Mitte August 2011 kommt von Pearl ein günstiger 7 Zoll Tablet PC namens “Touchlet X4 mit Android 2.3 auf den Markt. Ist noch ein paar Tage, aber vielleicht genau der richtige Zeitpunkt vorab einen Blick auf das Angebot zu werfen.
Ich muss gestehen, es wäre mir fast durch die Lappen gegangen. Zwar habe ich auch Pearl bezüglich Tablet PCs auf Beobachtung. Bisherige Tablets wie das Touclet X2 mit resistivem Display wollte ich wegen der damit verbundenen Probleme dann doch nicht testen. Als der Pearl-Katalog “Sommer-Ferien 2011” im Juni kam, hab ich einen schnellen Blick reingeworfen und diesen dann in die Schublade gepackt – mir waren nur Tablets mit resistivem Display ins Auge gesprungen. Erst die Tage, bei einem Kontakt mit der Pearl-Pressebetreuung wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ab 10. August 2011 ein Tablet PC mit kapazitivem Display lieferbar ist.
Touchlet X4 Tablet PC mit Android 2.3
Also habe ich mir das Angebot bei Pearl vorab hier angesehen. Der Anbieter stellt zwei 7 Zoll Tablet PCs unter den Bezeichnungen Touchlet X3 und Touchlet X4 bereit. Das Touchlet X3 kommt mit resistivem Bildschirm und soll hier nicht weiter betrachtet werden. Interessanter ist das Touchlet X4 mit einem 7 Zoll kapazitivem Bildschirm.
(Quelle: Pearl)
Die technischen Daten lesen sich ganz vielversprechend:
- Prozessor: iMap X210 mit 1GHZ
- DDR2-Arbeitsspeicher: 512 MB RAM
- Interner Speicher: 2 GB Nand-Flash, erweiterbar per microSD-Karte um bis zu 32 GB
- Kapazitives Display mit 7 Zoll (17,8 cm) TFT mit Multitouch
- Display-Auflösung: 800 x 480 Pixel mit 16 Mio. Farben, 16:9 Format
- 54-MBit-WLAN: IEEE 802.11 b/g, UMTS optional mit einem 3G-Surfstick
- Anschlüsse: Mini-HDMI, mini-USB 2.0 mit Host-Funktion, 3,5 mm Audiobuchse, microSD-Slot
- Li-Ion-Akku mit 7,4-Volt-Technik (1500 mAh) für bis zu 5 Stunden Laufzeit
Das Gerät wird mit einem 7,4 Volt Netzteil, einem USB-Kabel (Mini-USB auf Typ A) und deutscher Bedienungsanleitung geliefert. Ein HDMI-Kabel mit mini-HDMI-Stecker muss dazu gekauft werden.
Unschön ist zwar der microSD-Slot, so dass man wieder ein neues Speicherkartenformat hat. Aber immerhin lässt sich der Speicherplatz erweitern. Die 512 MB RAM sind für Android 2.3 auch mehr als ausreichend, genau wie der 2 GByte Nand-Flash-Speicher. Und für Medienspeicherung lässt sich der microSD-Slot mit entsprechenden Karten bestücken.
Die Akku-Kapazität von 1500 mAh hört sich zwar recht “schmalbrüstig” an, kommen andere Geräte doch mit 4800 mAh und mehr daher. Hier sollte man aber berücksichtigen, dass das Akku 7,4 Volt liefert, was deutlich höher als Handy-Akkus ist. Die angegebenen 5 Stunden Laufzeit dürften trotzdem nur unter optimalen Voraussetzungen, wenn der Prozessor seinen Stromsparmodus nutzen kann, erreicht werden.
Was fehlt: Kamera, GPS, G3-Modem und Bluetooth
Gut, G3-Module sind teuer und auch in Tablets der Branchengrößen nur mit sattem Aufpreis erhältlich. Ob ein UMTS-Surfstick da für eine 3G-Anbindung verwendet werden kann (wie im Katalog suggeriert), müsste in einem praktischen Test überprüft werden.
Da im Linux-Kernel von Android meist Bluetooth eincompiliert ist, wäre ein weiterer Test der Frage zu widmen, ob man einen Bluetooth USB-Adapter für ein paar Euro anschließen und betreiben kann.
