Deutschlands Digitale Souveränität adé durch Trump, BSI und Google

Stop - PixabayKürzlich wurde eine Kooperation des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit dem US-Anbieter Google zwecke Etablierung einer Cloud-Lösung bekannt. Drei Arbeitskreise der Gesellschaft für Informatik (GI) haben die geplante Kooperation von BSI und Google mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Die GI stellt in meinen Augen berechtigt die Frage, ob Trump und Google zukünftig über unsere IT-Sicherheit bestimmen?

Die Google Cloud der Schwarz-Gruppe

Die Schwarz-Gruppe hegt ja lange Pläne, als europäischer Cloud-Anbieter aufzutreten. Im November 2024 gaben die Schwarz Gruppe und Google die Unterzeichnung einer Partnerschaft bekannt, die man zur Kenntnis nehmen kann. Aber der Titel „Sichere, souveräne Lösungen für mehr Effizienz am Arbeitsplatz für Deutschland und Europa: Unternehmen der Schwarz Gruppe und Google unterzeichnen Partnerschaft klang für mich wie Hohn. Hier die Kernpunkte:

  • STACKIT, die Cloud-Einheit von Schwarz Digits, wird local data storage für Google Workspace bereitstellen und clientseitige Verschlüsselung bieten. Dadurch entstehe eine sichere und souveräne Lösung für Effizienz am Arbeitsplatz mit XM Cyber als integrierter Sicherheitslösung.
  • Im Rahmen der Partnerschaft wird das Continuous Exposure Management von XM Cyber in das Sicherheitsportfolio von Google Cloud integriert, um ein neues gemeinsames Angebot zu entwickeln, das sich an Organisationen des öffentlichen und privaten Sektors richtet.
  • Die Unternehmen der Schwarz-Gruppe mit 575.000 Mitarbeitern werden auf Google Workspace migrieren, um Sicherheit, Effizienz und Kontrolle ihrer Souveränität zu maximieren.

Die Schwarz-Gruppe bewegt sich mit ihrer IT also komplett zu Google Workspace und will zudem mit seiner Cloud-Einheit STACKIT die Google-Lösung als „souveräne Euro-Cloud“ für Behörden und Unternehmen vermarkten. Das ist im Grunde der gleiche Murks wie die Delos-Cloud, bei der eine SAP-Tochter eine souveräne Cloud auf Basis von Microsoft Azure bereitstellen will. Über diesen Sachverhalt hatte ich hier im Blog ja mehrfach berichtet (siehe Artikel am Beitragsende). Den Move der Schwarz-Gruppe hatte ich zwar mitbekommen und mir so meine Gedanken gemacht, aber nicht hier im Blog thematisiert.

Das BSI kooperiert mit Google

Dann gab es vor einer Woche noch die Bekanntgabe einer Kooperation zwischen BSI, der Schwarz-Gruppe und Google. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) beschreibt das Ganze in der Mitteilung Cloud Computing: BSI und Schwarz Digits planen Kooperation.

Für eine moderne und digitale Verwaltung sei die Nutzung von Cloud-Angeboten unumgänglich, stellt das BSI fest. Um dabei auch den mit Cloud Computing verbundenen Risiken sowie aktuellen geopolitischen Entwicklungen Rechnung zu tragen, habe das BSI eine Cloud-Strategie entwickelt. Diese sieht zum einen vor, nationale und europäische Cloud-Strukturen konkurrenzfähig zu gestalten, und zum anderen zu analysieren, inwieweit die Public Clouds der Hyperscaler aktiv und sicher in Deutschland nutzbar gemacht werden können.

Daher streben das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und STACKIT, der Cloud-Provider von Schwarz Digits aus dem baden-württembergischen Neckarsulm, eine strategische Kooperation an. Ziel sei es unter anderem die gemeinsame Entwicklung souveräner Cloud-Lösungen, die auch für den Einsatz in der Bundesverwaltung nutzbar gemacht werden können.

Um die Cloud-Lösungen der Hersteller eingehend und in der notwendigen Sorgfalt prüfen zu können, bediene sich das BSI des Mittels der Kooperationsvereinbarungen, heißt es. Diese Kooperationen „bilden einen verbindlichen Rechtsrahmen“, um auch hoch vertrauliche Informationen auszutauschen und in der Tiefe technische Analysen und Bewertungen durchführen zu können.

