Noch ein Shorty, der mir die Tage untergekommen ist. Anbieter Sonos hat wohl am 7. Mai 2024 ein Update seiner Lautsprecher-Software vorgenommen. Die Entwickler haben der App vermeintlich coole neue Funktionen spendiert und glaubten, gleich alte Zöpfe mit abschneiden zu können. Das kommt bei den Nutzern der Sonos-App nicht wirklich gut an. Ein Sturm der Entrüstung ist über das Unternehmen hereingebrochen. Nun will Sonos ein Update vom Update herausbringen, welches dann einige der entfallenen Funktionen zurück bringt. Gut gedacht ist nicht immer gut gemacht.
Was ist Sonos?
Sonos ist ein US-Hersteller von Audio-Unterhaltungselektronik mit Sitz in Santa Barbara, Kalifornien. Das Unternehmen entwickelt und produziert aktive Lautsprechersysteme und Hifi-Komponenten, die drahtlos über WLAN miteinander vernetzt sind. Das System kann lokale Audiodateien oder Musikstreamingdienste nutzen und diese in mehreren Räumen gleichzeitig wiedergeben.
Gesteuert wird das Audiosystem mit einer App auf dem Smartphone, Tablet- oder Desktop-Computer, sowie zum Teil per Sprachsteuerung. Die Sonos-App „vereint all deine Inhalte und Einstellungen an einem Ort – für eine einfache Steuerung deiner Sonos Produkte und Sound Experience.“ so der Hersteller auf seiner App-Seite. Der Zugriff auf Lieblingsinhalt soll einfach per Fingertipp möglich sein.
Ein App-Update mit Folgen
Mit dem App-Update vom 7. Mai 2024 hat Sonos aber einige Funktionen wie die Wiedergabe lokaler Musik entfernt oder Features stark beschnitten. Auf X, Reddit, Facebook gab es seit dem mächtig Kritik. Nachfolgender Tweet bringt das Ganze auf den Punkt.
Spiegel Online hat das Ganze in diesem Artikel aufgegriffen und schreibt, dass manche Funktion komplett fehlen, andere seien stark beschnitten. Beim App-Update stand wohl Streaming im Vordergrund, während die Nutzer, die Musik von lokalen Quellen auf den Lautsprechern wiedergeben möchten, „in die Röhre schauen“. So seit die Möglichkeit „Musik statt von Streamingdiensten von lokal vernetzten Speichermedien abzuspielen, bis zur Unbenutzbarkeit eingeschränkt worden“, heißte es . Features wie die App als Wecker zu verwenden, ein Einschlaf-Timer sind „geschlachtet worden“. Menschen, die assistive Unterstützung benötigen (z.B. wegen reduzierter Sehfähigkeit) werden gänzlich im Regen stehen gelassen.
Sonos hat dann vorige Woche eine Stellungnahme gegenüber The Verge abgegeben, das Unternehmen habe gehört, was die Kunden sagen. Aber das Update der App sei notwendig gewesen, auch wenn die App wegen fehlender Funktionen vorerst „ein paar Schritte zurück“ sei. Man glaubt wohl, geniale Funktionen in Zukunft anbieten zu können. Mal sehen, was da so kommt – ich bin diesbezüglich „blank“, nutze keine Sonos-Produkte. Am (heutigen) 14. Mai 2024 soll eine Diskussion in der Sonos-Community stattfinden, wo Nutzer ihre Stimme einbringen können.
Ich nutze Sonos Lautsprecher schon eine gefühlte Ewigkeit und man ging viele Kompromisse ein (Stichwort: Kontozwang oder Trennung in S1 und S2), die neue App ist allerdings wirklich eine Frechheit. Ich bin schon was älter und vielleicht „festgefahren“, aber von MEINEN gekauften Lautsprecher kann ich doch wohl erwarten, dass MEINE lokale Musik abgespielt werden kann. Das geht mit der neuen App nicht mehr, ich habe solch eine technische Abwertung der Hardware durch eine Software wirklich noch nie erlebt-es ist mir nicht mehr möglich, meine eigene Musik zu hören. Gerade gelesen: Das „darf“ ich dann im Juni wieder, da kommt die lokale Bibliothek zurück. Unfassbar! Das ist eine Beschneidung der Kernfunktion. Ich habe mir die .apk der Version 16.1 heruntergeladen und diese manuell installiert und die automatischen Updates ausgeschaltet, bis die App irgendwie wieder klarkommt. Und schon kann ich mein Produkt wieder nutzen… .
