Was ist mit Windows Terminal Server, ist der tot?

Windows[English]Spannende Frage, die von einem Leser an mich herangetragen wurde: Dieser warf die Frage auf, ob Microsoft den Terminal Server so 2026 wirklich sterben lässt? Es gibt ja diverse Artikel im Internet, die aufzeigen, dass der Windows Terminal Server Microsofts ungeliebtes Kind ist und man diesen auf die „kalte Tour“ sterben lassen wird. Und der Leser wirft gleichzeitig die Frage auf, ob der Terminal Server wirklich nicht mehr gebraucht wird bzw. was die Firmen machen, die diese Funktionalität (On-Premises) verwenden?

Der Windows Terminal Server

Beim Terminal Server werden die Daten auf einem Server gehalten und auch die Anwendungen auf dem Server ausgeführt. Die Ein-/Ausgaben erfolgen auf Thin-Clients der Benutzer, die über ein Netzwerk mit dem Terminal Server kommunizieren. Auch die Virtualisierung von Arbeitsplatzrechnern wird als Terminalserver-Betrieb oder Virtual Desktop Infrastructure bezeichnet. Die Ausprägungen sowie die Vor- und Nachteile dieses Konzepts werden hier skizziert.

Bei Microsoft wurden die mit Windows NT 4.0 erstmals veröffentlichten Terminal Server Dienste unter Windows Server 2008 R2 in Remote Desktop Services (RDS) umbenannt. Nach wie vor werden Terminal Server unter Windows Server 2016 oder 2019 betrieben (und auch von Hostern angeboten, siehe z.B. hier oder hier).

Was passiert mit dem Windows Terminal Server?

Aber es sieht so aus, als ob Microsoft den Terminal Server, der auf On-Premises Windows Server-Instanzen läuft, spätestens 2026 „sterben lassen will“. Ende Januar 2023 hat mich Blog-Leser Karl diesbezüglich per Mail kontaktiert und schrieb:

Sehr geehrter Herr Born,

erst mal vielen Dank für ihre Blogs. Ich lese diese ziemlich oft.

Ich hoffe, Sie machen noch lange weiter, auch wenn die Arbeit durch einige Trollkommentare nicht immer einfach ist.

Zum Thema: Ende des Windows Terminalserver in wenigen Jahren (2026) durch die Hintertür

Ich bin ziemlich entsetzt, verärgert, wütend und fassungslos, wenn das stimmen sollte. Interpretiere ich hier etwas falsch?

Karl spielt hier auf die folgenden Artikel im Internet an, die den Terminal Server für tot erklären:

Das Thema dümpelt aber bereits seit Jahren – bei der Recherche bin ich auf diesen Artikel aus 2018 gestoßen, wo die Leute die Remote Desktop Session Host (RDSH)-Rolle in einer Preview von Windows Server 2019 vermisst haben. Am Ende des Tages stellte sich das Ganze als Bug heraus und es gibt diese Rolle auch noch bei Windows Server 2022. Auch auf reddit.com wurde die Frage bereits vor einem Jahr im Thread Death of RDS Session Hosts (as we know it) in 2025? aufgeworfen. Wie es mit einem Nachfolger bei Windows Server (siehe auch Arbeitet Microsoft an Windows 12 und Windows Server 2025?) bezüglich der betreffenden Rolle und Unterstützung für Terminal Server ausschaut, ist offen.

Wird der Terminal Server noch gebraucht?

Auf Facebook habe ich in einer Administratorengruppe von einem der Berater gehört, dass Terminal Server eigentlich keine Berechtigung mehr habe, weil Clients so leistungsfähig seien, dass sie direkt an die Azure-Cloud angebunden werden könnten. Kann ich nicht beurteilen, ohne ein Statement von Microsoft wird da keine Klarheit herrschen. Karl hat in seiner Mail die folgenden Gedanken bezüglich der Notwendigkeit, weiterhin einen Terminal Server zu haben, formuliert, die auch das Thema Azure streifen.

Was passiert mit den hunderten internen und externen Rechenzentren die Terminalserver für intern oder Kunden bereitstellen?

