Blog-Leser Cedric Fischer hat sich voriges Wochenende wohl intensiver mit dem Anfang Oktober 2024 veröffentlichten Windows 11 24H2 sowie dem bisher nur inoffiziell (für OEMs) vorliegenden Windows Server 2025 (als Upgrade) auseinandergesetzt. Dabei sind ihm beim Test verschiedene Probleme untergekommen, die er mir mitteilte.
Cedric schrieb dazu „zum Wochenende gibt es von mir einmal ein paar Eindrücke und Erfahrungen zum Windows 11 bzw. Windows Server 2025 Upgrade, was mir in den vergangenen Tagen beim Kunden und in meinem Lab aufgefallen ist“ (danke dafür). Ich stelle die Erkenntnisse mal hier im Blog ein – vielleicht für Administratoren von Interesse.
Probleme nach dem Upgrade auf Windows 11 24H2
Interessant sind die Beobachtungen von Cedric was die Zusammenarbeit mit Sophos Intercept X und Citrix Workspace nach dem Upgrade auf Windows 11 24H2 betrifft.
Sophos Intercept X streikt
Der Blog-Leser hat die Sicherheitslösung Sophos Intercept X (for Endpoints) auf dem aktualisierten Windows 11 24H2 getestet. Ergebnis ist, dass Sophos Intercept X Dienste nach dem Upgrade nicht mehrinstalliert.
Vor dem Upgrade von Windows 11 23H2 auf Windows 11 24H2 hatte der Leser beim Kunden den Sophos-Scanner komplett deinstalliert. Das Upgrade lief zwar sauber durch, die Installation von Sophos hat aber länger gedauert. Aber das Problem ist, dass die Dienste nicht mehr aktiv sind und eine Fehlermeldung auswerfen.
Auch nach nochmaliger Deinstallation mit „Sophos ZAP“ (Ein Tool zum sauberen Deinstallieren) funktionieren die Dienste nicht. Cedric vermutet hier Inkompatibilitäten.
Probleme mit Citrix Workspace
Nach dem Upgrade auf Windows 11 24H2 hat Cedric dann Citrix Workspace auf diesem Client getestet. Ergebnis ist, das Citrix Workspace nach dem Upgrade nicht mehr richtig funktioniert hat. Die Benutzerauthentifizierung wurde nicht mehr aufgerufen.
Bei diesem Problem hat die Neuinstallation geholfen. Erstaunlicherweise wird der Citrix Receiver dann aber im Benutzerkontext installiert und nicht mehr wie früher auf Ebene der Maschine.
Windows 11 Enterprise LTSC
Bei Tests mit Windows 11 24H2 Enterprise LTSC kann Cedric folgende Erfahrungen und Eindrücke sammeln.
- Diese Version wird im WSUS (unter Windows Server 2022) als „Windows 10 Enterprise LTSC 2024“ (und nicht als Windows 11 Enterprise LTSC 2024) angezeigt.
- Der Bitlocker PreBoot-Screen wird nur noch verzögert angezeigt. Das Bild baut sich einzeln auf. Erst Bitlocker, dann der Text, dann das Eingabefeld usw. Der Leser hat noch nicht versucht, den PIN zu entfernen und neu zu setzen.
- Die Upgrades von Windows 10 Enterprise bzw. Pro bzw. LTSC 2021 haben auf jeder Maschine fehlerfrei funktioniert.
- Ein Benutzerprofil aus der Domäne war defekt. Das konnte durch Löschen auf der Maschine und erneutes anmelden behoben werden.
Cedric Fischer erwähnte eine interessante Beobachtung: Wenn er das System vom Installationsdatenträger mit einer Windows 11 Enterprise LTSC auf einem nicht von Windows 11 unterstützen Rechner bootet und dann versucht, dieses Windows 11 zu installieren, läuft der Vorgang ohne Beanstandung der fehlenden Kompatibilität ab.
