Die Verbraucherzentrale geht auf seiner Webseite auf den Anbieter Cleverbuy ein, der gebrauchte Elektronik aufkauft und dann an Interessenten weiter verkauft. Gar nicht clever sei die oft lange Zeit, die verstreicht, bis Verkäuferinnen und Verkäufer ihr Geld für verkaufte Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher explizit (wohl auf Grund vieler Beschwerden) vor dem Anbieter.
Die Plattform Cleverbuy
Cleverbuy ist eine Plattform, die gebrauchte Elektronik aufkauft und dann an Interessenten weiter verkauft. „Clever Technik kaufen und verkaufen.
Für deinen Geldbeutel und die Umwelt.“ ist der Werbespruch auf der Webseite. Geworben wird mit 18 Monaten Garantie,
Unter „Geräteprüfung und Auszahlung“ heißt es: „Wenn dein Gerät bei uns angekommen ist prüfen wir, ob es mit deinen Angaben übereinstimmt. Dann ist auch schon Payday! Wir überweisen dir dein Geld direkt auf dein Konto.“
Warnung der Verbraucherzentrale
Auf der Webseite der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) heißt es unter Warnung vor Cleverbuy: Auszahlung lässt auf sich warten, dass die Website der Ankaufplattform Cleverbuy zwar mit „Clever Technik kaufen und verkaufen“ wirbt. Nicht so clever sei aber die oft lange Zeit, die verstreiche, bis Nutzer ihr Geld für verkaufte Smartphone und Co. ausgezahlt bekommen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) warnt daher vor dem Anbieter.
„Technik-Ankauf 2.0 Verkaufen, kassieren, glücklich sein“, so laute der Werbespruch auf der Internetseite cleverbuy.de, heißt es von der vzbv. In den AGB des Anbieters sei sogar geregelt, dass die Zahlung an Kunden binnen vierzehn Werktagen ab Versendung der elektronischen Annahmeerklärung erfolge.
Auszahlungen stocken wohl
Was sich für Verkäufer/Verbraucher verlockend anhört, scheint nicht der Realität zu entsprechen. So beschweren sich Verbraucher in den Verbraucherzentralen seit mehreren Monaten darüber, dass sie teils monatelang auf die Auszahlung des vereinbarten Ankaufpreises warten müssen. Bis dahin würden sie, so die vzbv, mit fadenscheinigen Ausreden für die Verzögerungen hingehalten.
Negative Bewertungen auf Portalen
Diese Erfahrungen würden auch, so die Verbraucherzentralen, die zahlreichen negativen Stimmen auf Bewertungsportalen widerspiegeln. Auch dort berichten Verbraucher von ausbleibenden oder stark verzögerten Zahlungen und Hinhaltetaktiken.
Ich habe mal bei Trusted Shops geschaut – die Gesamtnote der Bewertungen steht auf Mangelhaft. Auch auf TrustPilot häufen sich die negativen Bewertungen. Und auf Idealo gibt es das gleiche Bild.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hatte den Anbieter angeschrieben und um Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten. Allerdings reagierte Cleverbuy trotz wiederholte Anfrage nicht auf das Anschreiben.
Berichte von Verbrauchern und Verbraucherinnen
Die Verbraucherzentralen haben in ihrer Warnung einige Stimmen aufgefangen, die von Problemen berichten. Hier einige Stimmen von Verkäufern: „Die Ankaufplattform Cleverbuy.de zahlt Geld nicht aus. Hunderte Betroffene, immer wieder die gleichen Kommentare im Internet. Ich habe ein altes Tablet eingeschickt und warte seit Anfang des Jahres auf mein Geld.“ (Tag der Meldung in der Verbraucherzentrale NRW am 4.10.24)
„Ich habe über Cleverbuy GmbH meinen Dyson Airwrap verkauft. Den mir versprochenen Betrag in Höhe von 265 € habe ich jedoch nicht erhalten. Von dem Unternehmen zugesicherte Zahlungsfrist wurde nicht eingehalten, die 14 Tage Frist in den AGBs ist ebenfalls abgelaufen. Die Telefonnummer, die für eine Kontaktaufnahme angegeben ist, funktioniert nicht. Anfragen über das Kontaktformular oder E-Mail werden nicht beantwortet. Im Internet findet man zur Zeit eine Vielzahl ähnlicher Beschwerden.“ (Tag der Meldung in der Verbraucherzentrale Hamburg 10.09.24)
„Ich habe im März 2024 mein MacBook verkauft und bis heute meine vereinbarten 826 € nicht erhalten.“ (Tag der Meldung in der Verbraucherzentrale NRW 12.09.24)
„Ich warte seit über 2 Monate auf die Auszahlung von 110 € für ein IPhone 11, welches so von Cleverbuy taxiert wurde. Immer wieder eine E-Mail seitens Cleverbuy, dass der Betrag in den nächsten Tagen überwiesen wird, ohne dass etwas passiert.“ (Tag der Meldung in der Verbraucherzentrale NRW 30.09.24)
Ich würde vermuten, dass der Anbieter Cleverbuy entweder in größeren Zahlungsschwierigkeiten steckt oder kein nachhaltiges Geschäftsmodell dahinter steht.
