VMware ein Jahr nach der Broadcom-Übernahme: Erfolg oder Kundenschwund? Was geht?

[English]Es ist nun ein Jahr her, dass Broadcom bei VMware das Sagen hat. Wie hat sich das Ganze nun entwickelt? 2024 war ein bewegtes Jahr für VMware-Nutzer mit eingestellten Produkten, saftigen Preiserhöhungen und gekündigten VMware-Partnern. Es gibt aber auch Schritte von Broadcom auf Benutzer zu, es gibt den Absprung großer Kunden und den Plan Broadcoms, die Betreuung von Großkunden selbst in die Hand zu nehmen. Hier ein Überblick über die aktuelle Entwicklung.

2022 wurde bekannt, das Broadcom den Virtualisierungsspezialisten VMware gekauft hat (siehe Broadcom kauft den Anbieter VMware für 61 Milliarden US-Dollar). Im Dezember 2023 wurde dann allen VMware-Partnern die Verträge durch Broadcom gekündigt (Überraschung: Allen VMware-Partnern von Broadcom für 2024 gekündigt). Seitdem kam eigentlich keine Ruhe mehr in diesem Bereich auf. Ich habe die Entwicklung in zahlreichen Blog-Beiträgen, die am Artikelende verlinkt sind, begleitet.

Ein Jahr Broadcom, war es ein Erfolg?

Zum 22. November 2023 hatte Broadcom die Übernahme von VMware  abgeschlossen, wie The Register in diesem Artikel A year after Broadcom took control of VMware, it’s in the box seat kürzlich erinnerte. Auf die gestellte Frage, ob die Übernahme ein Erfolg sei, schrieb The Register, dass der Deal laut Broadcom in finanzieller Hinsicht wie ein  Erfolg aussehe.

Zumindest steigen die Umsätze, die Broadcom in diesem Bereich erzielt. Broadcom interpretiere es als Zeichen dafür, dass die Kunden die Strategie des Unternehmens annehmen, keine eigenständigen Support-Services mehr an Inhaber unbefristeter Lizenzen zu verkaufen und stattdessen Abonnements für Software- und Supportpakete pro Kern anzubieten, schreibt The Register.

Nachdem Broadcom den VMware Cloud Foundation (VCF) Private Cloud Stack eingeführt hat, weist das Unternehmen darauf hin, dass es die Preise für die Komponenten des Pakets effektiv gesenkt habe. Für Kunden ist das aber kaum Trost, da die Gesamtrechnungen höher ausfallen, weil sie auch den Support bezahlen müssen.

Zumindest scheinen große Anbieter wie Amazon mit AWS sich der Macht Broadcoms zu beugen, wie The Register im Beitrag AWS bends to Broadcom’s will with VMware Cloud Foundation as-a-service skizziert. Die Großen der Branche bieten VMware Cloud Foundation als Service auf ihren Plattformen an.

Das Marktforschungsunternehmen The Cube bewerte die Übernahme als Erfolg, schrieb The Register. VMware-Kunden würden zwar viel – vor allem über die Kostensteigerungen – meckern. Aber es hätte sich keine signifikante Anzahl von Workloads zu den Konkurrenten verlagert. Es heißt, David Vellante von Cube ist der Meinung, dass die Kunden glauben, dass Broadcom in der Lage ist, die langfristigen Cloud-Kosten zu senken.

Gartner VP-Analyst Michael Warrilow sei da anderer Meinung, heißt es bei The Register. Denn seiner Erfahrung nach sind VMware-Kunden alle unzufrieden, das sie nach der Broadcom Übernahme mit ihren VMware-Installationen schlechter dastehen. Die Kosten für die Lizenzierung des VMware-Bestands sind in der Regel um 200 bis 500 Prozent gestiegen.

Laut Warrilow stehen VMware-Kunden vor dem Problem, dass die VMware-Support-Teams zur Kundenbetreuung durch Entlassungen und Umstrukturierungen nicht mehr existieren und alte Ansprechpartner verloren gegangen seien. Kunden würden von Broadcom nur kontaktiert, wenn ihre Softwarelizenzen erneuert werden müssen. Selbst dann sei Broadcom schwer zu erreichen und lässt die Zeit ablaufen, so dass den Kunden nur wenig Zeit bleibt, um zu verhandeln, bevor sie ihre Ansprüche verlieren.

