ansatz von Softwareanbietern wie Microsoft verlagert die gesamte Verantwortung auf Schulen. Nur Microsoft verfügt über alle wichtigen Informationen zur Datenverarbeitung. Aber wenn es um die Ausübung von DSGVO-Rechten geht, zeigt das Unternehmen mit dem Finger auf die Schulen. Die Schulen haben gar keine Möglichkeit, diesen Transparenz- und Informationspflichten nachzukommen.“
Beschwerden in Österreich eingereicht
noyb hat daher in Österreich gleich zwei Beschwerden gegen Microsoft und die Microsoft 365-Dienste für Education in Österreich eingereicht. Dort wurden die lokalen Schuldirektoren scheinbar von Microsoft sogar damit beauftragt, die „Zwecke und Mittel“ gemäß Artikel 4(7) DSGVO zu bestimmen. Außerdem sollen sie sicherstellen, dass internationale Softwarekonzerne wie Microsoft die Vorschriften einhalten, was komplett von der Realität der Datenverarbeitung losgelöst ist.
Schulen sollen selbst auditieren
Maartje de Graaf, Datenschutzjuristin bei noyb merkt dazu an: „Im Rahmen des derzeitigen Systems müssten Schulen Microsoft auditieren und dem Unternehmen sogar Anweisungen bezüglich der Verarbeitung von Schüler:innen-Daten geben. Jeder weiß, dass solche vertraglichen Vereinbarungen nicht der Realität entsprechen. In Wirklichkeit versucht Microsoft damit, die Verantwortung für die Daten der Kinder möglichst weit von sich wegzuschieben.“
Ein Labyrinth aus Datenschutzunterlagen
Für noyb ist nicht mal klar, welche Datenschutzrichtlinien oder -dokumente für die Nutzung von Microsoft 365 Education gelten: Die Dokumentation des Unternehmens ist so intransparent und kompliziert, dass Nutzer und Nutzerinnen sowie Schulen sich in einem Labyrinth aus unterschiedlichen Richtlinien, Dokumenten und Verträgen zurechtfinden müssen.
Die bereitgestellten Informationen seien immer etwas anders, aber durchgehend vage formuliert, so der Vorwurf von noyb. Es ist daher unklar, was tatsächlich mit den Daten von Kindern passiert, die Microsoft 365 Education nutzen.
Vorwurf: Heimliches Tracking von Kindern
Von noyb wird die Beschwerde im Auftrag einer ehemaligen Schülerin geführt. In der Mitteilung von noyb heißt es: Obwohl die Beschwerdeführerin nie eingewilligt hat, getrackt zu werden, wurden mehrere Cookies installiert. Laut Microsofts eigener Dokumentation analysieren diese das Nutzungsverhalten, sammeln Browserdaten und werden für Werbung verwendet.
Die Schule der Beschwerdeführerin wusste offenbar gar nicht darüber Bescheid, so noyb in seiner Beschwerde. Angesichts der weiten Verbreitung von Microsoft 365 Education ist davon auszugehen, dass Microsoft höchstwahrscheinlich alle minderjährigen Nutzer:innen seiner Softwareprodukte trackt – und das ohne eine gültige Rechtsgrundlage gemäß DSGVO.
Felix Mikolasch, Datenschutzjurist bei noyb merkt an: „Unsere Analyse der Datenströme ist sehr besorgniserregend. Microsoft 365 Education scheint Nutzer:innen unabhängig von ihrem Alter zu verfolgen. Von dieser Praxis sind wahrscheinlich hunderttausende Schüler:innen und Studierende in der EU und im EWR-Raum betroffen. Die Behörden sollten endlich aktiv werden und die Rechte von Minderjährigen wirksam durchsetzen.“
noyb fordert die österreichische Datenschutzbehörde (DSB) dazu auf, die Datenverarbeitung durch Microsoft 365 Education zu untersuchen. Weder Microsofts Datenschutzunterlagen, Auskunftsersuchen oder noyb-eigene Recherchen konnten Klarheit schaffen. Damit verstößt das Unternehmen gegen die Transparenzbestimmungen der DSGVO. Außerdem hat das Unternehmen das Auskunftsrecht ignoriert. Wegen der potenziell großen Anzahl Betroffener schlägt noyb der DSB zudem vor, eine Geldstrafe gegen Microsoft zu verhängen. Details der Beschwerden lassen sich hier nachlesen.
