Ein Blog-Leser hat mich die Tage kontaktiert, weil er auf eine unschönen Sachverhalt im Umfeld von Teams-Telefonen gestoßen ist. Im Umfeld des Lesers kommen Yealink Teams-Telefone zum Einsatz – das Unternehmen hat bereits 2020 auf Teams Telefonie mit Direct Routing umgestellt, es gibt keine Updates mehr. Was bleibt, ist die Geräte zu entsorgen und auf neue Modelle zu setzen, in der Hoffnung, dass diese einige Jahre halten. Ich schätze, dass dies auch bei Telefonen von anderen Herstellern passiert. Hier ein Blick auf den Sachverhalt.
Yealink T55A und T56A
Beim Blog-Leser kommt Business-Telefone des Herstellers Yealink zum Einsatz. Konkret geht es um die Modelle T55A und T56A, auf Android basierende Telefone, die zu Microsoft Teams kompatibel sind. Das Gerät wurde damit beworben, das es als Android-basiertes Telefon für Büroangestellte, Rezeptionen und öffentliche Bereiche konzipiert ist.
Ich habe mal geschaut, auf Google werden Examplare des Yealink T55A-Teams Edition weiterhin angeboten. Geht man aber auf die Webseite des Herstellers, informiert Yealink darüber, dass die Modelle SIP-T55A-Teams/SFB & SIP-T56A-Teams/SFB & SIP-T58A-Teams/SFB eingestellt wurden und seit 1. November 2021 auch nicht mehr verkauft werden. Nach diesem Datum wurden keine neuen Bestellungen für das Produkt mehr angenommen. Nach dem End-of-Life-Datum wird Yealink keine neuen Funktionen mehr entwickeln. Aber es soll noch Unterstützung geben:
- Im ersten Jahr ab dem End-of-Life-Datum bietet Yealink vollständigen Support, einschließlich technischen HW-/SW-Support, Anwendung vorhandener SW-Bugfixes, neuer nicht kritischer SW-Bugfixes, neuer kritischer SW-Bugfixes und neuer Sicherheitsfixes.
- Im zweiten bis einschließlich fünften Jahr nach dem End-of-Life-Datum wird Yealink versuchen, SW-Bugfixes bereitzustellen.
Das erste Jahr ist inzwischen verstrichen. Ende 2025 läuft nach meiner Rechnung auch noch der „erweiterte Support“ mit Bugfixes aus. Aber in Verbindung mit Microsoft Teams hat man bereits seit 2021 schlechte Karten.
Wenn Telefone aussortiert werden müssen
Blog-Leser Werner hat mich Ende letzter Woche kontaktiert, weil er unangenehm mit der oben skizzierten End-of-Life-Thematik in seinem Unternehmensumfeld konfrontiert wurde. Dieses Unternehmen hat im Jahr 2020 auf Teams-Telefonie mit Direct Routing umgestellt. Die Mitarbeiter haben alle kein Telefon mehr am Schreibtisch, sondern benutzen für Telefonate den Teams-Client am Rechner.
Für Funktionsplätze an denen Kunden sitzen und Plätze wie die Cafeteria, etc. hat sich das Unternehmen als Common Area Phones Microsoft Teams-Telefone von Yealink (die oben erwähnten Modelle T55A und T56A) zugelegt. Im Teams Admin Center wurde für diese Geräte automatische Updates aktiviert. Nun ist die IT im Microsoft Message Center über die untenstehende Ankündigung gestolpert.
Teams Rooms on Android and Teams Phones impacted by retirement of legacy notifications infrastructure: UPGRADE REQUIRED!
MC798318 Reminder | Microsoft Teams Mobile: Support is retiring for legacy services infrastructure for chat messaging (June 2024) also impacts Teams Devices including Teams Rooms (Android) and Teams Phone devices, because these devices use the same chat notification service infrastructure as Teams Android mobile clients.