Zum aktuellen Zeitpunkt hat das BSI entsprechende Kooperationen mit den Cloud Service Providern SAP (Delos), Oracle und Google Cloud vereinbart; neben der Partnerschaft mit STACKIT ist auch eine Kooperation mit dem US-amerikanischen Anbieter Amazon Web Services (AWS) geplant. Das ist das faktische Eingeständnis der Kapitulation vor Big-US-Tech in Sachen Cloud durch das BSI. In der Mitteilung des BSI lässt sich nachlesen, was man im Rahmen der Kooperation beabsichtigt: Nämlich die Untersuchung der verwendeten kryptographischen Verfahren. Das BSI trifft keine Vergabe- oder Implementierungsentscheidungen, heißt es – also ein vorsorgliches Feigenblatt, das BSI gibt seinen Namen, kann aber nichts entscheiden. Nur das Bewerten der erreichbaren Resilienz, das Analysieren komplexer Lieferketten und damit verbundener Risiken sowie das Erkennen technologischer Abhängigkeiten steht für das BSI auf der Agenda. Googles kurze Erklärung findet man hier.

GI: Digitale Souveränität adé

Die Gesellschaft für Informatik (GI) hat sich in drei Arbeitskreises mit dieser geplanten Kooperation von BSI und Schwarz-Gruppe / Google befasst. Die GI habe diese Kooperation mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Man sieht die digitale Souveränität durch diese Entwicklung flöten gegangen.

Die GI fragt: „Bestimmen zukünftig Trump und Google über unsere IT-Sicherheit?“ Die letzten Wochen haben eigentlich jedem gezeigt, welche ernst zu nehmenden Bedrohungsszenarien durch die digitale Abhängigkeit von US-Monopolisten entstanden sind.

Leider ist davon auszugehen, dass diese „Killswitches“ nicht nur ein fatales Erpressungspotenzial darstellen, sondern auch direkt oder indirekt vom US-Präsidenten sowie US-amerikanischen Behörden zu Lasten der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft bedient werden, schreibt die GI.

Deren Arbeitskreise „Digitale Souveränität”, „Open Source Software” und „Datenschutz und IT-Sicherheit” haben den Diskussionsbeitrag Digitale Souveränität adé veröffentlicht, in dem sie die Risiken und fatalen Abhängigkeiten von den US-Cloud-Anbietern kritisieren.

Die Arbeitsgruppen der GI haben die Google-BSI-Vereinbarung einer fachlichen Analyse unterzogen und kommen zu dem Ergebnis, dass diese Zusammenarbeit den Kriterien der digitalen Souveränität widerspricht:

  • Umfangreiche europäische und nationale Anstrengungen, um digitale Souveränität zu stärken, werden durch die Zusammenarbeit von Google und BSI zunichte gemacht.
    Im sensiblen Bereich der nationalen Sicherheit haben US-amerikanische Unternehmen, deren Geschäftsmodelle noch dazu auf die Erweiterung ihrer Macht und Einflussnahme auf andere Branchen (Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen usw.) ausgerichtet ist, nichts zu suchen.
  • Die BSI-Google Zusammenarbeit ist ein potenzieller Booster für digitale Abhängigkeit und Erpressbarkeit Deutschlands von den USA. Es ist unverantwortlich, dass die US-Regierung zusätzliches Erpressungspotenzial – noch dazu von einer für IT-Sicherheit verantwortlichen deutschen Behörde – frei Haus erhält [2].
  • Google ist aufgrund der Rechtslage in den USA nicht dazu in der Lage, einen souveränen Dienst in diesem Sinne anzubieten. Ein „souveräner Dienst“ muss alle Souveränitätskriterien erfüllen (Privacy, Integrität, Verfügbarkeit). Die Vereinbarung betrifft nur „Datensouveränität“ (bei uns Privacy), als wäre damit alles erfüllt. Was bei allen „Confidentiality“-Versprechen unerreichbar bleibt, ist der Teil Verfügbarkeit. Der US-Präsident kann immer das Licht ausschalten.
  • Fehlende Transparenz: Die bisherigen Information der beiden  Kooperationspartner BSI und Google sind so dürftig und bei Weitem nicht transparent genug, um entscheiden zu können, welche Projektziele verfolgt werden und für welche Anwendungsszenarien die untersuchten Lösungen geeignet sein sollen. Grundsätzlich ist es problematisch, potenzielle Ergebnisse bereits vorab als souverän zu bezeichnen, denn hierfür wäre es insbesondere erforderlich zu erklären, wie mit dem US-amerikanischen CLOUD Act umgegangen wird, Lock-ins vermieden und digitale Souveränität nachhaltig gesteigert wird.
  • Wettbewerbsverzerrung mit Benachteiligung deutscher und europäischer Unternehmen Durch eine solche Vereinbarung mit dem BSI erhält Google einen „TÜV-Stempel“, der seine marktbeherrschende Stellung noch weiter festigt. Dies bedeutet gravierende Wettbewerbsnachteile für europäische Anbieter. Laien gewinnen den Eindruck, Google sei per se sicher. Hingegen wurde noch gar nichts entwickelt und schon gar nicht geprüft. Man kooperiert zwar nur, aber die nächsten Schritte der Entwicklung sind die weiträumige Nutzung unter dem Prädikat der „Souveränität“. Es ist also Werbung für Google.
  • Das Geschäftsmodell von Google basiert primär auf der Erfassung, Analyse und Verwertung von Daten Dritter. Eine Partnerschaft mit einem Unternehmen, dessen Kerngeschäft die Monetarisierung von Daten ist, wirft erhebliche Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit und Souveränität der geplanten Cloud-Lösung auf. Selbst wenn zugesichert wird, dass keine wirtschaftliche Nutzung der in Deutschland gespeicherten behördlichen und unternehmerischen Daten erfolgt, bleibt die grundlegende Abhängigkeit von einem Anbieter bestehen, dessen Unternehmensstrategie auf Datenverkauf ausgerichtet ist und der nicht europäischer Gesetzgebung unterliegt.

Auch der Zeitpunkt für den Abschluss der Vereinbarung – kurz vor der Einrichtung eines Digitalministeriums – wirft laut GI viele Fragen auf. Es entstehe der Eindruck, dass die negative Bilanz der Digitalpolitik der Ampel nach der Neuwahl noch weitergeführt und die fatale digitale Abhängigkeit weiter verstärkt wird.

Die geplante Zusammenarbeit des BSI mit Google gefährdet nicht nur unsere nationale Sicherheit und Cybersecurity, sondern auch die strategische Autonomie und Handlungsfähigkeit der Bundesbehörden und erhöht die Erpressbarkeit von Bundesregierung, Bundesverwaltung und der deutschen Bürgerinnen und Bürger.

Die drei Arbeitskreise der Gesellschaft für Informatik e.V. appellieren daher an das BSI, seiner Verantwortung für die IT-Sicherheit Deutschlands sowie für den Schutz der Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen gerecht zu werden. Eine strategische IT-Infrastruktur muss so gestaltet sein, dass sie digitale Souveränität gewährleistet und zugleich den rechtlichen Anforderungen entspricht.

Die Sicht von BSI und Google

Die GI schrieb mir im Nachgang noch „Es gibt asymetrische Informationen von Google und dem BSI. Wie von uns befürchtet, scheint Google das zu Lasten der europäischen Konkurrenz auszunutzen, ohne dass das BSI bisher aktiv geworden ist.“ 

Die Redaktion von heise hat sich in diesem Beitrag mit dem Thema befasst und schreibt, dass die BSI-Präsidentin, Claudia Plattner die „Aufregung“ nicht verstehe. Das BSI hat inzwischen diese Stellungnahme veröffentlicht. Kernpunkte der Argumentation sind:

  • Kryptographische Verfahren schützen vor Datenabflüssen an Dritte und auch vor dem Zugriff des Providers selbst, wenn Schlüssel- sowie Identitäts-/Zugriffsmanagement in der eigenen Hand liegen. Die Daten liegen damit zu jedem Zeitpunkt verschlüsselt vor und nur der Kunde hat die notwendigen Schlüssel, um sie lesbar zu machen.
  • Eine europäische, unabhängige Instanziierung der Cloud-Plattform sowie Möglichkeit der Unterbrechung der Verbindung zum Provider ohne Ausfall der Instanz führt zu einer Unabhängigkeit von der globalen Infrastruktur des Herstellers.
  • Die Kontrolle der Updatekanäle, sowie die Einsicht, Analyse und temporäre Unterbrechungsmöglichkeit herstellerseitiger Updates an die genutzte Cloud senken das Risiko schädlichen Einflusses aus den Netzen des Herstellers und ermöglichen die sicherheitstechnische Plausibilisierung der bereitgestellten Aktualisierungen.