Damit greift noyb ein Thema auf, welches ich hier im Blog ja auch schon für Deutschland angesprochen hatte. Landesdatenschutzbeauftragte hatten Schulen den Einsatz von Microsoft Office 365 untersagt, weil ein DSGVO-gemäßer Betrieb nicht sichergestellt werden konnte.
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Wozu sich bei wem beschweren der jedes Schlupfloch jede rechtliche Grauzone nutzt um gegen vom Gesetzgeber definiertes Recht zu verstossen? Wozu sich beschweren wenn seit 10Jahren jede Kritik verhallt, und der Dienstleister immer weiter macht?
Welche konkrete Funktionen von Word, Excel, PowerPoint lassen sich für Lieschen Müller – Realschule 7b nicht mit LibreOffice umsetzen? Welche konkreten Funktionen würden Frau Sabine MusterFrau als Lehrerin für den Erdkundeunterricht vermissen?
Wieviele Stunden wird Azubi Maxi als Bürokaufmann brauchen um den Fett, Kursiv Button in Word /Excel zu finden?
Warum entscheiden wir uns dann nicht endlivh für Alternativen? Würden die Kids nicht sehrviel IT Affiner wenn sie von Schule wegen schon bischen mal was mit Libux gemacht hätten.
Statt dessen weinen wir zum 100mal bei Microsoft an der Tür das sie sich bessern sollen: werden sie nicht – der KI CoPilot wird erst richtig mit dem Datenraub loslegen. Mit KI werden die 9/10 Anwender unter Microsoft final die Kontrolle über Datenschutz verlieren.
Akzeptieren wir das endlich – und ziehen die Konsequenzen.
>> Microsoft verletzt Privatsphäre von Kindern – und schiebt Schuld auf Schulen <<
Microsoft konfiguriert ihr ganzes System so, das maximal rechtlich möglich gegen Datenschutz und Privatsphäre verstossen wird, und gibt dem Anwender hunderte eher Tausende PDF-Seiten Online-Dokumentation mit tausenden Konfigurations-Parametern an die Hand.
Wer daraus nicht manuell die hunderten Datenschutz-Konfigurationen raussucht, ist halt selbst für Datenschutzverstöße zuständig.
Ganz ehrlich, gehts noch?!
Wer sagt das diese Pakete DSGVO konform sind?
Bericht aus der Praxis, die Dokumente aus Word 97, von denen immer noch auf Gedeih und Verderb der Unterricht abhängt, könnten in Libre verschoben werden in einem von hundert Fällen. Grund genug, dass Rektoren alles andere fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Zur Not wär eher Bereitschaft da, privat insgeheim eigenes 365 zu nutzen bevor man auf non MS ausweichen würde.
Allein schon der Autoritätsverlust bei potentiell unbekannten Funktionen oder Softwarefehlern ist für Autoritäspersonen unduldbar. Gleichzeitig gibt es einen Anteil an vollkommen lernunwilligen Lehrkräften. Natürlich auch Gegenbeispiele, aber gerade die Alteingesessenen haben oft am meisten zu sagen.
Hinzu kommt, dass gerade dieses Beispiel, den Fett Knopf selbst in einer anderen Word Version zu suchen schon über 15 Minuten bei manchen Lehrkräften gedauert hat.