Auch Große sind betroffen: Datev-Cloud (genannt Smart IT) die natürlich auf Terminalserver setzen.

Wie sieht es mit der sehr teuren Citirx-Variante aus ?

Das Thema MS Cloud und Daten bei Micorosft und Azure Virtual Desktop  sind für mich ein NO GO und sollten jeden Datenschützer und Unternehmenschef auch ein Dorn im Auge sein. 

Ich möchte die Unternehmensdaten in einem rein deutschen RZ meiner Wahl mit Support durch die deutschen Kollegen und Daten und Backups und redundante Sever nur im deutschen Bereich.

Wird das 2027 oder 2028 noch möglich sein und wenn ja wie? 

Mein Brech- und Würgereiz beim Thema Microsoft geht bald gegen unendlich (und NICHT IT Kollegen und Freunde und Verwandtschaft verstehen mich nicht einmal).

Über was Sie ja auch täglich berichten: Die Themen Windows Updates und Qualität stehen sich weit entfernt gegenüber. Ständig Bugs, Fehler. Windows-Versionen und Upates – ein Weg von Irrungen und Wirrungen.

Dazu Zwangs“beglückungen“ duch „Features“ die keiner braucht.

Der aus Kundensicht katastrophale Wunsch von MS alle User in die MS Cloud zu zwingen.

Das Abomodell für Office.

Die Entlassungen in der Testabteilungen von MS schon vor langer Zeit.

Jetzt Ihr Artikel – 11.000 Entlassungen während die Firmenspitze in Davos feiert mit Privatkonzert von Sting.

Bin gespannt ob ich die nächsten Windows 11 Rechner noch ohne MS Konto einrichten kann.

Beispiel: Das Wochenende damit verbracht ein W10 Notebook (lag längere Zeit wegen Reboot-Schleife nach einem Windows Update) wieder in Betrieb zu nehmen. Irgendwann gelang mir zumindest es wieder zum Laufen zu bekommen. Aber Windows Update findet keine neuen Updates mehr.

Über Deskmodder dann die KB Pakete downloaden und installieren können, damit ich auf Windows 22H2 kam. Das Ganze hat mehr als 8 Stunden gedauert. Morgen Abend wahrscheinlich Update-Dienste beenden, dann das Update-Verzeichnis löschen und hoffen, dass das System wieder Updates findet.

Und dann werfen die 11.000 Leute raus ?

Wahrscheinlich stellen sie dafür zig Tausende Vertriebler und Marketingleute und Influencer/Lobbyisten die Bananensoftware dann trotzdem laut preisend verkaufen dürfen. Und zig Unternehmensbosse und Politiker fallen dann immer wieder darauf rein. Es kann einem nur noch schlecht werden.

Karl hat eine Menge Gedanken geäußert, die mich ebenfalls beschäftigen – obwohl ich keine Server oder Terminal Server einsetze, sondern nur über diese Themen blogge. Abschließend fragte Karl: Herr Born, könnten Sie das Thema Windowsterminalserver und Zukunft noch einmal aufgreifen in Ihrem Blog?

Das habe ich mit diesem Beitrag getan und würde an die Leserschaft die Frage stellen: Wie seht ihr das? Wird der Terminal Server noch gebraucht, oder kann alles in die Cloud? Gibt es bei Unternehmen, die Terminal Server in Betrieb haben, Pläne zur Ablösung und falls ja, was ist als Ersatz vorgesehen? Sind von Microsoft vielleicht Aussagen bekannt, wie es mit dem Thema weiter geht?

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28 Antworten zu Was ist mit Windows Terminal Server, ist der tot?

  1. Heiko sagt:

    Microsoft hat seinerzeit die „Mobile first, Cloud first“-Strategie ausgerufen, wenngleich „Cloud first“ übriggeblieben ist. Der Terminalserver ist auch trotz Microsoft Azure nicht tot, sondern nur verlagert, quasi zu einer „exklusiven Funktion“ geworden, die man sich natürlich fürstlich bezahlen lässt.

