Adobe Reader DC: Neue Probleme (Speicherfehler) durch veraltete Paketversionen?

Stop - Pixabay[English]Ein Leser hat mich auf ein mögliches Problem im Zusammenhang mit dem Adobe Reader DC hingewiesen. In seinem Unternehmensumfeld häufen sich seit kurzem Fehlerberichte über Probleme mit der Software. Dabei ist der Fehler angeblich durch Adobe längst behoben. Es besteht der Verdacht, dass alte Adobe Reader DC-Versionen mit Softwarepaketen ausgeliefert werden und für die Probleme verantwortlich sind. Ich fasse mal die vorhandenen Informationen zusammen.

Ein Leserhinweis auf einen Adobe Reader DC-Fehler

Blog-Leser Sven E. hat mich vor einigen Tagen per Mail kontaktiert (danke dafür), weil er in seinem Umfeld im Unternehmen mit Störungsmeldungen der Nutzer an die IT konfrontiert ist. Die Anwender werden beim Adobe Reader DC mit der Fehlermeldung:

Windows Application Error

Referenced Memory could not be written

Adobe Reader DC error

konfrontiert. Auf Deutsch könnte die Meldung „Windows-Anwendungsfehler: Referenzierter Speicher konnte nicht geschrieben werden“ lauten. Der Adobe Reader DC streikt dann.

Der Fehler ist bekannt und gelöst

Mir sind bei einer Suche mehrere Fundstellen aus April und Juli 2024 untergekommen. Sven hat mir den Link auf den Adobe Forenbeitrag Windows Application Error Referenced Memory could not be written mitgeschickt. Dort beschreibt ein Anwender das Problem mit dem Adobe Reader DC June 2024 (24.002.20857) und DC Jul 2024 (24.002.20933).

Im betreffenden Thread wird als Lösung die komplette Deinstallation des Adobe Reader DC, löschen aller zugehörigen Ordner und ausführen eines Adobe Clean-Tools durch den Adobe Support genannt. Im verlinkten Thread im Support-Forum gibt es weitere Tipps wie „im Windows 7 Kompatibilitätsmodus einrichten“ etc.

Fehler tritt immer noch auf?

Inzwischen sind von Adobe neue Versionen des Adobe Reader DC freigegeben worden. Man sollte davon ausgehen, dass die Entwickler das Problem zwischenzeitlich behoben haben. Seven schrieb mir dazu: „Auch wenn im Link Gelöst steht, ist das Problem alles andere als erkannt und behoben.“

Er merkt an, dass bei ihm in der Firma gerade wellenmäßig Meldungen dieses Fehlers über verschiedene Kunden hinweg „noch“ vereinzelt auftreten. Sein Eindruck ist, dass es sich aber gerade hochzuschaukeln scheint. Betroffen sind Systeme mit Windows 10 22H2 und Windows 11 23H2.

Der Blog-Leser äußert dann einen Verdacht, den er noch nicht verifiziert hat: Es könnte ein Software-Rollout einer Drittanbieter-Anwendung in den Firmen sein, das auf einer alten Adobe Reader DC-Variante basiert.

Sprich: Der Adobe Reader DC im Paket wurde nicht aktualisiert. Er schreibt, dass bei ihm z.B. das „Ur-Paket“ Adobe Reader DC von 2022 im Rollout enthalten ist. Wird dann direkt nach dem Rollout der Software das jeweils letzte freigegebene Update per Patch-Verteilung ausgespielt und installiert, landet u.U. der alte Adobe Reader DC auf den Zielsystemen und das eigentlich als gelöst betrachtete Problem ist wieder da.

Sven hat mir noch einen Link auf diesen Microsoft-Answers-Forenbeitrag mitgeschickt, der sich ebenfalls auf einen Speicherzugriffsfehler bezieht. Dort hat ein Teilnehmer einen Workaround:

Just open start – in search type „services.msc“ – enter, in the list look for GameInput, right click on it – Properties, press stop and select Startup type „Disabled“.

gepostet. Sven will diesen Ansatz jetzt testen. Ich habe die Informationen mal in einem Blog-Beitrag veröffentlicht. Vielleicht gibt es mehr Betroffene und es kann was zur Ursache oder zum finalen Fix beigetragen werden.

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27 Antworten zu Adobe Reader DC: Neue Probleme (Speicherfehler) durch veraltete Paketversionen?

  1. Marco B. sagt:

    Wir haben in der Firma den anderen Fehler, den wir mit den bisher im Netz zu findenden Lösungsansätzen nicht beheben können. Die Fehlermeldung erscheint 3x bei jedem erneuten Öffnen des Adobe Readers. Workaround ist bisher „einfach“ nur die PDFs zu schließen, den Adobe Reader aber geöffnet zu lassen. Denn der Fehler tritt wirklich nur beim Öffnen des Programms auf, nicht beim Öffnen einer PDF-Datei.

    AdobeCollabSync.exe – Konnte nicht korrekt gestartet werden – Fehler 0xc000007b

  2. Gänseblümchen sagt:

    Wurde der Reader auf den betroffenen Systemen als separates Produkt in der Liste der installierten Software in der Systemsteuerung registriert? Was sagt die Software-Inventarisierung dazu, welche Versionen werden für das gesamte Netz darin aufgelistet? Hier im Netz benötige ich nur wenige Mausklicks, um sowas aus der zentralen Software-Inventarisierung heraus zu holen.

    Wenn tatsächlich der Acrobat bei einer anderen Software mitgeliefert wird, und so installiert wird, dass er sich nicht im System registriert (also quasi portabel), dann würde der Softwarehersteller eins auf die Mütze bekommen.

    • Sven sagt:

      Software wird „as is“ installiert und in der Registry normal hinterlegt, plus zusätzlich eigene Reg-Keys für die internen Tools.
      Problem ist – wie oben beschrieben – dass für die Verteilung immer noch ein alter Installer verwendet wird, der dann im Stagingprozess durch die Updateverteilung im Nachgang aktualisiert wird.
      Noch ist es eine unbestätigte Vermutung, dass es genau daran liegt, weil es im Netz nur punktuell dazu Informationen gibt. Analyse läuft

      • Gänseblümchen sagt:

        Naja, wenn aber auf dem System schon eine neuere Version von Acrobat DC ist, installiert dann der Schrottinstaller dieser Spezialsoftware (sorry, dass ich das so drastisch formuliere) dann da wieder eine ältere Version von Acrobat mit drüber? Kann man dem Schrottinstaller dieser Software nicht mitteilen, dass es kein Acrobat mitinstallieren soll?

        • Sven sagt:

          So ist das nicht gemeint gewesen. Das Initialpaket, welches beim Aufsetzen eines Clients installiert wird, ist aus 2022. Nachdem die gesamten Software-Pakete (beim Aufsetzvorgang) installiert wurden, läuft im Anschluss das Patching (Windows & Applikationen) und die Adobe Patches kommen da auch mit. Adobe wird sonst nicht durch irgendwen anders installiert.

          • Bernie sagt:

            Sorry, aber bevor du die Leser hier mit deinen Problemen kirre machst, frage
            ich mal konkret:
            – Adobe Acrobat Reader 32-Bit oder 64-Bit?
            – das neue Design wurde per GPO deaktiviert?
            – wer ist für die Softareverteilung zuständig und wie erfolgt diese?

            Warum läuft das Patching des Acobat Readers separat?

  3. GüntherW sagt:

    Adobe Acrobat hat ebenfalls beim Werkzeug „Ausfüllen und Unterschreiben“ den Fehler, dass bei der Eingabe von etwas mehr Text das Programm anfängt extrem zu laggen (>200 Wörter). Man braucht teilweise 30 Sekunden und länger und einen Cursor zu setzen. Ausfüllen von größeren Formularen und Anträgen quasi unmöglich. Je weiter unten man im Textfeld den Cursor setzt, umso schlimmer ist es.

    Ebenfalls kann man seinen PC lahmlegen und den RAM-Bedarf von Adobe Acrobat in dem Modus auf 5, 10 oder 20GB hochpushen, indem man u.a. ganz schnell klickt oder viele Änderungen macht. Ich vermute er speichert bei jeder Änderung das Dokument im Hintergrund, damit man die Änderungen wieder rückgängig machen kann.

    Hatte ich schon mehrmals an Adobe Reader gemeldet, aber entweder hat man mich an eine andere Stelle verwiesen oder die kommen mit so Hinweisen, dass man ebenfalls den Cleaner drüberziehen soll…. Ich weiß gar nicht, ob ich das dann am Ende gemeldet hatte. Dann erst Nutzerkonto anlegen, dann bin ich wieder sonst wo gelandet, wo man Bugs melden kann, die aber auch erst irgendwie geranked werden?

    Wenn hier Jemand weiß, wo und wie man bei Adobe Fehler meldet OHNE tagelang Zeit investiert um überhaupt rauszufinden wie man den Fehler meldet.

  4. Bernie sagt:

    Ist denn wirklich die aktuelle Version 24.003.20112 auf den betroffenen Clients installiert?
    Im Forum, siehe:
    https://community.adobe.com/t5/acrobat-discussions/windows-application-error-referenced-memory-could-not-be-written/m-p/14853662/page/4#M478289
    wird teilweise berichtet, dass das Problem mit der aktuellen Version 24.003.20112 vom 10.09.2024 nicht mehr auftritt.
    Ansonsten gibt es in dem Forum (siehe Link oben) auch den Hinweis, dass die Aktivierung des Kompatibilitätsmodus das Problem lösen kann (sollte aber nicht als dauerhafte Lösung gewählt werden).

  5. Mark sagt:

    Bei uns hat sich das Problem zuverlässig lösen lassen in dem das neue Design deaktiviert wurde über das Datei Menü.

  6. Tomas Jakobs sagt:

    Für den Otto-Normal-Windows-User mit seinem Office-Rechner reichen IMHO PDF24 und PdfArranger (https://github.com/pdfarranger/pdfarranger) für 99% aller PDF Aufgaben aus.