Die ‚Konsequenz‘ bedeutet in dem nüchternen Gespräch der Entscheidungsträger dahingehend eher, man ist auf die vorhandenen Personalkräfte angewiesen. Andere gibt es nicht. Diese sind auf Microsoft angewiesen und sei es nur auf Grund von selbst erfüllender Prophezeiung. Ergo MUSS man Microsoft vertrauen. Und wenn mit KI die Daten ohnehin schon alle gesammelt werden, ist der Umkehrschluss nicht Produktwechsel, sondern Einstellungswechsel und Anpassen der Wertevorstellung an das Geschäftsmodell der Realität.
Dem entgegen können nur ausreichend mobilisierte Aufklärungen (für die weder Zeit, Geld, noch Zuständigkeit da ist) oder Elterninitiativen wirken. Leider ist die Datenschutzfatigue schon längst jenseits der post-Volkszählungs-Empfehlung angekommen und die Mehrheit hat sich längst der Bequemlichkeit als Fokus gestellt. Man kann nicht erwarten, dass Leute, die persistent auf alle Cookies akzeptieren klicken und konsequent google nutzen, sich mit Softwarealternativen beschäftigen. Zumindest nicht, wenn diese eine Möglichkeit sehen, daran vorbeizukommen (bis zur Pension)
„Ergo MUSS man Microsoft vertrauen. Und wenn mit KI die Daten ohnehin schon alle gesammelt werden, ist der Umkehrschluss nicht Produktwechsel, sondern Einstellungswechsel und Anpassen der Wertevorstellung an das Geschäftsmodell der Realität.“
Interessante Einstellung. Weil alle rasen, stellen wir die StVO ein, machen keine Geschwindigkeitskontrollen und passen unsere Einstellung an „wenn alle rasen, ist es ok“ an?
noyb – nein danke aber das ist sicher ein lukratives Geschäftsmodell. Ich würde gerne wissen woher deren Gelder kommen und wer deren Sponsoren sind. Das nennt sich Transparenz.
Wenn ich auf deren Website auf die benannten Sponsoren klicke, kommt bei allen 404 – das sind halt echte Profis 😂
Dass die Websites der Sponsoren nicht gefunden werden, liegen entweder an einer Fehlkonfiguration oder -Bedienung des CMS (Drupal, wenn ich mich nicht irre).
Alle kopierten Links lassen sich bereinigen und die Sites der Sponsoren besuchen – woher deren Gelder, abgesehen von Spenden, kommen, scheint daher geklärt – zumindest teilweise. Sind ja auch Institutionen wie die Stadt Wien und das österreichische Sozialministerium – das auch für Konsumentenschutz zuständig ist – beteiligt.
So so, wo auf deren Seite musst Du den welche Links anklicken?
Würde ich gerne ganz genau wissen wollen, denn scheinbar bist Du nicht in der Lage
einfach ganz nach unten zu scrollen!
Da stehen die Sponsoren und Partner!
https://noyb.eu/de
Ich bin in der Lage und kann auch. Allerdings wäre das eine Partei gewesen oder MS würden alles sage die sind zu blöd … und bei noyb ist das natürlich in Ordnung und kein Thema. Es kommt scheinbar einfach darauf an wer …
Also bei mir (derzeit im Urlaub auf einer kroatischen Insel) funktionieren alle Sponsoren-Links einwandfrei – das Problem muss also vor dem Bildschirm sitzen.
Scheinbar im imstande auf https://noyb.eu/de ganz nach unten zu scrollen?
Oder wollten Sie noyb einfach nur in Diskredit bringen?
Die Aussage halte ich für Unsinn und mit der 404 genau so – noyb ist eine NGO und wichtig – haben von mir jetzt erneut eine Spende erhalten. Im Übrigen legt noyb einen Transparenzbericht vor, wo die Spenden geblieben sind.
@TBR: Was für eine üble Verleumdung. Frag Dich lieber mal wen Microsoft „sponsort“. Der Verein ist ABSOLUT Transparent und vebietet sogar zu große Einzelspenden, um Einflussnahme zu verhindern.