    Der Fokus von Microsoft liegt klar in den zahlreichen Azure-Diensten (insb. Azure Cloud Services, Azure Active Directory, Azure Virtual Machines, Azure Virtual Desktop, Azure Stack, Azure Stack HCI, …).

    Es gibt bisher von Microsoft keine offiziellen Aussagen zur Zukunft des Terminalservers. Kunden wird bis dato empfohlen auf Windows 365 oder Azure Virtual Desktop zu wechseln. Dies wird auch aktiv von Distributoren und Resellern beworben.

    Davon mal abgesehen…
    Nimmt man das „Cloud Solution Provider“-Programm von Microsoft unter die Lupe, so erkennt man, dass der Konzern durchaus auch konsequent ist, wenn es um die Durchsetzung seiner Interessen geht. In diesem Jahr werden die CSP-Preise erneut erhöht. Man spricht von „Consistent global pricing“ mit potenziell halbjährlichen Preisanpassungen auf Basis des Dollar-Kurses.

    Offizielle Mitteilung:
    https://news.microsoft.com/europe/2023/01/05/consistent-global-pricing-for-the-microsoft-cloud/

    Die Währungsschwankungen sind allerdings nur vorgeschoben. In Wahrheit geht es Microsoft darum zu vermeiden, dass gerade international agierende Unternehmen die Lizenzen in der Region kaufen, wo sie günstiger sind. Es soll also nicht mehr so einfach möglich sein, dass ein US-Unternehmen seine Lizenzen in der Region Europa oder ein deutsches Unternehmen seine Lizenzen wiederum in der Region Asien zu deutlich besseren Konditionen erwirbt.

    Gleichzeitig gerät Microsoft immer stärker in Regionen unter Druck, wo der Datenschutz einen wesentlich höheren Stellenwert hat. Die Diskussionen um Microsoft 365 an Schulen ist da nur eine von vielen.

    Zur Frage, ob der Terminalserver noch gebraucht wird:
    Definitiv ja, wenn es um die Hoheit über die eigene virtuelle Infrastruktur und die damit verfügbaren sensiblen Daten geht. Es gibt Unternehmen, die kommen mit einer selbstverwalteten On-Premises-Struktur deutlich günstiger. Diese können sie sich unter Umständen auch von einem Managed Service Provider (MSP) betreuen lassen und sind damit immer noch günstiger unterwegs. In Cloud-Umgebungen ist nur eine redundante Multi-Cloud-Lösung in Rechenzentren zu empfehlen, die DSGVO-konform arbeiten. Die Risiken einer reinen Cloud-Lösung ohne Redundanz sind schlicht zu hoch.

    Es gilt zu beachten, dass es bei einer Cloud inzwischen keine Flexibilität und Planbarkeit (durch Preisanpassungen/-erhöhungen) mehr gibt. Das gilt es im Risikomanagement entsprechend der gesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen. Und da haben wir noch nicht mal über entsprechende Szenarien und Hürden zum Providerwechsel oder zur Rückkehr in eine On-Premises-Infrastruktur gesprochen.

    Aus dem Systemhausgeschäft weiß ich, dass viele Kunden derzeit rat- und planlos sind, was die Zukunft ihrer lokalen Infrastruktur betrifft. Bei Kalkulationen sind die Preisaufschläge für Cloud-Lösungen sehr hoch. Wenn es keine Alternativen gibt, bleibt nichts anderes übrig, als die Kosten an die Endkunden weiterzureichen. Ich spreche grundsätzlich keine Empfehlungen aus, sondern berichte von Erfahrungen und weise auf mögliche Risiken hin.

  2. Ralph sagt:

    Guten Tag

    Wir arbeiten mit Citrix / Provisioning / Virtual Apps für 280 MA. Diese Konstellation hat ihren Grund und bietet enormen Komfort. Es ist keine Frage, ob der PC selbst leistungsfähig ist, sondern folgende Themen die abgedeckt werden müssen:

    – Wie können unsere 150 Anwendungen (CAD, Berechnungsapplikationen, Simulationssoftware etc.) von überall (Büro, Homeoffice, Kunde, unterwegs) betrieben werden? -> VPN auch mit Gigabit zu den Daten reicht nicht aus, um eine saubere Performance hinzukriegen.