Die Punkte gehen an das BSI und sind von der Argumentation her für mich nachvollziehbar. Ob die Kontrolle der Update-Kanäle wirklich wirksam durchgeführt werden kann, da würde ich ein Fragezeichen dran machen. Was ist, wenn eine Schwachstelle in der Cloud per Update geschlossen wird und gleichzeitig Code für einen Kill-Switch ausgerollt wird? Das BSI argumentiert auch, dass man Einsicht in und Kontrolle der an den Provider übertragenen (Telemetrie-)Daten als zweite Verteidigungslinie gegen Datenabflüsse sieht. Kann man so stehen lassen, sofern diese Prämisse zutrifft.

Hier geht das BSI davon aus, dass in kritischeren Fällen der Betrieb durch ein vom Provider unabhängiges europäisches Unternehmen erbracht werden muss, um auch einen direkten organisatorischen Einfluss auszuschließen. Es liege in der Natur der Sache, dass stets die Mithilfe des Herstellers oder Providers notwendig ist, um Lösungen zu entwickeln, die nach nationalen Anforderungen abgesichert werden können und für die eine kontinuierliche Überwachung sichergestellt werden kann, schreibt das BSI.

Da der Wegfall dieser Mitwirkung ebenfalls ein zu betrachtendes Risiko ist, ist es ferner notwendig, eine ausschließlich europäische, technische Rückfalllinie zu etablieren. Ein entsprechender Umstieg muss bei Eintritt des Risikos unter minimalen Ausfallzeiten möglich sein. Diesen Punkt sehe ich aktuell aber schlicht (noch) nicht.

Im Hinblick auf die Bundes-Cloud argumentiert das BSI, dass die Kooperationsvereinbarungen die rechtlichen Grundlagen bilden, um einen tiefen Einblick in die Produkte der Anbieter zu erhalten. Der Punkt geht an das BSI – sofern sich die Hoffnung auf einen „tiefen Einblick“ erfüllt.

Der Ansatz des BSI ist unter dem Blickwinkel „besser als nichts“ durchaus nachvollziehbar. Im Hinblick auf die Kritik der GI bleibt für mich aber das Fazit, dass das aufgeklebte „das BSI hat nachgekuckt“-Siegel im Hinblick auf „technische Souveränität“ nicht wirklich was bringt. Es ist eher eine Art „Feigenblatt“, es schadet nichts, hilft im Fall der Fälle – d.h. wenn die US-Administration „den Daumen senkt“ – vermutlich auch nicht wirklich. Und wie ich die GI oben zitiert habe „Wie von uns befürchtet, scheint Google das zu Lasten der europäischen Konkurrenz auszunutzen, ohne dass das BSI bisher aktiv geworden ist.“

Ähnliche Artikel:
IT-Planungsrat: Sondersitzung soll Weg für Delos-Cloud-Verträge frei machen
Delos-Cloud: Bundeskanzler Scholz bekommt Abfuhr von Bundesländern
Enkel-fähige „Digitale Souveränität“ statt Abhängigkeit von der Delos-Cloud
Europas und Deutschlands fatale digitale Abhängigkeit von den USA rächt sich
Delos-Cloud mit Azure 10-20 % teurer als MS-Cloud pur

Dieser Beitrag wurde unter Cloud, Sicherheit abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

23 Antworten zu Deutschlands Digitale Souveränität adé durch Trump, BSI und Google

  1. Hoesti sagt:

    Kann man sich nicht ausdenken

  2. Mira Bellenbaum sagt:

    Rechtsmittel einlegen!
    Muss aber von einer starken Gruppe kommen.
    Ein einfacher Bürger wird da keine Chancen haben.

  3. TBR sagt:

    Was wäre denn eine Alternative? Wir haben alles verschlafen.