Bei der Unterstützung für eine GPS-Maus (nützlich bei einer Navifunktion) im Linux-Kernel wäre ich skeptisch. Aber so etwas ließe sich von Bastlern u. U. nachrüsten. Für den Eee PC habe ich dies für Xandros mal evaluiert und hier drüber gebloggt.
Wer das Tablet als Surfbrett verwendet, kann durchaus auf eine Kamera verzichten. Die Displayauflösung von 800 x 480 Pixel ist nicht berauschend, aber beim Preis von 139,- Euro akzeptabel. Bei meinem “Android” Eee PC empfinde ich die Auflösung zwar als deutlich zu gering. Aber bei einem Tablet PC lässt sich die Anzeige ja im Portrait-Modus betreiben, so dass eine Webseite halbwegs lesbar sein müsste (praktische Erfahrungen stehen da aber noch aus).
Vorgeblich gute Softwareausstattung
Vielversprechend liest sich die Softwareausstattung. Neben Android 2.3 ist der Google Market sowie ein Google App Pack vorinstalliert. Damit stehen die üblichen Android-Apps wie Browser, E-Mail-Client, Google Maps und You Tube zur Verfügung, weitere Apps lassen sich über den Android Market nachrüsten.
Flash 10.2 wird ebenso unterstützt wie diverse Videoformate: AVI (H.264, DivX), MKV (H.264, DivX), VOB (DVD), FLV. Audiodateien lassen sich im MP3 und WAV-Format wiedergeben.
Unter [1, 4] finden sich einige zusätzliche Infos in den Forendiskussionen, wobei nicht alle Infos (z. B. bzgl. der Akkukapazität) stimmen (siehe meine obigen Anmerkungen).
Unter dem Strich klingt das alles recht attraktiv. Bleibt abzuwarten, wann Pearl wirklich liefern kann (der 10.8.2011 ist bereits ein verschobener Termin) und wie die Verarbeitung des Tablet PC in der Praxis ausschaut. Ich habe mit der Pearl Presseabteilung vereinbart, dass mir ein Testexemplar nach Geräteverfügbarkeit zugeht. Dann lässt sich eventuell mehr bezüglich der oben aufgeworfenen Fragen (UMTS-, BlueTooth- und GPS-Unterstützung) ausführen.
[Update: Zwischenzeitlich habe ich das Gerät als Teststellung von Pearl erhalten. Unter “Ähnliche Artikel” habe ich einige Blog-Beiträge rund um das Gerät samt “Hand ons” verlinkt.]
Links:
1: Forendiskussion bei Android-Hilfe
2: Blog-Beitrag von René Hesse bei Mobiflip.de mit weiteren Fotos
3: Pearl-Produktseite des Touchlet X4 (Produkt ausgelaufen)
4: Forendiskussion bei AndroidPit mit interessanten Infos
5: Forenbeitrag zum Thema UTMS-Alternative für X4 bei AndroidPit
Ähnliche Artikel:
a: Pearl Touchlet 7 Zoll Tablet PC X4
b: Hands-on: Pearl Touchlet X4 – Teil 1
c: Hands-on: Pearl Touchlet X4 – Teil 2
d: HDMI-Ausgabe mit dem Touchlet X4
e: Android USB-Treiber installieren (Teil 1)
f: Android USB-Treiber installieren (Teil 2)
k: 3G-Verbindungen per UMTS-Surfstick mit dem Touchlet X4
l: Factory-Reset beim Pearl Touchlet X4
m: Pearl Touchlet X4: Wenn der Market nicht geht
n: Pearl Touchlet X4 rooten
o: Screenshots beim Pearl Touchlet X4
Berichtigung:
Ich habe inzwischen das Touchlet X3 (Baugleich zu X4)erhalten, und es ist eine KAMERA vorhanden, entgegen aller Beschreibungen. Was ich aber bisher nicht geschafft habe, ist das Anschließen eine Surf-Sticks….. :-(
@Ricarda: Danke für die Infos – ich habe die Zusendung der Teststellung (es wird nur das X4 getestet) urlaubsbedingt auf Anfang Sept. verschoben. Der Surf-Stick ist auch ein Thema, was ich auf der Agenda habe.
Zwischenzeitlich ist das Touchlet X4 hier als Teststellung eingetroffen. Wie Ricarda ausführt, hat auch das X4 eine Kamera eingebaut. Ich werde die kommenden Tage ein paar Blog-Beiträge rund um das Touchlet X4 veröffentlichen.