Die Unzufriedenheit der Kunden und Partner habe sich zwar noch nicht in einer Migration zu VMware-Konkurrenten niedergeschlagen. Aber Warrilow äußerte gegenüber The Register die Meinung, dass es noch zu früh ist, um Anzeichen für solche Bewegungen zu sehen.

Unternehmen planen in Drei-Jahres-Zyklen und die IT-Verantwortlichen würden aktuell noch zähneknirschend die Knebelung durch Broadcom hinnehmen. Die meisten Unternehmen würden zwar noch einen 3-Jahres-Vertrag mit VMware abschließen, planen aber diese Zeit für den Ausstieg zu nutzen. Ich hatte hier im Blog ja im Artikel VMware vSphere Lizenzen (altes Lizenzmodell) jetzt gebraucht verfügbar auf einen Anbieter hingewiesen, der noch alte Gebrauchtlizenzen anbietet.

Großkunde in Großbritannien verloren

Die Tage machte die Information die Runde, dass die britische Beeks Group VMware als Virtualisierungsplattform den Rücken kehrt. Beeks bietet virtuelle private Server und Bare-Metal-Boxen für Finanzdienstleister an. Dazu betreibt die Gruppe eine Flotte von mehr als 20.000 virtuellen Maschinen auf mehr als 3.000 Bare-Metal-Servern in über 20 Rechenzentren.

Das Unternehmen bekam von Broadcom eine Rechnung für die Verwendung von Virtualisierungsprodukten präsentiert, die über das Zehnfache der zuvor für Softwarelizenzen gezahlten Summe lag.

Die meisten VMs laufen jetzt bei Beeks unter OpenNebula – einem Open-Source-Projekt, das Hybrid-Cloud-Funktionen auf mehreren Hypervisoren bietet, aber KVM bevorzugt. The Register hatte kürzlich im Beitrag Broadcom loses another big VMware customer: UK fintech cloud Beeks Group, and most of its 20,000 VMs über diese Entwicklung berichtet.

Broadcom will doch keine 2000 Kunden übernehmen

Von Broadcom gab es wohl auch den Plan, die 2000 größten VMware-Kunden direkt zu übernehmen und die Channel-Partner raus zu drängen. Nun deuten sich erste Schritte im Hinblick auf eine Änderung der Strategie hin.

VMware

Denn diesen Plan hat man wohl auf 500 der größten Kunden zusammen gestrichen, wie ich über obigen Tweet und den Artikeln Broadcom reverses controversial plan in effort to cull VMware migrations bei Ars Technica und Broadcom makes U-turn on plan to serve top 2,000 VMware customers itself bei The Register entnommen habe. Jetzt sollen wieder Channel-Partner die 1.500 größten VMware-Kunden betreuen.

Canalys-Chefanalyst Alastair Edwards bezeichnete dies gegenüber The Register als Kehrtwende in der Strategie von Broadcom. Broadcom habe diese Änderung still und leise auf der VMware-Konferenz in Barcelona im November angekündigt. Grund war wohl, dass Broadcom festgestellt habe, dass viele Anwender angesichts der Lizenzänderungen und erheblicher Kostensteigerungen für die Erneuerung ihrer Abonnements über VMware-Alternativen nachdenken.

Broadcom liefert nicht ab, macht aber Schritt auf Kunden zu

Wo es aktuell aber wohl hakt, ist der Umstand, dass Broadcom einfach nicht abliefert. Neben dem oben beschriebenen Wirbel, den die Ablösung der VMware-Supportteams und Ansprechpartner bei den Kunden ausgelöst hat, gibt es noch das Problem, dass Broadcom auch mit VCF 9 nicht so richtig in die Pötte kommt. Es wird eine Vereinheitlichung versprochen, die aber noch nicht verfügbar ist.

Möglicherweise ist auch dies eine Erklärung für einige Schritte Broadcoms auf die Anwender zu. Neben dem oben erwähnten Strategiewechsel bei der Betreuung der 2.000 Großkunden, vermeine ich leichte Schritte auf Kunden zuzugehen, zu erkennen.

