Hier hatte ich über das Microsoft Windows 8-Upgrade-Angebot für neue Computer für 14,99 Euro berichtet. Nun hat Microsoft auch den Preis für ein Upgrade auf Windows 8 Pro bekannt gegeben.Laut diesem Blog-Eintrag von Brandon LeBlanc will Microsoft das Upgrade von Windows XP, Windows Vista und Windows 7 (ich berichtete hier) auf Windows 8 so “einfach als möglich” gestalten. Wer einen PC besitzt, auf dem eines der genannten Betriebssysteme läuft, kann ein Upgrade auf Windows 8 Pro in 131 Ländern zum Preis von 39,99 US Dollar bekommen – in Europa werden es wohl 40 Euro sein, schätze ich mal. Nach diesem Upgrade kann man das Windows Media Center kostenlos über die Funktion “Add-Features” nachinstallieren (siehe hier).
Windows 8 Pro ist die erweiterte Variante von Windows 8, die auch für das das Windows Media Center benötigt wird. Die Features lassen sich diesem Artikel entnehmen.
Der Upgrade-Assistent führt den Benutzer
Wenn der Kauf des Upgrade auf Windows 8 Pro über Windows.com erfolgt, unterstützt der Windows 8 Upgrade Assistent den Vorgang und führt den Benutzer durch die betreffenden Schritte.
(Quelle: Microsoft)
Der Upgrade-Assistent überprüft, ob der Rechner für das Upgrade bereit ist und führt dann ggf. das Upgrade aus. Die Schritte habe ich in meinem (am Artikelende) angegebenen Windows 8-Buch beschrieben. Zudem finden sich einige Hinweise im Microsoft Blog-Beitrag.
Nachtrag: Das ein Upgrade von Windows XP oder Windows Vista mehr oder weniger auf eine Neuinstallation hinaus läuft, geht ja aus dem Beitrag Microsoft verrät Upgrade-Pfade für Windows 8 hervor. Und bei Windows 7 würde ich persönlich (ich hab’s in der Install-FAQ zu Windows 8 und in meinem Windows 8-Buch erwähnt) von einem Upgrade absehen sondern die Upgrade-Variante Windows 8 komplett (ohne Datenübernahme) installieren lassen. Man handelt sich nur Ärger ein.
Im Geschäft kostet es dagegen 69,99 US $
Neben dem Onlinekauf mit Download wird Microsoft auch Upgrades auf DVD über den regulären Handel anbieten. Dies ist das, was man früher als Upgrade-Pakete erhielt. Hier hat Microsoft den Preis auf 69,99 Dollar festgelegt.
Mein Kommentar
Microsoft hat mich (nach der der Surface-Vorstellung) erneut verblüfft. Ein Upgrade-Angebot für 39,99 US Dollar (das wären bei korrekter Umrechnung gerade mal 31,78 Euro) kommt in die Nähe dessen, was Apple für OS X-Updates verlangt (allerdings bekommt man auch die Vollversion von OS X für unter 30 Euro). Und dafür gibt es nicht die “Basisvariante” Windows 8, sondern die wesentlich umfangreichere Windows 8 Pro-Variante – cool.
Dass es dann das Windows Media Center kostenlos on Top dazu gibt, dürfte die Nutzer, die durch das Entfernen der MPEG-2-Decoder verprellt wurden, schon besänftigen. Es scheint, dass Microsoft große Anstrengungen unternehmen will, um die bestehende Windows-Anwenderbasis auf Windows 8 zu locken. Denn das Upgrade-Angebot gibt es von der Verfügbarkeit von Windows 8 (RTM) bis zum 31. Januar 2013. Ich kann mich nicht erinnern, ein solche günstiges Angebot auf Windows 7 Professional gesehen zu haben. Ein Family Pack, mit dem man drei Lizenzen bekommt, hat Microsoft im Blog-Beitrag aber nicht angesprochen.
Und es gibt noch eine bemerkenswerte Volte: Offenbar will man bei diesem Angebot bewusst den Handel draußen lassen und die Lizenzgebühren komplett kassieren. Denn Microsoft offeriert zusätzlich die Möglichkeit, eine Backup-DVD mit Windows 8 für $15 (plus Bearbeitungs- und Versandkosten) zu erstehen. Die 55 bis 60 US $ sind damit immer noch preisgünstiger als die 69,99 US $ für das über den Handel angebotene Windows 8-Upgrade. Da man sich von der Download-Variante des Upgrade im Upgrade-Assistenten aber eine Installations-DVD brennen lassen kann, dürften sich viele Benutzer den Kauf der Backup-DVD sparen.
Es wird also ein spannender Herbst, wenn Windows 8 im Oktober in den Handel kommt. Wenn Microsoft sich nun noch entschließt, sowohl das Startmenü einzuführen und ein paar Verbesserungen bei der Mausbedienung der Startseite implementiert, könnte Windows 8 ein Erfolg werden. Na, schaun mer mal, würde “Kaiser” Franz Beckenbauer sagen.
[Update: Zwischenzeitlich gibt es einige Klarstellungen und Zusatzinfos. Zum Upgrade muss, laut Brandon LeBlanc die Vorversion von Windows auf dem PC installiert sein. Ist nichts installiert oder möchte man ein Clean Install durchführen, muss man eine System Builder-Version verwenden. Diese wurden, wie heise.de hier berichtet, auch im Blog-Beitrag angekündigt – hatte ich heute Nacht wohl überlesen. Die Preise für System Builder-Versionen stehen da aber noch nicht fest.
In den Kommentaren wird auch das Thema Family Pack adressiert. Laut einer Antwort von Brandon LeBlanc wird man da 3 x ein Upgrade zum Preis von 39,99 $ kaufen müssen. LeBlanc geht auch darauf ein, dass man von Windows 8 Release Preview auf Windows 8 Pro per Assistent aktualisieren kann. Man behält dann allerdings nur die persönlichen Dateien – Programme und Apps sowie Windows werden komplett gelöscht.]
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