Verbraucherzentrale: Was können Sie tun?
So sinnvoll – auch unter Nachhaltigkeitsaspekten – sogenannte Ankaufplattformen sind, so gelten auch hier die gesetzlichen Spielregeln: Wer etwas (an-)kauft, muss dafür auch bezahlen, schreibt die Verbraucherzentrale.
Der Ratschlag der Verbraucherschützer: „Lassen Sie sich von Ihrem Auszahlungsanspruch nicht abbringen und nicht immer wieder mit den Worten vertrösten, dass das Geld demnächst überwiesen werde, das Anliegen werde der Buchhaltung weitergegeben oder mit der Bitte um Geduld und Entschuldigung.“
Die Empfehlung der Verbraucherzentrale: „Setzen Sie Cleverbuy eine letzte Frist zur Auszahlung des vereinbarten Ankaufpreises. Wenn alles nicht fruchtet, dann lassen Sie sich von Ihrer Verbraucherzentrale unterstützen oder beauftragen einen Rechtsanwalt für die gerichtliche Durchsetzung Ihres Anspruchs.“
Was die vzbv tut
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat Cleverbuy wegen irreführender Werbung abgemahnt. Die auf der Webseite dargestellte Aussage „Wir überweisen dir dein Geld direkt auf dein Konto“ ist nach Ansicht des Verbands wettbewerbswidrig: Die Ankaufsumme wird laut Verbraucherbeschwerden zunächst auf ein internes virtuelles Konto gezahlt und nicht auf das private Bankkonto der Verbraucher und Verbraucherinnen.
Zudem beanstandet der vzbv die irreführende Werbung mit Google-Nutzerbewertungen. Entgegen dem tatsächlich sehr niedrigen Gesamtergebnis der abgegebenen Bewertungen wird mit einem erheblich besseren Ergebnis geworben.
Noch nie von diesem Anbieter gehört. Vllt. einfach bei rebuy und momox bleiben. Hat vllt. ein Grund warum diese bekannt geworden sind :)
Jah, deren Bewertungen lesen sich auch nicht gerade vertrauenerweckend: Eingeschickte Artikel spurlos verschwunden, nachträglich verschlechterte Preiseinstufungen, Rücksendekosten höher als veranschlagter Warenwert… das alles wird seit Jahren immer wieder beklagt. Pech im Spiel oder Teil des Geschäftsmodells?
Okay krass. Ich hatte nur einmal einen Verkauf und 2x einen Kauf bei solchen Platformen getätigt und war prinzipiell zufrieden. Scheint also schon irgendwo Geschäftspraktik zu sein…
Manche Bewertungen kommen aber auch durch klares Nicht-Lesen zustande, z.B. dass Rücksendekosten anfallen usw.
Naja, wenn die sogar monatelang nicht zahlen und keine Anfragen bearbeiten, drängt sich mir der Verdacht auf, dass die pleite sind oder die Geräte bzw. deren Erlös veruntreut haben und „über alle Berge sind“.
Aber bitte nicht mit dem Mitbewerber „Clevertronic“ verwechseln – bei denen läuft nämlich alles seriös.
Crazy – noch ein Anbieter von dem ich noch nie gehört habe
Ich habe im Oktober ein i Phone verkauft. Nach einer Woche war das Geld da. Fand ich ok.
Ich habe vor 4 Wochen ein Fairphone bei ZOXS „verkauft“. Seitdem liegt das Handy dort und wartet auf die Überprüfung, und ich auf mein Geld.
Bei 26% 1-Sterne Bewertungen wenig verwunderlich: https://de.trustpilot.com/review/zoxs.de
Alles halb so wild, die nächsten Tage werden da bestimmt ganz viele 5 Sterne Bewertungen eingehen,die belegen, wie super krass ober hammergeil die Firmen sind.
Klappt ja auch bei anderen Firmen. ;)