Auf älteren Windows-Systemen ist teilweise Office Starter 2010 vorinstalliert. Beim Umstieg auf Windows 10 gibt es Probleme mit dem Paket, so dass Anwender immer mal wieder Hilferufe der Art “mein Office Starter 2010 läuft in Windows 10 nicht mehr” loslassen. Hier ein paar Informationen zum Thema.
Was steckt hinter Office Starter 2010?
Bei Office Starter 2010 handelt es sich um eine abgespeckte Variante von Office 2010, bestehend aus Word und Excel, die von OEM-Herstellern unter Windows 7 vorinstalliert ausgeliefert werden konnten. Die Lizenzgebühren betrugen nur ein paar Dollar (ich meine 4 $), und das Programm finanzierte sich durch eingeblendete Werbung. Microsoft hat einen grauselig maschinell übersetzten Artikel Einführung in Office Starter 2010 veröffentlicht.
Grund für die Einführung von Office Starter 2010 war es, Office 2010 zu promoten. Wer mit den Funktionen nicht klar kam, konnte durch Eingabe eines Office 2010-Lizenzschlüssels problemlos upgraden. Eine Besonderheit von Office Starter 2010 war, dass die Installation über einen Click2Run-Installer erfolgte, d.h. die Komponenten wurden bei der Installation unter Windows 7 aus dem Web von Microsoft-Servern nachgeladen. Office Starter 2010 war aber auch als Problembär bekannt (siehe Linkliste am Artikelende).
Support ausgelaufen – es gibt Alternativen
Es ist klar, dass Office Starter 2010 von Microsoft nur eine begrenzte Zeit als Office 2010-Teaser für Windows 7-Nutzer bereitgestellt werden sollte. Mit der Einführung der Nachfolgeversion Office 2013 lief das Angebot für OEMs, Office Starter 2010 vorinstallieren zu können, aus. Ich hatte das im Artikel Microsoft Office 2013 Preview im Anflug am Rande erwähnt. Die OEMs sollten, laut Microsoft, auf Office Web Apps ausweichen.
Später wurden im Windows Store ja Office Mobile-Apps wie Word Mobile eingestellt, die OEMs unter Windows 10 vorinstallieren können. Microsoft hat dazu den Beitrag Installieren von Office Mobile-Apps auf einem Windows 10-Gerät veröffentlicht. Diese Apps sind aber in ihrer Funktion eingeschränkt, soll der Nutzer doch auf Office 365 umsteigen.
Aber es gibt für den Anwender, der mit Word oder Excel unter Windows 10 arbeiten möchte, Alternativen. In Foren wird häufig OpenOffice oder LibreOffice vorgeschlagen. Mein Ratschlag wäre, sich SoftMaker FreeOffice 2016 anzusehen (siehe auch meinen Blog-Beitrag SoftMaker FreeOffice 2016 gratis für Windows und Linux). Weiterhin gibt es aus Lettland die OnlyOffice-Lösung, die zwar auf Firmen zielt, aber für private Zwecke kostenlos ist. Wem Office 2010 Starter ausreicht, sollte mit den zwei genannten Lösungen eigentlich weiter kommen.
Ich will aber Office Starter 2010 unter Windows 10 nutzen
Es gibt immer wieder Anwender, die Office Starter 2010 doch unter Windows 10 nutzen möchten (wie z.B. hier). Hierzu sei folgendes gesagt:
- Bereits unter Windows 8 gab es die ersten Probleme. Microsoft hat den Beitrag Voraussetzungen für die Verwendung von Office Starter 2010 unter Windows 8 veröffentlicht, der das erklärt. Wer Office Starter 2010 unter Windows 7 SP1 installiert hat, konnte dieses aktualisieren und dann auf Windows 8 upgraden. So wurde Office Starter 2010 erhalten. Eine Neuinstallation unter Windows 8 war nicht möglich.
- Bei Windows 10 sollte der Upgrade-Assistent Office Starter 2010 als nicht kompatibel ausgewiesen und zur Deinstallation aufgerufen haben. Das ist lang und breit in diesem englischen MS Forenbeitrag diskutiert worden. Und hier und hier gibt es Hinweise, wie man ein garstiges Office Starter 2010 deinstalliert.