Zudem werden Mitglieder geprüft (z.B. ob Interessenkonflikte hinsichtlich Datenschutz vorliegen, es werden keine Spenden angenommen von Unternehmen, die nicht mit den Zielen und Idealen übereinstimmen etc. pp.; man nimmt sich sogar Zeit für persönliche Gespräche um zu sehen, mit wem man es bei den Sponsoren zu tun hat):
https://noyb.eu/en/sponsorships-partnerships
Wenn Microsoft oder Menschen wie Du so sauber wären wie noyb wäre die Welt ein besserer Ort.
PS: Ich spende z.B.. Max Schrems Zivilcourage ist atemberaubend das das Team des Vereins ebenso. Die Summen sind dennoch lächerlich im Vergleich zu den Lobbybudgets von Micrsoft & Co. Wie man bei dieser Faktenlage eine Verschwörung gegen MS (statt gegen das geltende Recht durch die Industrie) wettern kann… das ist schon Next Level.
Kann ich voll unterschreiben.
Auf der Seite : https://noyb.eu/de/sponsoring-und-partnerschaften
(Im Menü unter: Jetzt unterstützen / Sponsoring) sind die links nicht in Ordnung und führen zu einem Fehler 404.
Sollte man denen mal sagen ;-)
Mail von mir an noyb ist raus – danke.
Tja wenn die das selbst nicht merken…traurig. Es ist schon etwas befremdlich das ein Kontra gegen noyb solche Reaktionen hervorruft. Wie war das mit freier Meinungsäußerung und Toleranz? Ich halte von noyb nichts und das wird auch so bleiben.
Das Kontra kam m.E. nur von der Bemerkung „Ich würde gerne wissen woher deren Gelder kommen und wer deren Sponsoren sind. Das nennt sich Transparenz.“ Die Informationen lassen sich imho auf der noyb-Seite durchaus abrufen und bei Bedarf kann auch der Transparenzbericht angefordert werden. In Kombination mit „Geschäftsmodell“ und „– das sind halt echte Profis“ ist imho schon mit Reaktionen zu rechnen, die die „Meinungsäußerung“ zurecht rücken.
Noyb unterstellt, ohne es nachweisen zu können wohin die Datenströme gehen und ob diese überhaupt missbraucht werden, Microsoft ein Vergehen. Ebenso empfiehlt diese NGO eine Geldstrafe für MS wegen Intransparenz. Ich dache immer es gilt die Unschuldsvermutung bis ein Gericht anderes feststellt? Habe ich da etwas falsch verstanden?
Unzählige Kinder sind betroffen. noyb fordert die österreichische Datenschutzbehörde (DSB) dazu auf, die Datenverarbeitung durch Microsoft 365 Education zu untersuchen. Weder Microsofts Datenschutzunterlagen, Auskunftsersuchen oder noyb-eigene Recherchen konnten Klarheit schaffen. Damit verstößt das Unternehmen gegen die Transparenzbestimmungen der DSGVO. Außerdem hat das Unternehmen das Auskunftsrecht ignoriert. Wegen der potenziell großen Anzahl Betroffener schlägt noyb der DSB zudem vor, eine Geldstrafe gegen Microsoft zu verhängen.
Nichts anderes hatte ich berichtet und wurde als zu unfähig dargestellt. Scheinbar kommt es immer darauf an auf welcher Seite man steht.
@TBR:
> […] aber das ist sicher ein lukratives Geschäftsmodell. […]
vs.
> Nichts anderes hatte ich berichtet
Aja. Du hast nicht nur einen Deadlink beklagt, Du hast unlautere Motive unterstellt. Das ist „etwas anderes“. Aber genauso verquer gleich mal als Opfer darstellen. Läuft.
Das habe ich nicht. Es würde mich interessieren war meine Aussage, das ist keine Unterstellung.
Da kreischt der MS Fanboy und sieht seine Felle schwimmen, oder was soll dieser Kommentar sonst darstellen?