    Dort wo leider der Adobe Reader unerlässlich bleibt sind die eigenen Adobe-Lösungen und Workflows und alles, was mit Konstruktionsplänen von Maschinen oder Häusern zu tun hat. (aus Autodesk et al.)

    • Jens sagt:

      Zum Nachbearbeiten von PDFs aus AutoCAD eignet sich auch der PDF Xchange Editor recht gut (z.B. Zuschneiden von Plänen auf das richtige Format).

    • Sven sagt:

      Wenn es denn „Otto-Normal“ wäre…
      Zuhause nutze ich auch alles außer Adobe….
      In der Firma sieht das halt immer etwas anders aus.
      Sobald ich Rückmeldung von den Tests höre, poste ich meine Erkenntnisse.

      Danke an alle

    • Gänseblümchen sagt:

      Sofern nur Standard-PDFs angesehen und erzeugt werden, braucht man nichtmal PDF24 und PdfArranger, viel zu fett, noch zwei Pakete mehr, die man uptodate halten muss, da reicht der in Windows integrierte PDF-Drucker und ein Webbrowser, der PDFs anzeigen kann, und das können Cgrome, Edge und Firefox von sich aus. Wer letzteres nicht mag, der „Sumatra-PDF“ ist ein sehr kompakter sehr flinker PDF-Viewer, der alles nötige kann.

      • Sven sagt:

        Im Unternehmensumfeld tickt die Uhr halt leider immer anders…
        Zuhause verwende ich die genannten Tools natürlich und weiß mir zu helfen.. es sind ja auch immer „die Kunden“ das Problem :)
        Hab leider noch keine Rückmeldung aus dem Team erhalten, bleibe aber dran.
        Vielen Dank an alle

  7. dekre sagt:

    Ein kleiner ergänzender Beitrag mit Mitleid für Admis im Büro hier und jene die über Ihre PCs selbst entscheiden können:

    Das mit den PDF-Programmen ist schon kurios. Ich habe mich schon lange nicht mehr an den Diskussionen zum Thema „PDF“ beteiligt. Aus Verzweiflung habe ich dann schlussendlich mal geschrieben, dass ich mich generell an diesen PDF-Diskussionen nicht mehr beteilige. Nach Jahren nun das was ich wohl damals auch geschrieben habe:
    Meines Erachtens gibt es, so wie ich es hier lese, mindestens drei Probleme:
    # Irgendein Installer: Es ist ein Grauß, dass einige Installer (entweder automatisch oder man bei der Installations-Routine was „übersehen hat“) einfach diesen Acrobat DC Reader installieren.
    # DC-Reader mit seinen Selbst-Installationen und deren Fehlern.
    # Dann die genannte anderen PDF-Programme diverser Hersteller: Die hier aufgelisteten waren damals für mich (und andere) völliger Schrott und führten zu mehr Problemen als Lösungen. Wie hatten das Thema, dass diese sich intensiv in das System einnitzen und zu vielen Problemen führten, u.a. andere PDF-Programme komplett bekämpften und massiv Malware mitbringen.

    So, nun was nutze ich:
    Vorab – Habe die Gewalt über meine PCs im Büro und sonstige.
    Ich nutze :
    (1) Adobe Acrobat Pro XI (gekauft für viel Geld damals) und dabei bleibt es.
    (2) Foxit Reader Version 9.7.229539. Das ist die LETZTE offizielle Free-Version von Foxit, mit der man scannen kann, Word- und Excel-Dateien problemlos in gute PDF-Datei mit Lesezeichensetzung umwandeln kann. Das bearbeiten von PDF-Dateien geht aber nur mit Acrobat XI Pro.
    (3) Sky-Pdf-Pro, das kommt über Datev und ist nur zum Umwandeln in PDF-Dateien nützlich und so ausgelegt. Es kann besser PDF-Dateien aus den Datev-Programmen erzeugen. Es ist in diesem Bereich besser. Das bearbeiten (sortieren etc, geht dann nur mit Acrobat XI Pro bei mir. Die automatische Lesezeichensetzung ist nur teilweise möglich (automatisch). Man kann aber was „einstellen“ mit Wasserzeichen etc., ist aber aufwendig.

    Die Reader-Versionen von Acrobat habe ich alle gelöscht und sofern ich mich erinnere, habe ich auch unterdrückt, dass diese DC-Versionen sich automatisch installieren und updaten.

    Inwieweit es sich nun für Euch Systemadministratoren in den Unternehmen umsetzten läßt (also PDF-Programm die funktionen und „alt“ sind), ist wohl sehr schwierig. Sofern ich für Win11 ab 2025 neuen Büro-PC brauche, und die beiden sich nicht installieren lassen (hängt auch vom MS-Office-Pro wohl ab), muss ich mir was überlegen. Es wäre wohl Foxit Pro, aber mal schauen. Den Sky-Pdf habe ich ja über Datev.

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