- Bei heise.de gibt es einen kurzen Hotline-Beitrag zum Thema. Tenor: Man kann Office Starter 2010, falls vorinstalliert unter Windows 7 SP1, beim Upgrade auf Windows 10 behalten (das ist definitiv falsch, denn wie das mit den oben beschriebenen Kompatibilitätsproblemen gehen soll, ist mir schleierhaft). Eine Neuinstallation ist nicht möglich. Es gibt in den Kommentaren den Hinweis, dass mit dem Update KB2986257 und im Audit-Modus eine Installation im Kompatibilitätsmodus möglich sei.
- Auch in diesem Dr. Windows-Forenthread gibt es Hinweise, dass man Office Starter 2010 mit Tricks (Kompatibilitätsmodus) unter Windows 10 Version 1507 (RTM) zum Laufen bekommen kann.
- Im Beitrag Windows 10: Office Starter 2010 hat Kompatibilitätsprobleme hat sich jemand viel Mühe gemacht und die Installation unter Windows 10 RTM getestet. In Nachträgen dürfte auch Windows 10 Version 1511 (November Update) abgedeckt worden sein. Ist ziemlicher Frickelkram und es gibt funktionale Einschränkungen.
Unter diesem Gesichtspunkt stellt sich die Frage “warum weiter mit dem eingeschränkten und aus dem Support herausgefallenen Office 2010 Starter Zeit verschwenden, wenn es Alternative gibt?”. Der Drops mit Office 2010 Starter ist in Windows 10 gelutscht, zumal durch die Feature-Upgrades sowie durch die monatlichen kumulativen Updates ständig Probleme drohen.
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Es ist vernünftig von älterer Software abzuraten, die man nur unter Schwierigkeiten unter Windows 10 zum Laufen bewegen kann. Es stellt sich dann zwar ein Erfolgserlebnis ein, das aber nicht lange anhält, wenn das System laufend mit Updates konfrontiert oder kompromittiert wird, die das Verhalten grundlegend ändern.
Dann kommt aus dem Basteln nicht mehr heraus.
Will man geregelte Verhältnisse, muss man die Anwendungen zwangsläufig auch modernisieren oder man hat noch einen älteren PC für die Sachen, von denen man nicht lassen kann. Das klappt bei mir gut. Den Datenaustausch erledige ich über das Netzwerk. Da habe ich einen USB-Stick in der Fritzbox stecken, auf dem die Daten abgelegt werden, die ich dann abgreife, wenn ich sie an dem anderen PC brauche. Der Zugriff kann direkt über Freigaben erfolgen oder man macht sie per ftp zugänglich.
Habe hier zwei Notebooks, die beim Upgrade von Windows 7 auf Windows 10 ihr Office 2010 Starter behalten haben, soweit funktioniert es auch. Vielleicht wurde beim Upgrade zwischenzeitlich was geändert ?
Nun ja vorweg: Microsoft Office Starter 2010 funktioniert in allen Windows Versionen ab Windows Vista durchgehend bis zur aktuellsten Version von Windows 10 (1607) perfekt, wenn man etwas Geduld hat. Es lässt sich auch beliebig nachinstallieren, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Allerdings muss man diese Kleinigkeiten auch wirklich beachten.
Bei mir ist Microsoft Office 2010 ab Windows 7 (habe da einige Rechner die mit Windows 7 vorinstalliert gekauft wurden) durchgehend auch nach allen Upgrades bzw. Updates (Windows 8, Windows 8.1, Windows 10 ab 10240 bis 1607) völlig problemlos im Einsatz. Entscheidend scheint das Abwarten der Updates zu sein. Das insbesondere dann, wenn hier zwischendurch mal die Meldung „Kompatibilitätsprobleme“ kommt. Die Lösung findet man hier: http://www.drwindows.de/windows-10-desktop/88213-laeuft-office-2010-starter-windows-10-a-3.html
Kommentar:
Eine Neuinstallation unter Windows 8 war nicht möglich. – Das ist definitiv falsch.
Bei Windows 10 sollte der Upgrade-Assistent Office Starter 2010 als nicht kompatibel ausgewiesen …. – man sollte dem Thomas Löwe in dieser Sache wirklich nichts glauben. Obwohl es gute Lösungen gibt, blockt er ab.
Bei heise.de gibt es einen kurzen Hotline-Beitrag zum Thema. Tenor: Man kann Office Starter 2010, falls vorinstalliert unter Windows 7 SP1, beim Upgrade auf Windows 10 behalten (das ist definitiv falsch, denn wie das mit den oben beschriebenen Kompatibilitätsproblemen gehen soll, ist mir schleierhaft). – Die Kompatibilitätsprobleme verschwinden, wenn man alle Updates gemacht hat.