    – Wie würde ich Applikationsversionen auf den (Zeit-)Punkt ausrollen können mit auch problemlosem Fallback?

    – Wie stelle ich auf einfache Weise komplexe Applikationen bereit, welche halt nicht nur ein msi /q sind?

    – da gibt es noch mehr solcher Punkte!

    Jedenfalls würde der Wegfall von RDS einen enormen Mehraufwand bedeuten bei gleichzeitigem Wegfall von Funktionen und Komfort.
    Ob der Cloud hängt halt immer noch das „unzuverlässige“ mit gleichzeitig fehlender Nähe zum Betreiber. Die Datenschutzgeschichte lassen wir bei dieser Betrachtung sogar mal aussen vor.

    Also „Go for RDS onPrem“ ;-)

    Gruss Ralph

  3. RalphAndreas sagt:

    Solange die Unternehmen und die Politik sich nicht gegen einen Welt-Monopolisten stark machen, müssen wir damit rechnen, das es in naher Zukunft keinerlei OnPrem Produkte im MS Umfeld mehr geben wird.
    Liegt es nicht auch an uns, endlich mal welzweit auf die Straße zur Demo zu gehen ?

  4. 1ST1 sagt:

    Zu befürchten ist das schon länger, der M365 Cloud-PC ist ein Indiz, dass MS den Server 2022 so lange nicht für O365 Installationen frei gegeben hat, ein anderes. Wir setzen aktuell den TS in der Version 2019 ein, experimentieren aber gerade auch mit 2022, hier geht es um rund 100 TS für bis zu 1500 User. Von daher, Server 2019 hat Extended Support bis 2029, 2022 bis 2032, momentan müssen wir uns erstmal keine Sorgen machen. Und Server 2025 ist im Anmarsch, mal sehen wie es sich entwickelt.

    Das Ende der Terminalservices wäre aber auch für Citrix ein Problem, das würde denen quasi die Geschäftsgrundlage entziehen. Ich glaube nicht, dass die das zulassen werden. Vielleicht kehrt Citrix wieder zu seinen Wurzeln zurück und bietet wie damals mit WinFrame und MetaFrame (basierend auf NT 3.51 und 4) wieder einen eigenen auf Windows Server lizenziertes Terminalserver-System an.

  5. HermannS sagt:

    Wie Günter schon schreibt: Es ist nicht das erste Mal, dass Gerüchte zum Abgesang von RDS bzw. Terminal Services aufkommen und die eine oder andere IT-Abteilung zu zittern beginnt. 😨😱

    Ich erinnere mich auch noch daran wie gemunkelt wurde, dass die RDS-Rolle aus dem Windows-Server Betriebssystem herausgelöst werde und zukünftig ins Windows 1x Client-Betriebssystem integriert werden solle.

    Ein solches Szenario fände ich persönlich durchaus sympathisch und sinnvoll, denn im Grunde soll der Session-Host optisch und funktional ja möglichst synchron mit dem Client-OS sein, sodass es für den Endanwender transparent ist wo und wie dieser arbeitet.

  6. riedenthied sagt:

    Gab es nicht irgendwann mal die Ankündigung, dass man statt des Terminalservers ein Multiuser Windows 10 bringen wollte? Was ist daraus geworden? Das würde ich sogar befürworten.

    • Andyt sagt:

      Multiuser ist verfügbar und baut auf Windows 11 auf. Ob das auch schon mit Windows 10 möglich war? Zwingt einen aber in die Azure-Cloud. Glaub lokal betreiben geht hier nicht.

      • Günter Born sagt:

        Da hatte ich auf FB die Information „Multiuser Win 10 sei angekündigt aber nie erschienen“ – Zitat aus deM FB-Post:

        Vor etwa 5 Jahren wurde bereits unter etwas vorgehaltener Hand über eine „Windows 10 Multi User Edition“ als Nachfolger, des klassischen Terminalserver gesprochen. Die Begründung lautete seinerzeit, dass man ja auf der Maschine arbeite als User, und daher ein modifiziertes Client-OS besser sei, als ein Server-OS.
        All diese Pläne wurden meines Wissens nach aber zwischenzeitlich verworfen, liegen vermutlich irgendwo im Keller neben App-V.