Versucht er die gleiche ISO-Installationsabbilddatei auf einem Windows 10-Rechner zu mounten, um dann ein Inplace-Upgrade zu versuchen, bricht dieser Vorgang mit einer Fehlermeldung ab. Wird der Schalter /server beim Aufruf der setup.exe verwendet, läuft auch das Inplace-Upgrade durch. Cedrice konnte bisher noch kein Unterschied feststellen ob Windows 11 24H2 Enterprise LTSC auf einem unterstützten bzw. nicht unterstützten System läuft.
Windows Server 2025
Noch wurde Windows Server 2025 zwar nicht allgemein freigegeben, aber laut Cedric hat Microsoft schon ein OEM-ISO veröffentlicht – das ist zwar noch inoffiziell und nicht allgemein freigegeben, stammt aber von einer offiziellen Microsoft-Domain.
Dieses Installationsabbild von Windows Server 2025 lies sich ohne Probleme auch auf älteren Systemen installieren – es gab weder eine Fehlermeldung noch kam es zu sonstigen Einbußen.
Microsoft stellt auch bereits kumulative Updates für Windows Server 2025 bereit, die aber auf Windows 11 24H2 basieren.
HP ProLiant Microserver Gen10 Plus v2
Probleme bereitete ein HP ProLiant Microserver Gen10 Plus v2 mit Windows Server 2022. Cedric schrieb mir, dass er auch nach vielen Versuchen kein Inplace-Upgrade von Windows Server 2022 auf Windows Server 2025 durchführen konnte. Der Update-Vorgang bricht immer nach dem zweiten Start ab, und dann werden die Änderungen durch das Inplace-Upgrade wieder rückgängig gemacht werden.
Erst lag es wohl am Grafiktreiber, schrieb der Leser. Aber auch danach bricht das Upgrade immer an derselben Stelle ab, obwohl Cedric alles versucht hat (SFC, DISM, aktuelles BIOS, aktuelles ILO, aktuelle Treiber usw.).
Die Logs sagen etwas von einem Filtertreiber, der wohl für Symlinks verwendet wird, als Fehlerursache. Aber diese hat der Leser nicht im Einsatz. Es laufen dort nur Dienste für einen Dateiserver wie DFS.
Im Vergleich dazu konnte der Leser einen Dateiserver an einem anderen Standort ebenfalls mit DFS etc. problemlos upgraden. Cedric tippt darauf, dass es seiner Meinung nach am Microserver selber liegen muss.
Bei der Hochstufung zu einem Domänencontroller auf 2025 gab es im ersten Versuch einen RPC-Fehler. Ein nochmaliger Versuch war dann erfolgreich.
Ältere Server wie ProLiant DL380 Gen9 ließen sich dagegen problemlos von Windows Server 2022 auf Windows Server 2025 upgraden.
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Moin zusammen,
bzgl. Citrix Workspace:
https://www.borncity.com/blog/2023/01/08/windows-11-gpo-enable-mpr-notifications-zur-sicherheit-setzen/
Und die Release Notes:
https://docs.citrix.com/en-us/citrix-workspace-app-for-windows/about
„The Enable MPR notifications for the System policy in the Group Policy Object template must be enabled to support the domain pass-through (single sign-on) authentication feature on Windows 11. By default, this policy is disabled on Windows 11 24H2. So, if upgraded to Windows 11 24H2, you must enable the Enable MPR notifications for the System policy.“
Ein weiterer Hinweis zur Note von Citrix wäre irgendwie nett gewesen ;)
„Diese Version wird im WSUS (unter Windows Server 2022) als „Windows 10 Enterprise LTSC 2024″ (und nicht als Windows 11 Enterprise LTSC 2024) angezeigt.“
Windows 11 wird leider generell im WSUS nur als Windows 10 angezeigt, egal welche Edition. Man kann diese dann nur durch anstehende Updates oder durch die WSUS Client Version unterscheiden.
Was im WSUS angezeigt wird, liegt an einem clientseitigen Registryeintrag. Dieser lautet bei Win11 halt Windows 10 und MS ist weiterhin zu doof, das nach 3 Jahren Win11 mal zu berichtigen. Ich hab’s aufgegeben, mich über diese weltfremden Brüder noch aufzuregen.
