Im Oktober 2023 hatte die US-Raumfahrtbehörde NASA eine Raumsonde gestartet, die einen speziellen Asteroiden mit dem Namen Psyche besuchen soll. Nun stellt sich heraus, dass die Sonde Antriebsprobleme hat, die die Mission gefährden könnten.
Der Asteroid Psyche
Psyche ist ein Asteroid des Asteroiden-Hauptgürtels, der am 17. April 1852 von Annibale De Gasparis entdeckt wurde. Benannt wurde der Himmelskörper nach Psyche, der Gattin des griechischen Gottes Eros.
Psyche bewegt sich in einem Abstand von 2,5 (Perihel) bis 3,3 (Aphel) astronomischen Einheiten (zwischen Mars und Jupiter) in rund 5 Jahren um die Sonne. Mit einem Durchmesser von 250 km ist der kartoffelförmige Psyche einer der größten Asteroiden des Hauptgürtels. In 4 Stunden und 12 Minuten rotiert er einmal um die eigene Achse.
Radarbeobachtungen zeigten, dass Psyche aus Eisen und Nickel besteht. Im Gegensatz zu anderen M-Klasse-Asteroiden konnte auf der Oberfläche kein Wasser oder wasserhaltiges Material nachgewiesen werden. Das deutet ebenfalls auf einen metallischen Asteroiden hin. Neuere Messungen mit dem IRTF haben Hinweise auf geringe Mengen an gebundenem Wasser an der Oberfläche von Psyche gefunden. Dies wird als Konsequenz von Kollisionen gedeutet, die es zwischen Psyche und Asteroiden vom Typ kohliger Chondrit gegeben haben könnte.
Die Asteroidenmission Psyche
Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat im Oktober 2023 die Asteroidenmission Psyche erfolgreich auf den Weg gebracht. Ich hatte im Blog-Beitrag Asteroidenmission Psyche zu Metallasteroiden gestartet berichtet. Diese Sonde soll den Metallasteroiden Psyche besuchen.
Um die Flugbahn zu korrigieren und in eine Umlaufbahn um den Asteroiden einschwenken zu können, verwendet die Raumsonde elektrische Ionen-Triebwerke. Diese können bei minimalem Treibstoffverbrauch sehr lange arbeiten. Die Sonde wird mit einem solarelektrischen Antriebssystem betrieben, das Energie für vier elektrische Triebwerke erzeugt. Die Schubdüsen treiben die Sonde dann an, indem sie geladene Atome oder Ionen des neutralen Gases Xenon ausstoßen.
Psyche begann im Mai 2024 mit der Zündung seiner Ionentriebwerke, was auch funktionierte. Am 1. April stellte die Raumsonde laut NASA einen Druckabfall in der Leitung fest, die das Xenongas zu den Triebwerken leitet. Wie vorgesehen, schaltete der Orbiter daraufhin die Triebwerke ab.
Das Missionsteam hat sich darauf hin entschlossen, das Triebwerk vorerst abgeschaltet zu lassen. Die Ingenieure arbeiten daran, den Druckabfall zu verstehen. Die Abschaltung des Ionentriebwerks bleibt bis mindestens Mitte Juni 2025 ohne Folgen, so dass sich die Störung durch den Druckabfall nicht auf die Flugbahn des Raumfahrzeugs auswirkt.
Das elektrische Antriebssystem verfügt über zwei identische Treibstoffleitungen, und das Team könnte beschließen, auf die Ersatztreibstoffleitung umzuschalten, um den Schub durch das Triebwerk wieder aufzunehmen. The Register hatte kürzlich hier berichtet.
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