Eine Neuinstallation ist nicht möglich. – Das ist definitiv falsch. Jedoch bitte Lizenzbedingungen beachten. Es zumindest möglich (und gemäß Lizenzbedingungen auch zulässig), einen Office-TO-GO Stick herzustellen und diesen dann auf beliebigen Windows Installationen zu betreiben, wobei allerdings ebenfalls vorerst „Kompatibilitätsprobleme“ gemeldet werden. In diesem Fall bitte die Updates machen. (https://www.microsoft.com/de-at/download/details.aspx?id=40201)
Das Herumgetue „Es gibt in den Kommentaren den Hinweis…“ usw. ist nicht erforderlich.
Zusammenfassung:
Es ist weiterhin ohne Einschränkungen möglich, Microsoft Office Starter 2010 auf allen Windows Versionen ab Windows Vista sowohl in den 32-bit Versionen als auch in den 64-bit Versionen zu verwenden. Die Version „Office To Go“ ) ist nach Nachinstallation der Updates ohne Einschränkungen auf beliebigen Rechnern möglich und auch nicht langsamer, als die installierte Version.
Allerdings gebe ich dir schon recht, dass dein Vorschlag „Mein Ratschlag wäre, sich SoftMaker FreeOffice 2016 anzusehen“ eine zumindest vom Speed her, aber auch vom Funktionsumfang her deutlich bessere Lösung ist, da auch unter Windows 7 Microsoft Office Starter 2010 beim Start eine eher zähe Lösung ist. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist FreeOffice in der Lage, Dokumente, die mit Microsoft Office erstellt wurden, perfekt darzustellen. Beim Abspeichern gibt es gewisse Einschränkungen, die für mich aber nicht relevant sind.
Die OnlyOffice-Lösung kannte ich bisher noch nicht – vielen Dank für den Hinweis.
Hallo Günter Born!
Es ist so wie es Hans Roitner schreibt. Auf vielen PC´s in meinem Bekanntenkreis habe ich es so gemacht:
Windows „Update und Sicherheit“ aufgerufen, dort auf „Erweiterte Optionen“ gegangen, dann in der Auswahlbox vor „Updates für andere Microsoft Produkte bereitstellen …“ den Haken hineingeklickt und dann geduldig gewartet, bis die Updates installiert wurden. Ein oder zwei Neustarts beschleunigen das Ganze.
So verfahre ich auch regelmäßig, wenn eine Neuinstallation der Starterversion gewünscht wird.
Gruß an alle PC-Freunde!
OnlyOffice war mir unbekannt. Danke für den Hinweis. Habe es kurz angetestet: Es ist ein interessantes Projekt, das man im Blick behalten sollte. Im Moment würde ich es aber nicht einsetzen wollen. Zwei Punkte möchte ich erwähnen:
1. Das Feature „Silbentrennung“ konnte ich im Textverarbeitungsprogramm nicht finden. Gibt es offenbar nicht. Das ist ein Schlüsselfeature, das meiner Meinung nach für in Deutsch abgefasste Texte unabdingbar ist; ellenlange Komposita reißen sonst beim Zeilenumbruch riesige Lücken in den Fließtext.
2. Fußnoten lassen sich nicht setzen, auch dieses Feature konnte ich nicht finden. Schlimmer noch, Fußnoten werden in Dokumenten, die mit einer anderen Office-Software erstellt wurden, nicht angezeigt. Für das Abfassen (oder Lesen) von wissenschaftlichen Texten lässt sich OnlyOffice damit nicht verwenden. Einigermaßen entsetzt war ich, dass beim Öffnen des Test-Dokuments kein Hinweis angezeigt wurde, dass bestimmte Textelemente nicht angezeigt werden. Bei einem unbekannten Dokument erfährt man also nicht einmal, dass es eventuell Fußnoten enthält, die nicht angezeigt werden.
Danke für die Einschätzung. Ich habe gestern OnlyOffice auch in einer VM getestet – oder es zumindest versucht. Bei Windows 7 und 1 GByte RAM ist das Produkt unbrauchbar. Während ein Office 2010 halbwegs vernünftig nutzbar ist, macht OnlyOffice mehrere Prozesse auf und verbraucht auch ordentlich Speicher. Dadurch wird das Ganze zäh – und der Import von Word-Dokumenten ist unterirdisch langsam. Aber eine Alternative zu Microsofts Office 365 könnte es werden.
