Investor Meridian BidCo LLC kauft Mehrheit an MariaDB plc

[English]Kleiner Nachtrag vom 25. Juli 2024. Es wurde bekannt gegeben, dass die MariaDB plc einen neuen Mehrheitseigentümer hat. Es handelt sich um eine Tochter einer Investmentfirma. Diese hat 88,7 % der Aktien von MariaDB plc übernommen und kann nun die Geschicke des Datenbankentwicklers bestimmen.

Blog-Leser Georg hatte mir die Information bereits zum 30. Juli zukommen lassen – ich komme aber erst jetzt dazu, das Thema aufzugreifen. Die Randbedingungen gehen aus diesem Wallstreet Online-Artikel hervor. Dort heißt es, dass Meridian BidCo LLC, eine Tochtergesellschaft von K1 Investment Management, LLC, ein Angebot zur Übernahme von MariaDB plc-Aktien abgegeben habe.

Meridian BidCo LLC hat ein Gebot zum Erwerb aller ausgegebenen und noch auszugebenden Stammaktien von je 0,01 US-Dollar (Nennwert) des Unternehmens (die „MariaDB-Aktien“) abgegeben. Das Angebot wurde in Übereinstimmung mit seinen Bedingungen am 25. Juli 2024 abgewickelt. Meridian BidCo LLC besitzt nun 61.263.283 MariaDB-Aktien, was 88,70% des ausgegebenen Aktienkapitals von MariaDB zum 22. Juli 2024 entspricht.

Meridian BidCo LLC beabsichtigt nun, die Bestimmungen der Sections 456 bis 460 des irischen Companies Act von 2014 anzuwenden, um alle ausstehenden MariaDB-Aktien, die nicht im Rahmen des Angebots erworben wurden oder deren Erwerb vereinbart wurde, zu denselben Bedingungen wie das Angebot zwangsweise zu erwerben. Die Aktienbesitzer haben bereits eine Pflichtmitteilung erhalten, können aber noch vor einem irischen Gericht Einspruch einlegen.

Im Anschluss an das obligatorische Übernahmeverfahren beabsichtigt Bidco die Aktie von der New Yorker Börse abzuziehen und vom Markt zu nehmen. Wie sich das Ganze auf MariaDB auswirkt, ist offen. MariaDB plc ist ein Unternehmen, welches die gleichnamige Datenbank als Produkt anbietet. MariaDB wird von vielen Unternehmen eingesetzt.

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3 Antworten zu Investor Meridian BidCo LLC kauft Mehrheit an MariaDB plc

  1. mw sagt:

    Bleibt abzuwarten, was mit Maria DB passiert. Grundsätzlich ist Maria DB GPL2 und bei der maria DB angesiedelt, die aber von komerziellen Unternehmen beherrscht wird. Jedenfalls verheißt der Einstieg von Finanzinvestoren nichts Gutes.

    Es zeigt sich mal wieder, daß die Versuche Open-Source zurückzudrängen erfolglos waren, jetzt kommt Phase 2 und die Projekte werden einfach weggekauft und komerzialisiert.

  2. Fritz sagt:

    Ich habe gerade ein Déjà-vu zu MySQL, als deren Fork und freier Nachfolger sie ja angetreten sind. Geschichte wiederholt sich.

    Im professionellen Umfeld beobachte ich im Moment einen verstärkten Trend zu ProstgreSQL, die ja viele Features mitbringen, die z.B. ein MS-SQL hat, MariaDB aber noch nicht.

    Vielleicht der nächste Übernahmekandidat.

  3. Art sagt:

    Auch Open Source entwickelt sich nicht von allein und die Entwickler leben nicht von Luft&Liebe. Viele Open Source Projekte kranken an fehlenden Ressourcen, auch wenn Ihre Produkte weltweit an kritischen Stellen eingesetzt werden – u.a. von Firmen, die Millionen/Mrd. verdienen – siehe auch: https://www.explainxkcd.com/wiki/images/d/d7/dependency.png
    Kurz-/mittelfristig wird sich mMn nichts ändern – wenn doch, wird es eben den nächsten Fork geben – auch wenn Michael (Monty) Widenius keine weiteren Kinder hat, deren Namen man nutzen kann. Langfristig wird es ggf. in Richtung Open Core statt Open Source gehen: neue Enterprise Feature ggf. nicht mehr unter der GPL, sondern einer kommerziellen Lizenz. Auf meinen eigenen privaten MariaDB Instanzen wird dies keinen Einfluss haben.

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