To avoid disruption, these updates must be completed before July 31, 2024
- An update to Teams rooms application version 1449/1.0.96.2024020802 or greater is required for Teams Rooms on Android devices.
- An update to Teams phone application version 1449/1.0.94.2024011003 or greater is required for Teams Phone devices.
Microsoft Teams devices are governed by the Modern Lifecycle Policy and require users to stay on the most up-to-date version of the Teams Rooms application. Automatic updates ensure that users have the latest capabilities, performance and security enhancements, and service reliability. Learn more about the Modern Lifecycle Policy under the Servicing agreement for Microsoft Teams.
Ab dem 31. Juli 2024 beendet Microsoft die Unterstützung der Legacy Services-Infrastruktur für Chat-Messaging einstellen. Dies betrifft Teams Rooms auf Android-Geräten mit einer früheren App-Version als 1449/1.0.96.2024020802 und Teams Phone-Geräte mit einer früheren App-Version als 1449/1.0.94.2024011003.
Die Abschaffung der CNS-Service-API wirkt sich auf eingehende Anrufe (einschließlich Benachrichtigungen für Einzel- und Gruppenanrufe) und auf Nähe basierende Szenarien für die Teilnahme an Meetings in den Teams Rooms auf Android aus. Die Stilllegung wirkt sich auch auf eingehende Anrufe, Voicemail und Benachrichtigungen über verpasste Anrufe auf Teams Phone-Geräten aus.
Der Vorschlag Microsoft lautet: Update your Teams Rooms on Android device to latest Teams rooms application version or app version greater than 1449/1.0.96.2024020802. Die IT des Blog-Lesers wollte dann natürlich updaten, musste aber feststellen, dass die oben erwähnten Yealink-Geräte auf dem Stand 1449/1.094.2022062103 stehen und im TAC als „Up to date“ angezeigt und auch keine Updates dafür angeboten werden.
Auf die Beschwerde des Blog-Lesers bei Yealink verwies deren Support zuerst erst auf Microsoft. Microsoft verwies dann auf Yealink zurück, denn die Geräte seien EOL. Es wird keine Lösung geben (und wenn die Ankündigung im Message Center richtig verstanden wurden, werden zukünftig keine eingehenden Anrufe mehr auf den Geräten signalisiert.
Im Klartext: Das Unternehmen darf die Yealink-Modelle ohne Support entsorgen und auf neue Modelle umsteigen. Diese werden dann in wenigen Jahren vermutlich auch aus dem Support fallen – das Neukauf-Karussell dreht sich. Wie schrieb der Leser: „Vielleicht interessiert es ja auch andere Leute die dachten, sie wären mit ihren Teams Telefonen safe – ich finde nach 4 Jahren Nutzungszeit die Telefone entsorgen zu müssen, sehr unbefriedigend.“
Ich mag an dieser Stelle nicht in Häme ausbrechen, aber mir ging immer mal wieder, wenn ich über „wir setzen auf Teams-Telefonie“ las, die Frage durch den Kopf, wie die Leute das mit den Updates regeln? Es ist ja bekannt, dass Microsoft vorne am Teams-Client fleißig bastelt, währen die Firmware im Hintergrund nicht nachkommt, die Änderungen und Bugs in Teams aufzufangen.
Es gibt ja diverse Blog-Beiträge zu Jabra Headsets in Verbindung mit Teams (siehe folgende Linkliste), die von Ärger berichten, weil Microsoft geändert hat. Es ist wirklich „geplante Obsoleszenz“, denn dieser Ansatz MS Teams mit Drittanbieter Telefon ist absehbar auf „geht nicht mehr“ getrimmt. Wenn ich bedenke, dass ich hier vor 9 Jahren DECT-Telefone meiner verstorbenen Eltern übernommen habe, die dort schon viele Jahre in Betrieb waren und es immer noch an einer FRITZ!Box tun, stelle ich mir schon die Frage, ob die Firmen diesbezüglich auf einem guten Weg sind? Wie haltet ihr das mit der Teams-Telefonie?