Nochmals zu diesem Thema, da es hier bei Windows 10 Creators Update eine (überraschend ärgerliche) Neuerung gibt in Bezug auf Office Starter. Und überhaupt dachte ich mir bei der Gelegenheit, wirklich mal zu erklären, wie man Office Starter mit zwei kleinen Tricks auch unter Windows 10 problemlos installieren kann.
Denn bisherige Behauptung diverser Computerexperten (etwa im oben angesprochenen Link zum falsch beantworteten Hotline-Beitrag der c’t-Redaktion), dass sich Microsoft Office Starter nicht bei Windows-Versionen größer 7 installieren lasse, wenn es nicht schon vorher bei älteren Windows-Versionen enthalten war, ist ja ausgesprochener Quatsch (leider hat Heise meinen gegenteiligen Leserbrief damals nicht veröffentlicht, aber was solls. Daher nutze ich einfach mal dieses schöne Blog dazu und hoffe, das geht in Ordnung).
Denn während Office Starter bei einem Windows-Update (etwa von Windows 7 zu Windows 10) beibehalten wurde und weiterhin funktionierte, musste man sich bei einer Neuinstallation ab Windows 8 zwar eines Tricks behelfen. Doch damit war kein Problem, Office Starter 2010 auch nach einer Neuinstallation von Windows 8, Windows 8.1 oder eben Windows 10 zu installieren (denn ein neu installiertes Windows läuft erfahrungsgemäß immer stabiler und sauberer als mit einem Update der Vorgängerversion. Dem können wohl alle zustimmen, die länger mit diesem Betriebssystem arbeiten).
Für die Installation und den Betrieb von Office Starter ab Windows 8 mussten lediglich zwei Patches eingespielt werden, und zwar ein Patch, um die Installation überhaupt zu ermöglichen und der andere Patch (von Microsoft selbst!) sorgt dafür, dass die installierten Programme dann auch gestartet werden können.
Die Vorgehensweise ist dabei einfach wie folgt:
1. In der Office Starter-Installationsdatei SetupConsumerC2ROLW.exe muss erst mal mit einem Hex-Editor folgendes geändert werden (z. B. dem kostenlosen Hex-Editor MX, Download etwa auf chip.de):
Die Zeichenkette „3B C3 74 3E 3D 00“ suchen und dann ändern in „3B C3 EB 3E 3D 00“ sowie danach die Zeichenkette „84 C0 74 10 56 56“ ändern in „84 c0 90 90 56 56“. Genau genommen ändern sich insgesamt gerade mal drei Bytes (im ersten String die „74“ durch „EB“ und im zweiten String „74 10“ durch „90 90“). Die angegebenen längeren Strings dienen lediglich zum eindeutigen Auffinden.
In der ursprünglichen EXE-Datei wird also nichts anderes gemacht als eine wirklich völlig irrsinnige Versionsabfrage geändert, die sonst eine Neuinstallation von Office Starter unter Windows 8.0/8.1 oder Windows 10 aus (nicht nachvollziehbaren Gründen) nicht möglich machte – und das, obwohl die Office-Software bis heute auch unter Windows 10 einwandfrei funktioniert; egal ob als Neuinstallation oder Übernahme vom alten Betriebssystem.
2. Nach diesem Patch wird SetupConsumerC2ROLW.exe als Administrator gestartet, um Office Starter auf Windows 10 zu installieren. Danach muss aber sofort der Microsoft-Patch KB2598285 installiert und der Rechner auch gleich neu gestartet werden, weil sonst beim Starten von Word oder Excel Starter die Meldung erscheint „Die App kan auf diesem PC nicht ausgeführt werden. Microsoft Office Starter funktioniert nicht mit dieser Windows-Version“ (bei Windows 10 genügt es möglicherweise offenbar aber auch, statt Einspielen des Microsoft-Patches einfach das Windows-Update anzuwerfen, sofern im Windows-Updatemenü auch „Updates für andere Microsoft-Produkte“ bereit gestellt werden sollen. Danach aber bitte den Rechner auch neu starten).
Tja, und das war’s auch schon. Office Starter kann mit diesen beiden Patches ganz normal unter Windows 8/8.1 oder eben Windows 10 installiert und gestartet werden.
