Microsoft Teams 2.0: Übersetzungsfehler "Ganztägig kostenlos" im Client als TM687047 bestätigt

TeamsMicrosoft hat vor einiger Zeit ein Update des Teams 2.0-Client herausgegeben, der bei deutschen Nutzern für Verwunderung bis Erheiterung sorgt. Bei der Übersetzung der deutschen Begriffe ist ein Lapsus passiert, der den Status „Frei“ eines Teams 2,0-Nutzers als „kostenlos“ losschlagen will. Einige Leser haben mir amüsiert ihre Screenshots dazu geschickt. Fritz hat dann eine entsprechende Meldung aus dem Microsoft 365-Statusbereich, in dem der Bug eingestanden wird, hier im Blog gepostet (danke dafür).

Teams 2.0: Alles neu, und ab April 2024 Pflicht

Microsoft setzt ja für die Zukunft auf eine Neuentwicklung des Teams-Client, der als Microsoft Teams 2.0 für macOS und Windows bereitsteht und den Electron Framework basierenden älteren Client ablösen soll. Ich hatte im Artikel Neuer Microsoft Teams 2.0-Client für macOS und Windows verfügbar auf die Freigabe des neuen Teams 2.0-Client hingewiesen.

Teams 2.0

Angekündigt hat Microsoft dies im Techcommunity-Beitrag Announcing general availability of the new Microsoft Teams app for Windows and Mac. Der neue Teams 2.0 Client habe jetzt volle Funktionsparität für fast alle Funktionen, heißt es von Microsoft. Inzwischen schwingt Microsoft sich dazu auf, den Schalter komplett umzulegen und Teams 2.0 ab dem 1. April 2024 verpflichtend zu machen (siehe Neuer Microsoft Teams 2.0-Client ab 1. April 2024 Pflicht). Manchen beschleichen Zweifel, ob das gut geht.

Teams: Wenn der Sachverstand fehlt

Es ist eine länger schwelende Geschichte, die sich nun am aktuellen Microsoft Teams 2.0-Client an einem unbedeutenden Vorfall bestätigt. Blog-Leser haben mir Screenshots von einem eigentlich als lustig anzusehenden Fehler im Microsoft Teams 2.0-Client geschickt. Es gibt einen Anzeigefehler in Teams 2.0, der andeutet, dass den Entwicklern, die lokalisieren, schlicht der Sachverstand fehlt.

Teams-Lokalisierungsfehler

In obigem Screenshot meldet der Microsoft Teams 2.0-Client, dass der Nutzer „Ganztägig kostenlos“ verfügbar sei, was wohl „Ganztägig frei“ heißen soll. Ich hatte im Beitrag Neuer Microsoft Teams 2.0-Client ab 1. April 2024 Pflicht auf den Sachverhalt hingewiesen. Es wurde vermutlich auf eine automatische Übersetzung zurückgegriffen, und das geht oft schief.

Mit der Statusanzeige ist es ebenfalls so eine Sache, das hat Microsoft auch nicht im Griff. Ich hatte das Thema im Beitrag Neuer Microsoft Teams 2.0-Client für macOS und Windows verfügbar aufgegriffen.

Microsoft bestätigt den Übersetzungsfehler

Fritz hat nun in diesem Kommentar hier im Blog darauf hingewiesen (danke dafür), dass der Fehler durch Microsoft bestätigt wurde. Es gibt ein Microsoft Teams Service Health Advisory TM687047, wo es heißt, dass die Kontaktkarte eines Benutzers in Microsoft Teams in einigen Sprachen eine falsche Übersetzung von „Free until“ enthält. Betroffen sind unter anderem Benutzer, die Microsoft Teams in den Sprachen Deutsch, Spanisch, Französisch und Italienisch nutzen. Alle Microsoft Teams 2.0 Statusangaben zur Verfügbarkeit sind laut Microsoft betroffen.

Die Microsoftler „vermuten“, dass ein Problem bei der Übersetzung von „Free“ in den Microsoft Teams-Kontaktkarten der Benutzer auftritt, wenn diese in Deutsch, Spanisch, Französisch und Italienisch angezeigt werden. Deutsche Benutzer sind da schon etwas weiter, die wissen, dass „kostenlos“ nicht die korrekte Übersetzung in diesem Kontext ist.