„was tatsächlich mit den Daten von Kindern passiert“
Welche sensiblen Daten liegen denn da? Meine Tochter nutzt das auch schulisch, und im August wird mir das Gymmi vom Sohn auch so einen Zettel zum Unterschreiben vorlegen, damit er M365-Edu in der Schule nutzen kann. (Achtung, wichtiger Hinweis: Hessen!) Wenn ich es nicht unterschreiben würde, was dann, ist er dann nicht in der Lage, an Teilen des Unterrichts teilzunehmen? Und dann komme ich wieder zu der Frage, welche sensiblen Daten da verarbeitet werden? Das Referat über die Diffussion von Stoffen im Chemie-Unterricht? Die Präsentation über die alten Römer für den Geschichtsunterricht? Tracking, dass er sich jeden Dienstag in der Schule in der dritten Stunde (Informatikunterricht) unter der IP-Adresse der Schule da eingeloggt hat? Dass er einen Wikipedia-Artikel über Elektrizität abgerufen hat? Schlimm!
Aber ich seh schon, noyb wird das jetzt zu aller unser Zufriedenheit klären!
https://support.microsoft.com/de-de/topic/sicherheit-von-kursteilnehmern-bei-der-nutzung-von-microsoft-teams-f%C3%BCr-den-fernunterricht-f00fa399-0473-4d31-ab72-644c137e11c8
https://privacy.microsoft.com/de-de/privacystatement
https://query.prod.cms.rt.microsoft.com/cms/api/am/binary/RWxoYb
Lohnt sich, zu lesen, da steht alles Schwarz auf Weiß, und sind somit rechtlich bindende „Zugesicherte Eigenschaften“ des Produkts, kann man vor Gericht einklagen. https://www.dahag.de/c/ratgeber/zivilrecht/zugesicherte-eigenschaft
Ja, ich weiß, jetzt gibts hier gleich wieder Schnappatmung, wie kann er wieder…
Du hast es doch selbst beschrieben. MS hat nicht zu erfahren wann Informatikunterricht in der Schule ist und den Rest auch nicht. Bei Minderjährigen gibt es da auch wenig Ermessensspielraum. Aus der Erfahrung kann man sagen das MS immer soweit geht bis die Klage kommt und man darf Noyb dankbar sein das die auf dem Fuss folgt.
(Letztlich muss man MS vertrauen das die sich auch wirklich daran halten und es ist falsch als Schule den Schülern zu signalisieren das man MS bedenkenlos vertrauen kann.)
Es ist eine große Schule. Da ist der Informatikunterichtsraum zu jeder Stunde durch eine andere Klasse belegt.Und Abends finden VHS-Kurse statt. Also selbst das bringt null Erkenntnisgewinn.
Entscheidend sind die Anmeldungen am System und da sieht man wann wer wann was macht und an den sich bildenen Kohorten weiss man bald wer mit wem wann Unterricht hat. So oder so geht es darum das keine Daten bei MS landen, dann muss man denen nicht vertrauen und wir hätten zumindest diese Diskussion nicht. Es bliebe aber ein Eingriff in den Markt wenn man Schüler so früh an ein bestimmtes kommerzielles Produkt gewöhnt.
Allein hier ist doch schon das Problem: Einverständnis ist DIE SCHWÄCHSTE Rechtsgrundlage für eine Datenverarbeitung. Sie kann zudem jederzeit zurückgezogen werden. Und muss FREIWILLIG erfolgen. Eine Freiwilligkeit kann bei einem dorhenden Nachteil oder einem Machtgefälle wie Schule -> Schüler, der bewertet wird, regelmäßig bezweifelt werden. Erst Recht wenn sogar konkret Unterrichtsnachteile drohen.
Zweitens: Auftragsverabeitung bedeutet WEISUNGSGEBUNDENHEIT und Prüfrechte (daher ja die Privilegien). Die Schule will ich sehen, die Microsoft prüfen kann. Und das auch noch mit Drittland.