Während man diesen Tipp seit Erscheinen von Windows 8 im Jahr 2012 und den damit aufgetretenen Installationsproblemen ja überall im Netz fand, wenn man (nicht nur im Web, sondern auch bei youtube!) genau danach suchte (leider häufig mit Verweiesen zu irgendwelchen ominösen vorgepatchten Dateien, von denen ich eher die Finger lassen würde), wollten das bestimmte Computerzeitschriften offenbar nicht gern zitieren. Vielleicht, weil sie möglicherweise „Angst“ davor hatten, es sich mit dem großen Werbekunden Microsoft zu verscherzen (anders kann ich mir es nicht vorstellen, obwohl diese Software von Microsoft nicht nur bei vielen Windows-7-PCs mitgeliefert, sondern mehrmals auf der offiziellen MS-Website zum freien Download angepriesen – und dann jeweils nach ein paar Tagen – wieder runtergenmmen wurde).
Der einzige Grund, warum ich das jetzt hier überhaupt schreibe: Unter dem ganz neuen Windows 10 Creators Update funktioniert die obige Vorgehensweise nun plötzlich nicht mehr: Die Installation von Office Starter bricht bei Schritt 3 von 4 auf einmal überraschenderweise ab!
Mein älterer Laptop hatte nach dem (sonst gelungenen) Update vom bisherigen Windows 10 auf das Creators Update auf einmal ein Problem mit dem Herunterfahren bzw. Neustarten (Blue Screen mit irgend einem „Memory-Managment“-Fehler, der vor dem Update noch nie auftrat). Daher dachte ich mir, es reicht, einfach die ganz neue W10-ISO-Datei runterzuladen, die neue Windows 10 Creators Updateversion komplett neu zu installieren, danach wie gehabt Office Starter etc.
Aber Pustekuchen!
Nach der Neuinstallation von W10 Creators Update war der seltsame Memory-Management-Fehler beim Neustarten/Herunterfahren zwar wieder verschwunden. Doch Office Starter ließ sich nicht mehr installieren, auch nicht nach der bisherigen zuvlässigen und oben beschriebenen Methode mit den beiden Patches. Den ganzen Tag hab ich heute rumprobiert, an was das liegen kann.
Dann fiel mir plötzlich auf, dass in der Datenträgerverwaltung des neuen Windows 10 Creators Update überhaupt kein Laufwerk Q mehr zur Verfügung gestellt wird, um diesen Laufwerksbuchstaben irgend einer Patition oder einem Laufwerk zuzuweisen (das ist tatsächlich eine Sache, über die in Verbindung mit dem neuen Windows 10 bisher offenbar noch nie berichtet wurde, entweder weil es noch niemand aufgefallen ist oder es niemand für relevant hielt). Doch exakt diesen (freien) und nun in Windows 10 Creators Update nicht mehr vorhandenen Laufwerksbuchstaben Q benötigt Office Starter bei der Installation, um darauf irgendwelche Daten intern abzulegen.
Existiert das Laufwerk Q aber nicht oder ist es bereits vergeben (was vorkommen kann, wenn sehr viele Laufwerke oder Kartenleser angeschlossen sind und eines der Laufwerke nicht bereits vor der Office-Starter-Installation umbenannt wurde, um „Q“ freizugeben), bricht – wie bei mir – die Installation von Office Starter einfach ab.
Wer das sagt? Beispielsweise Microsoft in K982434 („Wenn der Laufwerksbuchstabe Q: nicht verfügbar ist, wird Office Starter 2010 nicht installiert“).
Also wirklich: Wahnsinnig lustig, Microsoft. Und das am Karfreitag…
Ehrlich gesagt finde ich das einen ziemlich miesen Trick, im ganz neuen Windows einfach das Laufwerk Q nach einer Neuinstallation von Windows 10 Creators Update zu „blockieren“, also intern nicht freizugeben, damit Office Starter nicht komplett neu installiert werden kann (bei einer Übernahme von einem alten Windows 10 zum neuen Windows Creators Update ist das Problem übrigens nicht vorhanden, auch wenn hier Q ebenfalls nicht angezeigt wird).
Aber das ist nun mal Tatsache, probiert’s einfach mal auf einem anderen Rechner aus: Installiert man die bisherige alte Windows 10-ISO-Version (offenbar vom November) neu und guckt sich in der Datenträgerverwaltung die verfügbaren freien Laufwerksbuchstaben an, wird „Q“ hier noch wie jeder andere Laufwerksbuchstabe angezeigt. Doch nach einer kompletten Neuinstallation von Windows 10 Creators Update ist der Buchstabe Q in der Datenträgerverwaltung auf einmal wie vom Erdboden verschwunden.