In der Mitteilung von Anfang November 2023 hieß es, dass man weiterhin untersuche, was dieses Problem ursprünglich verursacht hat. Aber Microsoft hat einen Fix entwickelt, von dem die Entwickler glauben, dass dieser die korrekte Übersetzung reparieren wird. Es laufen aber noch Tests für diesen Fix derzeit Tests, um seine Wirksamkeit bei der Behebung des Problems zu validieren. Bisher ist mir nicht bekannt, ob es einen geschätzten Zeitpunkt gibt, zu dem der Fix ausgerollt wird. Das zum 4. November 2023 versprochenen Statusupdate des Microsoft Teams Service Health Advisory TM687047 liegt mir nicht vor. Ergänzung: Der Fehler soll zwischenzeitlich beseitigt worden sein.

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24 Antworten zu Microsoft Teams 2.0: Übersetzungsfehler "Ganztägig kostenlos" im Client als TM687047 bestätigt

  1. Karl sagt:

    :-) Ich rate mal vor mich hin:
    Würde mich nicht stark wundern, wenn man die Übersetzung von einer sogenannten „KI“ machen hat lassen und am Schluss keiner mehr „drübergeschaut“ hat.

    Solche Blüten werden uns in Zukunft immer öfter unterkommen.

    • Daniel A. sagt:

      Sowas kenne ich auch von anderen Herstellern, dass da ohne Sinn und Verstand übersetzt wird. Ich hatte mal eine Software vor mir, die Videokonferenzequipment der Firma „Lifesize“ anbinden konnte. In der deutschen Oberfläche habe ich mir einen Wolf gesucht, bis ich auf einen Eintrag mit dem schönen Namen „Tatsächliche Größe“ gestolpert bin, der mich verwirrt hatte. Dort stand dann in der Beschreibung „Videokomponenten eines Drittanbieters“. Da habe ich mir dann auch gedacht „Google Übersetzer for the Win.“

    • Anonymous sagt:

      Wirre automatisierte Übersetzungen gab es seit Jahren in den Knowledgebase Artikeln, teils kaum lesbar, kümmerte keinen bei Microsoft…

    • Fritz sagt:

      Solche Blüten hat es auch früher gegeben. Gerade Bedienungsanleitungen für in China gefertigte Geräte haben es regelmäßig auf die Witzseiten in Deutschland geschafft.

    • Günter Born sagt:

      Ich gehe, nach Lesen des Microsoft Advisory, davon aus, dass die im Build-Prozess für die Clients an einer Stelle ein KI-Modul für die automatische Übersetzung eingebunden haben, welches im „besten Fall“ nur die geänderten Begriffe lokalisiert. Das wird dann bei jedem Build alles aktualisiert. und bei deren SaaS-Frequenz für Aktualisierungen schaut da weder jemand über die englisch noch über die fremdsprachigen Resultate. Die versuchen nun, dass LLM so mit Filtern zurecht zu biegen, dass die Übersetzung für obigen Fall halbwegs korrekt wird. Ist aber auch nur Spekulation.

      OT: Gab hier in den Kommentaren den Hinweis, dass Bedienungsanleitungen für chinesische Billigware genau solche Stilblüten aufweisen. Ich ziehe daher meinen Hut vor diesem Microsoft. Die haben es geschafft „chinesische Billigwaren“-Qualität in ihren Produkten zu liefern, können den Kunden aber fette Abo-Preise aus den Rippen schneiden.

      • Luzifer sagt:

        naja da sollten sie sich mal weg von der Software hin zur Ersatzteil Hardware in Industrieanlagen bewegen.
        Da lernen sie dann von den Göttern höchstpersönlich wie man mit Billigware Höchstpreise erzielt ;-P (und das wohlgemerkt bei deutschen Markenfirmen)

    • M.D. sagt:

      Microsoft erlaubt sich schon lange solche Blüten. Irgendwann wird ein dicker Langenscheidt

      Microsoft — IT
      IT — Microsoft

      mal fällig.

      • Fritz sagt:

        Ich hatte hier (https://www.borncity.com/blog/2023/04/12/patchday-windows-10-updates-11-april-2023/#comment-146140) vor einem halben Jahr schon mal auf einen ähnlichen Klops hingewiesen – der dem Verständnis des Textes sehr hinderlich war.

        Nicht thematisiert hatte ich damals die Übersetzung (aus den gleichen Release Notes) von „The update supports the government’s daylight saving time change order for 2023.“ mit „Das Update unterstützt die Sommerzeitänderungsreihenfolge der Regierung für 2023.“, man hat also ein Gesetz bzw eine Anweisung der Regierung (Order) mit „Reihenfolge“ übersetzt und gleich noch ein nettes Schlangenwort erfunden.