Natürlich kann ich nicht einfach so mein ganzes Sonos-System tauschen – kostet ja auch nicht wenig. Würde für mich Geld keine Rolle spielen, hätte ich es bereits ersetzt, denn Sonos entwickelt schon längst am Kunden vorbei.
„…Beim App-Update stand wohl Streaming im Vordergrund, während die Nutzer, die Musik von lokalen Quellen auf den Lautsprechern wiedergeben möchten, „in die Röhre schauen“…“
Das dürfte Absicht sein, um Streaming-Diensten ein wenig Geld in die Kasse zu spülen, und selbst auch noch einen kleinen Kick-Back (Bestechungs-Geld) zu erhalten.
Analog Microsoft und der Abschaltung von Win 10 und Einführung von Win 11: Microsoft sorgt für die Computer-Industrie für Umsatz, und wird deswegen von der Computer-Industrie Geld erhalten.
Falls man eine Fritte hat, kann man vermutlich zuhause den dortigen Medienserver als ‚Streamingquelle‘ nutzen.
Gut ist das nicht. Unterwegs braucht man das Zeug auf dem Handy, und so muss man zwei Stellen verwalten. Nicht jeder möchte dauernd für Datenübertragung bezahlen, zudem ist Streaming eine Verschwendung von Netzressourcen, wenn man die Inhalte eh schon hat.
Egal, was Sonos beabsichtigt, die neue App ist das was man gemeinhin als „Banana-Ware“ bezeichnet: Sie reift beim Kunden.
Man hat den Eindruck, dass das komplette QS-Team bei denen zuvor entlassen wurde!
„Man hat den Eindruck, dass das komplette QS-Team bei denen zuvor entlassen wurde!“
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Woher kommt mir das jetzt bekannt vor?
Egal, was die Typen in der Entwicklung und in der QS bei Sonos genommen haben – ich will es auch!!!
War Sonos nicht der Laden, der kurzmal die Geräte seiner Kunden gebrickt hatte, weil sie keinen Bock hatten, die Alte Hardware zu pflegen?
Und die leben immer noch?
Ich mußte wegen dem HomeAssistant mir den Ikea/Sonos Verschnitt zulegen. Audio lokal am raspi über usb kann der HomeA leider nicht wirklich. HomeA gibt auf dem 120€ Teil aber klaglos den Ton dank direkter Unterstüzung aus inkl TTS etc. Aber ja – total krank-hirnverbrannt, daß man für einen LAUTSPRECHER erst mal eine APP plus Konto benötigt – WTH.
HomeAssistant ist quelloffen und kostenlos. Wie kann das bitte zu einem Anschaffungszwang führen?
HA kann halt keine TTS / Audio lokal auf USB ausgeben. Es benötigt ein „offizielles“ Media-Gerät; und sonos wird von HA gut unterstützt.
Es ist immer so bei Sonos – habe seit Jahren sehr viele Lautsprecher von denen und JEDES Update welches noch so stoz präsentiert wurde war eine Verschlechterung.
Hat HP jetzt Sonos gekauft? Da gehen doch nach einem Firmwareupdate auch Fremdpatronen oder andere Dinge nicht mehr.
Bitte nicht einfach abschreiben, was Medien, die bei Technik-Themen auch nur irgendwo anders abschreiben, so berichten.
Die Aussage „Mit dem App-Update vom 7. Mai 2024 hat Sonos aber einige Funktionen wie die Wiedergabe lokaler Musik entfernt.“ ist schlichtweg falsch. Ich habe mehrere Sonos-Lautsprecher und kann über die neue App lokale Musik, die auf meinem NAS liegt, wiedergeben. Zur Info: Die Wiedergabe von lokaler Musik auf dem Smartphone hat Sonos schon vor einiger Zeit deaktiviert.