Es ist übrigens der einzige Buchstabe des Alphabeths, den Microsoft jetzt nach einem ganz neu installierten Windows 10 Creators Update als Laufwerksbuchstaben in der Datenträgerverwaltung nicht mehr zur Verfügung stellt. Und der einzige Grund, den ich mir jetzt nach zig Stunden des nervigen Rumprobierens vorstellen kann, ist wohl, eine Neuinstallation von Office Starter unter dem W10 Creators Update zu verhindern (hat sonst jemand noch eine plausible Begründung? Bitte schön her damit. Dann nehme ich alle Vorwürfe gegen Microsoft zurück. Ehrlich!).
Daher erst mal der sichere Tipp: Für die sichere Neuinstallation von Office Starter unter Windows 10 sollte auf jeden Fall die alte Windows-10-ISO-Datei (also VOR Windows 10 Creators Update) sicher aufbewahrt werden. Die Datei hatte sie schon gelöscht, zumal die ältere W10-ISO-Version mit 32/64 bit mit 7,7 GB seltsamerweise ein GB größer war als jetzt beim Win 10 Creators Update mit nur noch 6,5 GB; dann hab ich die alte ISO-Datei noch schnell aus meinem Backup-Bestand wieder gesichert. Puhhh…
Denn nach Installation der alten Win10-ISO-Version lässt sich Office Starter wie oben beschrieben „normal“ installieren (weil der freie Laufwerksbuchstabe Q ja noch vorhanden ist). Danach kann auf das W10 Creators Update (oder später irgend ein anderes W10-Update) aktualisiert werden.
Doch damit nicht genug: Nach weiterem Rumprobieren am späten Abend hab ich herausgefunden, wie man (das gute alte und vor allem sehr übersichtliche) Office Starter selbst nach einer Neuinstallation von Windows 10 Creators Update installieren kann (zumindest bis Microsoft künftig nicht auch noch dieses Verfahren „sperrt“, denn mittlerweile traue ich den Leuten dort alles zu).
Es genügt offenbar, das Laufwerk Q erst mal zu „aktivieren“, und zwar mit dem Systemprogramm Diskpart (wer das Programm nicht kennt, bitte etwas vorsichtig damit umgehen. Ungeübte sollten mal hier im Blog unter https://www.borncity.com/blog/tag/diskpart/ einfach mal vorbeigucken und vielleicht auf einem alten Rechner „üben“).
Denn selbst im Windows 10 Creators Update lässt sich mit Diskpart – ganz im Gegensatz zur Datenträgerverwaltung (also diskmgmt.msc) – das für Office Starter zur Installation benötigte Laufwerk Q beispielsweise erst mal beispielsweise dem DVD-Laufwerk zuweisen. Damit wird das Laufwerk Q (trotz offenbar allen Bemühungen von Microsoft, Office Starter-Fans das Leben zu erschweren) wieder zur Verfügung gestellt und kann später freigegeben werden. Das Laufwerk Q steht damit also endlich wieder für die Installation von Office Starter zur Verfügung.
Wie folgt könnte das z. B. in Diskpart aussehen (wobei man das theoretisch schon direkt bei der Installation machen kann, einfach nach Bestätigen der Lizenzbedingungen während der ISO-Installation Shift-F10 drücken):
– „list vol“ um die vorhandenen Laufwerksbuchstaben anzuzeigen
– „sel vol xx“ um das Laufwerk xx auszuwählen (sel steht für select; in Diskpart genügen auch drei Buchstaben für einen Befehl). xx ist die Nummer des DVD-Laufwerks, z. B. „sel vol 3“
– „assign letter q“, damit wird der Laufwerksbuchstabe Q auf das DVD-Laufwerk geändert
Wenn man nun Diskpart mit „exit“ beendet, kann man später mit der Datenträgerverwaltung von Windows die Zuweisung des DVD Laufwerks wiederum ändern (z. B. von Q auf Z). Das Schöne ist eben, dass in der Liste der frei verfügbaren Laufwerksbuchstaben das Laufwerk Q dann auch erhalten bleibt. Und somit kann das freie Laufwerk Q nachfolgenden Installation von Office Starter verwendet werden.