Aber: Worüber reden wir eigentlich?! Schon die Verschiebung der Diskussion ist schräg. Der Staat kann nicht einfach eine so hoheitliche Aufgaben aus der Hand geben. Es ist Geld wie Heu da, damit könnte man locker die Dienste als SaaS/Cloud in Landeshand anbieten und hätte all die Probleme nicht. Man müsste nur z.B. ein wenig Lizenzbudget umwidmen. Fähige Firmen gäbe es. Und es herrscht auch keine Corona-Notlage mehr, die ggf. einen schmerzhaften Pragmatismus rechtfertigen würde. Zeit genug war jetzt dann mal für Lösungen.
Zudem herrscht SchulPFLICHT. Ich würde mich als Schüler heute KONSEQUENT weigern, das Microsoft zwangsweise erfährt wann ich was wo mache. Oder schlechte Admins (massenweise) ggf. private Kommunikation einsehen (M365-Konfigurationen an Schulen sind real der Graus!) und Dritte Daten über mich dort einbringen, und ich mich nichtmal durch VERZICHT wegen der SchulPFLICHT diesem Vorgang entziehen kann.
Dass man sich dafür auch noch rechtfertigen muss (statt umgekehrt die, die in die Rechte der Schüler oder von mir eingreifen), ist der Hohn. Ich wünsche noyb viel Erfolg.
PS: Denkst Du es wird über diese Plattformen schulintern nicht gechattet? Die haben Teams kastriert? Und zig andere Dienste auch? Nix sensibel? Dann veröffentlich‘ es doch einfach, was Dein Kind da so schreibt. Oder Mitschüler über dein Kind. Können wahrscheinlich die meisten Lehrer oder irgendein Admin auch noch lesen, läuft. Bin gespannt. Und hoffentlich wird es nicht in zehn Jahren ausgegraben von irgendwem, dem reichlich egal ist, dass Jugendliche eben ggf. dumme Dinge tun.
PPS: Deine Dokumente sind erstmal wenig wert. Es gibt HUNDERTE relevante Einstellungen und die wiederum sind an unterschiedlichsten Stellen dokumentiert. Das ergibt sich aus deinen paar Links nicht. Du wirst nichtmal schaffen einfach so alle relavanten DS-Erklärungen und Listen zu finden, was du postet ist überhaupt mal ein Anfang. Stehe da was zu „Allow YouTube and Bing: Include Bing search, YouTube videos“ aktiv? Ohh.. Welche dieser Services speichern Ihre Daten: außerhalb von Deutschland, außerhalb der EU. Sway immernoch US-Only (bei einen EU-Tenant? OH?!? Zeig mir doch mal die Stelle in der DS-Erklärung). Ist Microsofts Sway aktiv? „Allow employees to add their own content from SharePoint into Viva Learning tab in
Microsoft Teams chats and channels.“ netter Default … usw.
@Andreas Haerter Lob für Deine geduldige, realistische Darstellung. Ich mag Eurer „Cloud-Exit – digital souverän“.
Expandiert oder operiert Ihr in Norddeutschland? Das wären Projekte die ich für Industrie, KMU und Gesellschaft sinnvoll halte.
Nein, die Klasse kann nicht untereinadner und schon garnicht extern per Teams komminizieren, sondern immer nur hin zu den Lehrkräften.
@Norddeutsch Wir agieren bundesweit, aber natürlich ist Hands-On-Arbeit mit 600km dazwischen bei zeitkritischen Dingen ggf. ein Problem. Wenn man für Notfall-Konzepte berücksichtigt, dass es bei Aktion X Rmote-Hands mit IT vor Ort gäbe (Extremfälle) bekommt man das schon hin.
Zudem spielt sich gerade bei M365-Abschaffung viel einfach bei Beratung, Auswahl, Design von System X ab. Da ist es gar kein Problem auch im Norden zu agieren. Falls Interesse besteht: gerne via Website ne Anfrage raushauen mit Bezug zu hier, melde mich dann gerne persönlich bei Dir.
@G. Born: Sorry für Off-Topic, hoffe das ist noch erträglich :-O
Das mit den Cookies läuft sicherlich ähnlich wie beim Facebook-Cookie (darüber kann man diverse Unbtersuchungen googeln).
