Windows 10 Privatsphäre: Spydish wird als Open Source zu Privatezilla

[English]Die Software Privatezilla (früher als Spydish bekannt) ist jetzt Open Source. Das Programm ermöglicht eine schnelle Überprüfung der Privatsphären- und Sicherheitseinstellungen von Windows 10.

Ich bin auf Twitter über die nachfolgende Meldung auf diese Entwicklung aufmerksam geworden. Der Entwickler builtbybel hat sich entschlossen, die Software Spydish als Open Source freizugeben.

Gleichzeitig wird das Tool in Privatezilla umbenannt und als Projekt auf Github bereitgestellt. Der Entwickler wirbt damit, dass Privatezilla die einfachste Möglichkeit darstellt, die Privatsphären- und Sicherheitseinstellungen von Windows 10 zu überprüfen (und natürlich anzupassen). Auf Github ist folgendes animierte Bild zur Arbeitsweise zu finden.

Privatezilla
(Spydish, jetzt Privatezilla)

Laut Entwickler integriert Privatezilla die kritischsten Datenschutzeinstellungen von Windows 10 und ermöglicht es, schnell eine Datenschutzprüfung anhand dieser Einstellungen durchzuführen. Aktive Einstellungen sind mit dem Status „Konfiguriert“ gekennzeichnet und zeigen an, dass die Privatsphäre geschützt ist. Die inaktiven werden als „Nicht konfiguriert“ deklariert. Alle verfügbaren Einstellungen (derzeit 60) können sowohl aktiviert als auch deaktiviert werden.

Systemanforderungen

  • Windows 10 (unterstützt 1809 – 2004)
  • NET-Rahmenwerk 4.5

Download von GitHub: Privatezilla

Für fortgeschrittene Nutzer gibt es noch ein Community-Paket für Privatezilla. Dieses fügt Unterstützung für erweiterte, auf PowerShell basierende Script-Funktion zu Privatezilla hinzu. Dazu gehören:

  • Entfernung bestimmter vorinstallierter Anwendungen
  • Deinstallieren von OneDrive
  • Startmenü-Kacheln lösen (unpin)
  • Deaktivieren Sie die Telemetrie von Anwendungen von Drittanbietern (z. B. CCleaner, Firefox, Dropbox, Microsoft Office)
  • Entfernen von Windows Defender (NICHT empfohlen!)
  • Blockieren der Telemetrie über Firewall und Host-Dateien. Regeln werden von crazy-max/WindowsSpyBlocker bereitgestellt.
  • Unterstützung für All-in-One-PowerShell-Debloating-Skript Windows10Debloater.ps1
  • Neue Automatisierungsvorlagen

Alle enthaltenen Objekte (Vorlagen und Skripte) auf Github eingesehen werden.

Begründung für die Freigabe als OpenSource

In diesem Blog-Beitrag legt der Entwickler die Gründe für die Freigabe als Open Source offen. Es gab zahlreiche Anfragen nach dem Quellcode von SpyDish, denn das Tool ist 3 Monate nach dessen Release recht populär. Allerdings  wurde das Tool niemals zur Veröffentlichung als Open Source-Projekt geschrieben. Da der Entwickler einige Teile seines Codes nicht offenlegen möchte (er verwendet sie in internen Projekten), hat er in den letzten Wochen einige Funktionen, die er nicht quelloffen machen möchte, entfernt und den Kern des Tools neu gebaut. Zudem wurde der Code dann unter dem Namen Privatezilla in das Open-Source-Projekt überführt.

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4 Antworten zu Windows 10 Privatsphäre: Spydish wird als Open Source zu Privatezilla

  1. Juergen S. sagt:

    Vielen Dank!
    Perfektioniert wäre es, wenn man solche Tools auch zentralisiert in einem Enterprise Umfeld nutzen könnte. Gibt es für solche Umgebungen eine Lösung, um von vornherein den Usern eine „aufgeräumte“ Windows Umgebung zu geben?

    Vielen Dank.

    • Günter Born sagt:

      Das Ganze wird im Enterprise-Umfeld eher nicht über solche Tools laufen – die Privacy-Geschichten werden über Gruppenrichtlinien erzeugt. Die Anpassung der Installationsabbilder werden dann über das ADK und den ‚Windows Imaging and Configuration Designer‘ erfolgen.

      Zu den GPOs hat Mark Heitbrink auf Gruppenrichtlinien.de was geschrieben. Schau dir den nachfolgenden Link und auch die verlinkten Artikel am Beitragsende (z.B. Windows 10 Telemetrie und Diagnosedaten richtig abschalten) an.

      gp-pack (kostenpflichtig)

      Aber vielleicht hinterlassen die Admins unter den Blog-Lesern, die in diesem Umfeld arbeiten, noch ihre Erfahrungen. Ich denke da an Intune, AutoPilot etc. – was aber nicht meine Baustelle ist und auch nicht mehr werden wird.

  2. 1ST1 sagt:

    Das ganze klingt interessant, werde ich mir mal anschauen. Aber letztendlich greift das Tool genauso ins System ein, wie z.B. ein CCleaner, ist also auch Schlangenöl. Manche Funktionen davon mögen nützlich sein, aber andere gefährlich. Hier wird mal wiedere die Hosts Datei benutzt, um die Telemetrie aufs Glatteis zu führen, da war doch kürzlich was mit dem Defender… Und ein dermaßen verkrüppeltes Windows wird sicher lustig zu debuggen, wenn mal was nicht mehr funktioniert, wie es erwartet ist, oder wenn Updates sich nicht einspielen lassen. Also liebe Kinder, damit nur rumspielen, wenn ihr genau wisst, was ihr tut… (und wie man es wieder rückgängig machen kann!) Und keine langen Gesichter, wenns mal kaputtgefrickelt ist! Dann war nicht Windows oder Microsoft dran schuld, sondern ihr selber!

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