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Dir ist klar dass auch DECT sicher Sicherheits Lücken hat, nur dass sich halt niemand darum kümmert.
Das mit dem Geräte betreiben ohne Hersteller Support wird halt in einer Vernetzten Welt immer schwerer.
Dann ist diese vernetzte Welt offenbar ein Irrweg.
Das Problem im Software Bereich war schon immer das fehlen von Kommunikations Standards , ob es das genormte Word Format ist oder eben die aktuelle nicht dokumentierte und genormte MS Teams Schnittstelle.
(Teams könnte ja für sehr vieles auch SIP verwenden)
Diese Wissens Hoheit war schon immer extrem profitabel für die Firmen. Egal ob Cloud Wetterstation oder Office 365.
Auch mein IP-Telefon hat mit Sicherheit Sicherheitslücken. Genau wie meine DECT-Telefone betreibe ich die IP-Telefone aber in einem vom öffentlichen Datennetz getrennten Bereich.
Es wird an der Stelle offensichtlich Zeit für gesetzliche Regelungen, was den deutschen Markt betrifft. Bei Autos, Heizungen und andere Gerätschaften klappt das ja auch, dass länger als 2 bis 4 Jahre Teile, Updates und dergleichen verfügbar sind.
Ich kenne Hersteller die auch für DECT Telefone Updates machen. Der Update Vorgang ist wegen der langsamen Datenübertragung mit DECT aber recht langwierig.
Naja, bei z.B. einem Fritzfon dauert das FW-Update nur wenige Minuten.
Langwierig finde ich das nicht.
Auch Bei Foto Apparaten gibt’s anfangs ein paar Updates um grobe Patzer zu fixen und dann kommt das neue Modell, mit neuen Features, die reine Software sind und also auch in der alten Hardware gegen (z.B. Canon und HDR Video).
Das ist kein Grund zum Weinen, sondern den Gesetzgeber aufzufordern ein generelles Nachhaltigkeits Gebot zu folgen und nicht für jedes Gerät ein neues Gesetz. eines für Handies, eines für Kaffeepad Maschinen, eines für Router, eines für Staubsauger….
Aber die Lobby ist stark.
(ich erinnere an Geräte aus DDR Produktion für den Westen (Privileg). Die DDR hatte so wenig Rohstoffe, dass sie sich keine Ersatzteil Logistik leisten konnten. Aber die Geräte hielten.
Heute gab es bisher auch keine Ersatzteile, aber gewollte Obsoleszenz…)
beim Vorgänger war es schon so.
die yealink t48 Skype for business Telefone gab es für 50 € brutto im amazon retourenkauf als neue Produkte, weil man sie nicht mehr verwenden konnte.
diese konnte man mit einer sip Firmware versehen und dann an klassische sip Telefonanlagen anschliessen.
wäre zu evaluieren, ob das hier such geht.
Ha! Exakt diese habe ich 2021 gekauft und auf SIP umgeflasht. Meine Mitarbeiter und ich sind sehr zufrieden mit den Dingern. Und Chef hat sich gewundert wie günstig die „neuen“ Telefone waren :).
Auf die schnelle habe ich allerdings keine Anleitung für das T55A gefunden. Für das T56A und T58A habe ich Berichte von erfolgreichem Umflashen auf SIP gefunden. Das T55A scheint ein Prototyp gewesen zu sein munkelt man im Yealink Forum.
Deswegen bevorzuge ich weiterhin eine lokale Telefonanlage und nicht Telefonie über online Dienste wie Teams o.ä. Da ist mir der Softwarestand der Telefone relativ egal (solange die PBX damit umgehen kann), da die Endgeräte dann nur mit der Anlage in einem separaten VLAN kommunizieren und nur die PBX kommt raus zum SIP-Provider. Somit muss ich im Zweifel nur auf den Softwarestand der PBX achten. Zumindest bei Herstellern, die Altgeräten in neuerer Software nicht den Stecker ziehen.