  4. Andy sagt:

    Mal abgesehen von der fatalen Entscheidung der Schwarz-Gruppe mit Google zusammen zu arbeiten, was ja den Sinn komplett entstellt, finde ich es doch interessant, dass das GI erkannt hat, das wir in einer digitalen Abhängigkeit sind. Das machte bisher immer nicht den Eindruck..
    Dann macht es meiner Meinung nach noch weniger Sinn der aktuellen Regierung, immer gegen die Amerikaner zu wettern, denn die sitzen vor dem Knopf, der bei uns das Licht ausgehen lässt.. Man kann mit Trump nicht einverstanden sein, sollte aber strategisch denken.. Diese Erkenntnis scheint noch nicht durchgedrungen zu sein.

  5. Anonym sagt:

    Deutschlands Digitale Souveränität wurde durch Entscheidungen in Politik und Wirtschaft seit Jahrzehnten aktiv aufgegeben. Mit der aktuellen Weltlage hat das nichts zu tun, es werden nur (endlich) mehr Leute auf diese totalen und fatalen Abhängigkeiten aufmerksam.

  6. Herr IngoW sagt:

    Geht eigentlich garnicht.
    Mit einem Konzern zusammen zu arbeiten der größtenteils von Werbung lebt und ein Cloudangebot macht? Passt eigentlich nicht zusammen.
    Werden die Daten dann zur Analyse für Werbung und KI-Training genutzt?
    Und die Ami-Dienste interessieren sich sicher auch dafür und „Google“ gibt es sicher an sie weiter.

  7. Phadda sagt:

    Was da passiert(e) = Facepalm

  8. Selina sagt:

    Warum stellt die GI erst jetzt die Frage?

    Die sind doch mitverantwortlich und jammern jetzt rum:

    https://www.danisch.de/blog/2024/10/21/wie-die-gesellschaft-fuer-informatik-die-deutsche-informatik-gegen-die-deutsche-wand-gefahren-hat/

    Sorry, diese ganze Gejammere ist einfach nur verlogen, mehr nicht.

    • Günter Born sagt:

      Ich lasse ausnahmsweise mal den Link zu danisch.de zu – das Thema ist mehrfach im Blog (in früheren Beiträgen zu ähnlichen Themen) kommentiert worden. Das Problem: Es wird im Beitrag Wäsche von vor bis zu 25 Jahren gewaschen – mag alles stimmen – aber der Tenor ist doch, die GI und deren Vorsitzenden unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Aber hier im Blog-Beitrag gibt es ein konkretes Thema und konkrete Aussagen der GI (erarbeitet in drei Arbeitsgruppen) zu diesem Thema. Da kann man gerne drüber diskutieren und das anders sehen – aber den Beitrag von danisch.de dazu halte ich für wenig zielführend.

      • Selina sagt:

        Wieso ausnahmsweise – ist danisch.de auf ihrem Index?

        Es mag in seinem persönlichen Beitrag vielleicht auch darum gehen, die GI und deren Vorsitzenden unglaubwürdig erscheinen zu lassen, aber vielleicht sind sie es ja?
        Wer will das beurteilen?

        Was soll denn jetzt das „erarbeiten“ in drei Arbeitsgruppen? Das kommt Jahre zu spät, und dazu braucht man keine Arbeitsgruppen um zu sehen, dass wir digital komplett abhängig sind – was jeder halbwegs normale ITler seit Jahren weiss…

        Luzifer hat es doch perfekt zusammengefasst:

        https://www.borncity.com/blog/2025/03/25/deutschlands-digitale-souveraenitaet-ade-durch-trump-bsi-und-google/#comment-212163

        Was halten sie denn für zielführend in dem Falle?

        • Bernd B. sagt:

          Danisch verlässt leider viel zu häufig die Sachebene und geht ad hominem, teilweise in längeren Rants. Das disqualifiziert ihn nicht nur für ernsthaften Diskurs und ist mühsam zu lesen (nur querzulesen hilft dagegen) sondern als inhaltlich/rechtlich für eine Verlinkung Verantwortlicher auch nicht ohne Risiko (z.B. „Zueigenmachen“ oder Störerhaftung – und nein, in einem Prozess zu obsiegen ersetzt nicht den Zeit- und Nervenaufwand und schon gar nicht die u.U. konfiszierte Hardware).
          Ich verlinke ihn deswegen gar nicht und würde es als Seitenverantwortlicher auch bestenfalls ausnahmsweise dulden.