So hatte sich das von mir erstmals im Blog aufgeworfene Gerücht bestätigt, dass VMware by Broadcom zum 11. November 2024 seine Produkte VMware Workstation und Fusion zur kostenlosen Nutzung auch für Business-User freigibt (siehe VMware Fusion und Workstation nun gratis für alle Nutzer).

Zudem hat Broadcom die beiden Produkte VMware Sphere Enterprise Plus und Standard wieder im Angebot. heise hat im Beitrag Broadcom lenkt ein: VMware vSphere Enterprise Plus und Standard kehren zurück darauf hingewiesen.

Es bleibt spannend, zu beobachten, wie die Geschichte bei Broadcom weiter geht. Für Broadcom ist die VMware-Übernahme ein Erfolg, wenn die Umsätze – auch bei Kundenschwund – gleich bleiben oder steigen. Für Kunden ist es schwieriger – hier wird nur die Migration zu Alternativen übrig bleiben, wenn man von VMware loskommen will. Wie ist bei euch eigentlich der Stand in Bezug auf Ablösung von VMware als Virtualisierungsplattform? 2025 sollten ja einige Entscheidungen diesbezüglich anstehen?

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36 Antworten zu VMware ein Jahr nach der Broadcom-Übernahme: Erfolg oder Kundenschwund? Was geht?

  1. AlCiD sagt:

    Berichtigt mich bitte, wenn ich falsch liege, aber VMware vSphere Standard war in 2024 nie weg gewesen, war auch schon seit der Straffung des Angebots im Frühjahr seitens Broadcom als VVS im Portfolio.

    Schönes WE

    • omatic sagt:

      Das war oder ist auch mein Kenntnisstand. War nie weg, wir werden auch von Enterprise Plus auf Standard wechseln und die Anzahl der Server reduzieren.

    • StefanP sagt:

      Ist so auch mein Kenntnisstand.
      Was jetzt fehlt ist Essentials Plus. Stattdessen ist Enterprise Plus wieder im Angebot. Wäre laut meinem Distributor Kundenwunsch gewesen. Das hätte zumindest Broadcom so verlautbart. Wenn sie mich doch nur auch gefragt hätten…

  2. Muh mop sagt:

    90 % wird nach Proxmox migriert werden. Leider haben wir zwei Programme die kritisch für den Geschäftsbereich sind, die nur support unter vmware bekommen. Da wird ein mini cluster stehen bleiben müssen.

  3. TBR sagt:

    Wir bleiben erstmal bei VMWare. Die Produkte sind äußerst zuverlässig, für uns wird es zukünftig auch nicht wesentlich teurer werden.

    • caligula sagt:

      man kann sich auch alles schön reden. nach einer verteuerung von 10x des preises….

      • TBR sagt:

        Wir haben das schon durchrechnen lassen und es ist unbedeutend teurer als vor der Übernahme. Eir sind im richtigen Fenster.
        Im Übrigen haben wir noch 2,5 Jahre Zeit.

      • js sagt:

        Meinst Du nicht, dass es ein Bisschen peinlich ist, diesen Kalauer ohne Detailkenntnisse loszulassen?
        Nützlicher wäre es, wenn Du mal aufzeigen könntest, wie das von Dir genutzte Produktportfolio sich preislich verzehnfacht hat.

      • MarkusE sagt:

        Glücklicherweise haben wir noch für 3 Jahre die Wartung verlängert, vor dem ganzen „Lizenz/Preis-Schlamassel“ und können somit noch etwas zuwarten, bevor wir eine Entscheidung treffen müssen.
        Trotzdem, wenn ein solch zentraler Dienst ersetzt werden soll, darf auch der Personalaufwand (Migration/Betrieb/Knowhow-Aufbau) nicht vergessen gehen. Ebenso ist niemandem geholfen, wenn die Stabilität des IT-Betriebs leidet, wenn auf das falsche „Pferd“ gesetzt wird…

  4. Fulcrum sagt:

    Wir werden zu Proxmox migrieren. Es erfüllt alle Anforderungen für uns.

  5. McAlex777 sagt:

    Für kleine in sich geschlossene Serverprojekte mit 2-10 VHosts tuts auch iwas auf direkter KVM/virsh/virt-manager Basis.

    An die Proxmox-Fraktion: ist Proxmox für den kommerziellen Einsatz vpollkommen kostenlos?

    Mir ist klar das Support extra kostet, es geht mit um den rein selbstverwalteten Einsatz.

