[English]Gerade hatte ich im Beitrag Paessler stellt das PRTG-Lizenzmodell auf Abonnements um über eine Umstellung von deren Lizenzmodell auf Abonnements berichtet. Unter dem Strich führt das zu massiven Preiserhöhungen. Aber auch CheckMK hat wohl 2024 die Preise massiv erhöht, wie ein Leser mir bereits vor einigen Tagen mitteilte (er wies hier darauf hin).
Was ist CheckMK?
CheckMKist eine in Python und C++ entwickelte Software für das Service-Monitoring von IT-Infrastruktur. Sie wird zur Überwachung von Server, Netzwerk, Applikationen, Public Clouds, Containern, Speicher, Datenbanken und Umweltsensoren genutzt.
CheckMK gibt es in vier Editionen[3]: einer Open Source Edition (Checkmk Raw Edition), einer kommerziellen Enterprise Edition (Checkmk Enterprise Edition), einer kommerziellen Version mit erweiterten Cloud-Monitoring Features (Checkmk Cloud Edition) und einer kommerziellen Edition für Managed Services Provider (Checkmk Managed Services Edition). Verfügbar sind diese Checkmk-Editionen für eine Reihe von Plattformen. Nachfolgende Informationen beziehen sich auf die kommerziellen Versionen der Software.
Massive Preissteigerung
Blog-Leser Christian K. hatte mich bereits Ende Juni 2024 kontaktiert, weil ihm massive Preiserhöhungen bei den kommerziellen Versionen von CheckMK aufgefallen sind. Er schrieb: „ich weiß nicht, wann genau das umgesetzt wurde, aber ich reagiere mittlerweile allergisch auf die Preisstrategie „Wir ver-x-fachen einfach mal untere Preise“. CheckMK ist aber auch so ein Kandidat.“ Christian hat über die Wayback Machine Preise von März 2023 ermittelt.
Alte CheckMK-Preise aus 2023
Im Anschluss hat er die aktuellen Preise für die CheckMK-Produkte aufgerufen und per Screenshot dokumentiert. Das Ergebnis ist nachfolgend zu sehen.
Neue CheckMK-Preise aus 2024
Es gibt zwar noch die kostenlose RAW-Version. Aber bei der Enterprise-Version hat sich der Preis fast verdreifacht. Keine Ahnung, wie viele Leute aus der Leserschaft CheckMK einsetzen.
Ergänzung: Beachtet auch den Kommentar von Martin Hirschvogel weiter unten, der auf einen Unterschied hinweist. Die alten Preise waren ohne Support.
War es nicht so, das VMware zunächst in einer kostenlosen OSS Version kostenlos gebetatestet wurde und irgendwann auf „nun läuft es, bitte zahlen“ umgestellt wurde, Das war noch bezahlbar. Dann wurde das Teil an eine Heuschrecke verkauft…
Die freie Version ist bis auf einige Features komplett nutzbar.
Nutze die Lösung seit über 10 Jahren und die Kostensteigerungen nerven natürlich. Allerdings sind seit 2018 reichlich neue Mitarbeiter eingestellt worden die das Produkt nach vorne bringen. Eine Alternative wäre gewesen sind wie damals z.B. Astaro von einem größeren Player aufkaufen zu lassen..
Natürlich wollen auch da Leute gutes Geld verdienen, keine Frage.
Was den Einsatz angeht:
Wenn an viel im IT Support zu tun hat läuft einem die Software immer wieder über den Weg.
Zu den Kosten:
Immerhin keine Lizenzen für OS und ggf. die Datenbank.
Zusätzlich ist die Community sehr rege und kompetent.
Gruß
Das Konzept nannte sich „Shareware“ und begann in den 90er Jahren.
Mangels noch nicht erfundenem WWW (und generell schlechter Verfügbarkeit des Internet) waren der Hauptverbreitungsweg dieser Software sogenannte „Mailboxen“, von Hobbyisten betriebene Computer mit Modem, die man anrufen und nicht nur die namensgebende Mail bzw. Diskussionsforen nutzen konnte, sondern oft auch einen Downloadbereich.
Neben der für den Modembetrieb nötigen Software (bekanntestes Beispiel dürfte das Kommunikationsprogramm Telix sein) haben bis heute im Wesentlichen Programme zur Kompression per ZIP oder RAR diese Zeit überlebt und nutzen dieses Geschäftsmodell noch heute.