Mein Gott, was ein Aufwand und so viel Text – und das am Karfreitag :-)
Doch selten wie heute hatte ich den Eindruck, dass es sich das doch gelohnt hat. Denn was die im obigen Born-Artikel und von anderen Leuten häufig angesprochenen „Alternativen“ zu Office Starter angeht: Versucht mal, ältere Word-Texte, von denen ich sehr, sehr viele hier rumliegen habe und in denen sich auch verschachtelte Word-Tabellen (nicht Excel-Tabellen) befinden, mit den genannten Alternativ-Programmen zu öffnen. Es gibt ein unheimlichen Kuddelmuddel, auch mit dem immer wieder empfohlenen Libre-Office Text. Und Internetanbindung für die Online-Programme von Microsoft (die vom Umfang her ja mit Office Starter zugegebenermaßen weitestgehend identisch sind) hat man leider auch nicht immer.
Office Starter kommt dagegen auch mit diesen älteren und teils komplex aufgebauten Word-Textdateien wie auch mit älteren Excel-Tabellen hervorragend zu Recht.
UND: Man darf Office Starter (ganz im Gegensatz zu Office Home Student) ausdrücklich auch in Firmen einsetzen, wenn es vorher schon auf dem Rechner vorhanden war. Die entsprechenden Office Starter-Installationsdateien dürften selbst heute noch auf unzähligen PCs in den versteckten Partitionen der Festplatte schlummern. Bei meinen ganzen sechs bis sieben Jahre alten Fujitsu-Rechnern ist das etwa die versteckte Partition HDBR_ADDON (findet man beispielsweise auch mit der Datenträgerverwaltung, das nur als Tipp). Guckt einfach mal rein :-)
Vielleicht kommt der eine oder andere jetzt doch noch auf den Geschmack mit Office Starter. Und Herr Günter Born als Microsoft-Fachmann könnte der Sache mit dem fehlenden Laufwerksbuchstaben Q im neuen Windows 10 Creators Update vielleicht mal richtig auf den Grund gehen, wie er das bei anderen Themen seit Jahren auch immer schon ausführlich macht. Wäre prima.
Nichtsdestotrotz frohe Ostern und liebe Grüße aus der Pfalz :-)
Hans-Otto
Herzlichen Dank an den Hans-Otto
Modifikation der SetupConsumerC2ROLW.exe – danke für den Tip. Das war bei mir zwar nie notwendig, da bei mir das auch mit einer unveränderten SetupConsumerC2ROLW.exe klappte (zumindest in den Versionen Win 8/8.1 und Win 10 bis V1511 – Win 10 V 1607 mit Office Starter stammt bei mir aus dem Update / Kann daher keine Aussage über Neuinstallation machen).
Wichtig war bei mir immer die anschließende Installation von KB2598285. Erst danach war Office Starter funktionsfähig, jedoch ohne Ausführung als ADMIN und ohne sonstige Patches. KB2598285 kann jedoch erst installiert werden, nachdem SetupConsumerC2ROLW.exe ausgeführt wurde (man darf sich nicht irritieren lassen, dass vorerst einmal gar nichts geht).
Großes Danke für den Hinweis „Unter dem ganz neuen Windows 10 Creators Update funktioniert die obige Vorgehensweise nun plötzlich nicht mehr: ……..Laufwerk Q durch Windows 10 Creators Update blockiert“ und die von dir beschriebene Lösung.
Ich stimme dir völlig zu, dass sich Office Starter hervorragend für Öffnen und Bearbeiten alter Dateien eignet. Allerdings ging das bei mir (unter Verwendung des Compatibility Packs) auch immer mit Office 97, mit Office 2003 bzw. mit dem WordViewer oder dem Excel Viewer, bei letzteren allerdings ohne Bearbeitungsmöglichkeit. HINWEIS: Microsoft Word Viewer wird im November 2017 eingestellt und steht dann nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bei mir funktionierte bisher auch FreeOffice bisher immer perfekt, allerdings hatte und habe ich keine Word-Dateien mit verschachtelten Tabellen.
Ist es dir möglich zu probieren ob FreeOffice deine komplexen Word-Dateien richtig lesen kann?