Mit dem Update hat Sonos „nur“ (ich sage: endlich) die Unterstützung von SMB1-Shares gestrichen. Obwohl Microsoft SMB1 schon 2014 als unsicher einstufte, hat Sonos erst vor knapp drei Jahren SMB2/3-Shares als Freigaben zugelassen. Erst dann konnten (und sollten!) Sonos-User auf ihren NAS-Geräten die Freigaben endlich auf SMB2 bzw. 3 umstellen.
Einige haben das wohl nicht gemacht und beschweren sich jetzt laut. Das geht scheinbar im allgemeinen (gerechtfertigten) Gemaule über die App unter.
Auch hier gilt wie meistens im Netz:
Diejenigen, die sich melden, sind nicht zufrieden. Und diejenigen, die zufrieden sind, melden sich nicht. („Happy users aren’t vocal, and vocal users aren’t happy.“)
Natürlich ist die neue App Murks, aber es kommt darauf an, wie man die App nutzt. Wer häufig Funktionen nutze (wie z. B. den Wecker), die jetzt deaktiviert wurden, ist natürlich verärgert. Wer diese aber nicht nutzte, dafür aber immer wieder die gleichen Quellen (bestimmte Podcasts. usw) hört, kann diese jetzt auf dem Homescreen anordnen, was früher nicht (oder nicht so einfach) möglich war. Das ist definitiv eine Verbesserung.
Und eins darf man nicht vergessen: Die alte App war auch schon ziemlicher Murks, daher war die Erwartungshaltung auch sehr groß – so dass jetzt viele bitter enttäuscht sind.
Hallo Frank, sorry, das ich hier reingrätsche, aber es ist bei vielen Usern kein SMB-Problem – bei mir auch nicht. Die lokale Musik auf einer NAS ist nicht mehr ansprechbar und taucht auch nicht mehr auf. Aber: Bei einem Lautsprecher war
vor dem Update noch eine Playlist der NAS eingetragen, diese wurde abgespielt.
Hätte ja schon nicht mehr klappen dürfen, wenn eine Protkollversion nicht mehr unterstützt wird, die vorher noch funktionierte.
Und: Das hier steht auf der Sonos Seite in einem offziellem Post:
Bildschirmleser für sehbehinderte Kunden: 21. Mai
Hinzufügen und Bearbeiten von Weckern: 21. Mai
Zur Warteschlange hinzufügen und als nächstes abspielen: Anfang Juni
Sleep Timer: Mitte Juni
Suche und Wiedergabe in der lokalen Musikbibliothek: Mitte Juni
Aktualisierung der WLAN-Einstellungen: Mitte Juni
Suche UND Wiedergabe in der lokalen Musikbibliothek: Mitte Juni.
Es gibt definitiv bestätigte Fälle, bei denen nichts mehr geht nach dem Update.
Man kann eindeutig sehen, dass die App völlig unfertig gepusht wurde. Man muss sich das einfach mal vorstellen: Ein Hersteller von Lautsprechern bringt ein Update heraus, welches es erst nach einem weiteren Update ermöglicht (Wochen später), dass man Titel in eine Warteschlange packen kann-unfassbar. Ich habe Sonos viele Jahre geliebt, aber Kontozwang um Musik hören zu können, dann die Trennung in S1 und S1 und jetzt der schlimmste Sch**ss, den man als App herausbringen kann.
Ja, ich kenne die Berichte, bei denen User nicht mehr auf ihre lokale Musikbibliothek zugreifen können. Die App ist sowas von buggy – bei dem einen klappt’s und bei dem anderen nicht.
Die generelle(!) Aussage „Sonos hat aber einige Funktionen wie die Wiedergabe lokaler Musik entfernt.“ ist aber falsch.
Ich habe ja auch meine Probleme mit der App, wie z. B.:
– Subsonic wird nicht mehr angezeigt (für Musik besser als PLEX, nutze beides)
– PocketCasts wird zwar unterstützt, aber der Aufruf eines Podcast über den Startbildschirm ist nicht möglich. Man muss erst ins PocketCasts Menü, dann klappt’s.