        Derartige Kleinigkeiten bin ich inzwischen gewohnt zu ignorieren, wenn etwas wirklich unklar ist, hilft es mir oft den Text gedanklich ins Englische zu übertragen, dann erschließt sich er Irrweg des Übersetzers von ganz alleine.

        • M.D. sagt:

          Mich regen da eher so Dinge wie in der Speicherverwaltung (Festplatten) massiv auf. Anstatt die seit Jahren etablierten Begriffe (RAID 0,1,5,6,10) zu verwenden, kommen dort Resilienztypen, x-Wege-Spiegelungen und Paritäten in der Beschreibung vor.

          Jemand, der mit den RAID-Begriffen nichts anfangen kann, dürfte mit den anderen Begriffen wahrscheinlich noch weniger anfangen können. Mit dem Unterschied, dass man bei einer Suche nach „RAID x“ immer fündig wird. Der andere ‚Quatsch‘ taucht nur in Verbindung mit Windows und Microsoft auf, und es schaut so aus, als ob es denen bei der Beschreibung der Modi darauf ankam den Begriff RAID unbedingt zu vermeiden und ihn stattdessen im Microsoftschen Slang zu umschreiben. Dabei wird wahrscheinlich mehr Unklarheit statt Klarheit geschaffen. Wieso ein RAID 1 bei denen mit ZWEI-WEGE-Spiegelung beschrieben wird, erschließt sich mir nicht. Das klingt meiner Meinung nach selten dämlich bis missverständlich.

  2. Fritz sagt:

    Hier das Update: https://imgur.com/a/2x54mmH
    Das „may“ ist verschwunden 😉

    Gesamtliste: https://imgur.com/a/7ijMRM5

  3. Stefan sagt:

    Der genannte Bug besteht auch bei Teams 1.6.00

  4. Holger sagt:

    Na ja, eigentlich ist die Übersetzung korrekt, denn wenn man „free until“ ist, können die Vorgesetzten kostenlos über einen verfügen, es sei denn, sie würden Leistungen außerhalb der Arbeitszeit anfordern. Aber heute gibt es immer mehr Unternehmen, in denen es keine vergüteten Überstunden mehr gibt.

    Es ist schon erstaunlich, dass man bei Microsoft Geld sparen will, indem man die Lokalisierung automatisiert und dann solche Klopse entstehen und das auch noch in mehreren Sprachen gleichzeitig. Ob das Fixing dann weniger kostet als die Einsparung durch Automatisierung?

    Ich bin mal gespannt ob der weiteren Stilblüten aus Redmond, die ganz gewiss zu erwarten sind, wenn man nicht nur Kunden KI-basierte Leistungen verkauft, sondern selber an allen Ecken und Enden KI einsetzt.

    Fenster 12, nie war Fenster besser als jetzt!

    • Anonymous sagt:

      du meinst Fenster 12 von Winzigweich aus RoterMond

    • Günter Born sagt:

      Die Microsoft-Entwicklung ist momentan gerade dabei, sich durch das „rapid prototyping“ und Software as a Service abzuwürgen. Früher waren die Entwicklungszyklen länger, die Entwickler und die Tester hatten Zeit, über die einzelnen Releases zu schauen. Ich erinnere mich, Fragen der Lokalisierungsgruppe, ob dies oder jenes in Ordnung sei, bekommen zu haben. Das geht heute nicht mehr – heraus kommt Bananen-Software, die nicht mal mehr Zeit zum Reifen beim Kunden hat.

      Die Patch-Zyklen aktueller Software verdeutlicht das doch – kaum ist ein Patch draußen, kommt das Update vom Update. Wäre ja nicht so dramatisch, wenn es nur die Lokalisierung wäre – aber es gibt Bugs ohne Ende – und das Thema Sicherheit grätscht ja auch noch herein. Eine toxische Kombination – imho.

      • Holger sagt:

        Ja, dieser Beschleunigungswahn, quasi sich zu sich selbst in Konkurrenz zu setzen, führt zu solchen, aus meiner Sicht eigentlich nur unlösbaren Problemen, so lange man die Produktzyklen nicht wieder verlängert.

        Das hat sich bei Windows 10 gezeigt, als man eingesehen hat, dass zwei Featureupgrades pro Jahr einfach nur Nachteile hatten.