  7. Andyt sagt:

    Nun, ich würde einmal behaupten, die Remotedesktop-Infrastruktur ist schon länger „kaputt“. Da merkte man schon mit Windows Server 2012 das kommende Deinteresse – obwohl mit 2019 doch noch einige nicht unrelevante Bestandteile hinzugekommen sind. Wurden wohl zuvor einfach vergessen? Die Höchstform war wohl mit Windows Server 2008 R2 – auch von Seiten der Anwenderhersteller… – soweit ich als Rückmeldung zu Windows Server 2022 erhalten habe, scheint die Rolle zwar da zu sein, aber macht eigenartige Probleme – vor allem wenn zuvor 2019 betrieben wurde. Hat laut mir gegebener Rückmeldung von Partnern mit TLS1.3 zu tun, dass im Windows Server 2022 enthalten ist. Deaktivert man dies vollständig, dann soll es wieder wie in 2019 funktonieren. Keine Ahnung ob das so korrekt ist und nicht doch mehr Probleme vorhanden sind.

    Wie auch immer, Software darauf betreiben wird immer schwieriger, je aktueller und ressourcenhungriger die Software wird. Teilweise ein Problem der Serversoftware – kann mit den richtigen GPO enorm verbessert werden (speziell GPU) – teilweise ein bewusstes durch die Anwendersoftware. Da kommt recht schnell Citrix oder Eigenlösungen ins Spiel. Große Softwarehersteller reagieren aber mitunter recht allergisch auf Remotedesktophost und wir haben durchaus einige CAD-Software, die darauf bewusst blockiert wird oder auch nicht lustig gar leistungsmäßig verschlechtert wird. Ungeachtet haben wir ebenso sehr oft komische Phänomen oder GUI-Probleme mit Software erlebt – speziell bei Nutzung als RemoteApp. Beides kann durch Workaround im täglichen Ablauf verhindert werden oder man kann damit leben. Einfacher wird es trotzdem nicht dadurch.

    Einen Bedarf sehe ich nach wie vor. Egal ob es um große Datenmengen (lokal >10GBit keine Seltenheit mehr – via Internet geht das meist weniger gut) oder um Datenschutz geht. Aber Spezialfällen wo eine Software für mehrere nicht gleichzeitige Nutzer bereitgestellt werden soll, ist sowieso bald nirgends mehr möglich. Genau das war bei uns damals der Einführungsgrund von Terminalserver. Software die nur bei bestimmten Projekten vereinzelt alle paar Wochen im Einsatz ist und dabei von unterschiedlichen Nutzern benötigt wird.

    Wir werden heuer einen Remotedesktop-Cluster mit VDI ablösen. Womöglich früher oder später wird dies für alle Remotedesktophost gelten. Wir betreiben dies weiter lokal aufgrund der Datenmengen und auch bzgl. Datenschutz der bei einigen Projekten recht streng ist. Hersteller für VDI gibt es zahlreiche. Microsoft möchte ja die Nutzung seiner Azure-Cloud. Gibt aber VMWare oder Citrix. Da geht es lokal ohne großes Thema. Wobei, Microsoft bietet ebenso Azure-Cloud für das private Rechenzentrum an. Da stehen dann die Server mit Azure-Anbindung ebenso intern im eigenen Haus – benötigen aber doch zahlreiche Verbindungen nach außen… – muss man mögen.

    • 1ST1 sagt:

      Für Citrix brauchst du aber auch (noch?) den Windows-Terminalserver als Grundlage.

      • Andyt sagt:

        Äh, nein. Citrix VDI hat nichts mit Windows Remotedesktopservices zu tun. Das läuft nicht einmal unter Windows.

        Citrix Terminal soll wohl noch auf Windows Remotedesktopservices aufsetzen, aber wohl auch eher lizenzrechtlich als technisch… – soweit meine Informationen.

        • 1ST1 sagt:

          Citrix VDI wo jeder Benutzer seine eigene Windows 10 Instanz braucht, benötigt viel mehr Systemressourcen als ein Terminalserver. Bei einem Terminalserver teilen sich alle Benutzer die gleichen CPUs, RAM (muss halt etwas größer sein) und eine einzige Betriebssysteminstanz. Wenn man die Terminalserver dann noch auf einer Hyper-V Datacenter-Lizenz laufen lässt, sind sogar für alle darauf laufende Server-VMs die Betriebssystemlizenzen inclusive.

          • Andyt sagt:

            Nun, es kommt immer drauf an für was du das einsetzt. Unter Hyper-V kannst zwar GPU 1:1 durchschleifen. CPU verliert aber 20% Leistung. Läuft grundsätzlich solide – zumindest bei uns, aber ideal ist auch das nicht.

            Das mit den viel mehr Systemressourcen ist zwar auf dem Papier richtig, aber soweit ich bislang beurteilen kann würde der Terminalserver viel mehr Ressourcen benötigen (und der hat gar nicht mal so wenig). Da klingt es natürlich finanzell spannender ein System zu nehmen. In der Praxis gelangt man schnell an Grenzen durch einzelne User, die dann auf alle aufschlagen. Wie bereits erwähnt, hier bei uns sprechen wir von CAD oder soll ich schreiben 3D-CAD…

            Da ist der Preisunterschied wenn die GPU auch beim Terminalserver spezieller sein soll gar nicht so hoch. Es geht auch hier hauptsächlich um RAM. Wie gesagt, die Annahme, GPU ist bereits im Terminaserver spezieller. Würde GPU völlig entfallen, dann müsste ich mir das jetzt einmal gesondert ansschauen. Möglich, dass auch hier ein Vorteil bei VDI wäre… – abwarten bis wir dann richtige Praxiserfahrungen haben. Noch sind die Vorteile und Verbesserung durch VDI mit der ersten Ablöse für RDH und Co. viel höher…

  8. Günter Born sagt:

    Fazit aus diversen Facebook Admin-Gruppen, in denen ich diese Frage gepostet habe: Es gibt eine Reihe Nutzerszenarien, wo Terminal Server gebraucht wird (ERP im Mittelstand etc. wurde genannt). Und den Sprung in die Cloud ist laut diesen Leuten keine Option (Lizenzkosten, Abhängigkeiten, Sicherheit). Es bestätigt sich der oben skizzierte Eindruck von Karl.

    Ein Zitat:

    Für uns intern wäre es auch eine Katastrophe. TS sind immer noch Hauptarbeitsumgebung für Office, ERP, etc.).
    Die Cloudschubserei von MS und völlige (Preis-)Abhängigkeit stört uns ungemein.
    Für Kunden (kritische Infrastruktur, die nicht in Cloud können/wollen) ebenfalls.

    oder:

    Katastrophe wäre das auch bei uns. Handscanner müssten komplett überarbeitet werden, wahrscheinlich wieder nen Haufen teure Updates vom ERP, Home-Office Mitarbeiter mit schlechter Internetverbindung sind wieder aufgeschmissen.

    Rückmeldung auf Twitter:

    Wir haben auch noch eine Terminalserverfarm, jedoch zeigt sich dass immer mehr Programme nicht mehr für den Betrieb auf einem Terminalserver ausgelegt sind. Teams z.B., auch in der MSI Variante, die eigentlich nur eine Krücke ist. Viele Programme die aus dem User-Profil starten…

  9. Mike sagt:

    Hallo Zusammen,

    mich hat die Jahreszahl 2026 verwundert. Wir arbeiten mit Server 2022 als RDS und dieser wird doch bis 2032 Support erhalt, im Bereich Sicherheit. Daher verstehe ich die Aufregung jetzt nicht. Ausserdem geht eine Tür zu, geht eine andere auf.

    Durchweg passt mir aber die Strategie von MS mit Cloud first überhaupt nicht. Wir trennen uns derzeit von möglich allem was nicht Open-Source ist… es gibt Alternativen…

  10. Kai sagt:

    Ich arbeite für eine größere deutsche Bildungseinrichtung und wir stellen per Citrix CVAD virtuelle Desktops für mehrere tausend Studierende und Mitarbeitende bereit. Als wir uns vor ein paar Jahren dazu entschieden haben, den Weg mit Citrix und RDSH / Terminalservern zu gehen gab es gute Gründe dafür.

    Da es zuvor angesprochen wurde: Citrix unterscheidet bei der Bereitstellung von VDAs zwischen Single-session OS (Windows Client Betriebssysteme), Multi-session OS (Windows Server Betriebssysteme) uns Remote-PC-Access (wie RDP auf den klassischen PC).

    Für uns gab und gibt es gute Gründe den Einsatz von Multi-Session OS / RDSH:

    1.) In den meisten unserer Nutzungsszenarien ist die Lizenzierung per RDSH kostengünstiger; insbesondere, wenn es um den Remotezugriff von beliebigen Endgeräten geht (BYOD mit Windows, Linux, Mac, iOS, Andriod). Dabei spielt neben der Windows-Lizenzierung auch die Lizenzierung von Office eine Rolle. (Ist das Endgerät lizenziert oder nicht?!)

    Auch bei stark fluktuierenden Nutzern hat RDSH Vorteile, da Lizenzen 90 Tage nach der Erstnutzung neu zugewiesen werden können. Je nach Lizenzvertrag sehen die Bedingungen beim Einsatz von virtuellen Client OS per z.B. VDA-Add-On Lizenz wesentlich schlechter, d.h. teurer aus.

    2.) RDSH erlaubt eine höhere Nutzerdichte auf physikalischer Hardware, da weniger OS-Overhead. Dabei spielt auch eine Rolle, das wir unter Citrix Hypervisor mit NVIDIA vGPU Scheibchen arbeiten. Pro Server mit sechs Tesla P4 sind 48 vGPUs möglich. Es passen also max. 48 GPU-beschleunigte VMs drauf. Bei Client OS wären das 48 Nutzer; bei RDSH 48x X, je nach gewünschter Dichte. Da NVIDIA die max. Encoder Sessions nicht mehr auf drei limitiert, bekommen wir mehr als 144 Nutzer auf einen Server. Mal als Rechenbeispiel.

    Es gibt weitere Gründe, die für RDSH sprechen.

    Was sicherlich nicht dafür spricht, sind die Probleme, die einem diverse Anwendungen beim Einsatz auf RDSH machen. Lassen wir mal die Apps außen vor, bekommt man 95% davon in den Griff (wir haben ca. 200 verschiedene Applikationen im Einsatz). Es bleiben aber immer welche, die sch* bleiben. Reden wir erst gar nicht über Lizenzbedingungen der Hersteller…

    Warum kommt eine Cloud-Nutzung als Alternative für uns nicht in Frage?

    Es wurde bereits von Andyt beschrieben, dass bei der Verarbeitung größerer Datenmengen eine On-Premises Infrastruktur durchaus ihre Vorteile hat. Wenn x TByte Daten durch die Nutzenden verarbeitet werden, fährt man lokal einfach performanter und vor allem günstiger. Es fallen keine zusätzlichen Kosten für das Ein-/Ausleiten von Daten in die / aus der Cloud an.

    Wir hatten uns auch mal ausgerechnet, was ein Windows 365 Desktop bzw. die günstigeren VMs zum selber konfigurieren kosten würden. Da kommen wir nicht ansatzweise in Bereiche, die einen ernsthaft über einen Wechsel in die Cloud nachdenken lassen würden.

    Ich hoffe, und gehe auch davon aus, dass RDSH weiterhin bestand haben wird. Ansonsten werden wir uns ernsthaft mit Alternativen im Linux-Umfeld auseinander setzen (müssen). Wären doch nur die NutzerInnen nicht. :-)

    • Peter sagt:

      Studierende und Mitarbeitende. Ich wünsche mir wieder Papier und Bleistift und den ganzen Sternchen und Gender Neutralen, dass sie alle Bücher, Dokus etc. Gender NEutral umschreiben müssen.

  11. techee sagt:

    Ich bin mehr als 10 Jahre als Admin im Gesundheitswesen unterwegs.
    Die Terminalserver Technologie ist hier nicht wegzudenken bzw. in vielen Bereichen auch Voraussetzung der Softwareanbieter.
    Lüfterlose Thinclients, die sich per RDP in die Umgebungen verbinden sind unabdingbar.

    • Lukas sagt:

      Interessant. Setzen hier im Gesundheitswesen zwar auch TS ein, kenne aber keine Software, die dies explizit voraussetzt. Wir setzen es hauptsächlich aus Performancegründen auf Mobilgeräten ein.

  12. Stefan sagt:

    Für uns einfach nicht wegzudenken. Im Alpenland findet man so gut wie nie dreistellige Uploadmegabitbandbreiten (eher mehr 20-40Mbit), also wäre es auch so gar nie möglich Standorte per Fatclients zu vernetzen. Des Weiteren gibt es RDP halt für alle Geräte. Ob es das alte leistungsschwache Zeitterminal ist, das Ipad des Außendienstmitarbeiters oder die Androidgurke für RemoteApp, es läuft. Gerade im KMU-Umfeld reicht dann ein einzelner RDS aus und vereinfacht die Softwareverwaltung ungemein.

  13. Paul sagt:

    ich sehe hier nur den Anwender Aspekt.
    Wie sieht es eigentlich mit der Infektions Gefahr aus?
    Ein thinn Client ist doof, spricht nur „Stream“ mit dem Server, Daten kommen nur als Bild-Inhalt vom Server, der Client mit liefert nur die Mausschubse, kann keine Daten local daten länger halten, bootet auch immer ein frisches Image vom Server.
    Wie soll da ein Virus reinkommen?

  14. Der langjährige Beobachter sagt:

    Musste soeben eines dieser RDS-Server R.I.P. Webinare mithören.

    Ich sage:
    Entweder der RDS-/Terminal-Server bleibt,
    oder Microsoft wird das Multi-Session Desktop-OS – welches derzeit nur als ‚Windows-Virtual-Desktop (WVD*)‘ über Azure konsumiert werden kann – als Alternative auch für ‚On Premise‘ Infrastrukturen bereitstellen MÜSSEN.

    Warum…?
    Es gibt viel zu viele Infrastrukturen, die 100% Daten-Souveränität benötigen… aber all diese Kunden zu verlieren wird MS sich nicht leisten.

    Das ganze RDS-Server R.I.P. Gequatsche ist Marketing Bullshit Sprech von Microsoft, Distribution und Resellern!

    Es dient nur dazu
    – die Leute panisch zu machen
    – Unternehmen in die Microsoft Cloud zu treiben
    – Kohle Kohle Kohle zu verdienen
    und
    – noch mehr Hardware zu verkaufen (W11**), die den Planeten zumüllt.

    Also einfach die 3 KS-Regeln beachten:
    – keine Schei.. fressen
    – keine Schei.. kaufen
    aber vor allem
    – keine Schei.. glauben!

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

    *WVD ist übrigens ein RDSH (RDS Host/Server)… steht so in der Registry.
    **Windows 11 lässt sich via Registry-Hack auch auf alter Hardware installieren.

  15. Florian sagt:

    Office auf OnPrem Terminalserver lebt offiziell weiter – auf der Microsoft Ignite in der Server vNext Session extra erwähnt (Minute 42):
    Künftiger Support für Office 365 Apps auf RDS Server innerhalb der 5 Jahre Mainstream-Support.

  16. Hans-Dieter Frick sagt:

    Gestern ging mein Laptop nicht mehr. Da kam ein Hinweis, dass ich eine Telefonnummer anrufen soll. Die eine war eine Schweizer Nr.die andere war eine 0048.
    Ich habe angerufen. Ein HERR Klaus wollte mir helfen, dass hat nicht geklappt, dann habe ich aufgelegt. Er hat zurück gerufen und hat gesagt ich solle eine Google Play Karte für 200, – Euro kaufen, so schnell wie möglich und zurück rufen, dass habe ich nicht ge-macht. Heute geht der Laptop wieder. Was kann ich machen.

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