Und viele andere haben andere Probleme.
Ich hab für mich schon vor längerer Zeit entschieden, so wenig wie möglich die App nutzen zu müssen (weil sie bisher schon ziemlicher Mist war), und bin auf Dritt-Dienste umgestiegen, heißt:
– für Musik vom NAS: Subsonic und PLEX
– für Streamingdienste Spotify, weil man auf aufgrund Spotify Connect in der App die Sonos-Lautsprecher als Ausgabegerät anwählen kann.
– Für Podcast: Spotify und PocketCasts
– für Musik aus dem PC: Für mein Standard-Player foobar2000 gibt’s ein Plugin (heißt dort „Component“) namens „UPnP MediaRenderer Output“, mit den man Sonos-Lautsprecher als Ausgabegerät auswählen kann
– Zusätzlich habe ich mir zuletzt noch einen gebrauchten Chromecast Audio gekauft und den an die In-Buchse eines meiner beiden FIVEs gesteckt, sodass ich wirklich für alle möglichen Audioquellen ohne Sonos App flexibel bin (z.B. für die PocketCasts App).
Hallo Frank (noch einmal :-) ), nur ganz kurz: Du nutzt Subsonic bestimmt auch, um das „65.000 Titel-Problem“ zu umschiffen? Ich habe jahrelang Subsonic genutzt-geiles Stück Software. Wird aber bereits seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt, ich habe es irgendwann nicht mehr eingesehen, dafür Geld (Premium-Version) zu zahlen. Bin auf den (inoffziellen?) Nachfolger Airsonic gewechselt. Im Prinzip Subsonic nur kostenlos und etwas aktueller. Bei Subsonic hat es mir regelmäßig die interne Datenbank zerschossen.
Ich kann nur sagen, dass sich für mich der Wechsel gelohnt hat. Keine Probleme mehr. Daher ist es ja auch so traurig: Airsonic läuft als Container auf meiner Synology und das Musikverzeichnis ist auch auf der NAS – war das „Sorglospaket“.
Viele Grüße
Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass mit der V80.0 ein neues „feature“ hinzugefügt wurde:
New web app lets you control your system from your tablet, laptop, or desktop.
Bedeutet, Fernbedienung via Browser (interessant, dass das Wort Cloud nicht fällt):
play.sonos.com
Ich persönlich möchte nicht, dass die Lautsprecher via „Cloud“ bedienbar sind. Deaktivieren lässt es auch nicht.
Da sich über die vielen Jahre doch einige Lautsprecher angesammelt haben, breitet das schon einigermaßen schmezen, mich von dem System zu trennen. Zumal die Anzahl ernsthafter Mitbewerber sehr überschaubar ist… leider.
Die Welt dreht sich weiter. Man muss nicht alles ewig mitschleppen. Man sieht bei Windows wohin das führt.
Hi…
Das Ding ist, dass Menschen eben „Gewohnheitstiere“ sind und wenn man nach mglw. langen Mühen endlich mit einem funktionierenden System „warm geworden“ ist, trennt man sich doch eher ungern davon – zumal ja Neubeschaffung auch manchmal nicht ganz unbedeutende Investitionen erfordert. 🤷♂️
Mir persönlich ist das (fast) immer egal, ich nutze Geräte gemäß ihrer Funktionsbefähigung „Till-Death“ in Ausrichtung auf MEINEN Use-Case und nicht den von i-welchen Hersteller-Designern Angedachten – notfalls dann eben auch ohne Updates! 😉
Bei der vorherigen SONOS-App war der Equalizer direkt über den Lautstärkeregler erreichbar. Jetzt muss man sich umständlich durch die Einstellungen hangeln.
Ich kann bisher auch nur Verschlechterungen und keine Verbesserungen erkennen.
Die Trueplay Konfiguration bleibt seit dem Update immer hängen. Habe eine Arc, ein Sub und zwei Era 300, bis beute konnte ich das nicht richtig einrichten wir es sein sollte. Vor dem Update ging das mit den One sehr gut Ich bin darüber sehr enttäuscht, zumal die Ware ja recht teuer ist.
Habt ihr Ideen?