        Ich finde es gut, dass man bei Teams weg vom Electron-Framework gehen will. Dieses ist bekannt für sein löchriges Sicherheitskonzept. Es stellt sich nur die Frage, ob man damit nicht den Teufel mit Beelzebub austreiben will.

  5. Frank sagt:

    Der täglicher Lacher bei MS-Übersetzungen. Pannen bei ‚free‘ findet man immer mal wieder bei MS Produkten. Vor längerer Zeit wurde z.B. auch der freie Speicher auf der XBox mit ‚X GB kostenlos‘ übersetzt.

  6. Bernd Bachmann sagt:

    Auch deshalb bei mir immer Englisch als Systemsprache. Speziell bei Microsoft sind ja auch sonstige, ganz offensichtlich automatisch übersetzte Artikel kaum lesbar, wenn deren Webseite mal wieder darauf besteht, mir unbedingt die deutsche Version anzudrehen.

    (An Microsoft und andere: Es soll tatsächlich vorkommen, dass Leute mit einer deutschen IP-Adresse kein Deutsch sprechen. Respektiert doch einfach die Systemeinstellungen und Browser-Präferenzen.)

  7. Simone sagt:

    Ich schmunzle immer noch über einen KB-Artikel, in welchem vom „blauen Schirm des Todes“ die Rede war :)

  8. Christian Krause sagt:

    Ich hab auch einen.
    Mein alter Beamer hatte eine Funktion namens: „zellen“, wenn man das anklickte, drehte sich das Bild auf den Kopf.

    Auf Englisch gestellt: Dann steht da „celling“. Sollte vermutlich ceiling heißen (Decken-Verschraubung, wodurch der Beamer falsch herum hängt) und der chinesische Azubi hat es falsch abgetippt und dann automatisiert übersetzen lassen.

  9. Anonymous sagt:

    Nicht nur Software übersetzt schlecht, auch Linguisten, die es besser k[e|ö]nnen sollten… Seit erst ein paar Jahren ist die flügellahme Ente von irgendeinem Journalisten bei der Übersetzung von „lame duck“ zur „Lahmen Ente“ mutiert worden, wobei sich die „Älteren unter uns“ sicherlich noch daran erinnern dass die Lahme Ente immer der war, der für alles zu lange gebraucht hat, im Gegensatz zum (politisch) impotenten Flügellahmen.
    War ich damit auch sagen möchte: Das „umsonst“ wird nun in der Word-Korrekturliste eingetragen und damit für alle deutschsprachigen Menschen zur normalen Bedeutung. Ich fühle mich schon ganz umsonst ;)

  10. Ly-Anne sagt:

    Och, bei uns sorgte der Bug für unterhaltsame Heiterkeit. Wir haben gerätselt, wer denn wann am teuersten war und früher somit Feierabend machen konnte XD

  11. GüntherW sagt:

    Kann mir Jemand sagen was an einer ordentlichen Lokalisierung bei Software, gerade bei den großen Herstellern, das Problem ist? Teilweise ist es so schlimm, dass man Software nicht in der Sprache nutzen kann. Es gibt auch ältere Kollegen die halt nicht 100% perfekt English sprechen.

    Den größten Aufwand sehe ich noch bei der Organisation und bei der Beschaffung von geeigneten Übersetzern. Man muss ja auch an Zeichen/Felderbegrenzungen achten. Aber es wäre auch kein Thema die Lokalisierung wie üblich fertig zu machen und danach noch mal Jemand für wenig Geld drüber schauen zu lassen? Wobei dann hier das Problem besteht, dass sich dann evtl. Begriffe ändern die schon irgendwo in Anleitungen/Netz erwähnt wurden.

    Alternativ dazu, dass man einfach mal Feedback in Foren und Co. aktiv einholt und dann Änderungen/Vorschläge einarbeitet. Das würden viele Leute sogar kostenlos machen, es muss sich nur Jemand drum kümmern und dann einarbeiten.

    Teilweise sind die Beschreibungen ja so schlimm (kann auch in eng. Version vorkommen), dass Leute etwas falsch interpretieren und dann statt einem
    Datensatz alles löschen, weil die Option nicht eindeutig beschriftet war.

  12. Marco sagt:

    Auch ein Bug im neuen Teams: Die Benachrichtigung über ein gestartetes Meeting verrät mir, dass ich es selbst gestartet hätte

  13. Stefan sagt:

    Ich hatte ein Ticket bei Microsoft bezüglich des Fehlers erstellt.
    Seit heute Nachmittag ist der Fehler bei uns weg.

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