Wer’s korrigieren will, muss das selber tun:
“ProductName” value unter HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\Windows NT\CurrentVersion
—
PS: kann Cedric, falls er mitliest, den Link zum OEM ISO von Server 2025 verlinken, bitte?
Man könnte auch sagen, technisch ist es nunmal nix wirklich neues sonder höchstens ein R2. Nur optisch. Der System-Admin weiss das, der User denkt er hat was neues weil es anders aussieht. =)
Ich weiß nicht, ob das posten gewollt ist. Ich poste aktuell nur mal eine Anleitung zum finden. Die Links findet man unter „Deskmodder Windows Server 2025 OEM“ in allen Sprachen. Sind offizielle Microsoft Links, keine Shared-Hoster.
Danke Cedric, passt.
@Lars du verlinkst die Eval der Preview.
Die ISO kann man sich als EVAL Version jederzeit herunterladen
https://info.microsoft.com/ww-landing-evaluate-windows-server-2025.html?lcid=en-us&culture=de-de&country=de
Da es die KMS Keys schon gibt, kann die EVAL Version auch in die „normale“ Version umgewandelt werden:
DISM /online /Set-Edition:ServerStandard /ProductKey:TVRH6-WHNXV-R9WG3-9XRFY-MY832 /AcceptEula
Allerdings sagt Windows dann, es sei nicht lizenziert und der KMS Server lizenziert den Server 2025 leider noch nicht
@Bernhard Diener
Wenn man den Wert ändert, wird dieser nach einem Neustart wieder zurück gesetzt.
und ggf. stolpern auch irgendwelche Anwendungen über einen geänderten Eintrag.
Man kann dies per GPO wieder und wieder setzen lassen, frisst kein Brot.
Also EDR/Antivirus-Systeme scheinen dem Update nicht so zu gefallen. Auch hier nochmal der Hinweis FortiEDR v5.2 mag das 24H2 auch nicht (oder anders herum). Gestern konnte ich bei G Data EDR und Business bisher keine Probleme feststellen.
bei uns läuft Sophos Intercept X ohne Probleme auf WIN 11 24H2, allerdings haben wir die Version über eine Neu-Installation (also kein Update von 23 H2) installiert.
Mir ist bekannt, dass es da auch andere Meinungen und Erfahrungen gibt (z.B. von MS selbst): meine Erfahrungen mit Inplace Upgrades, egal ob Windows Client oder Server sind (seit 25 Jahren) durchweg negativ. Wann immer es irgendwie möglich ist, ziehe ich eine Bare-Metal Neu-Installation vor. Ein solches Windows 11 Funktions-Update auf 24H2 ist nun mal quasi ein OS Inplace Upgrade.
Neuinstallation ist ja gut und schön. Aber welcher Privatbenutzer hat denn die Zeit, Lust und auch die benötigten Kenntnisse um sein privates Windows laufend neu zu installieren und dann alle benötigten Einstellungen und Treiber wieder so reinzufriemeln dass das alles so läuft wie vorher. Von den Programmen und Daten red ich erstmal garnicht. Es ist ein Unding dass Microsoft alle halben oder ganzen Jahre ein neues System drüber bügeln will und man dann immer wieder von neuem beginnen muss. Und nein Privatanwender haben kein System um das automatisch erledigen zu lassen.
Wichtige Firmware-Updates für SSD (ohne DRAM, zB SN5000, SN580, SN770) von Western Digital und SanDisk, die unter Win11 v24H2 wegen zu großem HBM Speicher einen BlueScreen auslösen:
Zitat:
„Addresses an issue with the HMB (Host Memory Buffer) for certain models of Western Digital and SanDisk SSDs, where the drive may cause a BSOD on Windows 11 24H2.“
support-en[.]sandisk[.]com/app/answers/detailweb/a_id/51469
support-en[.]wd[.]com/app/products/downloads/softwaredownloads
Man braucht die Software „Western Digital Dashboard“, mit der man die neue Firmware in die SSD schreiben kann.
