Neandertaler: Seine Nase wurde durch Kälte geformt

Aus Bildern kennen wir das Gesicht der Neandertaler. Prominent ist die großen Knollennase, die im Gesicht der ausgestorbenen Menschenrasse prangte. War keine Laude der Natur, sondern hatte wohl andere Gründe.

Jetzt haben Forscher Gründe gefunden, warum die Nase des Neandertaler, jedenfalls im Vergleich mit dem modernen Menschen, überragend groß war. Die Erkenntnisse sind kürzlich im PNAS-Artikel Nasal airflow simulations suggest convergent adaptation in Neanderthals and modern humans (English) veröffentlicht worden.

Dazu simulierten Sie den Luftstrom durch die Nase und die oberen Atemwege in zwei digital rekonstruierten Neandertaler-Schädeln. Das Ganze ließ sich dann mit der Anatomie des modernen Menschen vergleichen (konkret wurden vermessene Gesichtspartien von 26 Argentiniern mit europäischen Ahnen verwendet und gemittelt).

Neandertaler-Rekonstruktion
(Quelle: Stefan Scheer, Neandertaler reconst, CC BY-SA 3.0)

Als Erkenntnis zeigte sich, dass in den Nasen der Neandertaler die Luft deutlich länger zirkulierte. Als Folge wurde die Luft intensiver erwärmt und angefeuchtet wird als bei den Nasen heutiger Südeuropäer. Das hatte einen biologischen Vorteil, den die Neandertaler in der kalten Umgebung nutzen konnten. Übrigens: Nordost-Asiaten, die in kalten Gegenden leben, haben ebenfalls so gut an die Kälte angepasste Nasen. Bei Interesse finden sich hier noch ein paar deutschsprachige Informationen.

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