          • Selina sagt:

            Störhaftung für eine Verlinkung zu danisch.de – ist das ernst gemeint?

            Man muss seinen Stil nicht mögen, jedoch könnte man sich die Infos zum Thema rauspicken – er spricht halt auch mal unbequeme Dinge an, dies passt halt manchen nicht – fachlich macht ihm sicher so schnell keiner was vor ;)

            Wer würde sich denn für eine Sachebene qualifizieren, der relativ neutral und ohne ideologische Brille die Fakten präsentiert bzw. zusammenfasst?

            • Bernd B. sagt:

              Das geht jetzt mächtig OT (belassen wir es bitte dabei)…
              Aber ja: Suchbegriff „Störerhaftung Verlinkung“, ergibt z.B. „Sie müssen die Haftung für Hyperlinks übernehmen, bei denen die verlinkte Quelle rechtsverletzend ist.“¹ und da Hr. Born hier moderiert muss er sich alle Links zurechnen lassen.

              Wie gesagt: Danisch stellt sich da selbst ein Bein und wiewohl ich täglich das Blog überfliege² ist es als Argument/Quelle aus o.g. Gründen mMn wenig nützlich (und eine Zumutung für das Gegenüber, sich da durchquälen zu sollen). 🤷‍♂️

              ¹ e-recht24. de/urheberrecht/22-was-unternehmen-zur-linkhaftung-wissen-sollten.html
              ² für die Entrüsteten: Ich überfliege auch TAZ, ND und JW

  9. Horsti sagt:

    „Kannste dir nicht ausdenken“ was für ein Verein

    @Günter: Zensur schön und gut aber warum lässt du meine Kommentare nicht zu?

    • Günter Born sagt:

      Jetzt rätsele ich, welchen Kommentar Du meinst? Ich war jetzt von 9:00 Uhr bis 10:00 Uhr beim Sport – schön entspannte Welt, da in der Sporthalle. Und jetzt schaue ich mal, welcher der 19 in Moderation befindlichen Kommentare es wohl sein könnte – Fragen über Fragen.

  10. Thomas Schulz sagt:

    Durch Trump ???

  11. Daniel sagt:

    Google Cloud kann man übrigens auch air gapped kaufen. Dann hat man die Racks halt im eigenen RZ stehen und muss selber betreiben, dafür hat Google dann auch keinen Zugriff.

  12. Art sagt:

    Die GI geht davon aus, wir haben aktuell eine digitale Souveränität? Aus meiner Sicht kann aktuell wenig Souveränität verloren gehen …

    Deutsche Behörden und Firmen werden mit StackIt als Hyperscaler auch die Möglichkeit haben, Produkte aus dem Digital Sovereignity Portfolio zu nutzen: openDesk auf OpenStack.
    Bis sich Behörden hierzu entschließen, können sie aber die Alternativen von MS und Google mit einem EU Hyperscaler einsetzen, die sie heute bereits nutzen und die nach meinem Kenntnisstand heute einen deutlich höheren Reifegrad als openDesk haben.

    Das sind für mich auf jeden Fall besser Alternativen als O365 in der Azure Cloud mit US-Personal/Management unter US Jurisdiktion.

  13. Luzifer sagt:

    Tja was erwartet Ihr? Wir (EU) ist nun mal nicht in der Lage sowas alleine aufzustellen.
    Jahrzehnte langer Dornröschenschlaf lässt sich eben nicht mehr aufholen. Wir haben ja jahrzehntelang jede Expertise ausgelagert aus Profitgier…
    Da kannst du jetzt nen Neustart wagen und Jahrzehnte hinterherhinken bzw. den Anschluss ganz versemmeln oder in den sauren Apfel beißen…
    Kann sich unsere Wirtschaft nur nicht leisten ohne radikales Umdenken und Verluste für die Oberen. (und die verlieren nicht gerne, die Kleinen sind eh die die es zahlen dürfen)
    Und anstatt auf Unabhängigkeit hinzuarbeiten, begeben wir uns also von Abhängigkeit A nach Abhängigkeit B, sehr sinnvoll, NOT!

    Da kann nur noch Putin helfen, wenn alle kaputt ist wird man gezwungen neu aufzubauen ;-P und es dann hoffentlich besser zu machen.

