Microsoft „optimiert“ ja am Startmenü von Windows 10 und Windows 11. Mit den optionalen Preview Updates von Juni 2024 wurde auch der Befehl zum Abmelden des Benutzers im Startmenü unter Windows 11 geändert. Zum Abmelden werden nun zwei Befehle angeboten. Das führt aber bei einem Blog-Leser zum Absturz des Startmenüs, was in seiner Unternehmensumgebung für Ärger sorgt.
Windows 11 Startmenü-Änderung
Ich stelle mal ein Problem hier im Blog ein, welches mir am Rande bereits mehrfach untergekommen ist und nun durch einen Blog-Leser explizit an mich herangetragen wurde. Microsoft hat (gemäß diesem Forenpost im Juni 2024) den Eintrag zum Abmelden des Benutzers im Startmenü angepasst.
Verantwortlich ist das optionale Preview Update KB5039302 für Windows 11 Version 22H2-23H2 vom 25. Juni 2024 (siehe Windows 11 23H2/22H2: Preview Update KB5039302 (25. Juni 2024)).
Statt im Startmenü ein Untermenü mit Befehlen zum Abmelden oder Sperren des Systems anzubieten, zeigt Windows 11 nun ein Popup, wo man sich dann durch Untermenüs hangeln darf, um den Befehl zum Abmelden angezeigt zu bekommen (eine Post findet sich hier auf Microsoft Answers).
Martin Geuß hat das Ganze seinerzeit in diesem Beitrag ausführlicher beschrieben und für Windows 11 bebildert. Auf Microsoft Answers gibt es in diesem Thread eine umfangreiche Diskussion dazu und Windows Latest hat es hier in Englisch aufgegriffen.
Diese Änderung hat sehr kontroverse Reaktionen bei den Nutzern vorgenommen. Zum 2. September 2024 las ich dann bei Golem, dass Microsoft damit experimentiert, diese Änderung zurückzunehmen. Aber ich las auch, dass das Ganze zu Windows 10 portiert werde.
Absturz durch Startmenü-Änderung
Das Microsoft seine Nutzer mit solchen Änderungen ärgert, ist die eine Sache. Die andere Sache, die zum Problem wird, sind die Bugs, die mit so etwas in das Betriebssystem Einzug halten. Blog-Leser Andreas hat mich zum 4. September 2024 per Mail kontaktiert und schrieb unter dem Betreff „Windows 11/10 – Probleme mit dem Logout Menü“:
Microsoft hat das Startmenü für den Benutzer Logout / Wechsel umgebaut (siehe obige Hinweise).
Das Problem was wir damit haben, dass wir dieses neue „Menü“ nicht nutzen können, da dies bei uns abstützt (vermutlich weil wir alle MS Online Anbindungen in den GPOs deaktiviert haben).
Sobald wir aktuell auf das Benutzer-Icon klicken dreht sich kurz die Maus und das Startmenü „stürzt ab“ / schließt sich einfach wieder.
Derzeit haben wir keine Möglichkeit gefunden das alte Menü wieder zum Laufen zu bekommen.
An dieser Stelle stellt sich mir die Frage: Sind die beobachteten Abstürze der Windows-Shell ein Einzelfall, oder hat dies noch jemand feststellen können? Ich habe es nicht verfolgt, ist die obige Änderung mit dem September 2024-Patchday wieder zurückgenommen worden?
Wenn alle Stricke reissen hilft immer noch „Show desktop“ + Alt-F4 oder Ctrl-Alt-Del + „Sign out“…
Ich habe den Benutzern beigebracht, immer mit Rechtsklick auf Start und dann über „Herunterfahren/Abmelden“ den entsprechenden Befehl aufzurufen.
Das funktioniert seit Windows 8 – und auch auf Terminalservern seit Windows Server 2012 – überall auf die gleiche Art und die Benutzer müssen nicht ständig suchen, wo Micro$oft in der jeweiligen Version die Befehle versteckt hat …
Gibt es bei solchen Änderungen eigentlich IRGENDWO eine Begründung, warum man es macht? Auch wenn es totaler Kleinkram ist, es hat ja so gesehen Auswirkungen auf schon eine Milliarde von Menschen. Irgendwelche Leute dürfen Anleitungen umschreiben, irgendwelche Tipps im Internet werden obsolet.