So ist es. Bei mir hat es, als meine Auerswald Telefonanlage kaputt ging, nur ein DECT-Telefon geschmissen, weil ich dieses nicht mehr bei der FRITZ!Box einbuchen konnte und keine Lust auf Telefonverkabelung FRITZ!Box – Hausverteiler – DECT-Telefon hatte. Das DECT-Telefon war aber auch schon 23 Jahre alt …
Das kenne ich anders.
Ein uraltes Siemens Gigaset 3000 Comfort ließ sich völlig problemlos an der Fritzbox anmelden.
Was die Sicherheit bei DECT angeht:
DECT unterstützt von Haus aus Gesprächsverschlüsselung, allerdings mit nur 64 bit.
Seit 2016 ist auch AES 128 normiert und wird von einigen DECT-Telefonen unterstützt.
Leider machen die Hersteller eigentlich nie Angaben zum Verschlüsselungsstandard.
Egal wie gut DECT ist niemand weiß wie gut die DECT Implementierung deines Telefons ist und welche Schwachstellen diese hat.
Ich könnte jetzt einmal mehr darauf hinweisen, dass es vielleicht keine wirklich gute Idee ist, Microsoft als Religion zu sehen und ihr blind zu folgen. Ich habe schon zu dem Zeitpunkt, als Teams seinerzeit aufkam, die ernste Frage gestellt, was das soll, ein Programm zu starten, um dann die Funktionen anderer Programme zu nutzen, die ich auch so nutzen kann. Das erinnerte mich immer an Lokus Bloates oder wie das Zeug hieß.
Die Produkte von Microsoft sind nicht so alternativlos, wie euch mancher Schlipsträger gern Glauben machen möchte.
Und ab hier wird’s dann redundant.
Es gibt auch Geräte, für die es rel. lange FW-Updates gibt, die aber der Endkunde nicht installieren kann.
Denn die FW-Updates sind nicht öffentlich zugänglich und müssen lt. Anleitung von einem Servicetechniker installiert werden.
MFPs von Kyocera gehören z.B. zu dieser Kategorie von Geräten.
Es fehlt tatsächlich eine gesetzliche Pflicht, das die Hersteller für X Jahre nach Produktionsende Sicherheitsupdates und Updates, die nötig sind, um die Funktion des Gerätes sicherzustellen, zur Verfügung stellen muß.
Und zwar so, das jeder die Updates selbst herunterladen und installieren kann.
Und unabhängig von der Gerätegattung.
Und 5 Jahre halte ich da für zu kurz. Ich würde da 10 Jahre ansetzen.
Warum muss ich gerade an die Werbung eines Porzellan Herstellers denken?
„… mit 30 Jahren Nachlaufgarantie“
ja, schön, aber zum einen passten die Farben dann doch nicht 100 pro, Handarbeit und man muß Sammler sein, wenn man antiquiertes Design nachkauft…
Sicher mag ein 20 Jahre altes DECT noch funktionieren.
Aber das LCD ist flau geworden und mein neues ersetzt auch gleich das Radio und hat einen sehr guten Klang und weniger Stromverbrauch.
Eine Zeitlang gab es die Unsitte alte PCs als Router zu benutzen, bei 100W Standby (Strompreis Ca 3euro pro Watt im Jahr.
man spart also einmalig 100 Euro für einen Plaste Router und zahlt 300 Euro im Jahr an die EVU. Alte Festplatten dasselbe.
Android hat im Businessbereich nur auf Mobiltelefonen was zu suchen. Auf anderen Geräten, die länger halten müssen ist Android aufgrund der Update Politik von Google unbrauchbar. Meistens ist die Hardware für die neue Android Version zu schwach.
Das ist eine allgemeine Problematik. Vor dem Kauf immer die Verträge prüfen bezüglich Eol usw. „Yealink Network Technology ist ein Unternehmen im Bereich Telekommunikation mit Sitz in Xiamen, Volksrepublik China.“
Genau diese Verortung habe ich mir im Beitrag verkniffen. Als ich vor einiger Zeit über Yealink mal Fragen gestellt habe, bekam ich gefühlt „virtuelle Hiebe“ (nicht das es mich groß juckt), welcher Hersteller denn nicht in China fertigen ließe …
Die Aussage „Die fertigen ja alle in China“ ist mMn als Argumentation in diesem Zusammenhang sowieso absolut sinnfrei. Zum einen sind es tatsächlich nicht wirklich alle, sondern nur die meisten. Aber vor allem ist es für mich immer noch ein Unterschied ob die ganze Entwicklung in China ist oder ob der Kram da nur zusammengelötet wird.
Ich habe in meinem alten Job selber schon mal Yealink Telefone (weiß nicht mehr welches Modell) in den Händen gehabt und fand die jetzt im Vergleich mit Telefonen anderer Hersteller auch nicht so pralle.
Das Problem ist aber auch, dass alle X Jahr irgendein neues Gerät rauskommt, was effektiv NICHTS besser kann. Da gibt es auch kein Anreiz es anders zu machen. Man mag jetzt damit argumentieren, dass da evtl. der neuste technische Standard ist…. Ob dazu immer Hardware geändert werden muss, gerade wenn es um Sicherheit geht.
Man kann gesetzlich irgendwelche Updatezeiträume festlegen…. Mal davon abgesehen, dass man ausklamüsern müsste welche Produkte es betrifft und welche nicht. Es fängt ja bei billigen Funkthermometern an. Die Frage ist auch was man unter Update versteht.. Geht es nur um Sicherheitsrelevante Sachen oder generell Updates (Bugs, Android Version?).
Es gibt ja nicht mal eine Plattform um Sicherheitslücken zu melden, die Produkte haben trotz EAN nicht mal eine einheitliche Nummer/Struktur um einzelne Produkte wirklich zu identifizieren. Das würde übrigens auch bei Sicherheitsthemen massiv helfen, wenn man einfach sein Produkt über die EAN abonnieren könnte. Es wäre ggf. hilfreich eine Struktur zu schaffen um Produkte erstmal zu tracken und zu bewerten. Allein was im Getränkesektor los ist und was Unternehmen machen um die gesetzlichen Regelungen zu umgehen. Ohne eine gesetzliche Regelung wird es nicht gehen, aber es braucht auch Kunden die überlegen was Sie wann kaufen und was nicht.
Smartphone Hersteller XY bietet auch Updates für XY Jahre an, effektiv weiß aber selbst der Hersteller nicht was das konkret bedeutet….. Wann de Laufzeit beginnt, wann diese endet? Wann muss ein Android-Update „rauskommen“, damit es noch genommen wird? Auf Rückfrage erhält man dann teilweise auch die Antwort, dass es teilweise gar nicht möglich ist, wenn die Hardware es nicht hergibt. Was übrigens auch total nachvollziehbar wäre, wenn es so einen Fall gibt.
Der Begriff „Geplante Obsoleszenz“ wird aus meiner Sicht immer viel zu schnell in den Raum geworfen und allein der Begriff sagt deutlich was damit gemeint ist und was nicht. Ob jetzt „Yealink“ gezielt geplant hat die Geräte nicht mehr mit Updates zu versorgen oder es nur ein Nebeneffekt ist, weil man halt ständig neue Sachen raushaut und sich nicht mehr um die eigene Produkte kümmert.
Microsoft hat den Termin inzwischen auf 30. September 2024 verschoben:
Updated July 10, 2024: We have updated the timing of this change below. Thank you for your patience.
MC798318 Reminder | Microsoft Teams Mobile: Support is retiring for legacy services infrastructure for chat messaging (June 2024) also impacts Teams Devices including Teams Rooms (Android) and Teams Phone devices, because these devices use the same chat notification service infrastructure as Teams Android mobile clients.
To avoid disruption, these updates must be completed before September 30, 2024.