Faszinierend diese Hartnäckigkeit von Hans-Otto. Kann nur gratulieren. Office Starter macht so mehr Spaß, da entsprechende Vorleistungen notwendig waren. (alles was man selbst erarbeitet, macht mehr Spaß)
Habe gestern, 22.10.2017, Office Starter 2010 auf Win10prof 1703 installiert und zwar mit click2run2010-kb2986257-fullfile-x86-glb sofort nach der Installation. Win10 hatte ich zuvor frisch neu aufgesetzt. Läuft super schnell und mein Lieblings-Bildbearbeitungsprogramm Picture Manager ist auch Teil von Office Starter. (besitze übrigens auch Office2016, brauche aber vieles nicht und Bildbearbeitung ist nicht so toll für mich)
Hallo liebe Microsoft Starter 2010 Fans
und es geht immer noch
heute auf 2 neu installierten WIN10 Machinen unser Starterpaket – als Admin – installiert.
Anschließend KB 2598285 nachinstalliert.
Alles bestens, allerdings auf Englisch.
Daher suche ich eine Setupconsumerc2rolw.exe für ein deutsches Paket.
Hallo zusammen,
ich wollte auch eben „mal schnell“ Office 2010 Starter in einem frischen Windows 10 1809 (64 Bit) installieren – klappte erst mal nicht.
Hier nun meine Lösung:
1. Die Installationsdatei unbedingt „Als Administrator ausführen“, sonst läuft man in einen Installationsfehler.
2. Nach der erfolgreichen Installation gleich das KB2986257 installieren und PC neu starten.
Direkt nach der erneuten Anmeldung an der Kiste liefen Word/Excel ohne jegliches Zutun.
Grüße
Andi
Danke Andi, für diesen hilfreichen Tipp,
MS Office Starter finktioniert bei mir unter der neuen Windows 10-64bit-Version 1903!
Grüße
Hans
Hallo zusammen,
ich bin mal wieder wg. dem Thema Office Starter unterwegs und stieß dabei auf meinen alten Post. Hier auch noch ein Update: Ich nutze meine Installationsanleitung weiterhin – auch unter Windows 10 1909 (komplett aktualisiert) ohne jegliche Probleme.
Viele Grüße
Andi
Hm, was nun?
Win10 Home 32bit V1909 frisch installiert. SetupConsumerC2ROLW meckert, dass zur Installation mindestens Vista mit SP1 oder höher erforderlich sei und bricht ab. Liegt vielleicht am fehlenden LW-Buchstaben Q?
Beim Versuch, diesen mit diskpart zu vergeben kommt „Der angegebene Laufwerksbuchstabe ist nicht zur Zuweisung frei“
War’s das jetzt mit dem Word/Excel 2010 für lau?
Habe es gerade auf einem Windows 10 1909 installiert.
Nach der Installation startet es nicht aufgrund von Kompatibilitätsproblemen.
Im Windows Update angehakt, dass auch Updates für andere Microsoft Produkte installiert werden sollen.
Updates durchlaufen lassen, es wurden eine Menge Office Updates gefunden.
Neustart nach den Updates, fertig. Funktioniert.
Ich versuche seit geraumer Zeit Office Starter auf Windows 10 1904 zu installieren aber alle Wege die hier beschrieben wurden funktionierten nicht.
„The files required to set up Microsoft Office Starter 2010 cannot be loaded. Check your Internet connection, and then try again.“
Kann mir da jemand eine Lösung nennen ?
Gruß Willi
Ich denke, das Thema ist durch. Office 2010 fällt im Oktober 2020 aus dem Support und Starter wurde schon lange nicht mehr unterstützt. Notfalls eine VM mit Win 7 oder Win 8.1 aufsetzen oder LibreOffice bzw. Softmaker FreeOffice verwenden.
Das mit dem Supportende von Office 2010 stimmt natürlich, daher ist ein Einsatz nur noch beschränkt zu empfehlen. Was allerdings nicht ganz stimmt ist, dass Office Starter nicht mehr supportet wird. Es hat bis heute (und damit wohl bis Ende nächsten Monat) monatlich Updates bekommen.
Zur Lösung des Problems mit der Internetverbindung: Einfach vorübergehend IPv6 beim Netzwerkadapter ausschalten, dann klappt die Verbindung. Nach der Installation aber nicht sofort wieder einschalten, sondern erst wenn Word und Excel komplett nachgeladen sind.
Ich hatte mich ungenau ausgedrückt. Mit ‚Starter wurde schon lange nicht mehr unterstützt‘ meinte ich: a) die Software wurde nicht mehr angeboten und b) die Installation in neueren Windows-Versionen wurde von Microsoft nicht mehr unterstützt. Und genau darum ging es dem Kommentator ja.
Dass Sicherheitsupdates für Word und Excel 2010 ausgerollt wurden, stimmt natürlich.