Ich gehe aber nicht mal davon aus, dass Microsoft wirklich selber weiß warum es das tut…
Unter Windows 10 braucht der normale Nutzer drei Klicks um den PC herunterzufahren wenn er den offensichtlichen Weg geht. Ein Vorgang der relativ selten vorkommt *hust*. Das kann aus Sicherheitsgründen gut sein, aber ist das durchdachtes GUI-Design? Ich sehe nicht selten Leute, die sich den „Aus“ Knopf als Verknüpfung den Desktop packen.
Ich glaube unter Gnome braucht man sogar 4 Klicks um den PC herunterzufahren, wenn sie das nicht wieder geändert haben.
Microsoft bringt in diesem zusätzlichen Untermenü ja „Werbung“ für ihren 365 Kram unter.
Ich verstehe es auch nicht, aber Rechtsklick auf das Windows-Logo -> Abmelden oder Herunterfahren braucht nur 2 Klicks :D
„Abmelden oder Herunterfahren braucht nur 2 Klicks“
Das ist zumindest etwas besser xD
Aber wirklich gut ist das alles nicht…
Ich habe öfter die Situation, dass ich die Maus vom Laptop schon abgesteckt habe und dann versuchen mit den Touchpad den PC herunterzufahren. Am besten auch noch im Stehen, weil man möchte nur den PC herunterfahren. Oder man liegt/sitzt unter dem Tisch und möchte den PC ausschalten, weil man gerade etwas umstecken muss. Dann die ganzen Schritte zu machen.
Wobei man mit Windows-Taste + X und den Pfeiltasten noch relativ gut klar kommt, sind auch 6 Tastendrücke…
Alt +F4 geht ja auch nicht immer wenn irgendwas offen ist oder den Fokus hat. Keine Ahnung was der schnellste Weg ist Windows per Tastatur herunterzufahren.
WIN + r
shutdown /r /t 0
WIN + X -> R -> R
so fahr ich meinen immer runter
Das ist ja cool. Danke für den Tipp. Werde ich ab sofort auch für „Neu starten“, „Abmelden“ und „Trennen“ benutzen. Ich habe bis jetzt immer WIN+D -> ALT+F4 -> N, A, T oder H benutzt.
[Klugscheissermodus]
Für das Herunterfahren dann doch shutdown /s /t 0
[/Klugscheissermodus]
Hier stürzt nix ab. Wahrscheinlich eine Einstellung „zu scharf“ eingestellt.
Hier auch nicht, mag aber auch daran liegen, dass ich als schlauer Mensch längst weg bin von Windows :-)
Auch der schlaue Mensch kann nicht wechseln, wenn es die benötigten Anwendungen nicht für Alternativ-Systeme gibt!
Um dann die Firma dicht zu machen, weil ich die benötigten Anwendungen unter Linux nicht kriege? Nö du da bleib ich bei Windows und verdiene weiter meine Brötchen!
Lustig, dass die Fanboys wieder generalisieren in ihrem Tunnel.
Und gut, dass ich in der Firma nur noch User bin. Mit dem Mist soll sich die IT Abteilung rumschlagen :-)
Zu Hause natürlich kein Windows, wie kann man das nur freiwillig nutzen?
Ich verorte das Problem eher darauf das in den GPOs etwas zu scharf eingestellt ist.
Zugriffe auf notwendige Pfade sind blockiert, Verbindungen verboten etc.
Kleines Beispiel:
Hat man in den Richtlinien zur Softwareeinschränkungen Pfadregeln angelegt um nur bestimmte Apps zu erlauben die unter %programfiles%\WindowsApps\ liegen, wird man beim Wechsel von Win10 auf Win11 auf einmal feststellen das man das Snipping Tool nicht mehr öffnen kann. Zwar wird es als Snipping Tool in Win11 angezeigt, in Wirklichkeit ist es aber das „Screen Sketch“ Tool, der Nachfolger des klassischen Snipping Tools.
Richtlinie sind nicht zu scharf. Richtlinien sind gewünscht und bewusst konfiguriert.
Microsoft hat diese Art der „offline“ Konfiguration schlicht nicht getestet. sie verstehen das Konzept Datensparsamkeit nicht.
am Ende gibt es wieder den klassischen Desktop Shortcut zu shutdown -l -t 1, -r und -s
da gibt es in der shell32 auch ordentliche Icons zu.
Leider muss man mittlerweile immer mehr beim Einsatz von Richtlinien zum Thema Datenschutz und Telemetrie mit Nichtfunktion rechnen.
Microsoft nennt es selbst so:
WRTLFB = Restricted Traffic Limited Functionality Baseline
Die schnellste Methode, um einen PC herunter zu fahren ist, einfach auf die Powertaste am PC selbst zu drücken.