Das ist aber weder ein MS noch ein Yealink „Problem“ – die API schaltet Google ab.
Das war auch eine Info bei unserem Upgrade unserer 3CX Anlage auf v20 , das ältere Versionen nicht mehr unterstützt werden – aus eben jenen Gründen.
Das Yealink einem EOL Produkt keine Updates spendiert, ist nun auch irgendwie..plausibel.
Ärgerlich ist es dennoch, das steht fest.
Das wirklich ärgerliche dabei ist, dass es in Unternehmen kaum noch Möglichkeiten gibt, gängige Lösungen zu nutzen und den vielfältigen geplanten Obsoleszenzen zu entgehen.
Ich kann den Teams Hype sowieso nicht verstehen, das Ganze ist so sinnvoll wie Sharepoint und genauso „angenehm“ zu administrieren und supporten.
Aber auch z.B. bei 3CX werden Endgerät schnell als „not spported“ aussortiert. Glücklicherweise funktionieren sie meistens trotzdem noch geraume Zeit danach einwandfrei Das ist aber nichts für schwache Nerven, denn es gibt keine Garantie, dass das auch morgen noch so sein wird.
Ich frage mich immer, ob der Produktivitätsgewinn von Lösungen wie Teams den ganzen Overhead rechtfertigt, und ich Gaube die Antwort ist bei den meisten Anwendern schlicht „nein“…
Auch wenn es einigen Firmen nicht passt: Ich saniere regelrecht alte Auerswald Telefonanlagen. Der einzige Grund, diese auszutauschen, wären ernsthafte Sicherheitprobleme. Rein funktionell machen die alles, was meine Kunden wollen, und oft noch weit mehr, als moderne Geräte.
Und genau da liegt das Problem für die Hersteller: Es wird technologisch alles mögliche als Sau durchs Dorf getrieben, was qualitativ oft schlechter ist und weniger Funktionen hat. Das fängt schon bei den hochqualitativen Audio-Codecs für SIP an. Theoretisch kann das zu besserer Qualität führen, oftmals ist es aber deutlich schlechter als das sehr zuverlässige und klanglich völlig ausreichende ISDN. Natürlich können wir das Rad nicht zurück drehen, aber tatsächlich erhalten viele meiner Kunden ihre ISDN-Systemtelefone an der klassischen PBX.
Wenn ich höre, dass Telefone obsolet werde, die erst wenige Jahre alt sind, kommt mir aus Sicht der Nachhaltigkeit das Kotzen.
Ich bin keineswegs ein „Ewig Gestriger“, im Gegenteil. Aber ich bin mittlerweile in einem Alter, wo neue Technik mir das Leben erleichtern soll, anstatt mir einen neuen Workflow aufs Auge zu drücken und einen Haufen Probleme und Komplikationen. Ich weiß nicht, wie es bei anderen Herstellern ist, aber bei Auerswald haben mir die Android Telefone der ersten Generationen kaum eine sinnvolle App beschert, obwohl die Technik durchaus das Potential dazu hatte. Da wäre mir eine proprietäre Software mit sinnvollen Funktionen und Erweiterungen lieber anstatt eine duelloffene Basis, die allein durch Überalterung ruckzuck zur Insellösung wird. Was ich hier lese, zeigt mir: Auch woanders ist Mist.
Auf meinem Schreibtisch steht seit 2013, wie ebenso auf gerne 100 anderen Tischen im Unternehmen ein komfortabler Tischapparat. Die TA hat sich inzwischen 2x geändert und verdoppelt, die Tischapparate nicht.
Solange es keine wirklich offenen Standards und somit keinen Marktdruck entlang des Lifecycle für die Anbieter gibt, ist alles sowieso nur Spielzeug bis übermorgen.
Google wegen irgendwelcher API Unterstützung vorzuschützen, ist natürlich auch sehr bequem. Wenn man wollte wäre es schon möglich, da hält auch Google einen nicht von ab.