  14. red++ sagt:

    Wir haben es einfach verschlafen und Ignoriert, die Einsicht kommt am Ende wie immer ein bisschen spät, aber sie kommt (vielleicht).
    Wenn man nun nicht Handelt, kann man hinterher nicht behaupten, dass es keine anderen Lösungen gegeben hätte. Es wird langsam mal Zeit, dass wir uns Eigenständig und Autark machen, wir hätten durchaus eine Chance in Europa.
    Ich prophezeie das schon seit vielen Jahre und jeder, der irgendwie und irgendwas, irgendwo speichern muss, stimmt mir auch zu, aber ich bin halt weder ein Politiker noch jemand, auf denen andere Hören.

  15. Olli sagt:

    Bissel dazu passend:

    Broadcom hat ja so seine Probleme mit dem Support Portal, aber viele werden das ignoriert haben, weil ein vCenter die kritischen Updates für sich selbst und andere bislang direkt gezogen hat. Damit ist ab 23.04.2025 Schluss und man muss Download Tokens generieren:

    https://knowledge.broadcom.com/external/article/390098

    Wieder ein Schub für Proxmox wenn laufende VMWare Installationen keine Updates mehr erhalten, weil Broadcom die Entitlements im Support Portal nicht auf die Kette bekommt.

  16. TKH sagt:

    Ich widerspreche dem Dogma „Cloud-Angebote sind unumgänglich“ – nein sind sie nicht Ihr Lieben (man muss heutzutage vorsichtig formulieren…). Aber keine Sorge, wir werden unser lokales Rechenzentrum ab jetzt in Cloud-Rechenzentrum umbenennen (nur ohne Abbo und ohne Telemetrie Richtung USA) und unsere bedingten Software-Ausdrücke werden fein mit Statistik angereichert und als „KI“ verkauft (wieso eigentlich nicht AI – also Schöne ist doch englisch – egal). Damit sind die Themen hoffentlich mal erledigt und wir kommen zu richtigen Problemen, wie z.B. wo landet der Elektromüll weltweit der ganzen Windows 10-PC’s die ab Nov., aufgrund der massiv gestiegenen Hardwareanforderungen der lieben Firma Microsoft, durch komplett neue Hardware mit Windows 11 ersetzt werden, wieso werden auf Universitäten Diplom- und Studienarbeiten vor der Veröffentlichung zwecks „Plagiatprüfung“ an die liebe Firma Google geschickt usw., wieso wird WhatsApp in 5.+ Klassen in deutschen Schulen überhaupt eingesetzt (zum KI-Training – ich höre wohl nicht richtig.) Schenkt doch alle Infos unseren „amerikanischen Freunden“ und Kaspary muss natürlich deinstalliert werden: verrückte neue Welt. Aber es gibt Hoffnung, ab jetzt zieht überall 2fa ein, so dass dann wirklich auch nur noch Microsoft und Co. auf alles zugreifen können – Edward Snowden würde sich im Grab umdrehen, wenn er eins in den USA hätte – cucu

  17. Gänseblümchen sagt:

    Zur Einnordung: Die „Schwarz Gruppe“ ist die Gesellschaft hinter Lidl und Kaufland, die seit bestimmt 10 Jahren auch im Hosting-Geschäft tätig ist und über kaufland.de machen die auch einschlägigen Onlinehändlern bei IT-Hardware zum Teil mit Kampfpreisen Konkurrenz, letzten Herbst konnte man dort sogar nVidia H100 KI-Karten für den Gegenwert eines Elektroautos der Golfklasse bestellen. Auch bei Balkonkraftwerken fand man da recht interessante Angebote. Seit dem habe ich dort aber nicht mehr rein geschaut.

    Ich habe über meine damalige Firma öfters Anfragen zu Dauereinsätzen dort in deren riesigen VMWare-Umgebungen bekommen, aber immer abgelehnt, weil ich nicht zwischen Heimat und Kraichgau hin und her pendeln wollte, zu nah um mich dort wo einzumieten, zu weit zum täglichen pendeln. Vielleicht ist ist das ja der Hintergrund zu dem jetzigen Großthema Google-Cloud dort, vielleicht wollen die ja auch vom VMWare-Hosting weg, oder sind es schon?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert