Xen-Projekt in Gefahr, da das Rechenzentrum geschlossen wird

Unschöne Aussichten für das Xen-Projekt, das den Open-Source-Hypervisor Xen und die zugehörigen Tools entwickelt und verwaltet. Es hat seine Community vor möglichen Problemen gewarnt, die sich aus der bevorstehenden Schließung der von ihr gemieteten Colocation-Einrichtung, in dem sich das genutzte Rechenzentrum befindet, ergeben könnten.

The Register hat das Thema in diesem Artikel öffentlich gemacht. In einem Post UPCOMING CLOSURE OF XEN PROJECT COLO FACILITY warnt das Projekt: „Wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass das Xen-Projekt aufgrund der plötzlichen Abschaltung unseres Rechenzentrums durch Synoptek unerwartete Änderungen erfährt.“

Das Projekt hat von seinem Colocation-Anbieter Synoptek eine Mitteilung erhalten, in der dieser mitteilt, dass er seine Dienste in Marlborough einstellen werde. Dort liegt aber das Rechenzentrum, in dem die OSSTest-Instanz des Xen-Projekts gehostet wird. Die Colocation wird wahrscheinlich bis zum 31. Oktober 2024 außer Betrieb genommen.

Dieser Vorfall liegt außerhalb der Kontrolle des Xen-Projekts und wird sich auf die Kontinuität von OSSTest (der CI-Schleife des Xen-Projekts) auswirken. Auf diesen OSSTests hat man sich als Projekt stark verlassen. Die Verantwortlichen des Projekts sind sich der Probleme bewusst, die dies mit sich bringen kann. Man arbeitet mit Hochdruck daran, so schnell wie möglich andere Lösungen zu finden.

Die mögliche Folge dieser Abschaltung kann bedeuten, dass die Verfügbarkeit von OSSTest beeinträchtigt wird, was sich auf die Anzahl der gefundenen Fehler auswirkt. Die Mitwirkenden des Projekts könnten Qualitätsprobleme mit dem Code haben oder mit langsameren Reaktionszeiten konfrontiert werden.

Die Verantwortlichen sind sich der erheblichen Auswirkungen bewusst, die dies haben kann. Daher steht man mit dem Colocation-Anbieter Synoptek im Austausch. Als Alternative wird der Umzug der derzeitigen Hardware an einen anderen Standort geprüft.
Dies könnte ein anderer Anbieter, ein Mitglied des Beirats, eine Universität oder eine ähnliche Organisation sein, die Dienstleistungen für Open-Source-Projekte anbietet.

Das Projekt schreibt, dass dies den Umzug der gesamten Infrastruktur oder nur eines Teils davon beinhalten könnte, je nach Kosten und verfügbarem Platz am Zielort. Eine andere Möglichkeit wäre, die eigene Hardware aufzugeben und entweder OSSTest an einem anderen Ort von Grund auf neu erstellen oder auf ein anderes Testsystem (Gitlab CI) zu setzen.

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2 Antworten zu Xen-Projekt in Gefahr, da das Rechenzentrum geschlossen wird

  1. Fritz sagt:

    XEN war (und ist sicherlich immer noch) ein guter Hypervisor. In kleineren Umgebungen mit überschaubarem Virtualisierungsbedarf habe ich z.B. gerne mal Stratus Avance verwendet.

    Allerdings bin ich nun seit bestimmt 10 Jahren mit den relevanten Maschinen zu KVM umgezogen und habe die Entwicklung des XEN-Projektes ein wenig aus den Augen verloren.

    Auch Proxmox hat KVM/Qemu als Basis.

    Der Artikel liest sich für mich so, als ob der Bestand von XEN als Open-Source-Software nicht gefährdet ist, nur die Weiterentwicklung, da umfangreiche Code-Änderungen nicht mehr automatisiert getestet werden können, bis man einen neuen Standort für die Hardware gefunden hat.

    Nicht erschließt sich mir, ob man die bestehende Colocation wirkllich zu Marktpreisen angemietet hat (dann ist ein Umzug im Wesentlich Aufwand, aber machbar) oder ob sie von Synoptek im Rahmen eine Open-Souce-Sponsorings vergünstigt oder gar kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde.

  2. Anonymous sagt:

    The Register hat seinen Bericht aktualisiert:
    Nun heißt es nicht mehr „in Gefahr“ nur noch „in der Patsche“/“schwierigen Situation“

    Updated at 0230 UTC, July 12
    Xen Project insiders have told The Register the situation is “far from critical” and that the demise of the colocation facility may even help by giving impetus to years-long efforts to shift CI and test routines efforts to Gitlab.

    “So strictly speaking, Xen Project isn’t in peril at all, the old test platform might be, but frankly it’s not really a problem,” we’re now told. “The colo is just for a part of automated tests, it doesn’t host anything else than a few old machines.”

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