    • Froschkönig sagt:

      „vollkommen kostenlos? “

      Ja, diese Variante gibts. Wir haben einen Testcluster so laufen, wir sammeln damit Erfahrung und der wird nächstes Jahr immer größer und dann auch produktiv genutzt wird.

      • McAlex777 sagt:

        Vielen Dank.

        Ich denke für viele kleine Standalone-Server ohne notwendige VLAN Steuerung etc. tuts KVM, ovirt (kostenloser Manager für KVM) oder halt Proxmox hervorragend.

    • Paul S. sagt:

      Proxmox ansich ist Open Source und vollumfänglich kostenfrei.

      Wenn Ihr aber Updates wollt die bis aufs Hertz geprüft und getestet wurden, dann braucht man ein Abo.
      Das gibt es aber bereits ohne Support relativ günstig.
      Wird pro CPU im Cluster berechnet. Also auch egal ob das ein 2 Kerner oder 64 Kerner ist.
      Preise sind öffentlich auf der Homepage von Proxmox einzusehen.

  6. Max sagt:

    Broadcom hat die Kunden gesund geschrumpft, wie einer von vielen. Nicht schön aber was will man machen, wer eine ernstzunehmende Infrastruktur hat wechselt nicht hin und her wie bei Verivox.
    Bei kleinen mag das schleichen aber wenn man Reseller ist nicht und da muss ich sagen gab es akzeptable Angebote, M$ ist da viel schlimmer mit ihrer KnebelW@re$.
    Die Tendenz sollte dennoch aufgehalten werden, iwie scheine alle zu meine sie könnten machen was sie wollen, nein dem ist nicht so, wir kalkulieren im Moment für alles Alternativen.

    lg

    • McAlex777 sagt:

      Soll Broadcom machen, einmal abgewanderte Kunden haben sie dauerhaft verloren.
      Das dürfte mittelfristig alle kleine bis mittlere Unternehmen betreffen.

      Zudem schafft sich so Broadcom zunehmend starke Konkurrenz: KVM wird aufgrund grosser Basis zunehmend verbessert, auch drittanbieter wie VEEAM passen ihre Produkte an.

      Zum Schluss hat die Welt eine hervorragende, kostenlose OpenSource Virtualisierung.

  7. qwefy sagt:

    Gut stehen die Kunden der „alten“ VMware da, die schon viele Produkte nutzten. Da gibt es im VCF-Bereich lediglich Preissteigerungen mit einem Faktor 1,X. Gekniffen sind diejenigen, die nur einen Teil, beispielsweise vSphere und vSAN nutzen. Da kommt man durchaus auf einen Faktor von 4.

    Ist nun Proxmox eine Lösung? Das hängt nun von den Applikationen ab. Supported SAP HANA (on Prem) Proxmox als Hypervisor? Natürlich nicht und unsupportete SAP Lösungen mag nun keiner betreiben.

    Die VMware-Alternativen werden durch die Applikationsmatrix bestimmt und durchaus von der Architektur. Stretched/Metro-Cluster sind herausfordernd und mit VMware by Broadcom gut handelbar. Andere Systeme müssen das erst noch beweisen.

    Als problembehaftet sehe ich jedoch die Zukunft der Delll HCI-Lösung VxRail. Die Vorzugsbehandlung durch VMware gibt es nicht mehr, die Prozesse bei Dell diesbezüglich sind kompliziert. Prinzipiell bedingt diese Lösung VCF, jedoch ist die Rabattierung (einzeln verhandelbar) von VCF Lizenzen Broadcom vorbehalten und grundsätzlich in beliebiger Höhe möglich. Partner dürfen im Regelfall nur VVF Lizenzen bis maximal 30% rabattieren. Da steckt Dell nun in dem Dilemma: darf der Kunde VCF Lizenzen mitbringen? Wenn er das tut, steigt der Anteil der Hardwarekosten und macht das Bundles VxRail gegenüber vSAN Ready Nodes unattraktiv. Gerade mit Lenovo hat Dell dort einen großen ernstzunehmenden Mitbewerber…

    Wie jedoch bei Günter angeklungen: Die Zukunft von VMware by Broadcom wird sich erst in 2 bis 3 Jahren herausstellen. Auch wir werden die Kostensteigerung aus Zeitgründen zähneknirschend hinnehmen und in zwei Jahren dann Alternativen zu vSphere evaluieren.

    • McAlex777 sagt:

      >> Ist nun Proxmox eine Lösung? Das hängt nun von den Applikationen ab. Supported SAP HANA (on Prem) Proxmox als Hypervisor? Natürlich nicht und unsupportete SAP Lösungen mag nun keiner betreiben. <<

      Das wird schon noch kommen, VEEAM supported bereits KVM.

  8. Markus sagt:

    Ich sehe meine gekauften Lizenzen nicht mehr im Broadcom-Portal, kann sie auch nicht mehr runterladen. Hinzufügen geht auch nicht. Im Dezember 2023 hatte ich privat WMWare Workstation 17 gekauft. Kontakt zum Support gibt es nicht.

    Nie wieder werde ich ein Produkt von Broadcom kaufen oder abonnieren und im geschäftlichen Umfeld werde ich auch alles daran setzen, dass wir wechseln, wenn in zwei Jahren die alten Verträge endgültig auslaufen, welche die Firma mit der wir zusammenarbeiten noch rechtzeitig abschließen konnte.

    Broadcom ist für VMWare meiner Meinung nach das, was Musk für Twitter ist – Der Untergang. Und niemand wird sie am Ende vermissen.

    • Luzifer sagt:

      mmh als X läuft doch bisher ganz gut… reden zwar alle vom Untergang, sehen/merken tut man davon aber nix. Mag uns hier in Europa zwar nicht ins Weltbild passen… nur sind wir nicht der Nabel der Welt, nö noch nicht mal das Poloch der Welt ;-P sondern in der IT einfach nur ohne Bedeutung.

      Wie heist es doch so schön: nix wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.
      Gerade die Deutschen meckern udn meckern und haben dann doch keine Eier in den Hosen.

      • rpr sagt:

        Na klar X läuft super. Und was ist mit Wahrheit, Anstand und Moral oder sind solche Werte für dich eher Petitessen?
        Kleiner Spoiler:
        Schau mal was passiert ist als wir hier in Deutschland letztes Mal ein wenig vom Kurs abgekommen sind.
        Als Tip: grib 50.000.000 Tote + ein Holocaust.
        Gruß

    • TBR sagt:

      Wir haben unsere Lizenzen von unserem Partner problemlos von VMWare zu Broadcom/VMWare übertragen lassen. Lizenkeys etc. alles so wie es war. Frag mal deinen Reseller/Partner.

      • CARvision sagt:

        Wie hat das geklappt? Die wollen eine Site ID haben, ansonsten machen die gar nichts.

        Wir haben aus 2022 eine Perpetual Lizenzen für sphere Essentials geholt…. die Lizenzen zu splitten war über das Portal notwendig um teils Schritt für Schritt auf höhere Versionen migrieren zu können.
        tja nun heißt es Pech gehabt.

        Da wir auch HW entwickeln werden wir definitiv allen Kunden über dieses Geschäftsleben informieren.

        Wir haben eine Lizenz erworben, die nun abet nutzlos ist…

  9. qwefy sagt:

    Bei uns hat die Lizenzübernahme von VMware zu Broadcom ebenfalls fast problemlos funktioniert.
    Fast deshalb, da wir mehrere Personen mit mehreren Verträgen im Portal hatten. Nach der Umstellung war eine Konsolidierung notwendig. Dort hatte jedoch ein Ticket, über das Portal ausgelöst, ausgereicht und zwei Tage später erhielt ich eine Rückmeldung, dass die Konsolidierung der Accounts abgeschlossen ist.
    Das Broadcom-Portal ist jedoch stark gewöhnungsbedürftig und es wird noch einige Zeit dauern, bis ich mich dort zurechtfinden werde.

    • TBR sagt:

      Am Ende des Tages denke ich auch mal an die Mitarbeiter bei VMWare. Das Produkt bzw. die Produkte sind sehr gut und haben Ihre Berechtigung am Markt. Solange sich die neuen Preise im Rahmen halten, wäre ein Wechsel aus meiner Sicht wenig sinnvoll. So haben auch diese MAs und Entwickler die Möglichkeit die Produkte weiter zu entwickeln und zugleich ihren Job zu behalten.

  10. rpr sagt:

    Hinten schei**** die Ente.
    Normalerweise würde man sagen „lass uns schauen wie viele neue Projekte in 5 Jahren noch mit Vmware gemacht werden“ aber das Broadcom nur maximalen Profit in einem definierten Zeitraum generieren will funktioniert das Kriterium hier nicht.
    Langfristig bitter wird das sie den kompletten Nachwuchs von billigen Trainingsmöglichkeiten abgeschnitten haben. Das wird wird sich in 10 bis 15 Jahren auch noch rächen.
    Gruß

  11. Sebastian Welsch sagt:

    Ich bin sehr gespannt, was mit Broadcom so in den nächsten Jahren passieren wird.

    Lenovo hat ja während Corona, auf Grund von Lieferengpässen seitens Broadcom, angefangen eigene RAID Controller herzustellen. und das mit Adaptec Chips. Früher gab es nur relabelled Broadcom Adapter.

  12. S. sagt:

    Unser Lizenz Portal bei Broadcom ist seit der Übernahme leer, wir kommen aktuell an nichts dran. Auch unser Partner Fujitsu kann uns aktuell nicht weiterhelfen. Wir bleiben erstmal, trennen uns aber aufgrund der Kostenexplosion im neuen Jahr von „VSAN“. Leider. Also wieder FC SAN, obwohl wir froh waren das los zu sein. Da das Produkt „Vsphere“ noch(!) sehr verlässlich und stabil ist, sehen wir erstmal keine Alternative. Die Citrix Farm wechselt auf den Hypervisor „XenServer“.

    • Admin 666 sagt:

      Hallo S.

      Einer unserer Kunden hatte ein ähnliches Problem. Das lag allerdings hier daran das man mit Broadcom etwas anders denken muss. Unser Kunde hatte nicht die entsprechenden Rechte, die musste er bei Broadcom beantragen. Nachdem er die bekommen hatte, konnte er auch alle Lizenzen sehen und verwalten. Auch der Download hat dann problemlos funktioniert.

  13. mw sagt:

    Ich habe Boroadcom als durch und durch nicht vertrauenswürdiges Unternehmen kennengelernt, dem Kunden so was von egal sind, solange sie die unverschämten Preise bezahlen. Da in den IT Abteilungen Expertise immer knapper wird, spekulieren sie darauf, daß die Kunden schon nicht wechseln werden. Ich bin gespannt, wie lange das gut geht. Wenn die Gewinne nicht im erwarteten Maß steigen werden, dann wird das eben wieder verscheuert oder eingestampft. Jedenfalls werde ich alles daran setzen Broadcom frei zu migrieren.

  14. Andre Henkel sagt:

    Wir werden nächstes Jahr in den sauren Apfel beißen und mit rund 20 % Preissteigerung nochmal für 3 Jahre verlängern. Zum einen um den Markt zu sondieren, zum anderen, weil wir im Moment keine freien Personalressourcen haben, um die Migration vorzubereiten und umzusetzen.

    Was uns aber extrem sauer aufgestoßen ist:
    im aktuellen Feature-Vergleich zwischen den Editionen (https://www.vmware.com/docs/vmw-datasheet-vsphere-product-line-comparison) sind bei der Standard Edition die Features „Support for Microsoft Virtualization-Based Security (VBS)“ und „Virtual Machine Encryption“ weggefallen!

    Da wir nächstes Jahr Admin-Tiering mit unseren Tier1-Systemen auf der Agenda stehen haben und für die Härtung der Windows Server eigentlich VBS unabdingbar ist, wissen wir im Moment noch nicht, wie es da genau weitergeht.

    Ich kann mich erinnern, dass die „alte“ VMware so gepolt war, wenn da mal ein Feature nur noch in größeren Editionen verfügbar war, haben die Kunden, die es vorher in ihrer alten Lizenz der kleineren Edition drin hatten, das auch behalten, wenn sie mit der Supportverlängerung neuere Versionen eingesetzt haben.

    Hat jemand aus der Community, der seit der Übernahme durch Broadcom ins neue Lizenzmodell gewechselt ist, da schon Erfahrungen gemacht, ob das immer noch so gehandhabt wird? Bei der raffgierigen Bande glaube nicht daran, aber vielleicht gibt es ja noch Zeichen und Wunder ;-)

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