Konzept ist, daß man die Software herunterlädt ohne sie näher zu kennen (eine textliche Beschreibung gibt es natürlich schon) und beim Ausprobieren selber entscheiden kann, ob man sie dauerhaft nutzen will und auch bereit ist, dafür einen Obolus zu bezahlen. Meist einmalig oder nur beim Erscheinen von Hauptversionen neu, manchmal auch abgestuft nach dem jeweiligen Funktionsumfang.
Streng genommen ist auch das Windows der 00er Jahre eine solche Software, man kann es von öffentlich zugänglichen Medien installieren und einige Tage frei nutzen. danach kommen Einschränkungen in Form eines Nag-Screens, Wasserzeichens und fehlender Funktionen (Updatebarkeit, im XP/2003er Bereich sogar automatisches Herunterfahren nach einer gewissen Anzahl Stunden).
Parallel dazu hat sich der Bereich „Open Source“ entwickelt. Das ist Software, für die man (neben fertigen Kompilaten) auch den kompletten Quelltext nebst eventuell notwendiger Bibliotheken und Buildumgebung herunterladen und auch selbst kompilieren kann (in exotischen Umgebungen, für die es keine Binärdistribution gibt muß man das sogar).
Check_MK ist eine Mischform davon. Die Grundfunktionalität inklusive GUI kann als sogenanntes „RAW-Paket“ heruntergeladen und frei genutzt werden, der Herr Kettner hat allerdings viele Module entwickelt, die nicht quelloffen sind und nur kommerziell vertrieben werden. Dazu gehört zum Beispiel die „Agentenbäckerei“ (die maßgeschneiderte Agenten für einzelne Systeme kompilieren, signieren und deployen kann) und die Monitoring Engine (die freie Version nutzt die OSS Nagios und ist dadurch weniger effizient).
VMware hat (auch in den Nuller Jahren, ich meine 2006) ebenfalls mit kostenloser Software (VMware Server 1.0) begonnen. Diese (ich habe sie bis zur 1.1 verfolgt) entsprach dem GSX, brauchte also ein Wirtsbetriebssystem ähnlich Hyper-V. Später kam dann ESX (ab der 4 auch ESXi mit einem eigenen Betriebssystemkern statt Linux).
Bis zur „Heuschrecke“ war es auch hier so, daß man die volle Funktionalität 60 Tage frei testen konnte und es eine Basisversion (ohne Managementtools wie das vCenter und funktional eingeschränkt z.B. ohne vMotion oder Backup) gab, die man kostenfrei nutzen konnte.
Was wir im Moment sehen ist ein Paradigmenwechsel in der Softwarebezahlung oder -Nutzung.
Ausgehend von der Firma Adobe vor etlichen Jahre (die um ihre Einzigartigkeit wissen und noch nie damit Probleme hatten, ihre Kunden vor den Kopf zu stoßen) geht man von der einmaligen Bezahlung einer Nutzungslizenz zu einem Abomodell mit regelmäßigen Gebühren über und zwingt die Nutzer dazu.
Mag sein, daß es da vor Adobe schon in der Spielebranche (Steam) gab, da kenne ich mich nicht so aus.
Jedenfalls springen mit einiger zeitlicher Verzögerung immer mehr Hersteller auf diesen Zug auf, bei Microsoft (und damit in diesem Blog am relevantesten) war das nach Office 2019 der Übergang zu Office 365.
Weder benötigt Hyper-V ein „Wirtssystem“, es ist wie ESXi ein Typ 1 Hypervisor, noch startete O365 nach Office 2019. O365 wurde 2010 mit Office 2010 eingeführt, es gibt mit Office 2021 aber auch weiterhin Office Kauflizenzen und Office 2024 wurde bereits angekündigt.
Wenn ich mich recht entsinne, war das erste Spiel, bei dem neben dem Kauf des Spiels noch zusätzliche Gebühren jeden Monat anfielen, World of Warcraft. Das Argument, dass man damit die Server und den Traffic finanzieren, kann ich nicht gelten lassen, weil Diablo II bis IV zeigen, dass das auch ohne zusätzliche Gelder vom Kunden geht. Auf Steam sind mir bislang keine Abomodelle bekannt.
Sicherlich kein WoW, da war der Monthly schon gang und gebe in der MMORPG Welt. Beispiel Everquest, kam 99 raus und WoW 2004 ;-) Davor fällt mir nur noch Meridian 59 ein aus dem Jahr 96, da gab es imho mal ein Bezahlmodell.
Danke für den BBS/Mailbox Flashback :) Das waren noch Zeiten mit FIFO, US Robotics oder Elsa Modem, FidoNet, Echtzeitchatting, die ersten Online Games und Downloads :-D
> Parallel dazu hat sich der Bereich „Open Source“ entwickelt.
Ehm… Veto. Open Source gab es schon seit den 70er Jahren. Schau Dir mal die Genese von Unix an. Die heutige GPL entstand in den frühen 80ern als freie Software durch die Unix-Wars (Kommerzialisierung) bedroht war.
Dazu fallen mir ein paar andere arg komische Dinge auf, die mir zeigen, dass Du vermutlich die IT erst ab den 90ern mitbekommen hast, kann das sein?
Statt den anbietern das Geld in den Hals zu werfen sollte man sich vielleicht einfach Zabbix einrichten lassen. Da gibt es genug Dienstleister die einem das perfekt einrichten und man zahlt dann nur für eine „Leistung“ und nicht für eine Pseudo-Miet-Lizenz.
Abgesehen davon das Zabbix sowohl PRTG als auch CHECKMK komplett in die Tasche steckt…
Kann ich nicht vergleiche aber Edeka z.B. überwacht seine komplette Umgebung bis runter zur letzten Kasse alles automatisiert mit cmk.
Da kommen Millionen checks am Tag zusammen die abgearbeitet werden müssen.
Ähnlich andere Installationen in ähnlichen Dimensionen.
Da kommen viele alternative Lösungen definitiv ins Trudeln.
Da lächelt Zabbix müde drüber…..
Dann ist gut.
Zabbix ist lange genau im Markt und offensichtlich gut.
CheckMK war für das was es kann bisher auch spottbillig. Wir überwachen im Unternehmen 60.000 Services und zahlen bisher keine 10k € / Jahr.
Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren massig weiterentwickelt und die Community ist richtig gut. Für fast alles gibt es Plugins.
Stört mich der Preisanstieg bei VMware und Citrix extrem, gebe ich hier gerne das Geld aus.
Yeap,
plus 1 .
Ich unterschreibe das mal so.
Griß
Kann ich auch nur bestätigen: CheckMK entwickelt sich enorm weiter, es gibt für fast alles Plugins (alternativ kann man ohne großen Aufwand selbst etwas entwickeln), es gibt gute Dokumentationen und eine tolle Community und für den gebotenen Funktionsumfang und die Möglichkeiten ist es preislich wirklich günstig.
Ja checkmk hat eine tolle Community, aber warum sollte sich dieses tribe bezahlen lassen ?
War bis jetzt gerne bei checkmk, es ist wirklich ein gutes Produkt. Aber ich muss wegen des neuen Preis leider nach einer Alternative schauen.
Schade, aber die kleinen Kunden im MSP Bereich mit der MSP Lizenz können das nicht mehr auf Kunden umsetzen.
wir: Systemhaus mit 5 Angestellten für die IT sagen leider bye
Sehr traurig
Mal schauen, wann die raw Version eingestellt wird.
Hallo
die jetzt nach einer alternative suchen, sollten sich mal Zabbix anschauen, was vor kurzem in Version 7.0 rausgekommen ist und grade für große Umgebungen (1Mio Items/Services) Optimierungen erfahren hat. Danke Berechtigungen auch für Systemhäuser interessant ;-)
Zu Zabbix hatte ich was im Blog Zabbix Version 7.0.0 LTS und 7.0.1 freigegeben – hat aber die Leserschaft nicht so wirklich interessiert (nach 3 Wochen ca. 1200 Abrufe).
Der neue Preis inkludiert unlimitiert Support-Tickets. Das war beim alten Preis nicht so und ist der Preistreiber.
Checkmk Enterprise mit 3000 Services
2023:
– Software = 65€ im Monat
– Unlimitierter Support ohne SLA: 165€ im Monat
==> 230€ im Monat
2024: Software + Support = 175€ / Monat
Das Paket ist billiger geworden (230€ -> 175€/Monat).
Man kriegt halt nicht mehr die Software ohne Support als Neukunde.
Macht es das besser? Ggf. beziehe ich gar keinen Support und zahle dennoch unlimited.
@Martin
Ist es deine Vermutung, dass man den als Neukunde nicht mehr abbestellen kann, oder hat das der Vertrieb bestätigt?
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, sind die Preise nur für Neukunden?
Bestandskunden behalten weiterhin Ihren alten Preis für das Abo oder sind die bei der nächsten Verlängerung auch fällig?