Ohne die neue Firmware könnte Windows ein Upgrade auf 24H2 verweigern oder abstürzen, falls es bereits installiert ist.
Auch der Check Point VPN Client macht nach dem Update Probleme. Nach der VPN Einwahl wechselt der Client zu reconnection und es sind keine Netzwerkzugriffe mehr möglich bis der Computer rebootet wird. Check Point beschreibt einen Workaround in sk182749. Durch eine Einstellung verändert sich dann das Verhalten, wie der VPN Client die Routen in Windows anpasst. Scheinbar hat Windows hier durch das Update sein eigenes Verhalten geändert. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch Software anderer Hersteller betroffen ist, die Routen verändert. VPN Clients generell z.B.
Könnte auch in Zusammenhang mit den Berichten stehen, dass manche nach dem Update kein Internetzugriff mehr haben
Wir haben auch nach Neuinstallation vom Citrix Workspace App Probleme mit dem Client. Man kann die erste Datei (.xlsx) öffnen aber bei der zweiten wird Excel leer geöffnet. Mit der LTSR 2203.6002 H2 funktioniert alles ohne Probleme. Ist das bekannt?
Da kann ich leider nichts zu sagen, weil wir nur die Vorgabe bekommen, dass man sich zu einem Workspace verbinden können muss. Dateien werden dabei nicht über den Client geöffnet. Alles findet nur innerhalb des Citrix-Clients statt.
Ja, so arbeitet bei uns auch der größte Teil der Mitarbeiter. Nutzt man aber den „App Modus“ und öffnet Dateien auf dem lokalen Desktop, hat man ab der zweiten Datei das Problem, dass Excel oder Word leer starten.
Ich bin gerade in einem NVIDIA-Forum auf das von NVIDIA erwartete Veröffentlichungsdatum von Server 2025 gestoßen. Dort geht es um die Verfügbarkeit von Treibern zur Beschleunigung von Grafik / AI in VMs unter Hyper-V über das für Server 2025 angekündigte Feature GPU-P.
NVIDIA ging bereits im August von einer Veröffentlichung (GA) erst in November 2024 aus. Der Eintrag selbst ist vom 23.08.2024
„If this is just for testing purpose you need to have a direct contact person (SA or AM) at NVIDIA to request a beta driver. There are specific requirements necessary to be able to request such drivers. As Windows 2025 will be GA in November you won’t see a public NVIDIA driver for vGPU before.“
Quelle: https://forums.developer.nvidia.com/t/windows-server-2025-hyper-v-gpu-p-not-working/301107/3
Windows 2025 und Xbox Controller: Unter Windows Server 2025 läßt sich kein Controller mehr installieren. Oculus VR Brillen funktionieren zwar weiterhin aber ohne XBOX Controller ist das Gaming stark eingeschränkt. Das erinnert mich stark an Windows Server 2008/R2 wo Spielen erst ab Windows 2012 möglich war weil Nvidia 3D nicht unterstützt wurde.
European Truck Driver 2 funktioniert übrigens, auch in VR mit Lenkrad und Pedalen :D
Aber wer möchte schon auf einem Domain Controller spielen :D
Im WSUS werden als Upgrades bisher nur Windows 11 bis 23H2 gelistet, ich konnte noch keinen 24H2 Eintrag finden. :(
Das liegt aber nicht daran, dass 10 22H2 -> 11 24H2 via inplace nicht möglich ist, oder?
(Der Versuch von Enterprise auf Enterprise via Setup zu „inplacen“ geht nicht, die Versionen seien nicht kompatibel – dieser MS-Müll ist zum erbrechen).
Ich hatte sowas schon mal, die Lösung war die WIM aus den WSUS-Updates zu fischen. O.o
Hmmm Heise sagt: „Diese müssen zudem die Systemvoraussetzungen dafür erfüllen und bereits Windows 11 22H2 oder 23H2 installiert haben.“ WTF?