Alternativ auf dem Desktop Alt+F4, dann „Herunterfahren“ wählen.
Abmelden ebenfalls auf dem Desktop mit Alt+F4, dann „Abmelden“ wählen.
Und den PC sperren tut man mit Win+L.
Die obigen Tastenkürzel gibt es schon seit Windows 95.
Ich habe die Menüpunkte im Startmenü noch nie benutzt, daher tangieren mich irgendwelche Änderungen am Startmenü nicht.
Ich mache sehr sehr viel über Tastenkürzel.
Die beschleunigen die Arbeit gegenüber dem Mausgeschubse doch sehr und funktionieren immer, auch wenn Microsoft wieder irgendwas an der GUI ändert.
Strg+C = Kopieren
Strg+X = Ausschneiden
Strg+V = Einfügen
Win+E = Explorer
Win+L = PC sperren
Win+D = Desktop
Win+M = alle Programmfenster minimieren
Win+Shift+M = alle minimierten Programmfenster wieder herstellen
Win+R = Ausführen
Druck = Screenshot des kompletten Bildschirms
Alt+Druck = Screenshot des aktiven Fensters
Strg+F = Suchen
Strg+A = alles markieren
Alt+Tab = zwischen Programmfenstern in Vorwärtsrichtung wechseln
Alt+Shift+Tab = zwischen Programmfenstern in Rückwärtssrichtung wechseln
Win+P = Bildschirmauswahl
Win+U = Center für erleichterte Bedienung
etc. etc.
Trotzdem muß ich Microsoft kritisieren.
Warum stecken die Resourcen in die imho völlig unnötige Änderung der GUI anstatt sich mal um die wirklich drängenden Probleme in Windows zu kümmern?
„Warum stecken die Resourcen in die imho völlig unnötige Änderung der GUI anstatt sich mal um die wirklich drängenden Probleme in Windows zu kümmern?“
Ich würde es ja verstehen, wenn man die Markstellung dadurch ausbaut. Aber effektiv schadet man doch langfristig der eigenen Marktstellung durch sowas? Datenschützer und Admins haben Windows auf den Kieker. Das Ganze geht nur nicht krachen, weil die Alternativen aus diversen Gründen teilweise mehr Probleme machen und Linux-Lobby gefühlt pennt/nicht im RL existiert.
Kann mir auch keiner erzählen, dass es irgendwelche Marketing-Scheiße ist. Man ist doch in der Lage jeden Scheiß zu vermarkten, da wird man doch auch in der Lage sein ein langweiliges und gutes OS zu vermarkten.
Oder wollen die Geldgeber/Aktionäre immer „Fortschritt“ sehen?
Ich finde das ganze Startmenü seit Win10 total sinnlos. Es kann nicht aufgeräumt werden oder tote Einträge direkt löschen. Dazu muss immer in die Userprofile oder Programdata um die Einträge zu löschen oder zu sortieren.
Die neuen Funktionen treiben immer mehr an ein „alternatives“ Startmenü zu verwenden um sinnvolle Funktionen aus Win7 Zeiten wieder zu bekommen.
Startmenü? Ich nutze ein Terminal auf dem Desktop wieder für zunehmend mehr Aufgaben. Aufruf von Standardprogrammen, Computer ausschalten und weitere Funktionen sind in einem kleinen Menü vorhanden, der Aufruf funktioniert dann über jeweils einen Tastendruck. Die Maus ist immer Nebensache geblieben, wenn es nicht gerade um Bildverarbeitung geht.
Niemand soll sich mehr abmelden, always on, die Daten ausschliesslich in der Cloud, lückenloses Tracking von allem, was am/im Umfeld des Geräts passiert, dazu längere Gerätelaufzeit = mehr Einblendezeit für Werbung, ob die jemand anschaut oder nicht, mehr lokale Rechenzeit und Energie für irgendwelche KI Spässe, so viele Möglichkeiten…
Moin,
man kann sich auch Verknüpfungen auf dem Desktop erstellen:
* zum Abmelden: Shutdown.exe -L
* zum Runterfahren: Shutdown.exe -s -t 60
* zum Neustart: Shutdown.exe -r -f -t 60
Alternativ kann man sich das Tool PowerOff bei Heise runterladen. Dieses beherrscht auch weitere Optionen. Es ist keine Installation nötig. Und läuft auch unter Windows 11.
Danke für eure zahlreichen Tipps für Umgehungslösungen – der gewitzte Administrator sollte die kennen (auch wenn ich vor langer Zeit meine Windows Insider-Buchprojekte aufgegeben habe).
Aber mal Hand auf’s Herz – wie krude muss es eigentlich noch werden? Ich kaufe mir ein Auto, und um die Türe auf- und zuzuschließen, muss ich bei Obi eine Wasserpumpenzange kaufen, weil der Türgriff etwas modifiziert wurde, und sich ohne diese Wasserpumpenzange nicht mehr betätigen lässt. Das ist die Situation von Windows 11, die ihr hier mit allem, was es an Workarounds her gibt, verteidigt. Ich verstehe es einfach nicht …
Hmmm…. schönes Beispiel. Aber im Moment reden wir doch noch über einen Einzelfall, oder? Ich habe jetzt bisher nur von diesem Einen User gelesen, bei dem das Startmenü abstürzt. Kann also auch an irgendwas anderem liegen. Oder gibt es wirklich schon mehr Fälle?
Bitte die Sache auseinander halten. Das gegenständliche Problem scheint Einzelfall zu sein, sonst hätte ich mehr Bestätigungen erhalten.
Wo ich mich im Beispiel aus obigem Kommentar bezog: Irgend etwas funktioniert bei Windows 11 nicht, weil die MS-Entwickler durch Featuritis wieder was verbockt haben. Und als Antwort kommt „nimm Programm abc, dann hast Du kein Startmenü – fahr dein System per Rechtsklick und Kontextmenü herunter oder verwende einen shutdown-Shortcut“. Funktioniert zwar alles – aber ich habe mich hier im Blog bei solchen Kommentaren schon öfters gefragt „in welcher Welt lebe ich“. Daher mein Beispiel mit dem Auto … scheint aber in der Welt der Microsoft-Anwender nicht mehr verstanden zu werden. Da wird der letzte Mist ohne Murren akzeptiert und die Leute basteln sich eine Lösung um die Probleme herum.
Sorry, aber in der Überschrift und im eigentlichen Artikel ging es doch um Probleme mit dem Startmenü. Wenn du dann deinen eigenen Beitrag mit mit allgemeiner Kritik zum Startmenü kaperst, kannst du nicht mir das anlasten ;-)
@Edgar Rainer: Warum 60 Sekunden warten, bevor der PC runtergefahren oder neu gestartet wird?
man kann sich auch selber ins Knie schießen und über das Loch freuen…
Ich lese da „Preview Update“ und “ was in seiner Unternehmensumgebung für Ärger sorgt“ quasi in einem Atemzug?
Wer setzt denn Previews produktiv ein und regt sich dann noch über Fehler auf?
Dafür hat Windows denn Feedback-Hub. Damit kann man solche Fehler an MS übermitteln.
Dir ist aber schon klar, dass die Fixes der monatlichen Preview-Updates im Folgemonat in die regulären Sicherheitsupdates einfließen? Wir reden von Preview Updates Juni 2024 – inzwischen sind wir beim September 2024-Patchstand angelangt. Was habe ich nicht verstanden, was Du da mit dem Kommentar andeuten willst?
Er möchte damit andeuten, dass in einer Business Umgebung die Dinge möglicherweise anders sind als sie ohne diese Business Ansätze ausschauen…
Ein AD gejointes Win11 Pro oder Enterprise mit Nutzung eines AD OnPrem Accounts zeigt das Verhalten auch mit 09/2024er Patchstand nicht!
Ein Win10 Pro oder Enterprise in gleicher Umgebung ebenso nicht.
Weiterführend, der Absturz, auf den du in der Meldung hinweist, scheint sich primär auf den Preview Status des damaligen Standes zu beziehen? Wir sind doch jetzt zwei ganze 3 Patchdays weiter?
Was btw. vielleicht auch ein Thema ist – laut dem verlinkten Thread bei Microsoft melden schon zwei Leute, dass mit den 09er Patches das wohl gar nicht mehr ausgerollert wird. -> was auch wieder in den Business Ansatz von oben greift, wo man vielleicht die Patches gar nicht direkt nach Release freigibt.
Bei mir erscheint es leider doch unter W11 Pro mit September-Update. Sowohl bei PCs in der lokalen Domäne als auch bei Entra-ID-Join.
Von der Optik und Usability wirklich schrecklich. Abstürze habe ich aber keine, auch nicht mit SRP und teilweise internetfreiem Betrieb.
Der zuvorkommende Admin verteilt seit eh und je die logoff.exe und shutdown.exe als schön verpackte Desktopverknüpfung, dann ist völlig egal, welchen Quatsch sich die MS-Chaoten von Monat zu Monat neu ausdenken.