Kurzversion:
FB setzt das Cookie, wenn man die FB-Seite besucht oder ein, wo FB-Inhalte (z.B. ein Like Button) eingebunden sind. Im Cookie ist eine einmalige, sehr lange Zeichenfolge hinterlegt. Diese kann FB wiedererkennen.
Bei jedem Besuch eine Seite mit FB-Inhalten wird das Cookie ausgelesen und die Seite dem Klick-/Surfpfad hinzugefügt. FB überwacht also deine Aktivitäten auf allen Seiten, auf denen sie irgendwas beitragen. Und die sind auf sehr vielen Seiten… Und daher gibt es inzwischen einige Konstrukte, wo man dann zweimal klicken muss, weil die Verbindung zu FB erst beim ersten Klick überhaupt geknüpft wird, um die nichtklickenden vor der Überwachung zu schützen.
Das gibt also ein sehr schönes anonymes Surfprofil. Außer, du hast irgendwo im FB-Imperium einen Account. Sobald du dich einmal einloggst, wissen sie dann auch noch WER genau du bist.
Warum sollte MS es anders machen? Und eine solche Überwachung deines Kindes sollte schon zu denken geben.
Wenn ich das richtig gelesen habe, sind diese Verfahren zunächst einmal in Österreich und nicht bei uns anhängig. Von daher ändert sich doch erst einmal nichts (auch in Hessen).
Früher wurde das Engagement von Firmen wie Apple und Microsoft gelobt, wenn die im Bereich von Schule aktiv waren und dort Hard- und Software zur Verfügung gestellt haben. Das das keine soziale Wohltätigkeitsarbeit war, dürfte jedem klar sein. Der frühe Vogel fängt den Wurm!
Das sich die Herangehensweise der heutige Jugend mit dem Umgang von Computern und Software, Smartphones und Tabletts anders darstellt ist auch keine Frage. Viele können einen Computer überhaupt nicht mehr von der pike auf einrichten! Das Teil wird eingeschaltet, die vorgegeben Einstellungen werden ab genickt und dann wird es genutzt. Was dahinter steckt wissen doch die wenigsten, die nicht im Bereich IT tätig sind.
Es ist doch *in* alles zu teilen und zu „Followen“. Wo anderen sich die Zehennägel heben, regiert dort die pure Harmonie – ein Genuss der Sinne ?!
Mal aus purer Neugierde die Frage, was passiert, wenn Du Deinem Sohn/Tochter die Unterschrift für Nutzung von MS Edu365 verweigerst?
Und was, wenn 30-50% der Eltern einer Klasse das so machen würden?
Hat die Schule dann einen Plan B (mal von Block und Bleistift abgesehen)? Sind nicht-MS Programme dann auch OK?
Es ist doch vielmehr so, das die „Schule“ vertreten durch den Lehrer hier den Schülern quasi vorgibt was im Unterricht zum Einsatz kommt. Früher war das ein Heft, A4 liniert oder kariert, Umschlag in der Farbe Blau, Rot, Grün oder Gelb! Und für die „Formatierung“ war noch ein Rand außen von 10 Kästchen Pflicht. Oder ein Bleichstift HB, 2HB usw.
Ob noyb das jetzt zu aller unser Zufriedenheit klärt oder nicht wir sich zeigen! Auf jeden Fall ist es sinnvoll, das jemand sich Engangiert dafür einsetzt, das das Monopolisten Produkt – der Quasi Standard auch nach gesellschaftlich akzeptablen Regeln spielt!
Das ist gut und verständlich argumentiert. Danke.
Es steht jedem und jeder Institution frei andere Produkte zu wählen bzw. zu nutzen.
Ist aber nicht der Punkt! Es geht darum, dass die Institution Schule das Produkt wählt, der Schüler oder die Schülerin keine Wahl hat, und das Produkt nicht DSGVO-konform ist. Was ist daran so schwer zu verstehen?
Eigentlich nichts, außer man will nicht.